Lisa - 14. August 2019

(Nora) #1

Psychologie


Gut gebrüllt
✽ Wenn ein Hund tief grollend knurrt
oder ein Affe aus voller Kehle brüllt,
dann ist sogar für uns Menschen die
Botschaft klar: „Nimm
dich bloß in Acht.“ Art­
genossen können aus
dem akustischen Signal
noch mehr Informatio­
nen gewinnen: Sie er­
halten ein recht klares
Bild über die Stärke und
die Größe des mögli­
chen Gegners und können so ent­
scheiden, ob sie sich auf einen Kampf
einlassen. Forscher der University of
Sussex haben nun herausgefunden:
Wir Menschen können das auch. Wir
können anhand der Stimme sehr
genau abschätzen, ob eine andere
Person stärker oder schwächer ist. Bei
den Untersuchungen kam zudem he­
raus: Wir Frauen neigen dazu, die Kraft
eines Mannes zu überschätzen.

Danke für den Tipp
✽ Es heißt ja, ein Ratschlag sei auch
ein Schlag. Das ist et­
was übertrieben, denn
von vielen Empfehlun­
gen profitieren wir sehr.
Aber oft sind sie einfach
unbrauchbar. Sollte man
dann den Tipp rundweg
ablehnen? Das ist nicht
empfehlenswert. Bei
einer Untersuchung wurden die Teil­
nehmer gebeten, einer anonymen Per­
son einen Rat zu geben. Anschließend
wurde einer Hälfte der Gruppe zurück­
gemeldet, dass ihr Tipp angenommen
wurde. Die andere Hälfte bekam ge­
sagt, dass ihr Rat abgelehnt wurde.
Das gab ihrem Selbstbewusstsein
einen ziemlichen Knacks und sie
waren später auch wenig bereit, der
anonymen Person etwas Gutes zu tun.
Wobei die Art der Reaktion wichtig
war: Wenn der andere Dankbarkeit für
den Rat gezeigt hat, waren die negati­
ven Folgen der Ablehnung geringer.

Wenn sich Gegensätze anziehen ...


... kann die Beziehung anstrengend werden.


Oder so richtig glücklich. Wir sagen, wie das geht
Wenn man den
Partner als
Bereicherung
sieht, beleben
Unterschiede
die Beziehung

B


ei der Redensart
„Gleich und Gleich
gesellt sich gern“
sind sich die Wissen­
schaftler recht einig: Paare, die sich bezüg­
lich ihrer Wertvorstellungen, Bildung und
Intelligenz sehr ähnlich sind, führen meist
harmonische Beziehungen. Klar, da gibt es
im Alltag wenig Konfliktpotenzial. Das ist
schön, aber oft auch langweilig.
Ein Problem, das ungleiche Paare kaum
haben. Wenn sich Gegensätze anziehen,
sprühen vor allem am Anfang die Funken.
Später kann es schwierig werden. Dann
wird das, was am Anfang so spannend
wirkte, schnell anstrengend. Doch es lohnt
sich! Studien zeigen, dass unkonventionel­
le Paare, die ihre Anfangsschwierigkeiten
überwunden haben, nicht nur besonders
lange zusammenbleiben, sondern sich
auch sehr tief verbunden fühlen.
Lesen Sie hier, wie man es schafft, Gegen­
sätze in Harmonie zu verwandeln – ohne
sich dabei selbst aufzugeben!

➺^ Erweiterter Horizont
Wann immer man sich über den anderen
wundert, sollte man sich bewusst machen,
dass seine Andersartigkeit eine Bereiche­
rung ist, die die Beziehung lebendig hält.

➺^ Gemeinsames finden
So anregend Unterschiede sind, so wich­
tig ist es natürlich auch, Gemeinsamkeiten
zu haben. Die Leidenschaft für ein be­
stimmtes Thema oder Hobby schafft sehr
viel Verbundenheit.

➺^ Gespräche führen
Um zu verstehen, wie der Partner die
Welt sieht, wovon er träumt und was er will,
braucht es die Bereitschaft, einander
gegenseitig zuzuhören. Diese Gespräche
bringen auch innige Nähe.

Laute Musik = Durst
Wer eine Bar besitzt, sollte die
Musik lauter aufdrehen.
Französische Forscher haben
herausgefunden, dass Barbe­
sucher bei 72 Dezibel etwa
15 Minuten für ein Bier brauch ­
ten. Bei 88 Dezibel nur 12. Das
laute Reden macht wohl durstig.

Auf in die
vierte Runde
Woody, Buzz und Co gehen in
„A Toy Story – Alles hört auf kein
Kommando“ auf einen Roadtrip,
um das Spielzeug Forky zu
retten. Fans mussten sich
zehn Jahre gedulden – aber das
Warten hat sich definitiv gelohnt!

fürs
Zen tral­
abitur
Die Mehrheit
der Deutschen spricht sich für bundes­
weit einheitliche Abiprüfungen aus.
Die Debatte war wieder neu entflammt,
als sich Schüler über zu schwere
Matheaufgaben beschwert hatten.

132 Jahre unterwegs
1886 warfen Forscher eine Flaschen­
post von Bord eines deutschen Schiffs,
um Genaueres über Meeresströmungen
zu erfahren. Eine Australierin hat sie im
Januar entdeckt und bringt sie nun
zurück nach Hamburg. Man vermutet,
dass die Flasche im Sand vergraben
war und deswegen so gut erhalten ist.

Surfen ohne Internet
Mit Firefox ist das eingeschränkt
möglich. Wenn man im Menü
auf „Datei“ und dann auf
„Offline arbeiten“ klickt, ist man
im Modus. Dann kann man
Seiten ansurfen, auf denen man
schon einmal war, weil Firefox
diese im Cache speichert.

LISAGRAM


80 %


„Titanic“-Regisseur James Cameron
wird am 16. August 65 Jahre alt

„Bei allem, was du
tust, ist Versagen
eine Möglichkeit.
Angst ist keine.“

Psycho-News


Chaot trifft Putzteufel
Es gibt Menschen, die sind von Natur aus unglaublich ordentlich. Ihre
Shirts liegen exakt gefaltet im Schrank – oder korrekt sortiert im Wäsche­
korb. Und Sie können ein T­Shirt nach dem Waschen so auf die Leine hän­
gen, dass man es eigentlich nicht mehr bügeln muss. Krümel auf dem Bo­
den irritieren sie und Geschirr kommt sofort in die Maschine. Und dann
gibt es die, um die herum ruck, zuck ein buntes Chaos herrscht.
Die stellen auch mal ein Glas ins Bücherregal. Wenn sie
kochen, sieht die Küche wie ein Schlachtfeld aus. Ihre
Klamotten verteilen sich quer durch die Wohnung.
GELING-TIPP: Umerziehungsversuche werden kaum
erfolgreich sein, sondern nur zu ewigem Streit
führen. Besser ist es, konkrete Kompromisse zu
schließen: Der ordentliche Partner sollte seinem
Chaoten seine „Kuddelmuddel-Ecken“ zugeste-
hen. Und er im Gegenzug versprechen, den Ort,
der seinem Putzteufelchen besonders wichtig ist –
die Küche oder das Bad – in Ordnung zu halten.

Eule trifft Lerche
In den ersten Wochen ihrer Beziehung sind frisch
Verliebte vor Glück wie auf Drogen. Da gibt es keine
Müdigkeit, beide sind von frühmorgens bis spät­
abends topfit. Doch wenn der erste große Rausch
verfliegt, ändert sich das. Bei Paaren, deren innere
Uhr (die übrigens angeboren ist) ganz unterschied­
lich tickt, kehrt jeder zu seinem ureigenen Lebens­
rhythmus zurück. Die Eule ist abends hellwach, gesprä­
chig und unternehmungslustig. Doch seine Lerche gähnt
dann schon lange, weil sie bereits seit Sonnenaufgang topfit
und in Aktion ist. Ihre Batterien haben sich längst verbraucht.

GELING-TIPP: Ja, es ist schön, wenn man viel Zeit zusammen verbringen
kann. Aber: Eine starke Beziehung braucht zwei starke Persönlich-
keiten, die auch mal eigene Wege gehen. Das sollte die Lerche früh-
morgens tun und die Eule abends. Ohne dem anderen Vernachlässi-
gung vorzuwerfen. Dabei sollten beide nicht vergessen, ab und zu
gemeinsam ins Bett zu gehen. Sonst bleibt der Sex auf der Strecke ...

Sportskanone trifft Couch-Potato
Was schön daran sein soll, schwitzend irgendwelche Verrenkungen zu
machen oder Berge hochzuradeln, leuchtet manchen Menschen
einfach nicht ein. Im Urlaub zieht es sie an den Strand, am
Wochenende gehen sie schon mal gern gemütlich spazieren
oder ein wenig im See planschen, aber sie lieben eben
auch ihre Couch, ein gutes Buch – und manchmal eben
eine echte Sportskanone. Das sind Menschen, die gern
an ihre Grenzen gehen und sich ein Leben ohne
Bewegung nicht vorstellen können. Für sie ist ein
Wochenende oder ein Urlaub dann perfekt, wenn sie
morgens bis abends nicht still sitzen müssen.
Dann genießen sie die Müdigkeit in ihrem Körper.
GELING-TIPP: Um die Liebe nicht unter Gifteleien zu ersti-
cken, sollten sich beide bewusst machen, wie bereichernd
es ist, sich auf Neues einzulassen. Die Sportskanone kann
„lernen“, sich Ruhe und etwas Faulheit zu gönnen. Und die Couch-
Potato kann mit ihrem bewegungsfreudigen Partner entdecken, wie
wohl man sich in seiner Haut fühlt, wenn man sich fit hält.
Fotos: Disney Pixar, fotolia (6), iStock

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