Süddeutsche Zeitung - 24.08.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
Wehe dem, der an diesem Wochenende
nach Köln fahren muss. Denn es ist Ga-
mescom. Die große Computerspielemes-
se ruft, dann kommen immer wahnsin-
nig viele Leute in die Stadt. Besonders
trifft es manche Bahnfahrer, die nicht
zur Gamescom wollen, aber nach Köln:
Der ICE-Bahnhof Messe/Deutz ist nicht
weit vom Eingang der Gamescom ent-
fernt. Messebesucher berichten, dass sie
häufiger zu spät zu Terminen gekom-
men sind, weil sich so viele Besucher
durch die Gänge drücken, dass an eine
normale Schrittgeschwindigkeit nicht zu
denken ist. Caspar von Au ist schon im
Getümmel und berichtet am Wochen-
ende auf SZ.de und in derMontagsaus-
gabeüber die diesjährigen Trends der
Milliardenbranche.

Thüringen ist das letzte Bundesland, das
dieses Jahr wählt, Ende Oktober ist der
Termin. AmDienstagberichtet Hannah
Beitzer in einem Schwerpunkt, was sie

in Thüringens Vorzeigestadt Jena(FO-
TO: DPA)gelernt hat: Sie beschreibt, was
hier nach der Wende besser lief als an-
derswo – und mit welchen Problemen
die Stadt heute trotzdem kämpft.

Am Landgericht Bonn beginnt Anfang
September der Prozess gegen zwei frü-
here Londoner Bankangestellte, die sich
an sogenannten Cum-Ex-Geschäften
beteiligt haben sollen. Damit kommt
der größte Steuerskandal der Bundesre-
publik erstmals vor ein Strafgericht.
Findigen Bankern, Händlern und ande-
ren Finanzprofis war es gelungen, mit
diesen komplexen Aktiendeals in die
Staatskasse zu greifen. Um mehr als
zehn Milliarden Euro sollen sie die Steu-
erzahler erleichtert haben. Die SZ recher-
chiert seit Jahren zu dem Thema und
wird den Prozess genau verfolgen. Was
den beiden Angeklagten vorgeworfen
wird und wie stille Helden in Finanzäm-
tern und Steuerfahnder den Übeltätern
auf die Spur kamen, erklären wir in
einem großen Schwerpunkt ebenfalls
amDienstag.

Jürgen Schmieder hat Payal Kadakia für
dasMittwochsporträtgetroffen, sie ist
die Gründerin des Fitnessvermittlers
Classpass. Ihr Unternehmen wird mitt-
lerweile mit 610 Millionen Dollar bewer-
tet. Die Kunden kaufen über ein Abomo-
dell Punkte, die sie bei Lifestylefirmen
einlösen können. Schnelligkeit scheint
in Kadakias Leben eine große Rolle zu
spielen: Sie hat während des Interviews

so schnell geredet, dass Schmieder nicht
dazu gekommen ist, während des Ge-
sprächs etwas von den angebotenen
vegetarischen Snacks zu nehmen. Ein
guter Text kommt auch ohne Kalorien
aus.

Die große Nachhaltigkeitsserie geht am
DonnerstagundFreitagweiter. Zu-
nächst geht es um Technik: Warum tun
sich die wenigen Hersteller wie Fair-
phone so schwer, genügend Käufer zu
finden? Anschließend steht die Mode-
branche im Fokus.

Was noch?Vieles von dem, was der
britische Premier Boris Johnson sagt
und vielleicht auf dem G-7-Gipfel am
Wochenende sagen wird, kommt einem
vor wie aus einem schlechten Film. John-
son hat noch keinen Film gedreht, aber
ein Buch geschrieben. 2004 ist sein Ro-
man erschienen. Es geht um Terroristen,
die den US-Präsidenten im Visier haben,
als der London besucht. Immerhin: Das
Buch ist genauso undiplomatisch und
schlagfertig wie eine Rede von Johnson
heute. bastian brinkmann

von gerhard weiß

K


ünstliche Intelligenz (KI) ist ei-
ne Schlüsseltechnologie unse-
res Jahrhunderts. KI-Exper-
ten werden auf der ganzen
Welt dringend gesucht – aber
es gibt einfach nicht genug davon. Der Be-
werbermarkt ist deshalb leergefegt und
der globale Wettbewerb um KI-Talente
enorm. Unternehmen, Forschungseinrich-
tungen und Hochschulen bieten im Fach-
bereich Künstliche Intelligenz zwar Voll-
und Teilzeitstellen an für Praktikanten,
Werkstudenten, Systementwickler, Pro-
grammierer, Junior- und Senior-Berater,
wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoran-
den und Professoren. Schätzungen zufol-
ge gibt es in Forschung und Wirtschaft zur-
zeit weltweit etwa 200000 bis 300 000 KI-
Experten. Jährlich werden etwa 20 000
Fachleute mit einschlägigen Bachelor-,
Master- oder Doktoratsabschlüssen ausge-
bildet. Das Problem ist: Gebraucht würden
mehr als eine Million KI-Experten.
Eine Folge davon ist, dass schon junge
und noch relativ unerfahrene KI-Ingenieu-
re mit außerordentlich hohen Einstiegsge-
hältern rechnen dürfen. Im Silicon Valley
beispielsweise liegt das Jahresgehalt für
Angestellte mit KI-Expertise bei etwa
130000 Euro, das durchschnittliche Jah-
reseinkommen für KI-Stellen, die auf dem
Stellenportal Glassdoor angeboten wer-
den, hat sich bei etwa 100000 Euro einge-
pendelt, und auf dem Karriereportal Pay-
sa liegt das durchschnittliche Gehalt für
KI-Stellen (wovon 35 Prozent eine Promoti-
on und 26 Prozent einen Masterabschluss
erfordern) sogar bei 150 000 Euro. Auch
große Firmen, darunter sogar die Schwer-
gewichte Google und Microsoft, können
derzeit etwa 20 Prozent ihrer offenen KI-
Stellen nicht besetzen.

Der Wettbewerb um KI-Experten fin-
det inzwischen nicht nur zwischen Fir-
men, Hochschulen und Forschungsein-
richtungen statt, sondern auch auf natio-
naler Ebene zwischen einzelnen Ländern
und – im Streben um die „Vorherrschaft in
der KI“ – auf multinationaler Ebene zwi-
schen USA, China und Europa. Europa tut
sich sehr schwer in diesem Wettbewerb
und hat seit einigen Jahren sogar einen
„KI-Braindrain“ zu beklagen: Immer
mehr KI-Fachkräfte wandern ab zu außer-
europäischen KI-affinen Firmen, allen
voran zu den großen Tech- und Internet-
Firmen aus USA und zunehmend auch zu
chinesischen Hightech-Riesen.
Der Mangel an KI-Fachkräften bringt
für europäische Unternehmen ernsthafte
Probleme mit sich. Vielen von ihnen bleibt
dadurch der Zugang zu dieser Schlüssel-
technologie und somit zu innovativen KI-
basierten Anwendungen, Produkten und
Dienstleistungen versperrt. Auf mittlere
und lange Sicht bedeutet das für die euro-
päische Wirtschaft einen deutlichen Wett-
bewerbsnachteil, zumal – anders als Euro-
pa – die USA und vor allem China bereits
seit mehreren Jahren massiv und mit vie-
len Milliarden in die KI-Forschung und die
wirtschaftliche Nutzung von KI-Technolo-
gien investieren. Europas Unternehmen
und Politik müssen deshalb dringend et-
was gegen diesen Fachkräftemangel tun.
Wirkungsvolle Maßnahmen hierfür gäbe
es durchaus.
Wichtiger denn je ist es angesichts die-
ser Ausgangslage, starke strategische KI-
Allianzen und -Partnerschaften zwischen
Unternehmen und Hochschulen und For-
schungseinrichtungen zu schließen. Da-
von profitieren beide Seiten: Unterneh-
men bekommen direkten Zugang zu KI-
Expertise und können eigenes KI-Know-
how aufbauen. Umgekehrt erhalten Wis-
senschaftler die Möglichkeit, KI-Technolo-
gien im Rahmen von praxisnahen Pro-
blemstellungen zu erproben und weiterzu-
entwickeln.
Solche Allianzen können beispielsweise
Masterarbeiten und Praktika betreffen,
wenn es darum geht, erste Erfahrungen
mit KI-Technologien zu sammeln. Aber
auch umfangreichere Forschungs- und
Entwicklungsprojekte können so angegan-
gen werden, etwa wenn unternehmensin-
terne Kernprozesse mithilfe von KI-Tech-

nologien optimiert werden sollen. KI-Alli-
anzen können aber auch bedeuten, ge-
meinsam finanzierte Stellen zu schaffen,
die es Wissenschaftlern erlauben, sowohl
in ihrer Universität als auch in einem Un-
ternehmen zu forschen und sich in der
Aus- und Weiterbildung von Studierenden
zu engagieren.
Unternehmen müssen bereit sein, in sol-
che Allianzen Zeit und Geld zu investieren.
Die Politik könnte den Aufbau solcher Alli-
anzen fördern. Zum einen, indem sie das
dafür nötige Geld bereitstellt. Zum ande-
ren, indem sie ein europaweites Kontakt-
Netzwerk ins Leben ruft und fördert. Die-
ses Netzwerk würde es Unternehmen er-
möglichen, schnell und unkompliziert
kompetente Ansprechpartner und Anlauf-
stellen aus dem akademischen KI-Umfeld

zu finden. Nur wenn Unternehmen die
Möglichkeit haben, gezielt relevante Infor-
mationen über vorhandene KI-Technolo-
gien und ihre möglichen Anwendungen
aus erster Hand zu bekommen und ge-
meinsam mit Experten Projektideen aus-
zuloten, wird es gelingen, KI und Wirt-
schaft effektiv zu vernetzen.
Nicht zuletzt sollten Unternehmen
auch in Betracht ziehen, strategische Alli-
anzen mit anderen Unternehmen zu bil-
den, um so gemeinsam KI-Anwendungen
zu entwickeln. Auf diese Weise könnte KI-
Expertise zusammengeführt und Kosten
gespart werden. Zudem würde das Risiko
auf mehrere Schultern verteilt. Unterneh-
merische Allianzen können auch dazu
dienen, Daten über Unternehmensgren-
zen hinweg zu bündeln. Dies würde neue

Anwendungen ermöglichen, die aber den
Einsatz datenintensiver KI-Technologien
wie etwa maschinelles Lernen erfordern.
Mit solchen Allianzen würden Unterneh-
men ausnutzen, dass Daten eben nicht
„das neue Öl“ sind, wie manchmal behaup-
tet wird. Im Unterschied zu Öl können
nämlich Daten von beliebig vielen Unter-
nehmen beliebig oft benutzt werden. Sie
können auch von jedem Unternehmen er-
zeugt und unterschiedlich verwendet wer-
den – weshalb Daten für verschiedene Un-
ternehmen unterschiedlichen Wert haben
können.
Ein schönes Beispiel für eine unkonven-
tionelle Allianz als Antwort auf eine sich
stark verändernde Technologie- und
Marktsituation ist die kürzlich von den
Konkurrenten Daimler und BMW be-

schlossene Bündelung ihrer Mobilitäts-
dienste. Treffend formulierte es der frühe-
re Daimler-Chef Dieter Zetsche: „Wir wer-
den eine Reihe völlig neuer Wettbewerber
haben. Wenn wir weiterhin nur das tun,
was wir so gut gemacht haben, sind wir er-
ledigt.“ Genau darum geht es auch bei dem
Markt- und Technologiewandel, der von
der KI bewirkt wird.
Um mittel- und langfristig sicherzustel-
len, dass in Europa genügend KI-Fachkräf-
te zur Verfügung stehen, muss vor allem
umfassend in KI-Bildung investiert wer-
den. Auch hier kann die Wirtschaft einen
wichtigen Beitrag leisten. Unternehmen
können es den großen Tech- und Internet-
Giganten gleichtun und ihre eigenen Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt för-
dern, sich KI-Kenntnisse anzueignen und
sich im Bereich der KI weiterzubilden. Ei-
ne Möglichkeit wäre es zum Beispiel, die
Mitarbeiter für die Teilnahme an Online-
Kursen (sogenannten MOOCs) freizustel-
len und finanziell zu unterstützen. Diese
Kurse gibt es in hoher Qualität zu verschie-
denen KI-Themen, angeboten werden sie
beispielsweise von Udemy, Udacity und
Coursera.
Das Angebot an KI-spezifischen Studi-
engängen muss europaweit deutlich aus-
geweitet werden. Zwar liegen hierzu in
vielen europäischen Ländern schon ent-
sprechende Absichtserklärungen vor. Die
Umsetzung jedoch geht nur sehr zögerlich
voran. Zudem kann man den Eindruck be-
kommen, dass bei der Ausweitung des KI-
Studienangebots zu sehr auf Quantität ge-
achtet wird. Es kommt jedoch nicht nur
auf die Anzahl neuer Professuren und Stel-
len für den akademischen Mittelbau an,
sondern auch darauf, diese Stellen qualita-
tiv so hochwertig auszustatten, dass sie
mit den attraktiven Stellen von Google
und Co. konkurrieren können.

Als langfristig angelegte Maßnahme
muss KI schließlich als eigenständiges
Fach an allgemeinbildenden Schulen ein-
geführt werden – hier ist die Bildungspoli-
tik gefordert. In diesem Fach sollten ne-
ben Grundlagen auch gesellschaftliche,
wirtschaftliche und ethische Auswirkun-
gen der KI behandelt werden. Die deut-
sche Gesellschaft für Informatik hat auf
die Bedeutung von KI als Schulfach hinge-
wiesen – und darauf, dass es nicht genügt,
mit dem „Digital-Pakt“ nur auf moderne
digitale Infrastruktur hinzuwirken.
Es wäre fatal für Europa, würde es seine
Bemühungen um die KI-Bildung nicht
deutlich stärken. Das zeigt ein Blick nach
China. Dort wird der Aufbau von weiteren
KI-Studiengängen, eigenen KI-Fakultä-
ten und KI-Forschungseinrichtungen von
der chinesischen Regierung bereits seit
Jahren mit großem Nachdruck vorange-
trieben. Derzeit werden rund 400 neue Stu-
diengänge mit den Schwerpunkten KI, Big
Data, Data Science und Robotik eingerich-
tet. Auch hat KI bereits Einzug in chinesi-
sche Schulen gehalten. Im vergangenen
Jahr wurde ein mehrbändiges KI-Buch
samt darauf abgestimmter Programmier-
plattform vorgestellt, das die gesamte
Schullaufbahn – vom Kindergarten (was
auch in China nicht unumstritten ist) bis
zu den Abschlussklassen höherer Schulen


  • abdeckt.
    Der KI-Fachkräftemangel ist ein ern-
    stes Problem für die europäische Wirt-
    schaft. Um es zu lösen, ist es entscheidend,
    starke KI-Allianzen zu bilden und umfang-
    reich in KI-Bildung zu investieren. Flan-
    kiert werden müssen diese beiden Maß-
    nahmen durch eine umfassende Förde-
    rung von KI-Spitzenforschung. Hierzu
    gehört beispielsweise auch der Aufbau
    von europäischen KI-Forschungszentren,
    wie es auch von den europäischen KI-Ini-
    tiativen Claire und Ellis gefordert wird.
    Unternehmen und Politik müssen dem
    Mangel an KI-Fachkräften gemeinsam
    und auch entschlossen entgegentreten.
    Für Europa geht es dabei um viel, die USA
    und China sind mächtige Konkurrenten.
    Und die Zeit drängt.


Gerhard Weissist Professor für Informatik und
künstliche Intelligenz an der Universität Maas-
tricht undleitet dort das Department of Data
Science and Knowledge Engineering.

Dabei hätten die
Marketing-Experten
doch nur die eigene
Suchmaschine
fragen müssen: Die
kennt beispielsweise
die Queijadinha, eine
Art Muffin, der vor
allem in Brasilien
beliebt ist. Oder das
Quarkkäulchen aus
Sachsen. Geht also.
FOTOS: GETTY, OH

Europa muss viel mehr investieren,
KI sollteSchulstoff werden, und Universitäten müssen
besser mit Unternehmen kooperieren

Europa ist bei der künstlichen Intelligenz hintendran


Es fehlen die Fachleute für diese Zukunftstechnologie


Dion Weisler, 52, Chef von HP Inc., gibt
sein Amt zum 1. November aus familiären
Gründen ab. Weisler, Australier mit öster-
reichischen Wurzeln, hatte 2015 die Lei-
tung von HP Inc. übernommen. HP Inc.,
das ist die von Hewlett-Packard abgespal-
tene PC- und Druckersparte. Wenn man
so will, war HP Inc. die Bad Bank von HP,
denn die Geschäfte mit Computern und
Druckern befinden sich seit Jahren im
Sinkflug. Zudem musste Weisler(FOTO: GET-
TY IMAGES)als erstes
Tausende Mitarbeiter
entlassen. Dies betraf
aber nicht den Bereich
Forschung und Ent-
wicklung, und hier hat
sich auch Einiges ge-
tan. So ist HPInc. etwa
groß eingestiegen in
den Markt für 3D-Dru-
cker. Die Anlagen, die
meist mehr als 100000 Euro kosten und
ausschließlich an Industriekunden ver-
kauft werden, verwenden eine neuartige,
selbst entwickelte Technik, die sie schnel-
ler arbeiten lässt als die der Konkurrenz.
Weislers Job übernimmt Enrique Lores,
der zuletzt für die Druckersparte des
Unternehmens zuständig war.ma

Jürg Zeltner, 52, designierter Aufsichts-
rat der Deutschen Bank, muss noch auf
die offizielle Genehmigung der Banken-
aufsicht warten, um in das Kontrollgremi-
um einzuziehen. Die Bank hatte seine
Nominierung für den Aufsichtsrat zwar
vergangene Woche bekannt gegeben, es
nachSZ-Informationen aber versäumt,
vorher informell die Zustimmung der
Aufsicht einzuholen. Eigentlich ist es
üblich, die Aufseher vorher zu fragen, um

zu verhindern, dass die Bankenaufseher
durch ihre Ablehnung der Reputation von
Managern schaden. Seit dies einmal pas-
siert ist, versucht das Geldhaus diese
Regel penibel einzuhalten. Für umso
erstaunlicher halten es Eingeweihte, dass
das Institut die Aufsicht nun allenfalls
„zwischen Tür und Angel“ informiert hat.
Das sei ungewöhnlich, zumal die Persona-
lie Anlass zu Fragen gebe. Zuvor hatte das
Handelsblattdarüber berichtet.
Zum einen könnte Zeltner als Chef der
Bank KBL Interessenkonflikte haben.
Außerdem wird er auf Wunsch der Herr-
scherfamilie von Katar, Großaktionär der
Deutschen Bank, in den Aufsichtsrat
einziehen. Überdies könnte die Aufsicht
Fragen zu Zeltners Rolle als Chef der UBS
Deutschland vor mehr als zehn Jahren
haben. Nach seinem Weggang war die
UBS Deutschland mehrfach von Steuer-
fahndern durchsucht worden. In der Füh-
rungsriege der Deutschen Bank sind da-
her nicht alle glücklich mit der Personalie


  • zumal das Verhältnis zu Katar getrübt
    ist. Hat die Bank die Meldung absichtlich
    versäumt, um Zeltner indirekt zu verhin-
    dern? Das wird in Bankkreisen zurückge-
    wiesen. Der EZB gegenüber seien die
    potenziellen Interessenkonflikte sowie
    deren Handhabung angezeigt worden,
    sagte ein Sprecher. mesc


Patrick Byrne, 56, Chef des US-amerika-
nischen Onlinehändlers Overstock und
Anhänger eigentümlicher Theorien, ist
von seinem Posten zurückgetreten. Er
werde „für einige Zeit verschwinden“,
teilte er schriftlich mit. In den vergange-
nen Wochen hatte Byrne(FOTO: GETTY)mehr-
fach gesagt, es gebe in den USA einen
Staat im Staat, der mit Strafverfolgungs-
behörden kooperiere. Diese nannte er
„Men in Black“. Außerdem bekannte er
sich dazu, eine Liebesaffäre mit Maria
Butina gehabt zu haben, einer russischen
Agentin, die im April zu einer Haftstrafe
verurteilt wurde, weil sie konservative
politische Zirkel in den USA unterwan-
dert hatte. Byrne schrieb, er wolle durch
seinen Rücktritt Schaden vom Unterneh-
men abwenden. Er glaube aber weiterhin,
das Richtige getan zu haben. Sein Rabbi
habe ihm deutlichge-
macht, er müsse der
Öffentlichkeit „die
Wahrheit“ sagen. Der
Unternehmer hatte
Overstock vor mehr als
20 Jahren als kleines
Unternehmen gekauft
und später an die Bör-
se gebracht. fewi

sind unsere Mitarbeiter der
Woche. Sie haben gerade
ihre liebe Mühe mit Dürre
und Borkenkäfern in den
Wäldern. Wenigstens
Weihnachten scheint
für sie aber gerettet. Die
Preise für Christbäume
sollen stabil bleiben oder
leicht steigen.

PERSONALIEN


Google stelltdie Namensgebung seines
Handy-Betriebssystems Android um.
Statt, wie bisher, alphabetisch nach
Naschereien, will der Konzern künftige
Versionen nur noch fortlaufend
mit Versalien bezeichnen.

Mit Cupcake – einem
kleinen Törtchen
also – begann die
süße Ahnenreihe,
mit Pie, also Kuchen,
endet sie nun.
Dazwischen finden
sich Leckereien wie
Eclair, Marshmallow
oder Nougat. Nur
zum Buchstaben „Q“
fiel Google kein
Dessert ein.

Q

24 WIRTSCHAFT Samstag/Sonntag, 24./25.August 2019, Nr. 195 DEFGH


DIE LÖSUNG


KI als


Schulfach


Europa steht vor einem


ernsten Problem:


Es fehlt an Experten


für künstliche Intelligenz.


Wie Unternehmen und Politik


gegensteuern können


DAS PROBLEM


DER GRUND


Klappt es nicht mit der KI,
ist dasfür Europa
ein Wettbewerbsnachteil

Es reicht nicht, die Schulen
nur mit schnellen Anschlüssen
ans Internet auszurüsten

SAMSTAGSESSAY


Jürg Zeltner war lange Jahre im
Vorstandder Schweizer UBS; nun soll
er in den Aufsichtsrat der
Deutschen Bank einziehen.FOTO: LAIF

Unerwarteter Rückzug


Kontrolle für Aufseher


Nichts als die Wahrheit


DIE FORSTLEUTE


WAS KOMMT


Süßigkeiten vs. Buchstaben


Pie

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