Handelsblatt - 23.08.2019

(Rick Simeone) #1
Dax
11 735,
-0,57 %

E-Stoxx 50
3 371,
-0,69 %
Dow Jones
26 133,
-0,26 %

S&P 500
2 911,
-0,46 %
Gold
1 499,67 $
-0,20 %

Euro/Dollar
1,1078 $
-0,06 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·der Kritik: Unternehmensstrafrecht in Der Verband „Die Fa-
milienunternehmer“ hat vor den
Folgen des Gesetzentwurfs für
schärfere Unternehmenssank-
tionen gewarnt, den Bundesjus-
tizministerin Christine Lam-
brecht (SPD) am Donnerstag in
Berlin vorgestellt hat. Vor allem
die Höhe der möglichen Geld-
bußen ist aus Sicht der Lobbyis-
ten nicht akzeptabel. Seite 11

·din glaubt an Kulturwandel: Volkswagen-Rechtsvorstän-
Hiltrud Werner sieht im Konzern
deutliche Fortschritte seit Be-
kanntwerden des Dieselskan-
dals. Der überwiegende Teil der
Hinweise auf mögliches Fehl-
verhalten werde nicht mehr
anonym abgegeben, sagt die
Managerin zur vorläufigen Bi-
lanz des neuen Whistleblower-
Systems. Noch gebe es bei VW
aber viel zu tun. Seite 16

·
Niedersachsen wirbt um
Tesla-Werk: Das Bundesland
könnte von Elon Musks Expan -
sionsstreben profitieren. Nach
Angaben des
Hannoveraner
Wirtschaftsmi-
nisteriums inte-
ressiert sich der
Elektroautobauer
für eine Fertigung in Nord-
deutschland. Auf Grundlage des
Anforderungsprofils von Tesla
habe man nun potenzielle
Standorte präsentiert. Seite 19

·Fusionen: Adyen-Chef glaubt nicht an Der Chef des Zah-
lungsdienstleisters Adyen, Pie-
ter van der Does, will den Zah-
lungsdienstleister ohne Zukäufe
auf Wachstum trimmen und
sich unabhängiger von Groß-
kunden wie Facebook machen.
Der niederländische Zahlungs-
dienstleister gilt als eines der
erfolgreichsten Start-ups
Europas und seit seinem Ak-
tiendebüt vor gut einem Jahr
auch als Börsenstar. Seite 24

·
EZB signalisiert weitere
Lockerung der Geldpolitik:
Die Notenbank will die Geldpo-
litik im Euro-Raum lockern und
strebt dabei eine Kombination
verschiedener Maßnahmen an.
Die Details ergeben sich aus
den Protokollen ihrer Juli-Sit-
zung. Seite 27

gezeigt hatte, könnte Thyssen-Krupp einen neuen
Anlauf für einen Zusammenschluss mit dem Wettbe-
werber nehmen.
Thyssen-Krupp-Chef Guido Kerkhoff kündigte im
Mai einen Strategiewechsel an, nachdem die Fusion
der Stahlsparte mit Tata Steel am Veto der Kartellhü-
ter gescheitert war. Nun soll Stahl wieder der Kern
des Unternehmens sein. Kerkhoff kündigte deshalb
die Abspaltung der Aufzugssparte an. Da deren ge-
planter Börsengang allerdings im aktuellen Umfeld
kaum realisierbar sein dürfte, könnten Finanzinves-
toren einen Minderheitsanteil übernehmen, heißt es
in Branchenkreisen.
Mit dem Verkaufserlös will Kerkhoff die Bilanz des
chronisch finanzschwachen Konzerns stärken, aber
auch Zukäufe finanzieren. Der Aufsichtsrat soll im
Herbst über die Details der neuen Strategie entschei-
den. Martin Murphy, Kevin Knitterscheidt

Thyssen-Krupp will die Stahlsparte des angeschlagenen Konzerns stärken.
Im Gespräch sind Zusammenschlüsse mit Klöckner & Co. sowie Salzgitter.

Deutschlands neue Stahl AG


Guido Kerkhoff:
Der Thyssen-
Krupp-Chef führt
Fusionsgespräche
mit Klöckner.

REUTERS



Schwerpunkt Seiten 6 - 7



imago/All Canada Photos


D


er Industriekonzern Thyssen-Krupp
plant einen radikalen Umbau. Im Mittel-
punkt der Überlegungen steht die Stär-
kung des Stahlgeschäfts, dazu bereitet
das Unternehmen verschiedene Akquisi-
tionen vor, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkrei-
sen. Danach führt Thyssen-Krupp bereits konkrete Ge-
spräche mit dem Stahlhändler Klöckner & Co., der im
vergangenen Jahr mit 8 500 Beschäftigten einen Um-
satz von 6,8 Milliarden Euro erwirtschaftet hatte.
In einer gemeinsamen Projektgruppe prüfen Ver-
treter beider Konzerne die Möglichkeiten eines Zu-
sammenschlusses. „Das Vorhaben ist sehr konkret
und hat gute Chancen, umgesetzt zu werden“, heißt
es im Umfeld der Verhandlungen. Die Firmen lehn-
ten einen Kommentar auf Nachfrage ab.
Zudem ist Salzgitter auf dem Radar des Thyssen-
Managements. Nachdem sich Salzgitter-Chef Heinz
Jörg Fuhrmann kürzlich offen für sinnvolle Fusionen

Macron fordert G7-Konjunkturpaket


Frankreichs Präsident sucht deutsche Unterstützung. Doch Berlin zeigt sich hart.


Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
will auf dem Gipfel der sieben wichtigsten
Industrienationen an diesem Wochenende
eine gemeinsame Strategie zur Ankurbe-
lung der Weltwirtschaft abstecken. Die
Geldpolitik, die seit der Finanzkrise 2008
eine wichtige Stütze war, stoße an ihre
Grenzen, argumentierte Macron und for-
derte auch von Deutschland einen Beitrag
zur „budgetären Stimulierung“. Bundes-
kanzlerin Angela Merkel sieht derzeit je-

doch keine Notwendigkeit für Konjunktur-
hilfen. Berlin bleibe bei dem Ziel eines aus-
geglichenen Haushalts. Eine Abkehr davon
sei mit Merkel derzeit nicht zu machen,
heißt es in Regierungskreisen.
Der G7-Gipfel beginnt am Samstag im
französischen Atlantik-Strandbad Biarritz.
Die Weltwirtschaft steht am Sonntag auf
der Tagesordnung. Eine Abschlusserklä-
rung ist dieses Mal nicht vorgesehen. Wirt-
schaftsnobelpreisträger Edmund Phelps

hält die Möglichkeiten der G7-Staaten, ei-
nen globalen Abschwung aufzuhalten, in-
des für begrenzt. Zum einen lähmten poli-
tische Friktionen wie der Handelskonflikt
die Wirtschaft, so Phelps gegenüber dem
Handelsblatt. Zum anderen krankten die
Industriestaaten an grundlegenderen Pro-
blemen: Unter anderem gingen Innovati-
onskraft und Produktivität zurück.
N. Bastian, T. Hanke, T. Sigmund
> Bericht, Interview Seiten 8 - 9

Das Vorhaben
ist sehr
konkret und
hat gute
Chancen,
umgesetzt zu
werden.
Konzern-Insider

Streitfall Strafzinsen
Ein Pro & Contra zu
Sanktionen für Sparer. S. 14

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DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


Reisen vom Feinsten
Grafik des Tages: Luxus-Touris-
mus erlebt einen Boom. S. 32

Teure Scholle
Agrarland wird immer kostspieliger. Das
Nachsehen haben regionale Bauern. S. 12

WOCHENENDE 23./24./25. AUGUST 2019


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