Die Welt - 31.08.2019

(Martin Jones) #1

I


n der DDR wurde er verfolgt, heute
erlebt er täglich, wie sich die Deut-
schen an die SED-Diktatur und die
WWWende erinnern. Roland Jahn, ge-ende erinnern. Roland Jahn, ge-
boren 1953 in Jena, studierte dort
ab 1975 Wirtschaftswissenschaften und
wwwurde 1977 nach seinem Protest gegenurde 1977 nach seinem Protest gegen
die Biermann-Ausbürgerung exmatri-
kuliert. Er arbeitete dann als Trans-
portarbeiter. 1982 kam er für sechs Mo-
nate in Untersuchungshaft, weil er die
polnische Flagge mit der Aufschrift
„Solidarität mit dem polnischen Volk“
am Fahrrad angebracht hatte. Er wurde
zu 22 Monaten Haft verurteilt, kam
aber nach internationalen Protesten
fffrei. 1983 gründete Jahn die Friedensge-rei. 1983 gründete Jahn die Friedensge-
meinschaft Jena und wurde im selben
Jahr aus der DDR ausgebürgert. Im
WWWesten widmete er sich als Journalistesten widmete er sich als Journalist
und Wissenschaftler der DDR-Opposi-
tion. Seit 2011 leitet Jahn die Stasi-Un-
terlagen-Behörde.

VON MATTHIAS KAMANN

WELT:Herr Jahn, 30 Jahre nach der
Wende streiten ehemalige DDR-Bür-
gerrechtler sowie die Parteien in Ost-
deutschland, wer sich wie auf die
friedliche Revolution berufen dürfe.
Was sagt dies über unser Land aus?
ROLAND JAHN:Es sagt aus, dass die
Demokratie funktioniert und dass es
mit den DDR-Verhältnissen vorbei ist.

Im öffentlichen Streit kann jeder sei-
ne Meinung sagen, ohne eingesperrt
zu werden.

Wie beurteilen Sie den Streit von His-
torikern und ehemaligen Bürger-
rechtlern, ob 1989 die Ausreisewilli-
gen, die Oppositionsgruppen oder ir-
gendwelche Kräfte in der SED den
Umsturz ermöglicht hätten?
Nicht hilfreich ist es, wenn die eigene
Meinung zum Maß aller Dinge erklärt
wird. Aber wenn es ein Austausch über
unterschiedliche Positionen ist, dann
ist das doch lehrreich: Es gab damals
nun einmal eine Vielzahl unterschiedli-
cher Akteure, die sich keineswegs im-
mer einig waren. Sie alle trieben – ne-
ben äußeren Einflüssen – die Dinge vo-
ran, bis die Verhältnisse kippten. Wenn
nur einer dieser Faktoren oder Akteure
gefehlt hätte, dann hätte es anders aus-
gehen können. Deshalb macht die aktu-
elle Debatte in ihrer Vielstimmigkeit
klar, wie komplex das damalige Gesche-
hen war – und dass alle, die die Entwick-
lung hin zur Demokratie vorangetrie-
ben haben, Anerkennung verdienen.

Welchen Nerv trifft die AfD bei Ost-
deutschen, wenn sie mit Slogans wie
„Vollende die Wende“ suggeriert, ein
Kreuz für diese Partei wäre so etwas
wie 1989 die Teilnahme an Demons-
trationen gegen die SED-Diktatur?

Offensichtlich geht es der AfD darum,
Unzufriedene zu erreichen. Die Partei
hat gemerkt, dass Menschen in jenen
Bundesländern auch unzufrieden sind
mit der Entwicklung seit 1989. Meine
Frage wäre, ob Parteien Ängste schüren
oder Lösungen für konkrete Probleme
anbieten.

Ein Projektleiter in der Stasi-Unterla-
gen-Behörde, Ilko-Sascha Kowalczuk,
deutete in der „Berliner Zeitung“ an,
von der AfD-Kampagne könnten sich
ehemalige DDR-Mitläufer oder gar
-Unterstützer angesprochen fühlen,
die 1989 besonders viel verloren hät-
ten. Die würden derzeit denken, dass
sie heute etwa durch Zuwanderung
abermals viel verlieren könnten, so-
dass sie jetzt die AfD wählen müssten.
Grundsätzlich ist es legitim zu fragen,
ob und wie DDR-Prägungen heutige
Einschätzungen oder Wahlentscheidun-
gen beeinflussen. Dazu gibt es viele
Thesen. Zum Beispiel: Wer sich als
DDR-Bürger beim Ungarn-Urlaub am
Balaton als Deutscher zweiter Klasse
fühlte – weil er keine Westmark hatte
und in bestimmte Hotels nicht reinkam
–, könnte Minderwertigkeitsgefühle
entwickelt haben und fürchten, auch
heutzutage zurückgesetzt zu werden.
Daraus könnten dann neidische Aver-
sionen gegenüber Zuwanderern entste-
hen. Aber es ist zu simpel, Parteipräfe-

renzen permanent auf DDR- oder Nach-
wende-Erfahrungen zurückzuführen.

Sie halten also wenig von einer histo-
rischen Gruppenpsychologie, die alles
aus früheren Mentalitätsformungen
ableitet.
Ich lehne es ab, zwischen Vergangenheit
und Gegenwart direkte Kausalitäten zu
konstruieren. Nehmen Sie mich als Bei-
spiel: Auch ich habe mich zu DDR-Zei-
ten bei meinen Osteuropa-Reisen
manchmal wie ein Deutscher zweiter
Klasse gefühlt. Aber ich bin nicht frem-
denfeindlich. Das heißt zum einen:
Wenn es heute Fremdenfeindlichkeit
gibt, kann man sie nicht einfach aus

DDR-Erfahrungen herleiten. Zum an-
dern: Man sollte es Leuten mit frem-
denfeindlichen Einstellungen nicht er-
lauben, diese dadurch zu rechtfertigen,
dass sie sich zu DDR-Zeiten als Deut-
sche zweiter Klasse fühlten.

Bezeichnet man es im Gespräch mit
AfD-Politikern als Verharmlosung der
SED-Diktatur, wenn die heutige Bun-
desrepublik als „DDR light“ darge-
stellt werde, dann entgegnen jene Po-
litiker, dass viele Ostdeutsche das
halt so empfänden und man dies ernst
nehmen müsse. Muss man das?
Was heißt denn „ernst nehmen“? Das
heißt doch nicht, dass man etwas ein-
fach glaubt und übernimmt. „Ernst neh-
men“ heißt vielmehr, Aussagen inhalt-
lich zu prüfen und sich zu überlegen,
warum wer etwas wie sagt. Also: Was
genau meinen Menschen, die dies so sa-
gen? Wo liegen die konkreten Proble-
me? Und wie können sie gelöst werden?
Demokratie ist korrekturfähig. Aber das
ist anstrengend. Es werden auch Fehler
gemacht. Dies aber mit der Bevormun-
dung in der SED-Diktatur gleichzuset-
zen, ist absurd.

Sie verwalten hier die objektiven Hin-
terlassenschaften der Diktatur, die
Stasi-Unterlagen...
Nein. Die Stasi-Akten sind nicht „die“
DDR. Sie sind auf eine spezifisch inte-
ressengeleitete Weise entstanden und
müssen genauso quellenkritisch be-
trachtet werden wie jede andere Hinter-
lassenschaft der DDR und wie jede heu-
tige Äußerung über die DDR. Klar ist

lassenschaft der DDR und wie jede heu-
tige Äußerung über die DDR. Klar ist

lassenschaft der DDR und wie jede heu-

freilich auch, dass die Stasi-Akten viel
über die Funktionsweise jener Diktatur
verraten. Je genauer wir diese Funkti-
onsweise begreifen, umso besser ist un-
sere Chance, vor dem Hintergrund die-
ser Vergangenheit unsere Demokratie
zu gestalten.

Ist aber hierbei der Blick nicht oft auf
die Stasi verengt worden, während
der ganze große Rest, zumal die Rolle
der SED und das alltägliche Mitläu-
fertum im Ungefähren blieb?
Die Konzentration auf die Stasi hat da-
zu geführt, dass Schwarz-Weiß-Bilder
von Tätern und Opfern entstanden
sind und viele Leute ein Alibi erhielten,
sich nicht mit der eigenen Rolle im All-
tag der Diktatur beschäftigen zu müs-
sen. Vielmehr fühlen sie sich ohne Ver-
antwortung für das Geschehene. Die
großen Graubereiche des Tolerierens,
Mitmachens, Stillhaltens – etwa in den
Betrieben – blieben unterbelichtet.
Deshalb müssen wir uns endlich neue
Fragen stellen: Warum passen sich
Menschen in einer Diktatur so lange
Zeit an? Warum machen sie mit, ob-
wohl sie dagegen sind? Wie funktio-
niert ein System der Angst? Was ist mit
denen, die aus Überzeugung mitma-

iert ein System der Angst? Was ist mit
enen, die aus Überzeugung mitma-

iert ein System der Angst? Was ist mit

chen? Welche Verantwortung hat jeder
Einzelne? Diese letzte Frage führt bis
in die Gegenwart, weil individuelle
VVVerantwortung die Schlüsselkategorieerantwortung die Schlüsselkategorie
der Demokratie ist.

Was müsste jetzt zum 30. Jahrestag
an staatlich Organisierbarem gesche-
hen, damit man in den kommenden
Jahren sagen könnte, dass dieses Jubi-
läumsjahr ein Erfolg war?
Inhaltlich wünsche ich mir, dass gezeigt
wird: Wir sind bei aller Kritik an man-
chen Entwicklungen stolz auf das, was
seit 1989 erreicht wurde. Genauso deut-
lich muss aber auch endlich gemacht
werden, dass sich während der gesam-
ten DDR-Zeit immer wieder einige
Menschen für Demokratie und Men-
schenrechte eingesetzt haben. Es wird
dringend Zeit für eine große zentrale
Ausstellung über Opposition und Wi-
derstand in der DDR von 1949 bis 1989.
Es kann doch nicht sein, dass wir all die
vergessen, die in den 50er-, 60er-, 70er-
Jahren unter größtem Risiko der Dikta-
tur widerstanden haben. In Polen ist
das etwas anders: Da hat sich der Staat
das große Solidarnosc-Zentrum eine
Menge kosten lassen.

Dass es so etwas in Deutschland nicht
gibt: Woran liegt das?
Es liegt daran, dass in der Politik viele
Worte gemacht werden, ohne dass ge-
handelt wird oder werden kann. Aber
jetzt zum 30. Jubiläum der friedlichen
Revolution, des Mauerfalls und dann
der deutschen Einheit könnte man doch
sagen: So, wir setzen dauerhaft ein Zei-
chen, dass wir auf diesen Widerstand in
der DDR, auf dieses Stück deutsche De-
mokratie-Geschichte stolz sein können.
Der beste Ort für eine große, repräsen-
tative Ausstellung über die DDR-Oppo-
sition wäre die ehemalige Stasi-Zentrale
in der Berliner Normannenstraße. Die
wurde 1990 gestürmt, so wie 1789 in Pa-
ris die Bastille gestürmt wurde. Für die
Franzosen ist die Bastille seither ein
Symbol ihres republikanischen Be-
wusstseins. Warum eignen wir Deut-
schen uns nicht auf solche Weise die
1990 gestürmte Stasi-Zentrale an?

Mit dieser Postkarte protestierte Roland Jahn gegen seine Zwangsexmatrikulation von der Uni Jena

M

ANFRED HILDEBRANDT/ ROBERT-HAVEMANN-GESELLSCHAFT

„Fremdenfeindlichkeit nicht einfach


aaaus DDR-Erfahrung herleiten“ us DDR-Erfahrung herleiten“


Roland Jahn, Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde und früherer Bürgerrechtler, analysiert


den Streit über die Wende. Er fordert ein großes Museum zur Geschichte der DDR-Opposition


Jahn leitet seit 2011
die Stasi-Unterlagen-Behörde

PICTURE ALLIANCE / DPA

/ BERND VON JUTRCZENKA

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31.08.19 Samstag, 31. August 2019DWBE-HP


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4 POLITIK *DIE WELT SAMSTAG,31.AUGUST


V


or den Landtagswahlen in Sach-
sen und Brandenburg wächst bei
deutschen Unternehmen die
Angst vor einem starken Abschneiden
der AfD. Die Befürchtung: Ihre politi-
schen Positionen würden für Unterneh-
men ein unsicheres Investitionsklima
schaffen und ausländische Fachkräfte
verschrecken. Dabei sind viele Unter-
nehmen im Ostender Bundesrepublik
händeringend auf der Suche nach Fach-
kräften – ob im Gesundheitswesen, im
Handwerk oder in spezialisierten Be-
trieben. Im Frühjahr dieses Jahres kam
das Wirtschaftsforschungsunterneh-
men Prognos zu dem Schluss, dass im
Jahr 2025 in Deutschland 2,9 Millionen
Fachkräfte fehlen werden.

VON FLORIAN GEHM UND MORITZ SEYFFARTH

In einer Umfrage unter 93 Entschei-
dern, die von der Unternehmensbera-
tung Roland Berger im Rahmen der Ini-
tiative „Leaders‘ Parliament“ durchge-
führt wurde, zeigten sich 71 Prozent der
befragten Unternehmenslenker be-
sorgt, dass ein starkes Ergebnis der AfD
der ökonomischen Entwicklung Ost-
deutschland schaden würde. Im Gegen-
satz dazu blicken nur 25 Prozent der be-
fragten Manager sorglos auf das Erstar-
ken der Partei.
Reint Gropp, Präsident des Leibniz-
Instituts für Wirtschaftsforschung in
Halle, schließt sich den Sorgen der Ma-
nager an. „Der Höhenflug der AfD ist
ein negativer Faktor für den Wirt-
schaftsstandort Ostdeutschland“, so
Gropp. Die Abwanderung der Bevölke-
rung seit der Wiedervereinigung und
niedrige Geburtenraten sorgten dafür,
dass die demografische Entwicklung
den Osten „dramatischer“ trifft, als
den Westen der Republik. „Die Er-
werbsfähigenzahlen werden drastisch
zurückgehen“, warnt der Ökonom. Zu-
künftig seien Unternehmen daher auf
den Zuzug qualifizierter Zuwanderer
angewiesen. Eine starke AfD würde ge-
nau dies verhindern: „Ausländerfeind-
lichkeit, wie sie die AfD momentan be-
feuert, schreckt außerdem Investoren
ab, verhindert neue Jobs und schadet
somit der gesamten Region“, mahnt
Gropp weiter.
Pessimistischer auf die Situation der
deutschen Wirtschaft blickt hingegen
Michael Hüther, Direktor des Institus
der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
„Ausländische Investoren werden die
AfD-Ergebnisse als eine Grundstim-
mung in der Bevölkerung deuten und
dadurch abgeschreckt werden.“ Dieser
Schaden sei sogar bereits eingetreten,
gerade für Regionen mit Handlungsbe-
darf angesichts fehlender Unternehmen
und drückendem Fachkräftemangel, so
Hüther. „Abschottung und Ignoranz
wirtschaftlicher Bedingungen wären si-
cherlich das Schlechteste, was passieren
kann“, mahnt der Chef des von Arbeit-
gebern und Unternehmen finanzierten
Instituts.
Karl-Heinz Paqué, ehemaliger Fi-
nanzminister in Sachsen-Anhalt, be-
schreibt das Erstarken der AfD zwar als
„eine sehr unerfreuliche Entwicklung“,
warnt aber davor, die Situation „über-
zudramatisieren“. In den Niederlanden,
Frankreich, Schweden oder der Schweiz
gebe es schon seit einiger Zeit einen
starken Populismus. Trotzdem seien die
Länder weiterhin attraktive Wirt-
schaftsstandorte. „Sollte die AfD tat-
sächlich gute Ergebnisse erzielen, wer-
den Fachkräfte weiterhin zuwandern
und Investitionen getätigt“, sagt Paqué,
der heute Vorstandsvorsitzender der
FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stif-
tung ist und im Osten lebt.
Auch Thomas Straubhaar, Professor
für Volkswirtschaftslehre an der Uni-
versität Hamburg, glaubt nicht an einen
direkten Einfluss der Wahlergebnisse
auf die wirtschaftliche Entwicklung.
„Da wirken andere Faktoren deutlich
stärker, die aber alle weit außerhalb
Ostdeutschlands liegen – wie der Han-
delskonflikt zwischen den USA und
China, der Brexit oder die Geldpolitik
der EZB“, sagt Staubhaar. Indirekte Ef-
fekte hingegen werden sich „schlei-
chend und in Summe wohl negativ be-
merkbar machen“, glaubt der Ökonom.
Er befürchtet, dass ausländische Inves-
toren und Spezialisten abgeschreckt
werden könnten, nach Ostdeutschland
zu gehen. Dennoch glaubt Straubhaar
sogar, dass ein Wahlerfolg der AfD auch
positive Nebeneffekte haben könnte.
„Manchmal ist es für die Ökonomie bes-
ser, politische Gegner einzubinden statt
auszugrenzen.“

Die Furcht


vor einer starken


AAAfD im OstenfD im Osten


Manager und Ökonomen


warnen vor den Folgen


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