Handelsblatt - 28.09.2019

(Axel Boer) #1

Zukunftsformel


Grafik des Tages: Biotech im


Wachstumsrausch. S. 24


G 02531 NR. 165 PREIS 3,10 €


Dax
11 728,
+0,61 %

E-Stoxx 50
3 369,
+0,62 %

Dow Jones
25 935,
+0,14 %

S&P 500
2 887,
+0,32 %

Gold
1 537,04 $
+0,65 %

Euro/Dollar
1,1099 $
-0,03 %

Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·


Griechenlands Finanzminis-
ter im Interview: Vor seiner ers-
ten Reise nach Berlin kündigt
Christos Staikouras im Interview
mit dem Handelsblatt intensive
Reformanstrengungen Grie-
chenlands an. Der Finanzminis-
ter gelobt zudem die Einhal-
tung der Sparvorgaben. Seite 6

·


Mehr Abiturienten sollen
Ausbildungsberufe erlernen:
Politik, Wirtschaft und Gewerk-
schaften formen eine Allianz
zur Förderung der Lehre. Denn
während immer mehr Schüler
an die Unis drängen, sinkt das
Interesse an Berufsausbildun-
gen merklich. Adressaten der
Maßnahmen sind vor allem Stu-
dienabbrecher. Seite 11

·


Chinesischer Bahntechnik-
konzern kauft Vossloh-Werk:
Mit der Übernahme des Loko-
motiven-Geschäfts von Vossloh
in Kiel will sich das Unterneh-
men CRRC den europäischen
Markt erschließen. Der chinesi-
sche Konzern produziert diesel-
hydraulische und -elektrische
Antriebe. Die Deutschen be-
herrschen die komplizierten Zu-
lassungsprozesse, die CRRC für
den Verkauf seiner Produkte in
Europa benötigt. Doch der Plan
ist nicht ohne Risiko. Seite 16

·


Das autonome Fahren steht
noch vor großen Hürden: Autos
sollen in Zukunft dank Radar,
Kameras und Künstlicher Intelli-
genz ohne menschliche Fahrer
auskommen. Die Unternehmen
stecken Milliarden in die Ent-
wicklung autonomer Fahrzeuge.
Doch die technischen Heraus-
forderungen für Forscher und
Konzerne sind enorm. Seite 18

·


Was der Mietendeckel für
Immobilienbesitzer bedeutet:
Kommt eine Obergrenze für
Mieten, stehen Haus-
und Wohnungsbesit-
zern harte Zeiten
bevor. In Großstäd-
ten mit mehr als ei-
ner halben Million
Einwohner gehört
knapp die Hälfte der
Mietwohnungen privaten Besit-
zern. Viele von ihnen haben sich
eine Immobilie zur Altersvorsor-
ge gekauft. Seite 28

tersucht wird die Rolle von Clearstream bei soge-
nannten Cum-Ex-Geschäften. Der Begriff bezeichnet
den Handel von Aktien mit (cum) und ohne (ex) Di-
videndenanspruch. Die Beteiligten täuschten dabei
vor, es gebe mehrere Inhaber ein und derselben Ak-
tie. Nur einer von ihnen führte die Kapitalertrag-
steuer ab, aber mehrere ließen sich diese erstatten.
Der Schaden für den Steuerzahler wird auf zwölf
Milliarden Euro geschätzt.
Clearstream handelte selbst keine Aktien, hat aber
womöglich Kunden dahingehend beraten, dass sich
mit dem Cum-Ex-Handel außerordentliche Gewinne
erzielen lassen. Üblich waren zweistellige Renditen
binnen weniger Monate. Clearstream selbst verdien-
te an der Abwicklung der Deals – auch solchen, die
die Behörden als illegal einstufen. Die Zahl der be-
schuldigten Mitarbeiter soll zweistellig sein, heißt es
in Finanzkreisen. S. Iwersen, A. Kröner, V. Votsmeier

50 Ermittler durchsuchten die Tochtergesellschaft Clearstream. Es geht um


Cum-Ex-Geschäfte und den Verdacht der Beihilfe zur Steuerhinterziehung.


Razzia bei Deutscher Börse


Deutsche-Börse-Zentrale
in Eschborn bei Frankfurt:
Die Zahl der beschul -
digten Mitarbeiter soll
zweistellig sein.

MSUnger


Berichte, Grafik Seiten 4, 5



dpa

M


ehrere Mitarbeiter der Deutschen Bör-
se werden der Beteiligung am größten
Steuerskandal verdächtigt, den es im
deutschen Wertpapierhandel je gab.
Am Dienstag durchsuchten rund 50
Ermittler die Geschäftsräume der Deutschen Börse und
der Tochtergesellschaft Clearstream Banking. Die Be-
amten filzten Büros in Eschborn bei Frankfurt und in
Luxemburg. Ein Unternehmenssprecher bestätigte
dem Handelsblatt, dass neben den Mitarbeitern auch
Kunden von Clearstream das Ziel von Untersuchungen
sind. „Die Deutsche Börse kooperiert – wie in der Ver-
gangenheit – mit den Behörden vollumfänglich.“
Die Aktion der Behörden zeigt, dass die Deutsche
Börse den Verdacht der Mittäterschaft nicht losge-
worden ist. Bereits vor zwei Jahren war Clearstream
von der Staatsanwaltschaft Köln durchsucht wor-
den. Gegen das Unternehmen läuft seitdem ein Ver-
fahren nach dem Ordnungswidrigkeitengesetz. Un-

Autobranche würdigt Piëch


Konkurrenten und Zulieferer loben den verstorbenen früheren Volkswagen-Chef.


Mit Bestürzung hat die Automobilbranche
auf den Tod von Ferdinand Piëch reagiert.
Konkurrenten, Zulieferer und auch der
Volkswagen-Konzern verwiesen auf das
eindrucksvolle Lebenswerk des langjähri-
gen VW-Chefs, der die gesamte Automobil-
industrie maßgeblich weiterentwickelt ha-
be. Piëch war am Sonntag im Alter von 82
Jahren gestorben.
„Piëch hat Automobilgeschichte ge-
schrieben“, sagte der VW-Aufsichtsratsvor-

sitzende Hans Dieter Pötsch. Der Konzern
verneige sich mit Respekt vor ihm. „Ferdi-
nand Piëch hat Qualität und Perfektion bis
ins Detail in den Automobilbau gebracht
und tief in der VW-DNA verankert“, sagte
Vorstandschef Herbert Diess. Daimler-Vor-
standschef Ola Källenius sprach von einem
„beeindruckenden unternehmerischen
Vermächtnis“, das Piëch vorzuweisen ha-
be. Mit seiner Leidenschaft für Technik ha-
be „er nicht nur sein Unternehmen voran-

getrieben, sondern die gesamte Branche“.
Continental-Vorstandschef Elmar Degen-
hart ergänzte, dass Piëch „einen großen
Beitrag für den Wohlstand hierzulande ge-
schaffen hat“. Sogar Bernd Pischetsrieder,
von Piëch geschasster Ex-VW-Chef, lobte
den Verstorbenen. Piëch sei zwar kein ein-
facher Vorgesetzter gewesen, dessen klare
und direkte Linie habe er aber „immer ge-
schätzt“. F. Hubik, S. Menzel, M. Murphy

MITTWOCH, 28. AUGUST 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Berichte Seiten 42 - 45



Die E-Scooter-Illusion


Experten sagen noch für dieses Jahr das


Ende etlicher Anbieter voraus. S. 14


12


MILLIARDEN


Euro könnte der
Schaden durch
Cum-Ex-Geschäfte für
den Steuerzahler
betragen.

Quelle: Finanzkreise


Goldrausch


Glänzende Gewinne mit Aktien


von Minenkonzernen. S. 32


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