Die Welt - 31.08.2019

(Martin Jones) #1

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31.08.19 Samstag, 31. August 2019DWBE-HP


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DIE WELT SAMSTAG,31.AUGUST2019 FORUM 3


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er FC Bayern hat an dem Tag,
der als größte Zäsur in der
Geschichte des Klubs eingehen
wird, ein starkes Signal an die Konkur-
renz gesendet. Uli Hoeneß wird in ein
paar Monaten als Vereinspatron ab-
treten, Karl-Heinz Rummenigge Ende
nächsten Jahres als Vorstandschef. Was
vielleicht noch als Szenario undenkbar
erscheint, sich also Bayern München
ohne die beiden vorstellen zu müssen,
ist seit Freitag Fakt – und wird den-
noch beim Rest der Liga nicht für Auf-
bruchstimmung sorgen.
Denn wer, wie Hoeneß, den ehemali-
gen Adidas-Chef Herbert Hainer als
Nachfolger präsentieren kann und als
Rummenigge-Ersatz den exzellent
geschulten und extrem profilierten
Ex-Spieler Oliver Kahn verpflichtet,
der wird aller Voraussicht nach auch in
Zukunft weiter das Maß der Dinge in
der Bundesliga sein. Keine Frage: der
FC Bayern ist an diesem Donnerstag
nicht schwächer, sondern nur ein Stück
zukunftsorientierter geworden.

Hoeneß hat allem Anschein nach
gespürt, dass die Zeit nicht für ihn
spielt. Er fremdelt nicht nur mit dem
Internet, in dem er noch nie unterwegs
gewesen sein will. Auch das Gebaren
im Fußballbusiness mit all den aber-
witzigen Abermillionensummen auf
dem Transfermarkt ist ihm zunehmend
suspekt. Das mögen Traditionalisten
sympathisch finden, wirkt aber mit all
der Folklore auch ziemlich entrückt.
Dennoch nabelt Hoeneß den Verein
nicht von sich ab, dafür hat er selbst
vorgesorgt. Hainer ist sein Freund,
Kahn sein Zögling – und er weiter Auf-
sichtsratsmitglied. Er hält allein des-
wegen auf Jahre hinaus noch die Strip-
pen in der Hand. Wenn nicht sogar alle.
In dem Gremium sitzen zwar einige der
wichtigsten Wirtschaftslenker der Re-
publik wie VW-Chef Diess oder Tele-
kom-Boss Höttges. Aber Hoeneß‘ Wort
wird selbstredend das mächtigste in
diesem Kreis sein.Zwar versuchte er
das bei seiner Abschieds-Show anders
darzustellen. Doch das ist Augenwi-
scherei. Hoeneß ist der FC Bayern und
der FC Bayern ist Hoeneß. Formal ein
bisschen weniger ohne ihn. Aber das
wird nicht groß ins Gewicht fallen. Er
wird seinen Klub auch im Hintergrund
weiter zu lenken wissen.
[email protected]

Hoeneß bleibt mächtig


KOMMENTAR


PATRICK KRULL

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iejenigen, die die mo-
mentane Entwicklung
der Protestbewegun-
gen in Hongkong in-
tensiv verfolgen, wer-
den sich vielleicht an
Schillers Dramenwerk
„„„Wilhelm Tell“Wilhelm Tell“erinnert fühlen: Hier wie
dort löst just der Wille der tyrannischen
Herrschaft, die Untertanen zum Gehor-
sam zu zwingen, erst recht den Willen
zum Widerstand aus.
„Hongkongs Erfahrungen mit dem
Prinzip ‚Ein Land, zwei Systeme‘ zeigen
der Welt ein für alle Mal, dass Autoritaris-
mus und Demokratie nicht nebeneinander
existieren können. Das diktatorische
Regime versucht, selbst den kleinsten
Funken Hoffnung für Demokratie im
Keim zu ersticken“, betonte Taiwans Prä-
sidentin Dr. Tsai Ing-wen jüngst in einer
Rede an der Columbia-Universität in
New York.
Wir Taiwaner bangen sehr um das
Schicksal der tapferen Hongkonger, die
sich mit einer solchen Entschlossenheit,
ihre Freiheit zu bewahren, gegen das kom-
munistische Regime in Peking wehren,
ohne genau zu wissen, ob und wann das
über ihrem Haupt schwebende Damokles-
schwert fallen wird. Denn die meisten
Hongkonger haben kantonesische Vor-
fffahren, die in der chinesischen Geschichteahren, die in der chinesischen Geschichte
jahrhundertelang als anarchistische,
schwer zu bändigende (Kung-Fu-) Kämpfer
galten.
Nach hundert Jahren unter britischer
Herrschaft sind aus diesen Kantonesen
Hongkonger geworden, die an die rechts-
staatliche Ordnung glauben und bürgerli-
che Rechte beanspruchen. Seit der Rück-
gabe an China hat es Peking jedoch ge-
schafft, dass diese Hongkonger wieder zu
ihrer ursprünglichen rebellischen Natur
zurückgefunden haben. So gesehen ist die
Lage in Hongkong nicht ganz ohne.
Wir Taiwaner bewundern den Mut der
Hongkonger, bangen mit ihnen um die
ungewisse Zukunft und erinnern uns auch
stets an die als Versprechen abgegebenen
WWWorte des früheren chinesischen Staats-orte des früheren chinesischen Staats-
präsidenten Jiang Zemin im Jahr 1997, als
Hongkong von Großbritannien an China
zurückgegeben wurde, in Taiwans Rich-
tung: „Heute Hongkong, morgen Taiwan!“
AAAber was ist seitdem in Hongkong pas-ber was ist seitdem in Hongkong pas-
siert? Direkt gewählte Abgeordnete wur-
den an ihrer Amtsausübung gehindert oder
gar ins Gefängnis gesteckt, nur weil sie die
Freiheit der Bürger über die Vaterlands-

„Heute


Hongkong,


morgen


Taiwan!“


Die Ereignisse in Asien zeigen,


dass Diktatur und Demokratie


nicht nebeneinander existieren


können. Deshalb sollte die freie


Welt jetzt ein eindeutiges Signal


an Peking senden, fordert


unser Gastautor


GASTKOMMENTAR


JHY-WEY SHIEH

liebe zu China oder zur Kommunistischen
Partei stellten. Verleger, die sich trauten,
Bücher zu publizieren, die in China ver-
boten sind, wurden nach China entführt.
Und auch von Pressefreiheit kann keine
Rede mehr sein.
2 2 Jahre nach den Worten von Jiang
Zemin rufen die Hongkonger Bürger den
Taiwanern jetzt zu: „Heute Hongkong,
morgen Taiwan!“, aber nicht als Verspre-
chen, sondern als Warnung! Und zwar eine
WWWarnung, die in diesem von China rundarnung, die in diesem von China rund
um die Uhr bedrohten, freien und demo-
kratischen Inselstaat auf immense Reso-
nanz stößt. Die amtierende Präsidentin
der Demokratischen Fortschrittspartei
schneidet seitdem in verschiedenen Mei-
nungsumfragen zur Präsidentschaftswahl
am 11. Januar 2020 immer besser ab, und
sie sorgt dafür, dass Menschenrechte und
Souveränität verteidigt werden.
Und das, obwohl es als gesichert gilt,
dass China versucht, die Wahlen in Taiwan
mit Falschmeldungen zu beeinflussen.
Eine aktuelle Studie der Universität Göte-
borg belegt, dass Taiwan unter 179 Län-
dern weltweit am häufigsten von Des-
informationsattacken betroffen ist.
Obwohl man in den letzten Jahren von
einer nicht zu verkennenden gegenseitigen
Annäherung zwischen Taiwan und Hong-
kong sprechen kann, lässt sich erst seit der
AAAuslieferungsgesetzaffäre behaupten, dassuslieferungsgesetzaffäre behaupten, dass
aus Taiwan und Hongkong eine ineinander
verschlungene Schicksalsgemeinschaft
geworden ist. Das alte chinesische Sprich-
wort – „Sind die Lippen weg, frieren die
Zähne“ – kann auf die wechselseitige Be-
ziehung zwischen Taiwan und Hongkong
uneingeschränkt angewendet werden.
Und wir Taiwaner machen in diesem
Fall auf keinen Fall ein Lippenbekenntnis.
Schließlich hat Taiwan bei der Rückgabe
von Japan an China im Jahr 1945 Ähnliches
erlebt, was Hongkong heute befürchten
muss.
Wir Taiwaner werden Hongkong nicht
im Stich lassen. Da Taiwan auch mit dem
militärisch starken, aber unberechenbaren
Regime in Peking konfrontiert ist, wäre es
überaus wichtig, dass die freie Welt wie die
EU, vor allem Deutschland, Frankreich
und Großbritannien, die USA, Japan, Süd-
korea, Australien gemeinsam ein unmiss-
verständliches Signal nach Peking senden,
damit sich das Regime dort keinesfalls
trauen wird, den Protest in Hongkong mit
Gewalt zu lösen.
In Taiwan werden oft die Worte des
evangelischen Theologen Martin Niem-
öller zitiert: „Als die Nazis die Kommunis-
ten holten, habe ich geschwiegen; ich war
ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemo-
kraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die
Gewerkschafter holten, habe ich geschwie-
gen; ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie
mich holten, gab es keinen mehr, der pro-
testieren konnte.“
Seit Gründung der Kommunistischen
Partei Chinas konnte man beobachten, wie
die Tibeter, die Studenten auf dem Tianan-
men, die Falun-Gong-Anhänger und die
Uiguren nach und nach der chinesischen
Willkür ausgesetzt waren und es immer
noch sind. Wann setzt sich die freie Welt
zur Wehr?

TDer Autor ist der Repräsentant Taiwans
(Republik China) in Deutschland. Zuvor
arbeitete der promovierte Literaturwissen-
schaftler als Professor an der Soochow
Universität in Taipeh.

Ihre Post an:
DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin,
Fax: (030) 2591-71606, E-Mail: [email protected]
Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser
wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen
uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das
Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der
sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei
uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage,
jede einzelne Zuschrift zu beantworten.

Geliebtes Italien


Zu: „Eine Prügelorgie um Rom“
vom 28. August

Was für eine wunderbare Hommage
Don Alphonsos an ein zerrissenes, aber
umso liebenswerteres Land. Wie hätte
man Italien, seit mehr als 1000 Jahren
Endstation deutscher Sehnsüchte,
heute scheinbar im Zustand selbst
verschuldeter Agonie, besser beschrei-
ben können? Etwa, um dem geneigten
Leser mehr Verständnis für diese Nati-
on zu entlocken und gleichzeitig wei-
tere Gründe für die immerwährende
Faszination zu finden, die diese auf uns
Deutsche ausübt. Ein wichtiges Instru-
ment ist für den Autor seine Fähigkeit,
mit einer Treffsicherheit ohnegleichen
Wortschöpfungen in seine Beiträge
einzubauen und dabei gleichzeitig sei-

Gar nicht kalt


Zu: „Was mich aufregt, lässt Scholz
kalt“ vom 26. August

WWWas mich, nein, nicht aufregt, aberas mich, nein, nicht aufregt, aber
sehr wundert, ist die Überschrift Ihres
Kommentars: Woher wollen Sie wis-
sen, dass das, was Sie aufregt, Herrn
Scholz „kalt lässt“? Hätte wohl die
Hamburger Bevölkerung Herrn Scholz
und seine Partei 2011 mit 48,4 % der
Stimmen (ein Plus von 14,3 Prozent-
punkten) gewählt, wenn er so „kalt“
wäre, wie Sie unterstellen? Und ein
wenig „aufregend“ ist es schon, für wie
viele Missstände Sie die Politik(er)
verantwortlich machen wollen. Die
meisten der von Ihnen genannten
Fehler werden doch von uns allen
verursacht, als Privatpersonen oder in
irgendeiner Funktion. Welche Politi-

ker, welche Parteien sollen allen
diesen Mängeln durch Ge- und Ver-
bote und deren Kontrollen Einhalt
gebieten?
WOLF-RÜDIGER HEILMANN, BERLIN

LESERBRIEFE


ne Bodenhaftung nicht zu verlieren.
Wenn ich mich entscheiden müsste,
dann doch eher für diejenigen „im
schönsten Land der Welt“.
ROLF ROHLFS, SÜRSTED

Geldhilfen stoppen


Zu: „Waldbrände: Klöckner droht
Brasilien mit Konsequenzen“
vom 28. August

Der brasilianische Staatspräsident
treibt bei der Amazonaskatastrophe
nur ein Katz und Maus Spiel. Ange-
sichts einer Klimakatastrophe gibt es
nur noch eines, Geldhilfen sofort strei-
chen, sowie Soja- und Fleischimporte
verbieten. Das ist die einzige Sprache,
die Bolsonaro versteht.
DIETGER HEITELE, HAMBURG

Keine Misshandlung


Zu: „Dieser Mann fordert das Ende
von Fast Food“ vom 28. August

Die Aussage des Autors: „Fast Food ist
Kindesmisshandlung“ ist einfach em-
pörend. Ich bin nach dem Krieg in Köln
aufgewachsen, wo es kaum ausreichen-
de Nahrungsmittel gab. Wie gerne
hätte ich mich da „misshandeln“ las-
sen. Außerdem sind sich doch heute
alle Ernährungsberater einig, dass es
weder gesunde noch ungesunde Le-
bensmittel gibt; entscheidend ist die
Menge. An Fast Food ist per se nichts
auszusetzen. Kein vernünftiger Mensch
wird sich doch vorwiegend von Bur-
gern ernähren. Sie meinen, Salat wäre
auf jeden Fall gesund? Dann essen Sie
doch mal einen Monat lang nur Salat.
ALFONS MOOG, WALLDORF

Vermögen


Zu: „Fataler Mix für die
Mittelschicht“ vom 27. August

Bei dem derzeitigen Zinsniveau ist
die geplante Vermögensteuer eine
Raubsteuer, der sich diejenigen, die es
treffen soll, entziehen können. Wenn
man nun die von der SPD bemühte
Gerechtigkeit richtig umsetzen will,
muss man alle Vermögenswerte erfas-
sen. Erst dann ergibt die Vermögen-
steuer Sinn.
WOLF-STEFAN SCHULTZ, ST. GALLEN

D


ie Kirchen in Deutschland sind
eigentlich ausgesprochene Eu-
ropafreunde. Erst im Mai prie-
sen sie die EU als „erfolgreiches Modell
fffür Multilateralismus“, das es gegenür Multilateralismus“, das es gegen
Nationalismus zu verteidigen gelte. Es
brauche „wieder mehr Vertrauen in den
Prozess der europäischen Integration“,
schrieben die Vorsitzendender evan-
gelischen und der katholischen Kirche
zur Europawahl. Umso erstaunlicher ist,
wie gering dieses Vertrauen zum Teil in
den eigenen Reihen ausfällt.
Am Donnerstag hat der Verein „Asyl
in der Kirche“ einen offenen Briefan
Bundesinnenminister Horst Seehofer
(CSU) veröffentlicht. Darin kritisieren
die Mitglieder die „gegenwärtige Politik
des Abschiebens um jeden Preis“. Ge-
meint ist die Praxis des Bundesamts für
Migration und Flüchtlinge (BAMF), viele
Kirchenasylfälle nicht mehr als Härtefäl-
le anzuerkennen. Dabei nehmen christli-
che Gemeinden Migranten auf, um sie
vor einer Rückführung zu bewahren. Die
Behörden prüfen dann erneut, ob etwa
eine Krankheit oder traumatische Er-
fffahrungen einer Abschiebung des Kir-ahrungen einer Abschiebung des Kir-
chenasylflüchtlings entgegenstehen –
mit offensichtlich zunehmend abschlägi-
gem Bescheid.

Interessant sind die Details: Es geht
bei den beklagten Rückführungen näm-
lich mehrheitlich nicht um Abschiebun-
gen nach Syrien oder Afghanistan. Es
geht um Abschiebungen in andere EU-
Staaten. Wie „Asyl in der Kirche“ mit-
teilt, beherbergen die Gemeinden in-
zzzwischen vor allem sogenannte Dublin-wischen vor allem sogenannte Dublin-
Fälle: Asylbewerber, die bereits in einem
anderen EU-Staat einen Antrag stellten
und deswegen dorthin zurückgebracht
werden sollen. Warum wehrt sich der
christliche Verein so sehr gegen deren
AAAbschiebung? Misstrauen die Gemein-bschiebung? Misstrauen die Gemein-
den anderen europäischen Staaten?
Diesen Eindruck kann gewinnen, wer
Berichte über einige Kirchenasylfälle
liest. In Bayern etwa wird derzeit ein
blinder Syrer in einer Gemeinde beher-
bergt. Er soll nach Spanien abgeschoben
werden, weil er dort seinen ersten Asyl-
antrag stellte. Die Argumentation der
Unterstützer laut der „taz“: Er könne als
Schwerbehinderter nicht nach Spanien
gebracht werden. Ähnlich der Fall eines
zum Christentum konvertierten Iraners,
der in Solingen Unterschlupf in einer
Gemeinde fand. Der Pfarrer argumen-
tierte laut der Nachrichtenagentur epd,
dass der Mann nicht nach Frankreich
zurückgebracht werden könne, weil das
Land für Konvertiten nicht sicher sei. So
verständlich der Einsatz der Helfer ist,
so merkwürdig ist doch ihr Verständnis
von Europa. Halten sie nur Deutschland
fffür ein Land, das Sicherheit und Schutzür ein Land, das Sicherheit und Schutz
gewährt? Und wäre eine solche Sicht
nicht ziemlich nationalistisch?

EU-skeptische Flüchtlingshelfer


PLATZ DER REPUBLIK


RICARDA BREYTON

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