Frankfurter Allgemeine Zeitung - 28.09.2019

(Tina Sui) #1

SEITE 20·MITTWOCH, 28. AUGUST 2019·NR. 199 Unternehmen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


E


inUnternehmen ist ein stetiger
Prozess, manchmal geht es in die
eine, manchmal in die andere
Richtung. So war es zumindest
bei dem Berliner Lebensmittelunterneh-
men Veganz. Einst begann es mit der Idee
eines Supermarktes, der alle attraktiven
veganen Produkte auf der Welt an einem
Ort zusammenbringt, es folgte die Expan-
sion in mehrere europäische Länder. Par-
allel baute Gründer Jan Bredack eine eige-
ne Marke für vegane Produkte auf, drehte
die Expansion der Supermärkte zurück
und ließ diesen Gründungsteil des Unter-
nehmens in die Insolvenz gehen. Doch
acht Jahre nach der Unternehmensgrün-
dung sieht sich Bredack weiterhin auf
Kurs und strebt mittelfristig sogar an die
Börse, wie er der Zeitung „Augsburger
Allgemeine“ jetzt sagte. „Das kann ich
mir in zwei bis drei Jahren gut vorstel-
len“, sagte Bredack. Aus diesem Grund
werde Veganz in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt. Nach schwierigen Jahren
der Transformation liefen die Geschäfte
wieder gut. „Wir wachsen sehr stark, 2019
um 50 Prozent“, sagte er.
Der Aufstieg von Veganz ist mit dem
Leben des Gründers Bredack eng verwo-
ben. Der Kfz-Mechaniker aus Salzwedel
(heute Sachsen-Anhalt) studierte später
Betriebswirtschaft in Berlin und machte
schnell Karriere im Daimler-Konzern.
Dann riss unerwartet sein Netzwerk, er
durchlitt einen Burnout, seine Ehe zer-
brach, und er wurde nach Russland ver-
setzt, um ein Nutzfahrzeugwerk aufzubau-
en. Seine zweite Frau war Vegetarierin,
mit ihr beschloss er, vollständig auf tieri-
sche Produkte zu verzichten. Weil es müh-
sam war, alle Zutaten für ein solches Le-

ben zu beziehen, baute er parallel zu sei-
ner Arbeit einen eigenen Supermarkt auf,
in dem er vegane Produkte aus aller Welt
verkaufte. „Ich habe containerweise Zeug
hergeholt, aber nicht die Drehzahl hinbe-
kommen, alles zu verkaufen“, sagte er ein-
mal der F.A.Z.
Zunächst baute er weitere Supermärkte
in deutschen Großstädten auf, die Expan-
sion nach Amerika war beschlossene Sa-
che. Knapp 300 Mitarbeiter beschäftigte
er, die Standortanalysen waren mangel-

haft, die Kosten liefen durch die hohen
Mieten aus dem Ruder, dann verzettelte
sich Bredack mit Restaurants und Bistros.
Heute bezeichnet er seinen Markteintritt
im umkämpften und margenschwachen
Lebensmitteleinzelhandel als naiv. Er
musste 200 Mitarbeiter entlassen. Doch
parallel dazu wandelte Bredack das Ge-
schäftsmodell, Veganz sollte zu einer
möglichst auf der ganzen Welt bekannten
Marke für selbsthergestellte vegane Pro-
dukte von der weißen Schokolade bis zum

Gummibärchen werden. Die eigenen Lä-
den brauchte er dafür gar nicht, weil gro-
ße Handelsketten wie DM, Kaufland und
Rewe wegen der wachsenden Nachfrage
daran interessiert waren, ein eigenes vega-
nes Sortiment aufzubauen.
Das Abenteuer Einzelhandel hat Bre-
dack aufgegeben; auch die Idee, als Groß-
händler mit eigenem Lager zu agieren, er-
wies sich als herausfordernd. Diese
schmerzliche Erkenntnis kostete noch ein-
mal 70 Mitarbeiter ihre Stelle. Zuletzt be-

schäftigte Veganz 55 Mitarbeiter in Ber-
lin. Die Fokussierung auf die eigene Mar-
ke brachte einen Rückgang des Umsatzes,
der schon 2015 bei 25 Millionen Euro ge-
legen hatte. Nach den Plänen für Übersee
steht nun eine klare Ausrichtung auf den
deutschen Markt im Vordergrund. Mit der
Drogeriemarktkette DM als größtem Kun-
den gibt es einen etablierten Vertriebska-
nal, auf dem Bredack viele Kunden mit
seinem wachsenden Angebot an eigenen
Produkten erreichen kann.
Der 1972 geborene Unternehmer ver-
strömt den Eindruck eines Anpackers,
der auch vor schwierigen Aufgaben nicht
zurückschreckt. Stolz ist er darauf, zeit-
weise seine zwei ehemaligen Partnerin-
nen und seine aktuelle Frau gleichzeitig
im Unternehmen beschäftigt zu haben.
Zu seiner verzweigten Patchworkfamilie
gehören fünf eigene Kinder und zwei Kin-
der seiner jetzigen Frau. Er ist offen ge-
genüber neuen Finanzierungsmodellen.
Eine Crowdfunding-Kampagne hat 1,
Millionen Euro eingebracht. Damit hat er
eines seiner jüngsten Vorzeigeprojekte fi-
nanziert: die Kennzeichnung der Lebens-
mittel mit einem Nachhaltigkeitssiegel,
damit ökologisch gesinnte Kunden sofort
erkennen können, welche Folgen die Her-
stellung hatte.
Bredack ist ein begeisternder Geschich-
tenerzähler. Sein Buch „Vegan für alle:
Warum wir richtig leben sollten“ erzählt
unterhaltsam die Vorgeschichte seiner Un-
ternehmensgründung. Mit dieser Fähig-
keit könnte er auch bei den Geldgebern
für einen Börsengang Erfolg haben. Al-
lein kulturell hat die Verbreitung seiner
Produkte schon eine Menge bewirkt: Ve-
ganz hat einen wichtigen Anteil daran,
dass veganes Essen weg von einem lust-
feindlichen Verzichtsimage hin zu einem
lebensfreudigen Genussimage gekom-
men ist. Dass es nicht ganz so schnell
geht wie anfangs gedacht, ist inzwischen
einkalkuliert. Und den Versuch unter-
nommen zu haben, Veganz zu einer globa-
len Marke zu machen, bereut der Unter-
nehmer Jan Bredack ohnehin nicht.
Schon vor drei Jahren sagte er: „Da ist mo-
mentan ein luftleerer Raum. Wir wollen
die Gunst der Stunde nutzen, uns zu eta-
blieren.“ Zum Teil hat er das geschafft,
wenn auch nicht im gewünschten Um-
fang. Aber Bredack ist Rückschläge ge-
wohnt. Man wird von ihm hören – bald
auch an der Börse. PHILIPP KROHN

che.SINGAPUR, 27. August. Der In-
dustriegasehersteller Linde steht vor
seiner größten Auslandsinvestition.
Mit dem Bau einer Anlage im Wert
von 1,4 Milliarden Dollar auf der Petro-
chemie-Insel Jurong im südostasiati-
schen Stadtstaat Singapur wird Linde
seine Gaskapazität dort vervierfachen.
Abnehmer wird ab 2023 die bestehen-
de Großraffinerie von Exxon-Mobil
sein. Der neuformierte Linde-Konzern
will auch in eine eigene Pipeline für
den Transfer von Rohstoffen und Pro-
dukten zwischen den Werken beider
Konzerne investieren. Nach Fertigstel-
lung soll die Leitung auch Wasserstoff,
Kohlenmonoxid und Synthesegas an
andere Kunden auf Jurong Island lie-
fern.Exxon verändert dort seine Anla-
gen, um den umweltschädlichen Schwe-
felgehalt in Schiffsdiesel zu verringern.
Asien hat, wie zuvor Europa, Umwelt-
richtlinien für Schiffe angehoben; der
Schwefelgehalt im Treibstoff soll ab
dem nächsten Jahr von 3,5 auf 0,5 Pro-
zent fallen. Linde verarbeitet die schwe-
ren Rückstände zu Kohlenmonoxid
und Wasserstoff. Zum langlaufenden
Vertrag mit Exxon über die Lieferung
nennt Linde keine Mengen oder Zei-
ten.„Die Nachfrage nach Wasserstoff
ist in den vergangenen Jahren ständig
deutlich schneller als das Wirtschafts-
wachstum gestiegen“, sagte Steve An-
gel, Vorstandschef von Linde, im Vor-
feld der Feier. Die Anlage wird zu wei-
ten Teilen von Linde entworfen und aus
vorgefertigten Bauteilen zusammenge-
setzt werden. Das schwerste wird 3500
Tonnen wiegen, in Indien vorgefertigt
und nach Singapur verschifft werden.

Scheitern ist kein Makel


tko.FRANKFURT, 27. August.Der
Flug startet in Deutschland, die Flugge-
sellschaft ist in Österreich registriert,
Entschädigungen für Verspätungen
und Ausfälle sollen Betroffene nur in Ir-
land einklagen dürfen – diese Vorgaben
der Fluggesellschaft Laudamotion
sieht das Amtsgericht Düsseldorf im
Rahmen einer Klage des Fluggastrech-
tedienstleistersAirhelpfür ungültig an,
wie Airhelp mitteilte. Das Düsseldorfer
Gericht erklärt sich somit entgegen der
Beförderungsbedingungen von Lauda-
motion zuständig für Klagen hiesiger
Passagiere. Laudamotion ist aus der in-
solventen österreichischen Air-Berlin-
Tochtergesellschaft Niki erwachsen
und gehört mittlerweile zum Konzern
des irischen Billigfliegers Ryanair. Aus
Sicht von Airhelp-Rechtsanwalt Chris-
tian Leininger ist das Verlangen, Ge-
richtsverfahren nur in Irland durchzu-
führen, „extrem verbraucherunfreun-
lich“ und „ergibt absolut keinen Sinn“.
Er vermutet: „Dadurch will Laudamo-
tion seine Passagiere lediglich dazu
bringen, ihre Entschädigung bei Flug-
problemen nicht einzuklagen.“ Auch
andere Fluggesellschaften wählten die-
se Strategie. Die Sicht des Amtsgerichts
Düsseldorf kann in zweiter Instanz
noch angefochten werden. In einem
ähnlichen Fall in Österreich hatte zu-
nächst das Landesgericht Korneuburg
die Festlegung auf irische Gerichte für
Laudamotion-Verfahren für zulässig er-
klärt. Die Klage von Verbraucherschüt-
zern in Österreich ist dort aber mittler-
weile in der nächsten Instanz vor dem
Obersten Gerichtshof anhängig.

Linde profitiert von


Umweltauflagen


E


r ist ein geachteter, aber zuletzt der
Korruption im großen Stil bezichtig-
ter Geschäftsmann in Südafrika gewesen:
Am frühen Montagmorgen raste Gavin
Watson, Chef des Unternehmens African
Global Operations, früher Bosasa, in ei-
nem Toyota schnurstracks gegen einen
Brückenpfeiler auf einer Autobahn. Wie
Aufnahmen des völlig zerstörten Autos
nahelegen, war der 71 Jahre alte Südafri-
kaner sofort tot. Er hatte sich auf dem
Weg zum Johannesburger O.R.-Tambo-
Flughafen befunden.
Der Autounfall hat in Südafrika jetzt
eine Welle von Spekulationen ausgelöst.
Watson geriet Anfang des Jahres in das
Rampenlicht, als ein ehemaliger Bosasa-
Manager vor einer Untersuchungskom-
mission zu den Korruptionsaffären in der
Amtszeit des früheren Staatspräsidenten
Jacob Zuma aussagte. Demnach hatte das
Unternehmen systematisch Minister, Be-
amte und Mitglieder der Regierungspar-
tei ANC bestochen, um Staatsaufträge zu
erhalten. Auf Video-Aufnahmen war Wat-
son zu sehen, wie er im Tresorraum Geld-
taschen füllte.
Die Enthüllungen bestätigten, dass das
Netz der Korruption während der Zuma-
Ära weiter reichte, als man vorher vermu-
tet hatte. Sie zeigten auch einen Mann,
den viele zuvor als Helden gesehen hat-
ten, in neuem Licht. In jungen Jahren war
Watson bekannt geworden, weil er sich
mit seinen Brüdern gegen die Politik der
Apartheid stellte. Er hatte sich geweigert,
an Sportveranstaltungen nur für Weiße
teilzunehmen.
Der ANC pries ihn am Dienstag als
„Anti-Apartheid-Aktivisten“, der auch an-
dere weiße Geschäftsleute dazu gebracht

habe, sich für ein demokratisches Südafri-
ka einzusetzen. Irgendwann muss sein Le-
bensweg jedoch eine ungute Wendung ge-
nommen haben. Am Dienstag hätte er ei-
nen Termin bei der Steuerbehörde Sars ge-
habt, um zu dem Verdacht von Steuerhin-
terziehung Stellung zu nehmen. Das von
ihm geführte Unternehmen befindet sich
im Insolvenzverfahren. Jüngst geriet er
auch wegen einer Wahlkampfspende für
den jetzigen Staatspräsidenten Cyril Ra-
maphosa in die Kritik.
Sein Tod auf der Autobahn wirft jetzt
viele Fragen auf. In den sozialen Medien
waren Nutzer schnell überzeugt, es hand-
le sich um Selbstmord. Erinnerungen an
den spektakulären Tod des früheren Berg-
bau-Magnaten Brett Kebble tauchten auf,
der 2005 in Johannesburg erschossen wur-
de. Wie die Täter später vor Gericht er-
klärten, hatte Kebble selbst die Killer be-
auftragt.
Einige Indizien für einen Selbstmord
gibt es. So finden sich keine Bremsspuren
auf der Fahrbahn. Watson saß allein im
Auto, angeblich soll er kein Handy und
kaum Geld bei sich gehabt haben. Wie Me-
dien berichteten, hatte er am Wochenen-
de mit Managern eine Gebetsstunde abge-
halten. Allerdings soll es solche Gebete
auch schon früher gegeben haben. Auch
Spekulationen über einen Mord machen
die Runde, denn seine Stellungnahme vor
der Untersuchungskommission hätte wo-
möglich andere einflussreiche Persönlich-
keiten in die Bredouille gebracht. Nach An-
gaben der Polizei gibt es derzeit jedoch kei-
ne Hinweise auf Fremdeinwirkung. Wie in
Kebbles Fall wird es wohl noch lange dau-
ern, bis Klarheit besteht, warum sein Le-
ben ein so abruptes Ende fand. clb.

pik.FRANKFURT, 27. August. Die
deutschen Autofahrer sind mehrheit-
lich zu einem Wechsel ihrer Autoversi-
cherung bereit. Dabei vertrauen sie al-
lerdings nicht den Angeboten der Ver-
gleichsportale im Internet. Das geht
aus einer repräsentativen Umfrage
des Versicherungs-Start-ups Joonko
hervor, das jetzt mit eigenen Produk-
ten an den Markt geht. Die Ergebnisse
der Umfrage sind allerdings unabhän-
gig von diesem Vorhaben interessant:
Knapp ein Drittel der Befragten ist
der Auffassung, nicht den optimalen
Auto-Versicherungstarif zu besitzen.
Zwei Drittel sind sich nicht im Klaren,
welche Schäden die Police genau ab-
deckt. Ebenso hoch ist der Anteil de-
rer, die bereit wären, ihre Versiche-
rung im Internet abzuschließen. In an-
gelsächsischen Ländern liegt die tat-
sächliche Rate heute schon bei zwei
Dritteln. Obwohl die Möglichkeiten
der digitalen Kommunikation schon
zugenommen haben, sind die befrag-
ten Verbraucher mit den Kontaktbe-
dingungen unzufrieden. 43 Prozent
würden beispielsweise gern über
Whatsapp mit ihrem Versicherer kom-
munizieren können. Für ihre aktuelle
Police haben sich 84 Prozent wegen
des Preises entschieden. Die großen
Gewinner im Vertrieb der vergange-
nen Jahre, die Vergleichsportale im In-
ternet, müssen sich zunehmend Fra-
gen stellen. Mehr als die Hälfte ist der
Auffassung, dass sie keinen vollständi-
gen Marktüberblick bieten, weil Anbie-
ter fehlen. Ähnlich hoch ist der Anteil
derer, die glauben, dass die Empfeh-
lung durch die Zahlung einer Ver-
triebsprovision verzerrt wird. Den-
noch nutzt mehr als die Hälfte der Be-
fragten Portale, um zu vergleichen.
Jan Bredack Foto Andreas Pein

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D


ie Deutsche Bankführt zwei Ge-
schäftsfelder zusammen: einerseits
die Anlage der Kundenspargelder, die
nicht als Kredite ausgelegt werden, also
den „Einlagenüberhang“; und anderseits
die Refinanzierung der Bank, also den
Verkauf etwa von eigenen Anleihen am
Kapitalmarkt. Indem sie die bisher zwei
getrennten Mannschaften zusammen-
legt, erhofft sich die Deutsche Bank ein
effizienteres Bilanzmanagement. Darauf
hat auch der Finanzinvestor Cerberus ge-
drungen, seit er im November 2017 min-
destens 3 Prozent der Deutsche-Bank-Ak-
tien hält. Im Sommer 2018 erhielt Cerbe-
rus sogar zusätzlich ein vielbeachtetes
Beratermandat von der Deutschen Bank.
Cerberus setzte sich schnell dafür ein,
dass die Deutsche Bank nicht mehr 200
Milliarden Euro bei Notenbanken wie
der Europäischen Zentralbank zu Nega-

tivzinsen anlegt, sondern etwas riskanter
zu höheren Zinsen am Kapitalmarkt. Da-
mit kam das „Treasury“, wie Anlage der
Einlagenüberschüsse am Kapitalmarkt
genannt wird, in den Blick. Die schlanke-
re Konzernstruktur, die Vorstandschef
Christian Sewing der Deutschen Bank im
Juli mit der Streichung von 18 000 Stel-
len – das ist jede fünfte im Konzern – bis
2020 beschlossen hat, führte nun offen-
bar zur Straffung, wobei die Deutsche
Bank nicht sagt, wie viele Mitarbeiter da-
von betroffen sind. Die zusammengeführ-
te Gruppe „Treasury Markets and Invest-
ments“ soll François Jourdain leiten, der
von der britischen Bank Barclays kommt,
wie die Deutsche Bank am Dienstag mit-
teilte. Der Franzose Jourdain arbeitet
von London aus. Er hat sich dort auch ei-
nen Namen gemacht als Leiter der Ar-
beitsgruppe der Bank von England, die
sich mit der Entwicklung neuer Referenz-
zinsen als Ersatz für den von Banken ma-
nipulierten Libor beschäftigt. Jourdain
wird als Vorgesetzten an Dixit Joshi, den
Treasurer des Deutsche-Bank-Konzerns,
berichten. ham.

Gericht kippt Klausel


von Laudamotion


Mysteriöser Autounfall in Südafrika


Deutsche Bank wirbt von Barclays ab


Autofahrer wollen


ihre Versicherung


wechseln


Jan Bredack ist ein


Unternehmer, wie es


ihn hierzulande selten


gibt: laut, selbstbewusst,


aber auch bereit, Rück-


schläge zu verkraften.


Nun will er Veganz an


die Börse bringen.


MENSCHEN& WIRTSCHAFT

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