Bellevue - September Oktober 2019

(singke) #1

140 BELLEVUE 5/2019


STUTTGARTSPECIAL Umland


„Auf einen Nenner gebracht:
Im Umland bestimmt derzeit
die Bahnanbindung den Preis
und die Nachfrage.“
MICHAEL GRIGORIEV,
BW-Bank Immobilien Ludwigsburg

„Der Preisanstieg zuletzt war
immens. Dennoch sollte der Experte
hinzugezogen werden, um effektiv
zu kaufen und zu verkaufen.“
ULRIK NEUMANN, VON POLL
IMMOBILIEN, Leonberg

„Da es in der Region Ludwigs­
burg so gut wie keine Bauplätze
mehr gibt, ist das gesamte
Angebotsspektrum gefragt.“
HEIKE RZEPKA, E & G Private
Immobilien Ludwigsburg

VERKEHR
Die Anbindung per Schiene
oder  vierspuriger Straße ist ein
absolutes Muss, wenn man in der
Peripherie wohnt

Esslingen 6.000 Euro pro Quadratmeter für
Neubauten längst keine Grenze mehr. Es
gilt nach wie vor: Anziehungskraft hat ihren
Preis. Mittlerweile reicht die Nachfrage hier
sogar weiter entlang der S1 bis Kirchheim/
Teck und zum Teil bis in den deutlich länd-
licheren Bereich bis Göppingen.
Im Süden und Südwesten sind die Nähe
zum Flughafen sowie zur Messe vorteil-
haft – vorausgesetzt, der Fluglärm ist kein
Faktor. Ein Punkt, der auch für die südli-
chen Randgebiete Stuttgarts gilt. Zwischen
Leinfelden-Echterdingen, Sindelfingen
und Böblingen gibt es zahlreiche Lagen,
die zumindest mit der Bahn in nicht ein-
mal 30 Minuten Entfernung zur Stuttgarter
Innenstadt liegen. Hinzu kommt die hohe
Wirtschaftskraft vor Ort. Ob Sindelfingen
als größtes Mittelzentrum im wirtschafts-
und wachstumsstarken Landkreis Böblin-
gen oder die Stadt Böblingen selbst  – die
positiven Entwicklungen, nicht zuletzt
im Bereich des Flugfeldes, sind ganz of-
fensichtlich. Das hat sich allerdings auch
preislich bereits deutlich niedergeschlagen.
Die gesuchtesten Lagen in Böblingen sind
Waldburg und Tannenberg, in Sindelfingen
sind es Mahdenhalde und Burghalde sowie
Klostersee. Aufgrund der begrenzten Ob-
jektlage in Sindelfingen und Böblingen

zieht sich in dieser Himmelsrichtung das
Interesse der Suchenden weiter entlang der
S-Bahn-Linien nach Herrenberg oder etwas
weiter nordwestlich nach Renningen.
Eine hohe Nachfrage gibt es auch bei den
Standorten im Westen und Norden Stutt-
garts. Ob Leonberg und Gerlingen oder
Ludwigsburg – die Angebotsverknappung
der vergangenen Jahre ging mit flächen-
deckend steigenden Preisen einher. Das
gilt vor allem für die besten Adressen in
Leonberg wie Burghalde, Ramtel und En-
gelberg sowie zum Beispiel Salonwald und
Zuckerberg in Ludwigsburg. Sicher sind
auch hier die Immobilien günstiger als im
Kessel. Nicht umsonst nehmen die Zahlen
der Suchkunden aus der nahen Metropole
stetig zu. Allerdings muss man inzwischen
doch recht weit fahren, um preislich deut-
lich besser abzuschneiden als in Stuttgart.
Oder wie drückte es ein Experte so richtig
aus? „Wir bekommen hier langsam Münch-
ner Verhältnisse  – was die Preise und die
nötigen Entfernungen angeht.“ Dem ist
eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Autor Sven Heinen
Kontakt [email protected]

„Im Raum Tübingen – Stadt
und Umland – liegt das Preis­
niveau rund 35 Prozent unter
dem von Stuttgart.“
HANS-PETER VÖGELE,
RE/MAX Tübingen
Free download pdf