Handelsblatt - 30.08.2019 - 01.09.2019

(Jeff_L) #1
Dax
11 838,
+1,18 %

E-Stoxx 50
3 411,
+1,37 %
Dow Jones
26 242,
+0,79 %

S&P 500
2 918,
+1,05 %
Gold
1 539,92 $
+0,06 %

Euro/Dollar
1,1078 $
+0,00 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·der Suspendierung des Parla-Wettlauf gegen die Zeit: Mit
ments hat Boris Johnson die
No-Deal-Gegner überrascht. Die
fünfwöchige Zwangspause soll
sicherstellen, dass das Unter-
haus Johnsons Brexit-Strategie
nicht durchkreuzen kann. Seine
Gegner stehen nun unter einem
noch größeren Zeitdruck, wenn
sie einen ungeordneten Brexit
am 31. Oktober verhindern wol-
len. Seite 10

·ter Altmaier auflaufen (CDU): Hubertus Heil (SPD) lässt Pe-
Der Arbeitsminister lehnt die
vom Wirtschaftsminister gefor-
derte Senkung des Arbeitslo-
senbeitrags ab. Die Arbeits-
agentur brauche Geld. Seite 13

·in den Dax: MTU hofft auf den Aufstieg Der Triebwerksher-
steller ist auf dem Sprung in die
Topliga der Industrie. Fast un-
bemerkt hat sich MTU vom klei-
nen Komponentenhersteller zu
einem Global Player der
Luftfahrtindustrie
entwickelt. Mittler-
weile steckt in je-
dem dritten Passa-
gierjet auf der Welt
Triebwerkstechnik
aus München. Für den
Umbruch in der Branche
sieht sich Konzernchef Reiner
Winkler gerüstet. Seite 16

·zum grünen Stahl: Salzgitters schwieriger Weg Der Konzern
will in weniger als acht Jahren
einen großen Teil seiner
CO 2 -Emissionen einsparen.
Doch die Kosten für die Umstel-
lung der Hochöfen von Koks auf
Wasserstoff sind enorm. Salz-
gitter hofft auf die Unterstüt-
zung der Politik. Seiten 20, 22

·hen: Klub der 100-jährigen Anlei-US-Finanzminister Mnu-
chin lässt die Ausgabe ultralang
laufender Bonds prüfen. Damit
befinden sich die USA in bester
Gesellschaft. Österreich feiert
mit seiner 2017 begebenen
100-Jahre-Anleihe am Kapital-
markt derzeit große Erfolge,
auch ein italienischer Bond mit
50-jähriger Laufzeit ist aktuell
stark gefragt. Erst Anfang der
Woche hat Schwedens Schatz-
meister angekündigt, die Aus-
gabe einer 100-jährigen Anlei-
he zu prüfen. Seite 27

Angela Merkel
im Juni beim BDI:
Nicht gerade wirt-
schaftsfreundlich.

Krisztian Bocsi/Bloomberg

Nigel Treblin/dapd

Freshfields zahlt 50 Millionen Euro


Im Fall Maple treibt Insolvenzverwalter Frege fast zwei Milliarden Euro ein.


Auf der Gläubigerversammlung der Maple
Bank verkündete Insolvenzverwalter Micha-
el Frege überraschende Neuigkeiten: Danach
gibt es Einigungen mit dem Fiskus als einem
der größten Gläubiger der Pleitebank und
der Kanzlei Freshfields. Die Sozietät zahlt
nach einem Vergleich 50 Millionen Euro.
Insgesamt geht es im Fall Maple um For-
derungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro,
angemeldet von 262 Gläubigern. Der Insol-
venzverwalter kann inzwischen rund 70

Prozent der festgestellten Forderungen er-
füllen. Hauptgläubiger sind der Fiskus und
der Bundesverband der Banken.
Die Maple Bank musste Insolvenz anmel-
den, weil das Institut bei Cum-Ex-Geschäf-
ten mitmischte. Dabei wurden Aktien mit
(cum) und ohne (ex) Dividende derart ge-
handelt, dass die Finanzämter die abge-
führte Kapitalertragsteuer mehrfach erstat-
teten. Freshfields hatte Maple und andere
Banken bei den Geschäften beraten.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt
beziffert den von den Forderungen un -
abhängigen Schaden auf 383 Millionen
Euro, Maple selbst zahlte davon zunächst
69 Millionen zurück. Daneben kann Frege
im Maximalfall nun weitere 140 Millionen
Euro beisteuern. Der Insolvenzverwalter
sagte, dies sei „ein wirtschaftlich und recht-
lich hervorragendes Ergebnis“.
V. Votsmeier, R. Bender, S. Iwersen
> Bericht Seite 26

Wichtig ist, dass


die Regierung


diese Strategie


nun als


Handlungs -


auftrag


wahrnimmt.


Brun-Hagen Hennerkes
Stiftung
Familienunternehmen

Blessings Abgang


Ex-Commerzbank-Chef hat bei
der UBS keine Zukunft. S. 24

G 02531 NR. 167 PREIS 3,60 €

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


Empörte Anleger


Strafzinsen stoßen auf eine
breite Ablehnung. S. 30

„Ich war ein News-Junkie“


Rolf Dobelli über die tägliche Nachrichtenflut
und darüber, wie sie beherrschbar wird. S. 54

WOCHENENDE 30./31. AUGUST / 1. SEPTEMBER 2019

die Wirtschaft zudem unter Generalverdacht ge-
stellt. Und in Berlin arbeiten SPD, Grüne und Linke
an einem Mietendeckel, der aus Sicht vieler Unter-
nehmer einer Enteignung gleichkäme.
„Die SPD setzt ihren Vernichtungsfeldzug gegen
die Privatwirtschaft fort“, schimpft Reinhold von
Eben-Worlée, Präsident des Verbands der Familien-
unternehmer. Das neue Mittelstandskonzept von Alt-
maier kommt bei ihm hingegen gut an. Es enthalte
„viele richtige und dringende politische Maßnah-
men“. Das Lob der Wirtschaftsverbände wird jedoch
um eine Mahnung ergänzt: „Wichtig ist, dass die ge-
samte Bundesregierung diese Strategie nun als
Handlungsauftrag wahrnimmt“, sagte Brun-Hagen
Hennerkes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Fa-
milienunternehmen. Und da gibt es in der Wirt-
schaft Zweifel. Denn Altmaier habe schon viel ange-
kündigt, aber wenig durchgesetzt. jhi, mgr, mok, sig

Rezessionsszenarien und Steuererhöhungspläne verunsichern die Unternehmen in


Deutschland. Wirtschaftsminister Altmaier verspricht Hilfe. Das Misstrauen bleibt.


Politik enttäuscht Wirtschaft


> Berichte Seiten 6, 7

F


ür die Unternehmen ist es ein Hoffnungs-
schimmer. Wirtschaftsminister Peter Alt-
maier (CDU) hat am Donnerstag seine Mit-
telstandsstrategie präsentiert, mit der er die
steuerlichen und bürokratischen Lasten
von Betrieben reduzieren will. Die Unternehmensteu-
ern sollen auf 25 Prozent gesenkt, die Sozialabgaben bei
40 Prozent gedeckelt, Bürokratie soll abgebaut werden.
Für die Wirtschaft ist es eines der zuletzt seltenen
positiven Signale aus Berlin. Die Große Koalition mit
Angela Merkel an der Spitze genießt dort schon län-
ger keinen guten Ruf, aber in den vergangenen Wo-
chen erreichte das Verhältnis einen neuen Tief-
punkt. Vom Abbau des Solidaritätszuschlags werden
viele Firmen ausgenommen, während die SPD mit
der Vermögensteuer über eine neue Belastung nach-
denkt. Durch den Entwurf eines „Gesetzes zur Be-
kämpfung der Unternehmenskriminalität“ von Jus-
tizministerin Christine Lambrecht (SPD) fühlt sich

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