Bild der Frau - 16. August 2019

M

ehr als die Hälfte der

Deutschen hat laut

Umfragen schon ein-

mal homöopathische Medika-

mente genutzt – Tendenz stei-

gend. Andere wiederum tun

Globuli und Co. als unwirksa-

men Humbug ab. Die Wahr-

heit liegt dazwischen: Denn

Homöopathie kann die Schul-

medizin in vielen Bereichen

sinnvoll ergänzen.

Erleichterung der Therapie

Kein seriöser Homöopath

würde die Homöopathie als

Allheilmittel empfehlen.

Denn die Naturheilkunde hat

Grenzen: Bei Krebserkrankun-

gen oder Fehlfunktionen der

Organe beispielsweise gibt es

zur Schulme dizin keine Alter-

Chancen und Grenzen

der Homöopathie

Unterstützung für die Schulmedizin

B

islang kann Arthrose mit Röntgen-

oder MRT-Aufnahmen erst sicher dia-

gnostiziert werden, wenn der Knorpel-

verschleiß schon weit fortgeschritten ist.

Das könnte sich bald ändern.

Wenn es in den Gelenken knirscht

Ein Forscherteam der Charité Berlin und

der Hochschule Fulda hat ein Verfahren

entwickelt, bei dem man mithilfe hoch-

sensibler Mikrofone und Sensoren Knor-

pelschäden im Gelenk am Geräusch

erkennen kann. Denn in Bewegung

erzeugt ein Gelenk mit Arthrose typische

Schallmuster. Die sind für unsere Ohren

unhörbar. In einer Pilotstudie erwies sich

das Verfahren bereits als zuverlässig.

Nun prüft man, ob sich Arthrose damit

auch erkennen lässt, bevor sie im

Röntgenbild sichtbar ist.

Schall-Diagnostik bei Arthrose

In den Knien ist

Gelenkverschleiß

besonders häufig

GESUNDHEIT

native. Der Homöopath kann

dann aber deren Behandlung

unterstützen – etwa Begleit-

erscheinungen der Therapie

wie Magenprobleme, Müdig-

keit oder Entzündungen

behandeln. Auch chronische

Krankheiten wie Rheuma

oder Asthma müssen vom

Arzt betreut werden – können

aber oft durch Homöopathie

gemildert werden. Die klassi-

schen Einsatzgebiete sind

akute Erkrankungen wie ein

grippaler Infekt, eine Blasen-

entzündung oder auch Kopf-

schmerzen. Helfen hier

Globuli, kann man auf Anti-

biotika oder nebenwirkungs-

starke Schmerzmittel oft

verzichten.

Keine Nebenwirkungen

Neben- und Wechselwirkun-

gen mit anderen Medikamen-

ten sind in der Homöopathie

nicht bekannt. Informieren

Sie trotzdem Ihren Arzt

über eingenommene Medika-

mente.

Die Kombi aus

Schul- und

alternativer Medizin

kann guttun

Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten

Ein Gelenkverschleiß schreitet schleichend voran.

Diese Symptome können ein erstes Zeichen für eine

beginnende Arthrose sein:

Belastungsschmerz Zunächst treten

die Gelenkschmerzen nur nach ungewohnten

Belastungen auf wie etwa bei einer langen

Wanderung.

Schwellungen und Steifigkeit Meist tritt

beides dann im weiteren Verlauf auf. An den

Fingergelenken bemerken Patienten diese

Symptome oft als erste. Dann wirkt ein Trinkkollagen

mit Hagebuttenextrakt (CH-Alpha Plus, rezeptfrei,

Apotheke) dem Verschleiß entgegen.

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Natürliche Heilkraft – oder reines Placebo? An Globuli und Co. scheiden sich die

Geister. Eine schulmedizinische Therapie können sie aber oft sinnvoll begleiten

WAS PATIENTEN WISSEN SOLLTEN

Erfahrungen mit

Globuli und Co.

Kritiker führen die Wirkung oft

auf einen Placebo-Effekt zurück.

Beobachtet wurde aber, dass

Globuli auch Tieren helfen – und

da greift dieses Argument nicht.

Eine Initiative der Deutschen

Homöopathie-Union DHU sam-

melt Alltagserfahrungen von

Apothekern, Ärzten und Patien-

ten mit Homöopathie: http://www.

homoeopathie-natürlich.de

Was zahlt die

Krankenkasse?

Gesetzliche Kassen sind nicht

verpflichtet, Kosten homöopa-

thischer Mittel zu übernehmen.

Die meisten bieten das aber frei-

willig an. Voraussetzung: Das

Mittel ist vom Arzt verschrieben

worden. Zusätzlich gibt es eine

Kostenobergrenze pro Jahr

und meist eine Selbstbeteili-

gung. Beides variiert von Kasse

zu Kasse.

Einen guten Homöopathen

finden

Der Begriff Homöopath ist

nicht gesetzlich geschützt. Am

besten lassen Sie sich also nur

von einem zertifizierten Heil-

praktiker oder Arzt mit naturheil-

kundlicher Zusatzausbildung

beraten. Seriöse Onlinesuchen

bieten zum Beispiel der Verband

klassischer Homöopathen

Deutschlands e. V. (www.vkhd.de)

und der Deutsche Zentralverein

homöopathischer Ärzte an

(www.homoeopathie-online.info).

Auch Arzt und Apotheker bera-

ten zu Einnahme und Dosierung

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