Süddeutsche Zeitung - 27.08.2019

(nextflipdebug5) #1
SZ:HerrSarif,SiehabenIhreGespräche
mitFrankreichsPräsidentMacron„kons-
truktiv“genannt.Wasmussgeschehen,
umdasAtomabkommennochzuretten?
MohammadDschawadSarif:DasAtomab-
kommenstütztsichaufzweiSäulen.Eine
verpflichtetIrandazu,dassseinAtompro-
grammausschließlichfriedlichenZwe-
ckendient.Dieandereverpflichtetdiein-
ternationaleGemeinschaftundvorallem
dieanderenParteiensicherzustellen,dass
diewirtschaftlichenBeziehungenIrans
mitdemRestderWeltnormalisiertwer-
den.IranhatalleVerpflichtungeneingehal-
ten,dashatdieinternationaleAtomener-
giebehörde15Malbestätigt,davonfünf
MalnachdemdieUSAsichausdemAbkom-
menzurückgezogenhaben.AberdieWirt-
schaftsbeziehungenIransmitderWelt
sindnichtnormalisiertworden.Tatsäch-
lichsindsieheuteweitschlechteralsvor
demAbkommen.Dasheißt,anderePartei-
enhabendasAbkommennichtumgesetzt.

IransetztjaauchmehrereRegelungen
desAbkommensnichtmehrum.
IndemAbkommengibtesMechanismen,
dieAbhilfebieten,wenneineSeiteihreVer-
pflichtungennichtumsetzt.Davonma-
chenwirGebrauch.SobalddieEuropäerbe-
ginnen,ihreVerpflichtungenumsetzen,
werdenwirnichtnuraufweitereMaßnah-
menverzichten,sondernauchjenezurück-
nehmen,diewirbislangergriffenhaben.
SiesindbinnenStundenrückgängigzuma-
chen.Europamussdafürnurbeginnen,sei-
neVerpflichtungenumzusetzen.

Waskonkretheißtdas?Iranwirdkaum
wieder2,5MillionenBarrelÖlexportie-
renwievordemRückzugderUSA.
Warumnicht?
GlaubenSie,dassdasrealistischist?
EuroparühmtsichderRechtsstaatlichkeit
unddesMultilateralismus.Wennwirinei-
nemDschungellebenwollten,indemein
Landdieanderennötigenundfürsieent-
scheidenkann,dannbrauchenwirkeinAb-
kommen.Europamussrealistischsein.

WennPräsidentTrumpnachamerikani-
schenbaldeuropäischenUnternehmenun-
tersagenwollte,inChinazuarbeiten,was
machtEuropadann?DieUSAkönnenEuro-
panichtihrenWillenaufzwingen,Europa
mussdaraufreagieren.Realismusheißt
nicht,sichderNötigungzuunterwerfen.
Abernochmal,washeißtdaskonkret?
Europahatsich,wiegesagt,aufelfPunkte
verpflichtet.SiebeinhaltenInvestitionen,
zivileLuftfahrt,Transport,dieRückkehr
europäischerUnternehmen.Wirverlan-
gennichtsdavonalsVoraussetzungfürdie
volleUmsetzungunsererVerpflichtungen.
WirwollennurinderLagesein,Ölzuver-
kaufenundunserGeldzubekommen.Wir
habenVerlustevonHundertenMilliarden,
unsereWirtschaftleidet,unsereWährung
hat75ProzentihresWertesverloren.Euro-
pabeschränktsichaufErklärungen,die
dasAbkommenunterstützen.Aberhier
verlierenLeuteihreArbeitsplätze,ihreEin-
kommen.

Iranwirdalsodenangekündigtendritten
SchrittgehenundweitereVerpflichtun-
gennichtmehreinhalten?
AußerEuropaergreiftjetztMaßnahmen.

Bis6.September,oderwirddieFristnoch
einmalverschoben?
Am6.SeptemberbeginntdiedrittePhase.
WennwireineVerständigungmitEuropa
erzielenunddieEuropäermitderUmset-
zungbeginnen,werdenwirdiesenSchritt
nichtunternehmen.

WiewirdderdritteSchrittaussehen?
Daswissenwirnochnicht.EineAnsichtist,
dassunsernächsterSchrittwiediebeiden
zuvorrückgängigzumachenseinsollte.Ei-
neandereSichtist,dasswirEuropabereits
120TagegegebenhabenundnundieZeit
fürdrastischereSchrittegekommenist.

WelcheAnsichtvertretenSie?
DaskönnenSieraten...

EuropawilldasAbkommenretten,Sie
auch.IstdasnichtvielmehreinProblem
zwischenIhnen,alsoIran,unddenUSA?
DasscheintaucheinpersönlichesProblem
mitmirzusein,weilichmitSanktionenbe-
legtwurde.AberdasProblemistnichtzwi-
schenunsunddenUSA,dasProblemist
zwischenunsundEuropa.DieUSAhatten
Verpflichtungenundhabenentschieden,
sichnichtdaranzuhalten.AberEuropahat-
teVerpflichtungenvordemRückzugder
USA,undsiesindunabhängigvonden
USA,dasistauchimAbkommengetrennt
aufgelistet.UnddieEuropäerhabenauch
nichterstgesternvonderBedeutungder
US-WirtschaftoderdesDollarerfahren.

SiehabenkeineHoffnung,dasProblem
unterBeteiligungderUSAzulösen?
Nein.WirhabennichtmitdenProblemen
angefangen.PräsidentTrumpmagPräsi-
dentObamanicht.DiesesProblemkann
ichnichtlösen.UndEuropaauchnicht.

AberSiesindinsWeißeHauseingeladen
worden.
Umwaszutun?FüreinehalbeStundeins
WeißeHausgehenwirdunsereProbleme
nichtlösen.WennmanzueinerPartyeinge-
ladenwirdundzugleichgesagtbekommt:
„Wenndunichtkommst,wirstdudarange-
hindertwerden,künftigdieStadtzubetre-
ten.“WürdenSiezusoeinerPartygehen?
DasistkeineEinladung,dasistEinschüch-
terung.DagibteseinesehrklareTrennli-
nie.BeidemselbenTreffen,beidemmirun-
terbreitetwurde,dassichinsOvalOffice
eingeladensei,umPräsidentTrumpzu
treffen,wurdemirgesagt,dassichmit
Sanktionenbelegtwerdenwürde.
FallsSiedieEinladungnichtakzeptieren
würden?
Nein,nein.Wennichgehe,könntederBe-
schlussnocheinmalgeändertwerden,wur-
demirgesagt.AberdieEntscheidungsei
bereitsgefallen.
Dasheißt,SieschließenVerhandlungen
mitdemWeißenHausderzeitaus?

Nein.DasliegtnichtinunserenHänden.
DieUSAhabendenVerhandlungssaalver-
lassen,nichtwir.Siesindjederzeiteingela-
den,dahinzurückzukehren.Abersiemüs-
sendafüreinTicketkaufen–ihreinternati-
onalenVerpflichtungeneinzuhalten.
AlsozurvollständigenUmsetzungdes
Atomabkommenszurückzukehren?
Nein,abersiemüssenaufhören,andere
daranzuhindern,ihrenVerpflichtungen
nachzukommen.

Dasheißt,neueAusnahmegenehmigun-
genvondenÖl-Sanktionen,wiesiePräsi-
dentMacroninsSpielgebrachthat,sind
keineVorbedingung?
Siemüssenaufhören,anderezuzwingen,

dasAbkommenzuverletzten.Wennsie
dasmitneuenAusnahmegenehmigungen
machenwollen,istdasihreSache.
WennSieaufdasgroßeGanzeblicken,se-
henSieeineChancefürVermittlungsbe-
mühungen,wiesiePräsidentMacronseit
Wochenunternimmt?
WirhabendievergangenenWochenmit
PräsidentMacrongearbeitet.Wirsindim
Atomabkommengeblieben,weilPräsident
MacronPräsidentRohanivordemRück-
zugderUSAdarumgebetenhat.Wirhat-
tensehrguteTreffen.WennerdieUSA
überzeugenwill,sichnichtindenWegzu
stellen,dannistdasmehralswillkommen.
AberunserProblemistnichtmitdenUSA,
sondernzwischenIranunddenverbleiben-
denParteiendesAtomabkommens.Dieha-
benvielleichtProblememitdenUSA,die
PräsidentMacronlösenwill,waswirbegrü-
ßenwürdenundwobeiwirihmbehilflich
seinwerden,soweitdasmöglichist,ohne
unsererotenLinienzuverletzen.

Heißtdas,Siesehen,wasIranbetrifft,kei-
negroßenChancenfüreinenDurchbruch
beimAtomabkommen?
EskannDurchbrüchegeben,abersieset-
zennichteinbilateralesTreffenmitden
USAvoraus.

DieUSAundderPräsidentpersönlichsa-
gen,siewolltenkeinenKrieg,SieundIhre
Regierungsagen,siewolltenkeinen
Krieg.Trotzdemsehenwir,wiedieSpan-
nungenamGolfhochkochenundinderge-
samtenRegion.WiegroßistdasRisiko,
dasswirineinemilitärischeKonfrontati-
onstolpern,wieEuropa1914indenErs-
tenWeltkrieggestolpertist?
EsgibtimmerdieMöglichkeitvonUnfäl-
lenundvonLeuten,dieichdasB-Teamge-
nannthabe,diePräsidentTrumpineinen
Kriegziehenwollen,denernichtwill.Wir
müssendeswegensehrvorsichtigseinund
Zurückhaltungüben.Wirwollenkeinen
Krieg,aberwirwerdenunsverteidigen.

:-

EigentlichhätteIransAußenministerMo-
hammadDschawadSarif,59,amSonntag
nachChina,JapanundMalaysiaaufbre-
chensollen.ImRegierungsterminalam
FlughafenMehrabadempfängteramMor-
gendieSüddeutscheZeitungnochzumIn-
terview.DochdannmussdieAsien-Reise
warten.SariffliegtaufEinladungvon
FrankreichsPräsidentEmmanuelMacron
kurzfristignachBiarritz,wodieStaats-
undRegierungschefsderG7tagen,unter
ihnenUS-PräsidentDonaldTrump.Das
AbendessenamSamstaghabensiemit
DiskussionenüberIranverbracht.Sarif
trifftwieamFreitagzuvorFrankreichsAu-
ßenministerJean-YvesLeDrianundkurz
auchMacron.DanachtwittertSarif:„Der
Wegvorunsistschwierig,abereinenVer-
suchwert.“DasAußenministeriuminTehe-
ranziehtaufSZ-Anfragedasbereitsge-
führteInterviewnichtzurück. PKR

Nurnichtsausschließen


ImStreitüberdasAtomabkommensetztIransAußenministerdieEuropäerunterDruck–undöffnetdieTürfürdirekteKontaktemitdenAmerikanernganzweit




D


asUnvorhergesehenebleibtinErin-
nerung.BeimGipfeltreffender
G20inHamburg2017warendieBil-
derbrennenderBarrikadensoomniprä-
sent,dassdiePolitikfastunsichtbarwurde
vorlauterKrawall.AlseinJahrspäterdie
G7inKanadazusammenkamen,kaperte
US-PräsidentDonaldTrumpdieBerichter-
stattung,indemerseineZustimmungzur
Abschlusserklärungzurückzog.DieÜber-
raschungen,mitdenenGastgeberEmma-
nuelMacronbeimG-7-GipfelinBiarritz
aufwartenkonnte,sindanders.Dashat
zumeinendamitzutun,dassdieErwartun-
genandiesesweltpolitischeGroßmanöver
soniedrigwaren,beziehungsweisedieVor-
zeichensofinster,dassesschonalsgute
Neuigkeitgilt,wennderTrump’scheTwit-
terfurorausbleibt.Zumanderenistdiever-
gleichsweisehoffnungsfroheBilanzdieses
GipfelseinBelegfürdasGeschickdesfran-
zösischenPräsidenten.

NachzweieinhalbJahrenimAmtwar
dasTreffeninBiarritzfürMacrondieerste
Gelegenheit,sichalseinenDreh-undAn-
gelpunktderWeltpolitikzuzeigen.Eshät-
tefürihnkaumbesserlaufenkönnen.Die
Kritikerbliebenfriedlich,sowohldraußen
(Demonstranten)alsauchdrinnen
(Trump).UndderBesuchdesiranischen
AußenministersMohammadDschawadSa-
rifgerietgenauso,wieMacronPolitik
liebt:eindiplomatischerErfolg,denman
nichtperKommuniquépräsentieren
muss,sonderninFormeinesÜberra-
schungsgastesverkaufenkann.Macrons
UnterredungenmitSarifhabenoffenbar
gewaltigBewegungindenAtomkonflikt
zwischenIranundEuropaunddenUSAge-
bracht.AmMontagkündigteMacronan,
dassernuneinTreffenTrumpsmitIrans
PräsidentenHassanRohanierwarte.
Dasalleszeigt,dassMacronüberdienö-
tigenVerbindungen,dennötigenMutund
dasnötigeFingerspitzengefühlverfügt,
umineinerdergrößteninternationalen
KrisenalsVermittleraufzutreten.Macron
hatsichdenStreitmitIranalsdasProjekt
ausgesucht,dasihmdenersten,greifba-
rendiplomatischenErfolgsichernsoll.
NachdemGipfelistklar:DieUSAhaben
ihnnichtsofortweggebissen,sielassen
ihnseinGlückversuchen.Wiealles,wasun-
terderTrump-Administrationgeschieht,
giltauchdiesnurunterVorbehalt.Dochso-
langeesgilt,wertetesMacronsweltpoliti-
schesGewichtspürbarauf.
DieDelegationenausDeutschland,
Großbritannien,denUSA,Japan,Italien
undKanadakamenaufdemGipfelmit
demjenigeninKontakt,dendieFranzosen
nochausdemWahlkampfkennen:Emma-
nuel,demVerführer.AlsMacron2017um
diePräsidentschaftkämpfte,war„verfüh-
ren“einederhäufigstenVokabeln,mitde-
nenseineStrategiebeschriebenwurde.
MacronsArt,dieMenschenfürsichzuge-
winnen,hatnichtsmitZweideutigkeiten
zutun,sondernschlichtmitderAufmerk-
samkeit,dieerseinemGegenüberwidmet.
WennmandiedeutscheKanzlerinAngela

MerkelbeiihrenöffentlichenAuftrittenbe-
obachtet,siehtmaneineFrau,dieallem
ähnlichzubegegnenscheint.IneinerArt,
diemanjenachSympathiezurückgenom-
men,stoischoderdrögenennenkann.Je-
denfallssinddieVarianzenbegrenztDer
französischePräsidenthingegenkannsich
maljovial-kumpeligzeigen,wieesbei
TrumpoderdembritischenPremierBoris
Johnsongutankommt.MalhöflichimUm-
gangundhartinderSache,wennUnterre-
dungenmitMerkelanstehen.Dannwieder
alsstrengerStaatsmanninpompöserKu-
lisse,wennerhofft,Putinzubeeindru-
cken,wie2017beidessenStaatsbesuchin
Versailles.
DieJournalistinAnneFuldawareine
derErsten,dievorzweiJahreneineBiogra-
fiedesjungenPräsidentenherausbrach-
ten.SiebeschreibtseinenAufstiegalsein
EmporhangelnvonMentorzuMentor.Um

herauszufinden,werdieserMacroneigent-
lichist,trifftsieaufeineRiegemächtiger
Männer,vondenenjederdachte,erhelfe
demjungenEmmanuelaufdenGipfel,nur
umzusehen,wieerdannanihnenvorbei-
klettert.Dassagtnichtnuretwasüberdie
EitelkeitendieserMänner,sondernauch
überdenimmensenEhrgeizundBedeu-
tungshungervonMacron.DieFinancial
TimesschreibtamMontagineinerKolum-
ne,diedenTitelträgt„MacronzumLob“,
dassFrankreichsPräsidentunterdenG
dereinzigeist,dernochweltpolitischeAm-
bitionenhat.MerkelseiaufdemRückzug
RichtungRente,TrumpundJohnsonnur
ansichselbstinteressiert,Italieninder
Vollkrise,undJapanundKanadaseienoh-
nehinnurSpieleranderSeitenlinie.Ma-
cronhingegenseider„letztehommesé-
rieux“,derletzteernstzunehmendePoliti-
keraufderWeltbühne.

DieaußenpolitischeAusgangslageist
fürMacronseinerinnenpolitischenLage
rechtähnlich:ErprofitiertvonderSchwä-
chederaltenStrukturen.SeineMachtin-
nerhalbFrankreichsvergrößertsich,weil
sichdiealtenParteienauflösen.SeinEin-
flussinderWeltwächst,weilalteAllianzen
bröckeln.DabeisindnatürlichauchFrank-
reichundMacronTeilderKrise.Mitdem
ZerfalldesZweiparteiensystemsistnicht
nureraufgestiegen,sondernauchdie
rechtsradikaleMarineLePen.DasLandbe-
findetsichinderinnenpolitischäußerstge-
fährlichenLage,dassdiePopulistinLePen
fastalleindieOppositionstemmt.Macron
selbstsprichtimmerwiederdavon:Frank-
reichsDemokratiesteckeineinertiefen
Sinnkrise.MacronistderPräsidenteines
verunsichertenLandes–dochseiner
selbstistersichumsosicherer.InderRun-
dederG-7-StaatschefsistMacronnicht

derStarkeunterSchwachen,eristderjeni-
ge,dersichweigert,dieseSchwächeinde-
fensivePolitik,wieMerkelestut,oderinag-
gressivePolitikàlaTrumpumzumünzen.
AmMontagabendfasstMacroninei-
nemFernsehinterviewdenGipfelfürdie
französischenZuschauer,alsofürseine
Wähler,zusammen.Dabeischauenihmvie-
lezu,denenesegalist,obMacroneinge-
schickterDiplomatistodernicht.Viele,die
nichtwissenwollen,wieihrPräsidentdie
Globalisierunggestaltet,sondernwieer
sievorinternationalerKonkurrenz
schützt.DerErfolg,dersichalsroteLinie
durchMacronsLebenzieht,istfürdenPrä-
sidentennichtnureinVorteil.Einerder
häufigstenVorwürfeseinerKritikerimIn-
nerenlautet,dassihremÜberfliegerpräsi-
dentendieEmpathiefehle.DasVermögen,
sichindiejenigenhineinzuversetzen,de-
nennichtallesleichtvonderHandgeht.

KommteretwaschonnächsteWoche?
Odererstspäter?AngelaMerkelistesnicht
anzusehen,wasihrlieberwäre.Einsehr
schnellerBesuchdesUS-Präsidentenin
Berlin?Oderdochliebereinlängergeplan-
ter?DonaldTrumplässtjedenfallsam
MontaginBiarritzkeinenZweifeldaran,
dasserdemnächstDeutschlandbesuchen
werde.„IhaveGermaninmyblood“,sagt
er.BeiMerkelzuckenkurzdieMundwin-
kel.Dasistaberauchschonalles.
DieBundeskanzlerinhatinihrerlangen
AmtszeitSteherqualitätenbewiesen,aber
dieseBegegnungmitTrumpamRandedes
G-7-GipfelsindemfranzösischenSeebad
fordertsiesichtbar.Mit–fast–unbewegli-
cherMiene,waseinstudiertaussieht,hört
siezu,wennTrumpdenJournalistener-
klärt,wiesiesosei.„Sieisteinebrillante
Frau“,sagter.Undsieseinichtzuunter-
schätzen,werweiß,wielangesienochim
Amtbleibe,antworteteraufdieFrage,ob
dieG7zurreinenHerrenrundemutieren
werde,wennMerkelausscheidet.Damel-
detsichdieKanzlerinzuWort.„Ichbinja

nochda“,sagtsielächelnd.DassTrumpin
BiarritznebenbeiihreBewerbungfüreine
fünfteKanzlerschaftinAussichtstellt,so
weitsollesnundochnichtkommen.Ir-
gendwannindenzwanzigMinuten,die
TrumpundMerkelmitdenJournalistenre-
den,wirdsiegefragt,obFrankreichsPräsi-
dentEmmanuelMacronundderUS-Präsi-
dentnundasneueDream-Teamdes
G-7-Gipfelsseien.Schlagfertigsagtdie
Kanzlerin:„DasDream-TeamvonG7ist
G7.“–„GuteAntwort“,lobtTrump.
EigentlichsolltedieBundeskanzlerin
denPräsidentenbereitsamMontagmor-
gentreffen.AberTrumpverplaudertesich
mitdemägyptischenPräsidentenAbdel-
Fattahal-Sisi.Undsomussteumgeplant
werden.EinklarerFallvonUnhöflichkeit.
Merkelreagiert,wiemanesvonihrkennt:
SiehabemitUN-GeneralsekretärAntónio
Guterresgesprochen,lässtsiemitteilen.
ManhabedieUN-KlimakonferenzimSep-
tembervorbereitetsowiedieSituationin
Libyen,SyrienundimSaheldiskutiert.Es
klingtwie:Habeauchsogenugzutun.
MerkelstandaufTrumpsGesprächs-
agendainBiarritzweitunten.Wohlauch,
weilsichmitihrnichtso„große,große
Deals“verkündenlassenwiemitmanch
männlichemKollegen.Trumpkannmit
MerkelsArtnichtbesondersumgehen.Zu-
demsiehterDeutschlandalsKonkurren-
ten,wennnichtgaralsTrittbrettfahrerder
Weltwirtschaft.Ihnstörtalles,woDeutsch-
landvermeintlichbesseristalsdieUSA.
DieEuropäerwürdenimHandelgenauso
toughauftretenwieChina,sagter.MitChi-
naseierdankderStrafzölle,diedortMillio-
nenArbeitsplätzebedrohen,ineinerviel
besserenVerhandlungspositionfüreinen
gutenDeal.UndmitEuropawolleerauch
schnelleinen.  



Gesagt ist gesagt


DerVerführer


EmmanuelMacronistesgelungen,allezuumgarnen.DieGipfel-Gegnerdraußenhieltenstill,unddrinnen


bliebDonaldTrumpfriedlich.DasweltpolitischeGewichtdesPräsidentenFrankreichshatspürbarzugenommen


„Wirwollen


keinenKrieg,aberwirwerden


unsverteidigen.“


Merkelstandganzuntenaufder
GesprächsagendadesPräsidenten

2 HF3 (^) THEMADESTAGES Dienstag,27.August2019,Nr.197 DEFGH
MitFingerspitzengefühl:ImStreitumIransAtomprogrammhatsichFrankreichsPräsidentEmmanuelMacronalsVermittlerinPositiongebracht. FOTO: MARIN/AP
„EskannDurchbrüchegeben“:deriranischeAußenministerMohammadDschawad
SarifzumStreitüberdasAtomabkommen. FOTO: CARLO ALLEGRI / REUTERS
„Ichbin
janochda“
IhreBegegnungmitDonaldTrump
fordertdieKanzlerinsichtlich
DieUSAlassen
FrankreichsPräsidentenerst
einmalgewähren
G-7-Gipfel in BiarritzErsthoberdieWaldbrändeinAmazonienaufdieTagesordnung,dannluderkurzerhandIransAußenminister
zumTreffenderMächtigen.FrankreichsPräsidentEmmanuelMacronbehieltalsGastgeberderG7dieFädeninderHand.
EswarseineShow.DieKanzlerin,diebeisolchenZusammenkünftenschoneinmaleinezentraleRollespielte,bliebimHintergrund
RELEASED
scheidenkann,dannbrauchenwirkeinAb-
RELEASED
scheidenkann,dannbrauchenwirkeinAb-
kommen.Europamussrealistischsein.
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BY
Landdieanderennötigenundfürsieent-
BY
Landdieanderennötigenundfürsieent-
scheidenkann,dannbrauchenwirkeinAb-
BY
scheidenkann,dannbrauchenwirkeinAb-
"What's
EuroparühmtsichderRechtsstaatlichkeit
"What's
EuroparühmtsichderRechtsstaatlichkeit
unddesMultilateralismus.Wennwirinei-
"What's
unddesMultilateralismus.Wennwirinei-
nemDschungellebenwollten,indemein
"What's
nemDschungellebenwollten,indemein
Landdieanderennötigenundfürsieent-Landdieanderennötigenundfürsieent-"What's
News"
renwievordemRückzugderUSA.
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renwievordemRückzugderUSA.
GlaubenSie,dassdasrealistischist?
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GlaubenSie,dassdasrealistischist?
EuroparühmtsichderRechtsstaatlichkeitEuroparühmtsichderRechtsstaatlichkeitNews"
vk.com/wsnws
unddesMultilateralismus.Wennwirinei-
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unddesMultilateralismus.Wennwirinei-
nemDschungellebenwollten,indemein
vk.com/wsnws
nemDschungellebenwollten,indemein
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