Süddeutsche Zeitung - 27.08.2019

(nextflipdebug5) #1

I


mErdgeschossderFreiburgerUni-
versitätsbibliothek,derGanghinter
derCafeteria„Libresso“,Damen-
toilette,dritteTürlinks,stehtander
WandeinSpruch.Mitschwarzem
Filzstifthatjemanddortschwungvollden
SatzdesPhilosophenRenéDescartesEgo
cogito,ergosum–Ichdenke,alsobinichnur
leichtverändert.
Ichdenke,alsostör’ich.Sostehtesda.
DerSatzpasstgutzueinemOrt,andem
derMensch,wennauchnurkurz,zumIn-
nehaltengezwungenist.Erpasstaber
auchhaargenauzuderVorlesungKrimino-
logieI,diegleichum10Uhrgegenüber,im
HauptgebäudederUniversität,beginnen
wird.DurchdreigroßeFenstertastetdie
SonnesichüberdenHofinsAuditorium.
StudierendederJuristischenFakultätsit-
zenimgroßenHalbrundundklappenihre
Laptopsauf.AufderanderenSeitesieht
manFahrradhelmevorbeischweben,als
glittensiekörperlosdurchdieStadt,und
langsam,vomStadttheaterher,nähert
sicheinStreifenwagen.
DerKriminologeRolandHefendehl
sprichtheuteüber„DieKriminalitätsbelas-
tungFreiburgs“.Mankönnteauchsagen,
ernimmtinneunzigMinutendieKriminal-
statistikderStadtundihreSicherheitspoli-
tikauseinander,unddasgründlich.
DarumgehtesindieserGeschichte.Wie
verändertsicheinOrt,derinkurzerZeit
vondreischrecklichenSexualstraftaten
heimgesuchtwurde?SindLeibundLeben
nochsicher?Hier,indieserSonnenstadt
imSüdwestendesLandes,diedochden
Rufhat,liberalundoffenzusein?
Ja,Freiburgistsicher.Daranwirdauch
derLeitendePolizeidirektorBerthold
FingerlinnichtdengeringstenZweifeläu-
ßern.AuchderOberbürgermeisterimRat-
hausnicht,undschongarnichtAndreas
MorathvonderBürgerinitiativeColombi-
park.„DieSicherheit?Dieistdochnurein
Scheinargument,umaufzuräumenundRe-
pressalienmöglichzumachen“,wirdersa-
gen,dieWutimGesicht.„Dashatsichhier
dochallestotalverselbständigt.“
WennmandenPolizeiautosbegegnet,
dieamStühlingerKirchplatzstehen,wo
MenschenausGambiaanMenschenaus
FreiburgMarihuanaverkaufen,oderden
Mannschaftswagen,dieamRandedes
„Bermudadreiecks“Aufstellungnehmen,
denPferdenderReiterstaffel,dieaus
Mannheimangefahrenwerden,dann
könntemanallerdingsmeinen,Freiburg
zähleplötzlichzudengefährlichstenOrten
Deutschlands.Imsogenannten„Bermuda-
dreieck“–dassindeinpaarStraßenzüge
mitBarsundRestaurants–laufengerade
dieVorbereitungenzurInstallierungeiner
Videoüberwachung.Kamerassollenhier
MenschenundDingeindenBlicknehmen.

AuchhabendieStadtunddasLandBa-
den-Württembergderso„schwierigenLa-
ge“wegeneine„Sicherheitspartnerschaft“
geschlossen,derKommunaleVollzugs-
dienstwurdeaufgestockt,undauchder
EtatfürdieStraßensozialarbeit.
ManbildeteeinenSonderstab„Gefährli-
cheAusländer“,unddiePolizeihatinzwi-
schenmindestensdrei„gefährlicheOrte“
definiert.Kriminalitätsschwerpunkte,wie
esheißt,Plätze,andenennachdemPolizei-
gesetz,alsBeispielnur,jederohneAnlass
jederzeitkontrolliertwerdenkann.
IstdieLageüberhauptschwierig?Hel-
fenVideokamerasgegenMordundVerge-
waltigung?DieForschungsagtklar:nein.
BeiTaten,dievonstarkenEmotionengelei-
tetsind,habenKameraskeineabschre-
ckendeWirkung.Alsowarumdasalles?
InderNachtzum16.Oktober2016wird
MariaLadenburger,eine19JahrealteStu-

dentin,anderDreisamvonihremFahrrad
gerissen,missbrauchtundermordet.Der
TäteristHusseinK.,einjungerFlüchtling
ausAfghanistan.Eristschnellgefasst.
NurgutzweiWochenspäterfindenKri-
minalbeamteineinemWaldstück,dreißig
KilometervonFreiburgentfernt,dieLei-
chevonCarolinG.,27,ausEndingen.Cata-
linC.,einLkw-FahrerausRumänien,hatte
diejungeFrauvergewaltigtundermordet.
UnddannderletzteHerbst.Wieder
Schlagzeilen,eine„Massenvergewalti-
gung“.GeradeläuftvordemFreiburger
LandgerichtderProzessgegenelfMänner,
dieimOktobereine18-Jährigenachdem
BesucheinerDiskothekineinemGewerbe-
gebietvergewaltigthabensollen.Fastalle
AngeklagtensindFlüchtlinge.
DreischwereVerbrechen.Siehätten
überallgeschehenkönnen,jedesfürsich
istentsetzlich.InganzDeutschland,auch
imAuslandwarensieThemaundwurden
alsBeweisegewertet,dasseseinFehler
war,alldieFlüchtlingeimSommer
einreisenzulassen.
„EineStadtkommtanGrenzen“,„Frei-
burgerUnsicherheit“,„DieAbgründeeiner
vorbildhaftenStadt“–daswarendieÜber-
schriften,auchindieserZeitung.
Nur,wosollensiesein,dieAbgründe?
ImHörsaalwirftRolandHefendehljetzt
GrafikenandieWand.Tatsächlichführt
FreiburgseitJahrendieKriminalstatistik
an,verglichenmitanderenStädtenBaden-
Württembergs.ImvergangenenJahrka-
men11127„Tatverdachtsfälle“auf
Einwohner–ja,dasistderSpitzenplatz.
„Nun,esistunserGeschäft,dieZahlen
zuinterpretieren“,sagtderKriminologe.
Inden11127Fällenseienja„alleDelikte
drin–vomMordbiszuGraffitiundzum
Fahrraddiebstahl“.Genaudeshalbseziert
ernunmitseinenStudierendeneinzelnal-
le„Deliktsbereiche“:dieStraßenkriminali-
tät,Raub,Diebstahl,Straftatengegendas
Lebenundsoweiter.ErsetztinsVerhält-
nis,schlüsseltauf,fragt.Mitjederneuen
Grafikwirddeutlich,dassFreiburgnuran
einemeinzigenPunkttatsächlichweit
vornliegt:beidenBetäubungsmitteldelik-
tennämlich,beiDrogenalso.
„HierhandeltessichumKontrolldelik-
te“,sagtderProfessor.„WenndiePolizei
ansogenanntengefährlichenOrtenstark
aktivist,dannwirdsieauchetwasfinden.“
DiehoheZahlbeweiseschlicht,dassdie
Beamtensehrfleißigwaren.FürdieSicher-
heitandererMenschenseiendieseDelikte
abernichtvonBelang.Und,klick,zur
nächstenGrafik.DieStudentenlächeln,tu-
scheln,schreibenmit.Womöglichistes
daseinzigeMalinihrembeginnenden
Juristenleben,dasssiemitderKritischen
Kriminologie,wieProfessorHefendehlsie
hiervertritt,inBerührungkommen.
WoüberschreitetdiePolizeiihreAufga-
ben,wowerdenGrundrechteeinge-
schränkt?GenaudaswillHefendehlden
jungenMenschennahelegen:Haktnach,
hinterfragt,lassteuchnichtsvormachen.
SchonnachvierzigMinutendesStatis-
tiksezierenssiehtesjedenfallssoaus,dass
dieStadtmitKriminalitätimsogenannten
öffentlichenRaumkeingrößeresProblem
hatalsandereStädteauch.Wiebitte?Die
berittenePolizeiaber,diegeplanteVideo-
überwachung,die„Sicherheitspartner-
schaft“,dieGroßkontrollen,dieFestle-
gung„gefährlicherOrte“–alldasbetrifft

dochdenöffentlichenRaum.Alldasnur,
weildieSicherheitslageinderStadtseit
denMordensodramatischseinsoll.
„WoistdennderOrtfürDeliktegegen
diesexuelleSelbstbestimmung?“,fragtRo-
landHefendehljetzt.„ZuHause“,antwor-
teteinStudent,„imhäuslichenUmfeld.“
Richtigundempirischbelegt.„EineFrau,
diedasRisiko,einemVergewaltigungs-
deliktzumOpferzufallen,reduzierenwill,
solltemöglichstschnellihreWohnungver-
lassenundaufdieStraßegehen.Dasklingt
provokant,esistaberso“,sagtHefendehl.

„BedenkenSie,Videokamerasschrän-
kenIhreFreiheitenein“,fasstderProfes-
sorzusammen,„IhreGrundrechte,selbst
dann,wennsieausgeschaltetsind.“
Odergehtesbeialldempolizeilichen
TunnurumdasSicherheitsgefühl,das
nachdenVerbrechengelittenhabensoll?
Auchdarüberredenundstreitendiedrei
StudierendendesviertenSemesters,die
nachderVorlesungnochsitzenbleiben.
„EswarennatürlichTaten,dietotalAngst
machten“,sagtHenrikeNommensen,„ich
binjahiergeboren,ichhabevorhernie
Angstgehabt.“–„DieTatensindaberauch
extreminstrumentalisiertworden“,sagt
PhilippGatzemeier,„alsomitVideokame-
raswirdmeineSicherheitjedenfallsnicht
erhöht.Manmusssichklarmachen,dass
dasandieGrundrechtegeht.“–„DieFre-
quenzwarschoneinProblem“,sagtMarle-
neDiekmann,„dreiSexualdelikte,sorela-
tivschnellaufeinander.“
RolandHefendehlsitztjetztinseinem
ArbeitszimmerimInstitut,eineralten
Stadtvilla,derenPatinaermag.MitLeib
undSeeleisterLehrender,dasspürtman,
unddassagenseineStudenten.55ister,ge-
borenundaufgewachseninFreiburg.Sel-
tenträgterHemdundAnzug,undseine
Türhälteroffen.EinMann,derinderMen-
saMittagisst,denmanansprechenkann.
DasSicherheitsgefühl.RolandHefen-
dehlwürde,wasFreiburgbetrifft,dazu
gerneine„valideUntersuchung“haben,

denndiegibtesnicht.GefühleseienReali-
tät,ja,seienauchmessbar,nureben„weit
anspruchsvoller“,alsbisher„gemessen“
wurde.Journalistenwarenes,dienachden
VerbrechenUmfragenaufderStraßemach-
ten,undbeiderPolizeigingenAnrufeein:
Kannichnochjoggen,allein,amAbend?
SolcheFragen.Nur,reichenRadioumfra-
gen,uminGrundrechteeinzugreifen?Das
angeblichbeschädigteSicherheitsgefühl
derMenschenwirkeseitdenMordenin
Freiburgwieein„Zaubermechanismus“.
„DerStaathataberdieBeweislast,war-
umeresfürnotwendighält,inGrundrech-
teeinzugreifen“,sagtderKriminologe.„Es
reichtnicht,mitvordergründigenPlausibi-
litätenzuargumentieren.“
WasdieVideoüberwachungbetrifft,so
gehtesfürihn„umeineextremeVorver-
lagerungvonpolizeilicherPräventionmit-
telsTechnik,mittelsVorurteilen,leider“.
Fastzwangsläufigseidas„PredictivePoli-
cing“dernächsteSchritt,dievorhersagen-
dePolizeiarbeitalso,beiderüberAlgorith-
menermitteltwird,wodienächsteStraftat
zuerwartenist,umschonamOrtzusein.
DasGeldfürdieVideoüberwachung,fin-
deter,sollteindieSozialpolitikfließen.„Ei-
neguteSozialpolitikistdiebesteKriminal-
politik“,dashabeschonim19.Jahrhundert
gegolten,fürdenbekanntenStrafrechtler
FranzvonLiszt,unddasgeltenochimmer.
AberdiePolizeikanndochnichtnichts
tun,wennsolcheVerbrechengeschehen.
„Abersietutjanichtnichts.Sieistprä-
sent,siehatdurchintensiveErmittlungs-
arbeitdieTatenaufgeklärt,Respekt.Das
erwarteichauch:DiePolizeisollanlass-
abhängigihrenJobtun.Aberallesandere,
wasjetzthierimSpielist–damüssenwir
dochgenauschauen,obesgutundsinn-
vollist,geradewenninunsereFreiheiten
eingegriffenwird.“
„StellenSiesichmalvor,wirhätten
nichtsgemacht!“,sagtBertholdFingerlin,
derjetzttatsächlichdieStimmehebt,nicht
etwa,weilersichaufregt,sondernweil
MauersegleranderFassadedesPolizeiprä-
sidiumsnistenundsolautkrakeelen,dass
manbeigeöffnetemFensterseineigenes
Wortkaumversteht.„Sollichesschlie-
ßen?“,fragtervorsichtig.
„DieMordewarenextrembelastend,
wasdasSicherheitsempfindenderMen-

schenanbelangt.Daskannmanabernicht
messenaufeinerSkalavonnullbishun-
dert,daswareineherdiffusesBild“,sagt
Fingerlin,FreiburgsLeitenderPolizeidi-
rektor.„NachunsererBewertungwarklar,
dasswirdasnichtsolaufenlassenkönnen.
WennsoeinbelastendesGefühlinderBe-
völkerungdaist,gehenwirdavonaus,dass
aucherwartetwird,dasswirhandeln.“
Eristeingroßer,ruhigwirkenderMann
mitoffenemGesicht.Wennerüberdie
WochennachdenVerbrechenspricht,ahnt
mandieAnspannung,unterderaucher
stand.ErhatdasRichtigetunwollen,natür-
lich,allewolltendasRichtigetun.
„DerAuslöserfürunsereumfangrei-
chenMaßnahmen“,sagter,„wareninder
TatdieSexualdelikte,aberwirkönnenja
nichtsagen,dassdieVideoüberwachung
dazudienensoll,dieSexualdeliktezurück-
zudrängen.UmdieLagezuberuhigen,war
einbunterStraußanDeliktenrelevant,die
wirinsVisiernehmenmussten.DieseDe-
likteinsgesamtzubekämpfen,warnot-
wendig,umdasSicherheitsempfindenwie-
derzustärken.“
Moment,bitte:EinbunterStraußanDe-
likten?DiffusesBild?MantrifftvieleFrei-
burger,diejetztüberhaupterstAngstha-
ben,woüberalldiePolizeiauffährt.
BertholdFingerlinlächelt.„Manchewol-
lendassosehen,dasswirdieStadterst‚ge-
fährlichgemacht‘haben“,sagter,aberdie
meistenMenschennähmen„unsereAktivi-
tätensehrdankbarwahr.Alsoichhabedie-
sePolarisierungnieverstanden:Freiheit
ohneSicherheit–diegibtesdochnicht.“
Soalsogingeslos.Sowurdenspäter
auchSegwaysfürdiePolizistengekauft,
überdiesichBertholdFingerlinbesonders
freut,weilsieeinrichtiger„Eyecatcher“
sind,wieersagt.18Presseleuteseiendage-
wesen,alssievorgestelltwurden.Ersagt:
„DaswarfürmichdieNagelprobe.“
SokamesauchzudenRazzienamStüh-
lingerKirchplatz,andemnunHeckenzu-
rückgeschnittenwerden,damitdiePolizis-
tenbesserenEinblickhaben.Sokamesda-
zu,dassdieStadtjetztdieKostenüber-
nimmt,wennmanseinHausweißelnwill,
weiljemandGraffitiandieWändege-
sprühthat.DieVoraussetzungist,dass
eineStrafanzeigegestelltwerdenmuss,we-
genSachbeschädigung.Dielandetdannin
dernächstenKriminalstatistik.Ordnung
undSicherheitgehörenfürBertholdFin-
gerlinnochimmerzusammen.
„Dasmussmansichklarmachen“,sagt
RolandHefendehl,„dasStrafrechtistkein
beliebigesLenkungsinstrument.Esistdas
letzteMitteldesRechtsgüterschutzes,die
UltimaRatio.DasistnichtmeineIdee,das
sagtdasBundesverfassungsgericht.Doch
hierwirddasStrafrechtalsVehikelverwen-
det,dassdieStadtporentiefreinwird.Das
istabsurd,kuriosistzuwenig.“
AuchaufGraffitisprüherhatRamonOs-
waldeinAuge,aufHunde,dienichtander
Leinelaufen,auf„Wildpinkler“.Undein
Ohrhater,wennirgendwoMusikzulaut
wird,wennesStreitgibt.AufKleines,sagt
er,wolleerachten,damitesgarnichtzum
großenÄrgerkomme.EristSachgebiets-
leiterbeimVollzugsdienstdesOrdnungs-
amtesderStadt.EineWaffeträgternicht,
abereineschusssichereWeste,„zurEigen-
sicherung“,wieersagt,„denndasdadrau-
ßenistkeinKinderspielplatz“.Äußerlich
istervoneinemPolizistenschwerzuunter-

scheiden.ErsprichteinweichesBadisch,
undwennmanmitdiesemfreundlichen
MannquerdurchdieStadtläuft,begegnen
MenschenihmmiteinemLächeln.Siefra-
gennachdemWegoderbeschwerensich,
dasseinRadfahrerdurchdieFußgängerzo-
nefährt.„HerrRamon“,wieihnmancheGe-
schäftsleutenennen,willder„Kümmerer“
sein,der„SchutzmannanderEcke“.Bald
sindsiebeimVollzugsdienst18Kollegen.
Jederkönnesichbewerben,sorgfältigwer-
deausgewählt,aberbittekeine„Rambo-
Typen“,sagtOswaldsVorgesetzter,René
Funk.DieAusbildungdauertvierMonate,
danachgibtesmehrereWeiterbildungen.
Ein„Schnellkurs“seidas,sagendieKri-
tiker,dawürden„Hilfspolizisten“aufdie
Straßegeschickt,undmanseiaufbestem
WegindenÜberwachungsstaat.
ImAltenRathauswehrtsichderjunge
Oberbürgermeister.„Wirmachenhier
nichtzickzackharteKante“,sagtMartin
Horn,„ichbinganzklarkeinFreunddes
Überwachungsstaats,dabinichganz
straight.“EristSohneinesPastors,34Jah-
realt.ErhatzweiKinder.Alser2018ge-
wähltwurde,waralleslängstbeschlossen.
„Mankannhiertrotzdemwunderbarfei-
ernundauchmaleinenWeinzuvieltrin-
ken“,sagter,„dasistüberhauptkeinPro-
blem,aberunterdemreinenSicherheits-
aspektmachtdasganzePortfolioSinn.“
ZumganzenPortfoliogehörtauch,was
AndreasMorathunddieanderenausder
BürgerinitiativeColombiparkanwunden
TagenindieVerzweiflungtreibt.

DerParkmitdemalten„Schlössle“liegt
imZentrumFreiburgsundistjetztein„ge-
fährlicherOrt“,vermutlich,weilaufklei-
nem,umzäuntenAreal,versteckthinter
HeckenundgegenüberdemteurenColom-
biHotel,SuchtkrankeseitJahrenihren
Treffpunkthaben.Siesollensichbaldauf
deranderenSeitedesParksihreSpritzen
setzenkönnen.EineTerrasseistfürsiege-
plant,leichterhöht,vielkleiner.Präsentier-
tellerträfeesbesser.EinSozialarbeiter
sagt,dieMenschenwürdendenPräsentier-
tellernichtannehmenundwoandershin
ausweichen.Wohin?RausausderStadt?
Da,wosiejetztsind,wirdjedenfallsein
Spielplatzgebaut,aucheinCafésolldann
öffnen.2,5MillionenEurosindfürdie
„Zurückeroberung“desParksgeplant.
AndreasMorathundandereausderBür-
gerinitiativehabenüberallnachgehakt:
„WannfindenimParkwelcheStraftaten,
anwelcherStellegenau,durchwelchePer-
sonengruppenundzuwelcherZeitstatt?“
KeineAntwort.„GefährlichistderPark
amTagdefinitivnicht“,sagtMorath,der
jetztmitSabrinaKlein,HubertMeyerund
LinaXuaufeinemMäuerchenvordem
Schlösslesitzt.Halbeinsistes,einFreitag,
SonnekrachtvomHimmel.Jemandspielt
Gitarre.ZweiFraueninhellenKostümen
gehenmitihrenSushirollenindiePause.
„Dieentscheidenhierauchüber
Menschenleben“,sagtSabrinaKlein,und
LinaXu,dieausChinakommt,weiß:„Das
ThemaSicherheitgehthierdenfalschen
Weg.“AndreasMorathhatMühe,nochru-
higzubleiben.„Esgehtdochumeinsehr
spießigesBild,wiemansicheineStadtvor-
stellt“,sagter,„nämlichBlümchenhier,
sauberdort.Alsosorry!UnserParkistdoch
einganznormaler,urbanerRaum.“
WiehatteRolandHefendehlgesagt?„Es
gehtdochauchumdieFrage,inwasfür
einerGesellschaftwirlebenwollen.“
EineAntwortfindetmanganzinderNä-
he.WennderSatznichtzurAnzeigege-
brachtwurdeodereinerGrundreinigung
zumOpferfiel,stehteranderWandder
Damentoilette,dritteTürlinks.
Innehalten.Denkenundstören.

InbesterOrdnung


DreischwereVerbrechenhabendasliberaleFreiburgverändert.


DieStadthat„gefährlicheOrte“definiert,mansetztaufPolizeipräsenzundÜberwachung.


Nur,istdieLagesodramatisch?ÜberdenUmgangmitderAngst





AuchimvergangenenJahrgabesinFreiburgwiedermehr„Tatverdachtsfälle“alsinjederanderenStadtBaden-Württembergs.Daskönnteauchdaranliegen,dassdiePolizeibesondersfleißigkontrolliert. FOTO: PATRICK SEEGER / PICTURE ALLIANCE / DPA

DEFGH Nr. 197, Dienstag, 27. August 2019 DIE SEITE DREI HF2 3


„EsistunserGeschäft,dieZahlenzuinterpretieren“,sagtRolandHefendehl,der
vieles,wasinFreiburggemachtwird,fürteureSymbolpolitikhält. FOTO: PRIVAT

VielederTäterwarenFlüchtlinge,
natürlichwurdedawiederüber

denSommer2015diskutiert


DerPolizeidirektormagdieneuen


SegwaysfürseineBeamten,
einrichtiger„Eyecatcher“,sagter

ImParkisteineTerrassefür


Drogenkonsumentengeplant.
Präsentiertellerträfeesbesser

RELEASED


MariaLadenburger,eine19JahrealteStu-

RELEASED


MariaLadenburger,eine19JahrealteStu-

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ckendeWirkung.Alsowarumdasalles?

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InderNachtzum16.Oktober2016wird
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InderNachtzum16.Oktober2016wird

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waltigung?DieForschungsagtklar:nein.

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BeiTaten,dievonstarkenEmotionengelei-

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fenVideokamerasgegenMordundVerge-
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