G
emeinsam mit der
Hänsel-und-Gretel-
Stiftung hat das Kie-
ler Petze-Institut ein
Präventionsprogramm entwi-
ckelt, das Kita-Kinder vor sexu-
ellem Missbrauch schützen soll.
Geschäftsführerin Ursula Sche-
le, 65, über Grenzüberschreitun-
gen und den Umgang mit
schlechten Geheimnissen.
VON SABINE MENKENS
WELT: Frau Schele, Sie haben in
Ihrem Institut das Präventions-
programm „Echte Schätze“
entwickelt, das Kita-Kinder vor
sexuellem Missbrauch schüt-
zen soll. Warum müssen schon
unter Sechsjährige für dieses
Thema sensibilisiert werden?
URSULA SCHELE: Sexueller
Missbrauch wird von den Tätern
oft bereits sehr früh angebahnt.
Es ist sehr wichtig, dass Mäd-
chen und Jungen in der Lage
sind, sich Hilfe zu holen, wenn
sie merken, dass ihnen etwas
Unangenehmes passiert, dass
ihre Grenzen überschritten
werden, dass ihnen ein Schwei-
gegelübde abverlangt wird oder
ÄÄÄhnliches. Der primäre Zweckhnliches. Der primäre Zweck
unserer Präventionsangebote
ist es aber, Kinder von klein auf
dafür zu sensibilisieren, dass sie
Nein sagen dürfen, dass sie eige-
ne Rechte haben, dass sie über
ihren eigenen Körper bestim-
men dürfen. Es geht um die
WWWahrnehmung von und die Ach-ahrnehmung von und die Ach-
tung vor Gefühlen – den eigenen
und denen der anderen. Unser
vorrangiges Ziel ist es, dass
Mädchen und Jungen sich äu-
ßern, wenn ihnen etwas wider-
fffährt – und zwar so, dass manährt – und zwar so, dass man
sie auch verstehen kann. Häufig
geben Täter ihren Opfern ja eine
sehr verwirrende Sprache mit
auf den Weg.
Zum Beispiel?
Da sagt dann etwa der missbrau-
chende Vater zu seinem Kind:
„Hab keine Angst, der Papa ist
jetzt wieder bei dir, ich habe die
böse Schlange vertrieben, wir
machen dein Bett wieder sauber,
du kannst jetzt wieder schlafen.“
Häufig sprechen Täter in einer
sehr blumigen Sprache, weichen
in Mythologien aus oder spre-
chen in Märchen, um die Taten
zu verschleiern, zu verharmlo-
sen und das Kind als zu fantasie-
voll und unglaubwürdig erschei-
nen zu lassen, wenn es vom
Missbrauch berichtet.
Wie kann man dem in der Prä-
ventionsarbeit begegnen?
Wir haben Arbeitsmaterialien
entwickelt, die wir bundesweit
mit der Starke-Kinder-Kiste den
Kitas zur Verfügung stellen. Be-
gleitend werden die Erzieherin-
nen und Erzieher im Umgang
mit dem Thema geschult. Dabei
arbeiten wir zum Beispiel mit
dem Konzept des „guten“ und
des „schlechten“ Geheimnisses.
Ein gutes Geheimnis ist es,
heimlich für die Mama eine
Überraschung zum Geburtstag
zu basteln. Ein schlechtes Ge-
heimnis belastet und macht
30 PANORAMA DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MITTWOCH,28.AUGUST2019
MÜNCHEN
Mann löst Chaos
am Flughafen aus
Indem er beim Umsteigen
unkontrolliert in einen Sicher-
heitsbereich am Münchner
Flughafen gelangt ist, hat ein
Reisender Chaos am zweit-
größten Airport Deutschlands
ausgelöst. Die Polizei räumte
am Dienstagmorgen das Ter-
minal 2 und die Bereiche B und
C des Terminals 1. Erst fast
vier Stunden später konnte die
Passagierabfertigung wieder
aufgenommen werden. Rund
130 Starts und Landungen
wurden abgesagt. Darüber
hinaus kam es zu erheblichen
Verspätungen, wie der Flugha-
fen mitteilte. Die Beamten
machten den Mann ausfindig,
der das Chaos ausgelöst hatte,
und befragten ihn. Er habe
keine böse Absicht gehegt,
sagte eine Sprecherin.
BERLIN
Pandadame Meng
Meng ist trächtig
Das Pandaweibchen Meng
Meng aus dem Berliner Zoo ist
trächtig. Die Ultraschallunter-
suchung zeigte mindestens ein
Pandababy, wie der Zoo mit-
teilte. Die Geburt wird nun
binnen zwei Wochen erwartet.
Es wäre deutschlandweit der
erste Pandanachwuchs. Das
Weibchen war im April künst-
lich befruchtet worden, um die
Chancen auf Nachwuchs zu
erhöhen. Zuvor waren Meng
Meng und der männliche Pan-
da Jiao Qing zusammengeführt
worden. Ob die Paarungs-
versuche erfolgreich waren,
ließ sich aber nicht feststellen.
Pandas bringen einoder zwei,
selten sogar drei Jungtiere auf
einmal zur Welt. Meng Meng
und Jiao Qing waren im Som-
mer 2017 aus China nach Berlin
gekommen – als vorerst auf 15
Jahre befristete Leihgabe.
BASF-EXPLOSION
Ein Jahr Haft
auf Bewährung
Knapp drei Jahre nach einem
schweren Explosionsunglück auf
dem Gelände des Chemiekon-
zerns BASF in Ludwigshafen ist
der Angeklagte zu einem Jahr
Haft auf Bewährung verurteilt
worden. Das Gericht sah es als
erwiesen an, dass der 63 Jahre
alte Mann bei Reparaturarbeiten
im Oktober 2016 eine falsche
Leitung angeschnitten hatte. Es
kam zu einer Explosion, bei der
fffünf Menschen starben. Dieünf Menschen starben. Die
Staatsanwaltschaft ging in ihrer
Anklageschrift davon aus, dass
der Angeklagte am Unglückstag
eine Art Blackout hatte. Der
Mann hatte selbst in Flammen
gestanden.
MALLORCA
Menschliches Versagen
Ursache des Unglücks
Das Hubschrauberunglück mit
sieben Toten auf Mallorca ist
möglicherweise auf mensch-
liches Versagen zurückzufüh-
ren. Die Piloten des Helikop-
ters und des Kleinflugzeuges,
die am Sonntag in 250 Meter
Höhe zusammenstießen, hät-
ten sich wohl nicht gesehen,
berichteten Medien der spa-
nischen Insel unter Berufung
auf Ermittler. Hinweise auf ein
technisches Versagen gebe es
nicht. Nach der Befragung der
ersten Augenzeugen deute
alles darauf hin, dass mensch-
liches Versagen die Unfall-
ursache sei.
KOMPAKT
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Menschen, die sich an Jungen
und Mädchen vergehen,
manipulieren ihre Opfer oft
so, dass diese das
Verbrechen nicht
kommunizieren können.
Expertin Ursula Schele
erklärt die perfide
Taktik der
Pädophilen – und
wie Prävention
funktionieren kann
Wie bringtie bringt
man kleine
Kinder
dazu, über
Missbrauch
zu sprechen?
BENTE STACHOWSKE
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