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▲ 12 000 Kunden
nutzen die
VW-App move
inzwischen
regelmäßig
wurde 20 000 Mal heruntergeladen, 12 000 Kun-
den nutzen den Service mehr oder weniger regel-
mäßig. Ginge es nach der Marketingchefin, wären
heute bereits 200 Fahrzeuge unterwegs. Doch der
Aufbau der von VW betankten, gewaschenen und
gewarteten Wagenflotte ist zeitaufwendig, vor al-
lem müssen die von einer Zweitfirma „geleasten“
Fahrer sorgfältig ausgebildet werden. Vier Wo-
chen dauert es, um sie zu schulen. Aber das zu ver-
kürzen würde sich auf die Qualität der Dienstleis-
tung verheerend auswirken. „Auf diesem Gebiet“,
sagt Gaju, „darf es keine Kompromisse geben.“
Auch auf die ruandische Kultur muss Rücksicht
genommen werden: Der Fahrer hat sich telefo-
nisch beim Kunden zu melden, sobald er über die
App angefordert wurde – andernfalls würde der
niemals glauben, dass der Chauffeur tatsächlich
auftaucht. Andere Gepflogenheiten können eine
Idee infrage stellen: „move share“, das auf einem
stündlichen Abrechnungsmodus beruht, wird in
Kigali kaum genutzt. Ein ruandischer Manager er-
warte, dass ihm bei einem Termin ständig ein
Fahrzeug zur Verfügung stehe, sagt Marketing-
chefin Gaju, auch wenn es sich über Stunden hin-
zieht. Den Wagen nach Hause zu schicken, um ihn
am Ende des Termins wieder anzufordern, ist
vielen Top-Managern des Landes zuwider.
Thomas Schäfer träumt derweil davon, dass in
Afrika bald Fahrzeuge unterwegs sind, deren Bat-
terien mit Solarstrom aufgeladen werden. Wie bei
der Mobilfunktechnologie könnte der Kontinent
auch auf den Straßen mit einem technologischen
Quantensprung in die Neuzeit katapultiert wer-
den. „Wenn das mit unseren Mobilitätskonzepten
und den Elektroautos in Afrika klappt“, sagt Schä-
fer, „dann haben wir alles richtig gemacht.“ n
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