E
s kommt einem vor wie
ein medizinisches Wun-
der – Krebszellen bilden
sich manchmal zurück, wenn
der Körper eine andere schwe-
re Erkrankung durchmacht.
Spontanheilungen nach einer
Infektion sind schon seit dem- Jahrhundert belegt. Dabei
spielt eben das Fieber eine ent-
scheidende Rolle.
Bereiche des Gewebes
werden aufgeheizt
Fieber macht Eindringlinge
unschädlich (s. u.). Auch Tu-
morzellen reagieren auf Wär-
me. Mediziner arbeiten des-halb an Möglichkeiten, Krebs
mit Hitze zu behandeln. Diese
Verfahren sind bekannt unter
dem Sammelbegriff „Hyper-
thermie“. Wird der ganze Kör-
per in einen Fieberzustand
versetzt – etwa durch eine ge-
zielte Infektion mit Bakteri-
en –, kann der geschwächte
Organismus jedoch Schaden
nehmen. Um stattdessen nur
das vom Krebs betroffene Ge-
webe zu erhitzen, therapiert
man heute mit Mikro-, Radio-
wellen oder Ultraschall. Je
nach Methode wird die Kör-
pertemperatur auf 41 bis 43
Grad gesteigert. Die Wärmekann Tumorzellen zwar nicht
zerstören, macht sie jedoch
empfindlicher. Dadurch grei-
fen begleitende Strahlen- oder
Chemo-Therapien besser.Langzeitfolgen
sind noch unbekannt
Erste Ergebnisse klingen zwar
vielversprechend, aber noch
sind die Verfahren zu wenig
erprobt. Reproduzierbare Er-
folge gibt es bislang vor allem
bei Weichteilsarkomen (Bin-
degewebskrebs). Risiken und
Langzeitfolgen müssen weiter
erforscht werden, bei Kombi-
Therapien summieren sich die
Nebenwirkungen. Aufgrund
der schwachen Studienlage
bezahlen die Krankenkassen
die Behandlung nur selten,
und wenige Ärzte wenden sie
bisher an. Meist ist sie Teil ei-
nes alternativen Therapiekon-
zepts. Betroffene sollten sich
genau über die entstehenden
Kosten informieren – und da-
rüber, welche Risiken man als
Patient selbst trägt.Riskant oder effektiv – was kann die Hyperthermie?
Den Krebs gezielt
mit Hitze heilen
Eine Joghurtmaske
beseitigt leichte Unrein-
heiten und beruhigt die
Haut: Dafür einen Klecks
Naturjoghurt – am besten
ein Bio-Produkt – dünn
auf das Gesicht auftragen
und zehn Minuten lang
einwirken lassen. Die
Inhaltsstoffe des Joghurts
töten Bakterien ab, die
Poren der Haut werden
feiner. Maske nur einmal
in der Woche anwenden.NEWSTICKER
Medizin im TV
17.8. - 30.8.
GESUNDE SCHILDDRÜSE
„Treffpunkt Medizin“, Das
kleine Organ ist der Bord-
computer unseres Lebens
SA 17.8., 17.00 Uhr (ARD ALPHA)SCHMERZFREIER RÜCKEN
„rundum gesund“, Prof.
Dr. Grönemeyer gibt Tipps
MO 19.8., 20.15 Uhr (SWR)HERZINFARKT
„Der Gesundmacher“, Symp-
tome erkennen und handeln
MO 26.8., 21.00 Uhr (SWR)ARZNEI-KNAPPHEIT
„Hauptsache gesund“, Eng-
pässe in Apotheken nehmen
zu, doch wieso nur?
DO 29.8., 21.00 Uhr (MDR)Sanfte
Heilrezepte
von Oma
▪ Sich das Rauchen
abzugewöhnen, ist nicht
leicht. Amerikanische
Psychologen fanden jetzt
heraus, dass Gerüche
helfen können. Beim
Verlangen nach einer
Zigarette schnupperten
die Versuchspersonen
fünf Minuten einen
schönen Duft,
das Bedürfnis
zu rauchen
ließ dabei nach.Fotos: AdobeStock (3)POWER-KOMBI
Hitze bekämpft
Eindringlinge –und
ergänzt die
Chemo-TherapieFieber als Reinigungsprogramm für die Abwehr
▸ Schwere Infekte bekämpft die
Immunabwehr mit Fieber. Die Hitze
tötet viele Krankheitserreger ab.
Bei Temperaturen um 38,5 Grad
sind die sogenannten Killerzellen
besonders aktiv. Höheres Fieber
hingegen belastet den Kreislauf
und sollte heruntergekühlt werden.16 TVpiccolinoGesundhe
i
t
ü