106 BELLEVUE 5/2019
Da darf man gespannt sein, wie die Stadt
mit Herausforderung Nr. 4 umgeht: die In-
ternationale Bauausstellung 2027 (IBA) in
der StadtRegion Stuttgart. Bislang wurden
rund 30 Projekte aufgenommen. Einige be-
fassen sich mit möglichen neuen, attrakti-
ven Wohngebieten am Neckar. Wohnen am
Wasser war in Stuttgart nie ein echtes The-
ma. Nun stehen unter dem Motto „Stadt am
Fluss“ Projekte in Stuttgart-Ost, Bad Cann-
statt und Untertürkheim auf der Agenda.
Allein diese neuen Quartiere haben Poten-
tial für etwa 2.500 Wohneinheiten. Um den
aktuellen Engpass zu beseitigen, kommen
sie selbstverständlich nicht infrage.
Alles in allem lässt sich der Stuttgarter
Immobilienmarkt derzeit nur schwer ein-
schätzen. Insgesamt ist die Bezahlbarkeit
ein absolut bestimmendes Thema. Doch für
Luxusimmobilien in echten Toplagen wer-
den weiterhin noch Liebhaberpreise ver-
langt und erzielt. Das Angebot im preislich
direkt darunter rangierenden Segment ist
hingegen gut. Sucht man wiederum bis ma-
ximal 6.000 oder 7.000 Euro pro Quadrat-
meter, ist man nicht selten auf verlorenem
Posten. Oder man reduziert seine Anforde-
rungen hinsichtlich Größe, Ausstattung
oder Lage. Nicht umsonst sind in der jüngs-
ten Vergangenheit auch neue Adressen in
den Fokus gerückt. Heslach und Karlshöhe
(Stuttgart-Süd) waren hier nur der Anfang,
auch „Randlagen“ wie Stuttgart-Ost oder
Bad Cannstatt. Die Stadt entwickelt sich
nicht zuletzt auch aus der Not heraus in alle
Richtungen. Möglicherweise nimmt das ein
wenig Druck aus einem Markt, der momen-
tan viel Zündstoff bietet.
Autor Sven Heinen
Kontakt [email protected]
HOCH HINAUS
Das Projekt Cloud No. 7
wird sicher nicht der
einzige Wohnturm im
Stadtgebiet bleiben
„Der hochpreisige Bereich läuft
allgemein etwas zäher, weil die
Kunden oftmals nicht mehr bereit
sind, die Preisrallye mitzugehen.“
SASCHA HERGET,
Herget Immobilien
„Der Stuttgarter Markt
präsentiert sich aktuell
beschleunigt, überhitzt und
manchmal schwer berechenbar.“
WOLFGANG LINK,
LINK Immobilien
„Derzeit wird oft ins Umland
ausgewichen. Auch abseits der S-
und U-Bahn steigen die Preise
noch – jedoch viel moderater.“
JÖRG KINKEL,
Kinkel Immobilien
„Der Zuzug in die Metropolregion
hält an, und die Preise werden daher
weiter steigen, jedoch nicht mehr mit
der Geschwindigkeit der Vorjahre.“
RALPH SCHENKEL,
VON POLL IMMOBILIEN Stuttgart