Bild der Frau - 16. August 2019

eine Pflege extrem wichtig, die
beides kann – für gesunde
Kopfhaut und schönes,
geschmeidiges Haar sorgen.
Sie fliegen viel, das strapaziert
die Haut. Ihr Mittel dagegen?
Ich trinke sehr viel Wasser, lege
regelmäßig eine Feuchtigkeits-
maske auf. Und ich gehe nie
ohne Sonnenschutz raus.
Wie wichtig sind Ihnen denn
Pflege und Schönheit?
Mir ist sehr wichtig, natürlich
schön zu sein. Klar ist es aufre-
gend, mich für den roten Tep-
pich mal richtig aufzustylen.
Aber privat liebe ich den natür-
lichen Look.
Auch bei der Wahl der Kleidung?
Ich bin schon eher der elegant-
sportliche Typ. Ich mag
schlichte Kleider, trage zwi-
schendurch aber auch mal
hohe Schuhe. Mein Mode-
motto: Hauptsache bequem!
Und zu Hause auf dem Sofa, tra-
gen Sie da Jogginghose?
Selten – die ist doch mein
Arbeitsoutfit. Ich bin ehrlich
gesagt froh, wenn ich in meiner
Freizeit Jeans oder Rock tragen
kann. Hauptsache, ich bin ohne
Tennistasche unterwegs! (Lacht.)
Wie schalten Sie eigentlich vom
Trainings- und Turnieralltag ab?
Handy aus! Und dann lebe ich
in den Tag hinein: ausschlafen,
frühstücken, mit Freunden Kaf-
fee trinken gehen, ein Buch
lesen oder einfach nur faul sein.
Mir hilft es auch, in einer Aus-
zeit nicht zu Hause zu sein.
Ungewöhnlich. Aber zu Hause
ist ja auch Ihr Trainingslager.
Genau, ich trainiere in der
Tennishalle meiner Großeltern.
Sie haben mich immer bedin-
gungslos unterstützt. Ohne
Oma und Opa wäre ich jetzt
nicht hier.
Gibt es einen Rat von Ihrer Oma
Maria, den Sie stets befolgen?
Sie hat mir immer gesagt:
Mach, was du liebst! Wenn du
deinem Herzen folgst, dann
wird es das Richtige sein. Triff
Entscheidungen aus dem
Bauch heraus. Bisher hatte sie
immer recht!

Eigentlich wollen wir über ihr neues Album „Milster

singt Musical“ sprechen, doch dann plaudert die

Sängerin plötzlich aus dem Ehe-Nähkästchen ...

Wir Frauen brauchen

unsere Geheimnisse

ANGELIKA MILSTER:

BILD der

FRAU-

Redakteurin

Hella Hoofd-

mann traf

Angelique

Kerber in

München

B

ILD der FRAU: Liebe Frau

Milster, Sie sind seit

fast 40 Jahren im

Geschäft ...

Angelika Milster: Und soll ich

Ihnen etwas verraten: Ich

bin immer noch vor jedem

Auftritt nervös. Ich habe

sogar das Gefühl, es wird mit

jedem Jahr schlimmer. Vor

jeder Show mache ich die

ganze Welt verrückt.

Wieso denn das?

Weil ich jedem erzähle, wie

nervös ich bin. Die meisten

sagen dann: Lass uns bitte

mit deiner Hysterie in Ruhe.

Du gehst uns auf den Wecker

(lacht).

Aber darüber sprechen hilft

sicher, oder?

Auf jeden Fall! Ich finde, man

muss über alles sprechen.

Das hilft in allen Lebensla-

gen. Aber man muss nicht

immer den Ehemann damit

belasten.

Ach, ihn halten Sie bei

manchen Themen raus?

Ja, denn ich finde, jeder

Mensch braucht seine

kleinen Geschichten und

Geheimnisse. Wir Frauen

genauso wie die Männer. Nur

weil man verheiratet ist,

muss man sich nicht gegen-

seitig als Mülleimer benut-

zen. Da kommen schon

genug alltägliche Dinge

zusammen.

Halten Sie es aus, wenn Ihr

Mann Sie auch mal kritisiert?

Er ist ja auch Ihr Produzent ...

Niemand mag Kritik, auch

ich nicht. Aber ich höre trotz-

dem zu. Und dann nehme

ich mir etwas davon heraus.

Aber ich kann das nicht

sofort. Ich bin manchmal

echt wie ein bockiges Kind ...

Kann Ihr Ehemann damit

umgeben?

Mal ja, mal nein. Wir setzen

uns dann sehr kurz, aber

sehr streng auseinander. Es

gibt ja Ehepaare, die dann

lange nicht miteinander

sprechen. Das ist vergeudete

Zeit! Wir sind zum Glück

beide nicht nachtragend.

Sie sind 32 Jahre verheiratet ...

Das kann sein. Ich rechne

nicht mehr (lacht).

Was ist denn das Geheimnis

Ihrer langen Ehe?

Wir versuchen, immer auf

einen Nenner zu kommen.

Und manchmal muss man

den anderen einfach leben

lassen. Ich lasse meinen

Mann machen – außer wenn

er etwas anzieht, was mir

überhaupt nicht gefällt. Das

sage ich ihm sofort. Wenn

ich Glück habe, zieht er sich

dann noch einmal um.

Vor ein paar Jahren sind Sie

in die Schweiz gezogen ...

Ich liebe unser Zuhause! Am

liebsten wäre ich immer

dort. Vielleicht bin ich da

etwas spießig. Aber ich bin

einfach so unheimlich gerne

in meinem Garten, bei mei-

nen Rosen und Pflanzen.

Oder ich bin einfach nur

draußen mit meinem Hund

„Chico“. Ich mag es ruhig, ich

hatte genug Partys und

Halli- Galli in meinem Leben.

Was habe ich schon getanzt!

Tanzen Sie heute etwa nicht

mehr?

Mein Mann ist leider ein

Tanzmuffel. Aber wenn ich

mal tanze, dann geht es noch

immer richtig ab!

HELLA HOOFDMANN

GEBURTSTAG: 9. Dezember

1951 (Schütze) in Neustrelitz.

KARRIERE: „Grizabella“ im

Musical „Cats“ (1983-87) in

Wien, „Mein Musicalhaus“

(1985), „Der Landarzt“ (1990-

2004), „Mama ist unmöglich“

(1997-99), „Der König von

Dulsberg“ (1994).

PRIVAT: Aus erster Ehe stammt

Sohn Benjamin (42, Künstler).

Seit 1987 ist sie in zweiter

Ehe mit dem Musikproduzenten

André Bauer verheiratet.

ZUR PERSON

Er darf sie auch mal kritisieren:

Angelika Milster mit ihrem

Ehemann André Bauer

Ab Oktober

ist Angelika

Milster mit

ihrem neuen

Programm

auch auf

Tournee

„Milster singt

Musical“, 17,99

Euro, Telamo

CD-TIPP

Fotos: actionpress, Breuel, Getty Images, Imago, Lindenth

al Lazhar/ Head&Shoulders (2)