Welt der Frau - September 2019

(Brent) #1

wie kann man sich schützen?


Rund 1000 Menschen


erkranken täglich neu daran



  • Tendenz steigend


Müller, der selbst seit 43 Jahren
Diabetiker ist. Sein Tipp: Hafer-
flocken. Sie enthalten sogenann-
te Beta-Glucane – spezielle Ballast-
stoffe, die den Blutzuckerspiegel
senken können. Leckere Rezepte
vom Früchte-Porridge bis zu
Hafer-Quark-Puffern gibt’s in sei-

nem neuen Ratgeber „Die Diabe-
tes-Revolution“ (24,95 Euro).

Blutzucker senken:
Bewegung als Medizin
Zahlreiche Studien belegen, dass
auch Bewegung den Blutzucker
abbaut und die Wirkung des kör-
pereigenen Insulins verbessert.
Schon 150 Minuten Ausdauer-
training pro Woche senken das
Diabetesrisiko um 52 Prozent und
wirken sich bei Diabetikern posi-
tiv auf den Langzeitblutzucker-
wert aus (s. r.). „In Verbindung
mit gesunder Ernährung ist Be-

wegung ein prima Schutz und
hilft, falls erforderlich, beim Ab-
nehmen. Schon zehn Prozent
weniger Körpergewicht in einem
Jahr reichen, um einen entglei-
sten Zuckerstoffwechsel wieder
in die richtige Bahn zu lenken“,
erläutert Sven-David Müller.

Hilfe aus der Natur:
pflanzliche Diabetesmittel
Ist die Zuckerkrankheit oder eine
Vorstufe, ein Prä-Diabetes, dia-
gnostiziert, gilt es, den Blutzucker
unter Kontrolle zu halten und mit
Tabletten oder Insulin zu behan-

deln. „Außerdem gibt es wirk-
same Mittel aus der Natur wie
z. B. Zimt und seit Kurzem ein
Präparat auf Basis von Extrakten
des asiatischen Jambulbaumes“,
erklärt der Diabetes-Berater. Als
konzentrierte Urtinktur (Glyco-
wohl, Apotheke) hilft es, den Blut-
zucker zu senken und die Bauch-
speicheldrüse zu regenerieren. So
kann sie länger Insulin produzie-
ren. Sven-David Müller: „Da das
Präparat keine bekannten Neben-
und Wechselwirkungen hat, lässt
es sich gut mit jeder Diabetes-
Therapie kombinieren.“

Süß und selig schlummern. Bewiesen:
Guter Schlaf verbessert die Wirkung
des körpereigenen Insulins

Die Bauch-
speicheldrüse
ist das wich-
tigste Organ in
Sachen Blutzu-
cker. Ihre Zellen
bilden das Hor-
mon Insulin,
das den Zucker
im Blut auf-
sammelt und
zur Energiege-
winnung in die
Zellen schleust.
Bei Diabetes ist
die Insulinpro-
duktion gestört

Ob zur Diagnose oder Therapie-Kontrolle – die
Methoden, den Blutzucker zu ermitteln, werden
immer ausgefeilter. Oft können sich Diabetiker
sogar das Piksen in den Finger ersparen.

 (^) Harnteststreifen
Zucker im Blut ist auch im Urin nachweisbar, der
dann süßlich riecht. Früher machte man daher
den Schnuppertest. Heute gibt’s Teststreifen
(Apotheke). Das Ergebnis ist ungenau, weil nur
der Zucker, aber nicht die Menge angezeigt wird.
 (^) Fingerblut mit Piks
Hier wird ein Tropfen Blut auf einen Teststreifen
gegeben, und dieser wird dann in ein Messgerät
geschoben. Eine klassische Methode, die sowohl
Werte für die erste Diagnose als auch für die dau-
erhafte Kontrolle der Werte liefert.
 (^) Elektronisch messen per Sensor
Sensor-Systeme sind sehr exakt. Variante 1: Ein
Sensorpflaster wird auf den Oberarm geklebt, ein
Lesegerät scannt den Zuckerwert (z. B. FreeStyle
Libre). Variante 2: Ein Sensorfaden, mit Klick-
Applikator im Bauchgewebe platziert und mit
einem Transmitter versehen, sendet alle fünf Mi-
nuten Daten aufs Smartphone (z. B. Dexcom G6).
 (^) Langzeitwert HbA1c
Er zeigt das Blutzuckerprofil der letzten 8 bis 12
Wochen an und wie gut der Diabetiker eingestellt
ist. Für den Test entnimmt man Blut aus der Vene.
4 Zuckermess-Methoden
Wasser statt Saft – spart
unnötigen Zucker ein
09/2019 WELT der FRAU 53
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