Wohnen & Garten - September 2019

(Greg DeLong) #1
Naturnahe Uferbereiche
Längs des Neckars säumen
robuste Wildstauden und alte Heil‑
pflanzen wie Mädesüß, Echter
Ziest (Stachys officinalis) und
Baldrian (Valeriana officinalis)
den Bereich am Wasser

Wer wagt, gewinnt
Glühendes Feuerrot und kühles Purpur‑
violett sind eine ungewöhnliche Farbkom‑
bination. Doch die Lilie weiß sich vor dem
Heer aus Kronen‑Lichtnelken elegant zu
behaupten und zieht mit ihrem mutigen
Auftritt alle Blicke auf sich

Stufenreich
Der Mustergarten des BDLA (siehe auch
linke Seite) spielt gekonnt mit unterschied‑
lichen Höhenniveaus. So lassen sich selbst
kleine Flächen abwechslungsreich und
Hanglagen pflegeleicht gestalten

Der Garten als Kraftzentrum für leib unD seele


chen Rosé in einem der Strandkörbe oder direkt an der
ebenfalls in der Dünenlandschaft gelegenen „Strandbar“
mit Gartenfreunden diskutieren. Und wer danach immer
noch Lust auf eine himmlische Mußestunde verspürt,
steigt auf den angrenzenden Wiesenhügel. Dort, unter ho-
hen Pinienbäumen, lädt Künstlerin Susanne Egle zur Siesta
im Grünen ein. Ihre großen hellblauen Liegekissen inmitten
der Wildblumen sind mit luftigen Wolken bedruckt und
tragen den vielsagenden Titel „Himmel auf Erden“. Ent-
spannt könnte man hier die Zeit vergessen, doch es gibt so
vieles, was man auf der BUGA noch erkunden möchte:
Jede volle Stunde überrascht beispielsweise der 2 Hektar
große Karlssee mit einem spektakulären Wasserspiel mit
musikalischer Begleitung. Und zwei am Ufer gelegene bio-
nische Pavillons beeindrucken nicht nur technikversierte
Betrachter: Ein innovativer Faserpavillon spannt sich wie
ein Spinnennetz über die Besucher, im benachbarten Holz-
pavillon wähnt man sich hingegen wie in einer großen Bie-
nenwabe. Aber natürlich kommen Pflanzenliebhaber
hauptsächlich wegen der insgesamt 23 Blumenschauen
und vor allem, um die 15 000 Quadratmeter umfassenden
Blumenrabatten mit etwa 100 000 Stauden, 8 000 Rosen
und 430 000 Sommerblühern und Wechselflor zu bestau-

Grün in Grün
Im „woodlandgarden“ tummeln sich Schau‑
blätter (Rodgersia), Funkien und Sterndolden
(Astrantia) vor den luftigen Blütenwolken des
Perückenstrauchs (Cotinus coggygria)

Schön präsentiert
In Hochbeeten lassen sich selbst gezogenes Gemüse und
Tomaten attraktiv in Szene setzen, leichter pflegen und
später bequem ernten. Kleine und große Naschgärten
sind auf der BUGA in vielfältiger Form gestaltet

Die Seele baumeln lassen
kann man daheim genauso gut wie im Urlaub.
Man braucht nur einen privaten Rückzugsort,
der uns für ein paar Stunden von Alltagssor‑
gen und Termindruck wegholt

Lebenselixier Wasser


Ein Publikumsliebling ist der „BDLA-Garten
Heilbronn 2.0“ (Bild rechts) vom Bund
Deutscher Landschaftsarchitekten. Wie in
vielen Bereichen der BUGA spielt Wasser
auch bei diesem Themengarten eine wichti-
ge Rolle: Um ein zentrales Wasserbecken
gruppieren sich mit natürlich rustikalem
Charme große Steinquader, die eine großzü-
gige Holzterrasse tragen. Sie spannt sich wie
ein breiter Steg über den Garten und ist
Aussichtsfläche und Rückzugsort zugleich.
Ausgewählte Gehölze und eine dezent wir-
kende Bepflanzung in nuancenreichen
Grüntönen ergänzt den „Wassergarten“.
Unter den Gehölzen wachsen Fingerhut,
Farne und Blattschmuckstauden. Eine
schöne Kombinationen für den Uferbereich
wären z. B. Schilf, Mädesüß
und Wasser-Iris.

Fotos: Grit Knapps

94 September 2019 95

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