Stil
Studio
Fotos: François Coquerel; The Life Picture Collection
/Getty Images; Luke White
/The Interior Archive
W
ennCharlesundMarie-LauredeNoailles
diefranzösischeAvantgardeinihrSom-
merhausanderCôted'Azurluden,kamdie
nichtnurderwilden Partyswegen.Die
NoaillesfordertenihrenillustrenGästen
Höchstleistungen ab: Mit Schwimmbad,
Gymnastikraum,einerSquash-Halleund
50 spartanisch eingerichteten Zimmern
glichihrekubistischeVillamehr einem
Sportzentrumdenn– wieCharlesesnann-
te– einer„petitemaisonintéressanteà ha-
biter“. Von Francis Jourdain ließen die
HausherreneinSystemsynchronerUhren
aufhängen,damitGästewieManRay,Sal-
vadorDalíoderPierreChareaujapünkt-
lich zur Leibesertüchtigung erschienen.
Obwohldie20ervoneinemFitnesswahn
sondergleichengeprägtwaren,gabesein
Hauswiedas derNoailleskeinzweites
Mal– siekonntenessichebenleisten.
DochdieZeitenhabensichgeändert.
„Fitnessräume sind kein Ding der Superrei-
Salon-Gym:Yann
LeCoadicundAles-
sandroScottohaben
eineVillainPariszu
einemneoklassizisti-
schenTrainingsraum
umfunktioniert(li.S.),
derAnleihenanden
PalazzodellaCiviltà
ItalianaunddasKolos-
seumnimmt.Gerät
isthierleidernurDe-
kor.U.:SteveMc-
Queen im Jahr 1963.
SattblaugetäfelteWändeundHolzelementesteheninstarkemKontrastzurindustriellenFrischluftanlage,dieHubertZandbergin
einemunterirdischenFitnessraum(o.)fürdasLondonerTownhousevonDeborahBrettverbaute.„DerMaterialmixsprichtalleSinnean,
sowohl auf psychologischer Ebene als auch beim Training“, sagt der Designer. „Ein Korridor bringt Tageslicht in den Raum.“
chenmehr“,sagtderbritischeDecorator
HubertZandberg.IndenaufSelbstopti-
mierunggetrimmtenWeltstädten,indenen
Fitness zueinerArtErsatzreligionavan-
ciertist,werdendemKörperauchinder
eigenenWohnungneueTempelerrichtet.
DieVorteileliegenaufderHand:keine
Clubgebühren,keinelangenWege, kein
Warten,keinestörendenBlicke.
ImLondonerTownhousederModere-
dakteurinDeborahBretthatHubertZand-
bergauseinemfünfeinhalbmalvierMeter
großenRaumimUntergeschosseinHome-
Gymgemacht.„AmAnfangstehenimmer
dieselbenFragen:WelcheÜbungenwerden
hiergemacht?WelcheMaschinengenutzt?“
JederMenschhabeunterschiedlicheTrai-
ningsabläufe,amEndedürfederRaumaber
nichtwieeinHotel-Gymaussehen.„Nie-
mandbrauchteinenRaumsperrigerGeräte,
umausgewogenzutrainieren.“Undwenn
einBauherrdasbezweifelt?„Dannholeich
ihrenTrainer.Aufdenhörensieimmer.“
Zandberg kommt zupass, dass viele
Kunden längst wissen, dass weniger oft
67