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Anna Friedrich
ADA & DAS BALD
Amsterdam will den Massentourismus
bändigen – und setzt dabei auch auf
die Hilfe der Technologie.
Die Geister, die
das Netz rief
#overtourism
Die drei Freundinnen halten ihre Smartphones
hoch, strahlen und posieren für ein Selfie. Warum
ausgerechnet hier? „Wir haben das Motiv auf Pin-
terest gesehen“, sagen die Wienerinnen, „da woll-
ten wir unbedingt ein eigenes Foto.“
Die Gegend um den Damrak zählt nicht nur zu
den wuseligsten Schauplätzen von Amsterdam,
sondern ausweislich der entsprechenden Seiten
im Internet auch zu den „Most Instagrammable
Places“. Jene Orte also, die sich für ein Foto in den
sozialen Netzwerken besonders gut eignen. Stän-
dig staut sich hier der Fußgängerverkehr, weil ge-
rade wieder jemand vor irgendeiner Smartphone-
Linse posiert – wie an so vielen Stellen der Stadt.
Amsterdam gilt im Internet als optimaler Ort für
das perfekte Bild. Doch das bleibt nicht ohne Fol-
gen. Wenn immer mehr Menschen zu denselben
Orten reisen und dieselben Dinge fotografieren,
dann geht das der lokalen Bevölkerung irgend-
wann zwangsläufig auf die Nerven. Overtourism
(Übertourismus) heißt das Phänomen, das inzwi-
schen selbst die Vereinten Nationen umtreibt. De-
ren Weltorganisation für Tourismus (UNWTO)
hat jüngst 12 000 Menschen aus 15 typischen Ur-
laubsländern befragt: 47 Prozent fanden, ihre
Städte seien von Touristen überfüllt. Jede*r Achte
sprach sich gar dafür aus, die Zahl der Tourist*in-
nen zu deckeln.
In Europa gilt Overtourism als besonders gro-
ßes Problem – auch weil es hier viele vergleichs-
weise kleine Städte gibt. Das Verhältnis zwischen
Bewohner*innen und Besucher*innen Amster-
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