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DUB UNTERNEHMER-Magazin
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- D i e w i c h t i g e n T h e m e n a u s P o l i t i k , W i r t s c h a f t , K u l t• D i e w i c h t i g e n T h e m e n a u s P o l i t i k , W i r t s c h a f t , K u l t• D i e w i c h t i g e n T h e m e n a u s P o l i t i k , W i r t s c h a f t , K u l tuuur, G e s e l l s c h a f t u n d W i s s e nr, G e s e l l s c h a f t u n d W i s s e nr, G e s e l l s c h a f t u n d W i s s e n
Endlich angeschlossen:
ioki bindet ent legene Gebiete per
Ridesharing an den ÖPNV an
H
amburg-Lurup und Hamburg-Osdorf sind
nicht zwingend das, was man Hipster-Viertel
nennen würde. Es sind Gebiete im Westen der
Hansestadt, in die sich die gold-schwarzen
MOIA-Minibusse und andere Anbieter von Ride-
sharing selten bis gar nicht verirren. Anders ioki. Das
Start-up der Deutschen Bahn sucht gezielt nach solchen
Gegenden, in denen auch der öffentliche Nahverkehr
nicht jede Ecke erreicht.
„Wir gehen bewusst nicht in die Innenstädte“, sagt
Stephan Pfeiffer, Head of Strategic Partnerships &
Public Affairs bei ioki, beim DUB Digital Think
Tank. „Wir wollen keinen Zwei-Klassen-ÖPNV för-
dern. Niemand soll aus Bus oder Bahn aussteigen, weil
ein Sammeltaxi vermeintlich bequemer ist.“ Stattdes-
sen wolle man den ÖPNV mit
Ridesharing ergänzen, um
eine durchgehende Reisekette
von Tür zu Tür zu schaffen.
BIG DATA ZEIGT BEDARF
So wie in Lurup und Osdorf.
Seit einem Jahr sind 20 weiße
ioki-Sammeltaxen mit Elek-
troantrieb dort unterwegs.
Die Zwischenbilanz: 34.000 App-Downloads, 160.000
Fahrten, 215.000 Passagiere. Das zeigt: Ridesharing
funktioniert nicht nur in den Zentren der Großstädte.
Auch außerhalb gibt es offenkundig Bedarf.
Um sinnvolle Einsatzgebiete für solche On-De-
mand-Services zu identifizieren, setzt ioki auf Mobi-
SHARING Schwarz-weiß betrachtet,
werden in der Großstadt Autos längst
vielfach geteilt, auf dem Land steht
weiter der Besitz im Fokus. Dabei
können auch Randgebiete von der
Verkehrswende profitieren.
Mein, dein,
unser Auto
lity-Analytics. Informationen über Verkehrsströme,
Fahrpläne, Passagieraufkommen, soziodemografische
Daten – all das wird analysiert, um he rauszufinden,
wo sich Lücken auftun.
„Unsere Schmerzpunkte sind der ÖPNV im länd-
lichen Bereich, aber auch die
Zubringerstrecken im städti-
schen“, sagt Pfeiffer. Während
in Stadtnähe Ride sharing eine
Alternative ist, könnten es auf
dem Land autonome, per App
buchbare Shuttle busse sein, die
Passagiere zu Hause abholen
und zum nächsten Bahnhof
bringen. Im niederbayerischen
Bad Birnbach laufen bereits die
ersten Praxistests mit Kleinbussen von ioki. Das Ziel:
Spätestens 2025 soll es autonome Verkehrsangebote
im Regelbetrieb geben.
„Wir stehen am Anfang einer gesellschaftlichen
Re volution, bei der intelligente Mobilitätslösungen
entscheidend sind“, sagt René Zymni, Director Busi-
20.200
Carsharing-Fahrzeuge sind laut
Bundesverband CarSharing
in Deutschland verfügbar