Handelsblatt - 30.08.2019 - 01.09.2019

(Jeff_L) #1
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Autos mithilfe dieser Daten bald ge-
genseitig freie Parkplätze melden,
nach Möglichkeit in Sekundenschnel-
le. Aktuell haben die Sensoren aber
noch Schwächen. Sie erkennen zwar
jede Lücke, doch sie können nicht zwi-
schen Parkplatz, Einfahrt oder Park-
verbotszone unterscheiden. Aber das
System wird besser, je mehr Autos ihm
Daten liefern. Wenn die Parkplätze er-
fasst sind, gehen die Informationen an
die Hersteller der Autos, die sie darauf-
hin ins Navigationsgerät einspeisen
oder per App übermitteln können.
Mercedes-Benz ist der erste Hersteller,
der das System inzwischen in seine
Fahrzeuge integriert.

Intelligente Laternen
Auch Bosch-Konkurrent Continental
arbeitet an einer Sensortechnik, die bei
der Parkplatzregistrierung helfen soll –
aber mithilfe von Straßenlaternen.
Weltweit gibt es davon mehr als 300
Millionen, viele sollen in den kommen-
den Jahren auf die LED-Technik umge-
rüstet werden. Dadurch lassen sich
entsprechende Sensoren anbringen,
die Spitze der Masten bietet ideale Be-

Auf Straßen -


laternen


sind Sensoren


ständig unter


Strom und


vor Vandalismus


geschützt


dingungen: Sie ist ständig unter Strom,
sitzt in großer Höhe und ist dadurch
vor Vandalismus geschützt.
Mit einer guten Datengrundlage und
einer benutzerfreundlichen App kann
Parken gleich viel angenehmer ausge-
hen. Aber was wäre, wenn man das
Auto nicht einmal mehr selbst in die
Parklücke rangieren müsste?
Automatisch parkende Autos gibt es
zwar schon. Ein Konzept namens Auto-
mated Valet Parking (AVP) setzt noch
einen drauf. Dabei müssen die Fah-
rer*innen den Wagen nur vor das Park-
haus oder die Garage fahren, das Auto
rangiert dann selbst zum Stellplatz.
Kehren sie zurück, kommt es wie von
Geisterhand zurückgefahren. Bosch
erprobt das AVP-System aktuell im
Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart
und an der RWTH Aachen.
Alle Parkplatz-Tüftler*innen, egal, ob
Datensammler*innen, App-Anbieter*in-
nen oder Fahrzeugtechniker*innen be-
tonen, dass eine Verknüpfung aller
Konzepte am Ende das beste Ergebnis
liefern wird – damit das Parken künftig
nicht wie einst bei Herbert Grönemeyer
eine Quelle der Qual, sondern Grund
zur Freude ist. n

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