FOCUS-MONEY 35/2019 23
0
0,40
0,80
1,20
Juventus Football Club Euro
2015 16 17 18 2019
10
12
14
16
18
20
Manchester United Euro
2015 16 17 18 2019
8
10
12
14
Spvgg. Unterhaching Euro
30.7.31. 1.8. 2. 5. 6. 7. 8. 9. 12.
Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg Quellen: Thomson Reuters Datastream, Bloomberg, GBC AG
Deutlich überbewertet
Die Aktie des italienischen Clubs friste-
te schon kurz nach dem Börsengang
2001 ein kümmerliches Dasein als Pen-
nystock. Nach dem Zwangsabstieg
2006 dümpelte das Juve-Papier in den
Niederungen der Borsa Italia herum.
Seit 2016 jedoch ist die Aktie um fast
600 Prozent in die Höhe geschossen.
Dennoch eignet sich die Aktie nur für
echte Juve-Fans. Den Club drücken 384
Millionen Euro Schulden bei rund 550
Millionen Euro Umsatz. In den kom-
menden beiden Spielzeiten wird die
„alte Dame“ wohl Verluste schreiben.
Die Aktie ist deutlich überbewertet.
WKN/ISIN: 794314/IT0000336518
Börsenwert: 1,53 Milliarden Euro
Ergebnis je Aktie 2019/20e: –0,05/–0,15 Euro
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2019/20: –/–
Kursziel/Stoppkurs: 1,40/1,27 Euro
Gewinne sinken
Mit 2,6 Milliarden Euro der wertvollste
börsennotierte Fußballclub und laut
„Forbes“ auf Platz drei hinter Barcelo-
na und Real Madrid. Die Bewertung
erscheint jedoch äußerst ambitioniert.
Experten erwarten in den kommenden
Jahren einen deutlichen Gewinnrück-
gang und sinkende Renditen. Weil sich
Manchester nicht für die Champions
League qualifizieren konnte, brechen
wichtige TV-Einnahmen weg. Zugleich
stehen 400 Millionen Euro Schulden in
der Bilanz. Die Deutsche Bank taxiert
das Kursziel auf 16,98 Euro und spricht
eine Halteempfehlung aus.
WKN/ISIN: A1J2MK/KYG5784H1065
Börsenwert: 2,61 Milliarden Euro
Gewinn je Aktie 2019/20e: 0,14/0,02 Euro
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2019/20: 114,8/816,7
Kursziel/Stoppkurs: 16,98/13,82 Euro
Volatiles Papier
Der Traditionsclub aus der dritten Li-
ga hat einen fulminanten Börsengang
hingelegt. Ihren ersten Handelstag am
- Juli beendete die Aktie mit einem
Kursplus von 33 Prozent. Mit dem Emis-
sionserlös von 2,7 Millionen Euro will
der Münchner Vorstadtclub innerhalb
von drei Jahren in die Zweite Liga auf-
steigen, das Stadion ausbauen und
seine Schulden tilgen. Ab der Saison
2021/22 strebt der Club schwarze Zah-
len an. Laut GBC ist die Aktie bei 8,94
Euro fair bewertet. Damit liegt das vo-
latile Papier bereits über dem Kursziel.
Anleger lassen besser Vorsicht walten.
WKN/ISIN: A2TR91/DE000A2TR919
Börsenwert: 43,2 Mio. Euro
Gewinn je Aktie 2019/20e: –1,19/–1,19 Euro
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2019/20: –/–
Kursziel/Stoppkurs: 8,94/8,16 Euro
BVB zur internationalen Marke ausbauen. Bei den Expan-
sionsplänen rücken vor allem der asiatische und der US-
amerikanische Markt in den Fokus – offenbar mit Erfolg.
„Unser Ausrüster macht bereits heute fast 50 Prozent sei-
nes Umsatzes mit BVB-Artikeln im Ausland“, sagte Watzke.
Erfolgsgarant Watzke. Bislang konnten sich die Aktio-
näre stets auf das Wort der Clubführung verlassen. Wenn
Watzke etwas versprach, hat er auch geliefert. Er gilt als
der Architekt des BVB-Erfolgs. Sowohl sportlich als auch
finanziell führte er den einstigen Fast-Pleitier in den ver-
gangenen Jahren in die Erfolgsspur zurück. Nun baut
er den BVB Stück für Stück zum Global Player aus. Das
kommt gut an – sowohl an der Börse als auch in der Sport-
welt. Im Bundesliga-Performance-Check des Magazins
„Horizont“ verdrängte der BVB erstmals seit 18 Jahren
den FC Bayern auf Platz zwei. Zumindest in dieser Hin-
sicht haben die Dortmunder den Mount Everest schon be-
zwungen. Die neue Saison wird zeigen, ob der BVB das
auch in der Liga schafft.
TIMO BAUDZUS
halbierte sich. Doch sowohl die Analysten als auch die
Clubführung zeigten sich zufrieden. „Wenn man die Zah-
len transferbereinigt betrachtet, hatten wir im vergange-
nen Jahr 370 Millionen Euro Umsatz, im Jahr davor 313
Millionen Euro. Das heißt, transferbereinigt haben wir im
abgelaufenen Geschäftsjahr 53 Millionen Euro mehr Um-
satz erzielt“, sagte Watzke. Tatsächlich war der Rekord-
umsatz von 536 Millionen Euro in der Saison zuvor ledig-
lich auf Sondererlöse im Transfergeschäft zurückzuführen.
Allein der Verkauf von Ousmane Dembélé nach Barcelona
hatte 105 Millionen Euro eingebracht. „Das unterstreicht
den starken Track Record von Borussia Dortmund bei der
Entwicklung und dem Verkauf junger Spieler“, schreibt
Analyst Schlienkamp.
Trotzdem sollte man sich als Aktionär nicht zu sehr auf
das hoch volatile Transfergeschäft verlassen. Der BVB tut
es auch nicht. Watzke hat das Ziel ausgegeben, bis 2025
bis zu 500 Millionen Euro ohne Transfererlöse zu ver-
dienen. „Ich bin sicher, dass wir das hinkriegen“, sagte
Watzke. Das größte Potenzial sieht der Sauerländer in der
Auslandsvermarktung. Der Borussen-Chef möchte den