Süddeutsche Zeitung - 31.08.2019

(Tuis.) #1
von moritz geier und
hannes vollmuth

E


s gibt Wochen im Jahr, die von
der Regierung eigentlich mit
einem Warnhinweis versehen
werden müssten. Weil man in
dieser Zeit nur unglücklich sein
kann. Oder griesgrämig. Mindestens aber
veritabel schlecht gelaunt. Solche Wochen
brechen auch jetzt wieder an, wenn der
Post-Holiday-Blues das Land erfasst. Der
Post-Holiday-Blues – oder wie die Ameri-
kaner sagen: das Post-Vacation Syndrome
(PVS) – ist der ganz große Bruder der Mon-
tagsdepression. Er erwischt einen dann,
wenn man zwar braun gebrannt und taten-
durstig ist, aber gleichzeitig auch so ver-
letzlich wie ein Rehkitz vor dem Jäger-
stand: direkt nach dem Urlaub im Büro.
Schon kurios: Da plant der Mensch sein
Urlaubsabenteuer minutiös, um dann bei
der Rückkehr zu bemerken, dass das
eigentliche Abenteuer nicht in Thailand
unter Palmen auf ihn wartet, sondern zwi-
schen welken Zimmerpflanzen im Büro.
76 Prozent aller Angestellten erreichten in
der ersten Woche nach ihrem Urlaub be-
reits wieder das Vorurlaubs-Stressniveau,
hat der britische Organisationspsychologe
Cary Cooper von der Universität Manches-
ter mal herausgefunden. Immerhin: Es
gibt da ein paar Überlebensstrategien für
die ersten Arbeitstage. Erkennen Sie sich
wieder?


  1. Schwelgen


Strategie:Sie finden, dass Melancholie
nichts Trauriges ist, eher eine bittersüße

Erinnerung an etwas Schönes, von dem
man gar nicht lange genug zehren kann.
Gibt ja auch so viel zu erzählen! Gut, dass
Sie einen Koffer voller Souvenirs mitge-
bracht haben sowie ein Handy mit 2599 Ur-
laubsfotos drauf. Die Mittagspause ver-
fliegt im Nu, kaum dass Sie das Wort ergrif-
fen haben. Wie hat Milan Kundera mal ge-
schrieben? Glück ist der Wunsch nach Wie-
derholung.
Erkennungsmerkmal:„Schau mal, hier
mit der Sonnenbrille, das bin ich. Und das
sind die Gnotschi, die waren wirklich fan-
tastisch. Wusstest du übrigens, dass man
sich auf der Spanischen Treppe gar nicht
mehr hinsetzen darf?“
Überlebenschancen: Hoch. Tatsächlich
rät der niederländische Urlaubspsycholo-
ge Jeroen Nawijn von der Fachhochschule
Breda, Ferienstimmung so lange wie mög-
lich zu bewahren. Bestes Mittel: davon er-
zählen und Bilder anschauen. Allerdings
erschöpfen sich selbst die besten Geschich-
ten schnell. Weshalb Sie zumindest mit
dem Dia-Abend warten sollten.


  1. Malochen


Strategie:Sie mögen die harte Tour, das
Leben ist schließlich keine Piña Colada.
Und so erfasst Sie beim Anblick von
2599 E-Mails am Montagmorgen auch ein
Kribbeln, das immerhin bis Mittag anhält:
Dann ist er leer, der Posteingang. Doch vor-
ausschauend, wie Sie sind, haben Sie sich
zwei Meetings und eine Telko auf den
Nachmittag gelegt. Gut, dass Sie an ein Er-
satzhemd gedacht haben! Richtig Freude
kommt aber erst auf, als Sie die Deadlines
für Dienstag sehen – alle selbst gewählt. Ei-

nes ist sowieso klar: Feierabend ist nur
etwas für Souvenir-Einpacker.
Erkennungsmerkmal:„Nein, das ist kein
Sonnenbrand in meinem Gesicht.”
Überlebenschancen: Gering. Bei einer
Umfrage unter 131 Lehrerinnen und Leh-
rern fanden Psychologinnen der Universi-
tät Mannheim 2011 heraus: Je größer der

Zeitdruck am Arbeitsplatz direkt nach
dem Urlaub, desto schneller ist das Ur-
laubsgefühl dahin. Bloß keine Überstun-
den machen an den ersten Tagen, warnte
der britische Organisationspsychologe
Cooper im Gespräch mit der BBC. Man sol-
le nicht der Versuchung erliegen, länger zu
bleiben, um irgendetwas aufzuholen.


  1. Schummeln


Strategie:Sie haben Ihr gesamtes Daten-
volumen in der Toskana aufgebraucht. Da-
für starten Sie in die neue Arbeitswoche

mit exakt null ungelesenen E-Mails. Alle
Projektstände, Vorstandsentscheidungen
und Kantinenpläne sind Ihnen bekannt.
Selbst die neuesten Gerüchte, die kursie-
ren, nehmen Sie nur mit einem wissenden
Lächeln zur Kenntnis. Wobei, eigentlich
will Ihnen überhaupt niemand etwas er-
zählen. Denn: Keiner hat mitbekommen,
dass Sie weg gewesen sind.
Erkennungsmerkmal:„Abwesenheitsno-
tiz? Wo gibt’s denn so was?“
Überlebenschancen:Nicht gerade hoch.
Die Studie der Mannheimer Psychologin-
nen ergab: Wem es gelingt, Arbeit und Frei-
zeit sauber zu trennen und beides in Ein-
klang zu bringen, der leistet im Beruf mit-
unter mehr. Andererseits hat der nieder-
ländische Urlaubspsychologe Nawijn her-
ausgefunden, dass 15 Minuten Arbeit pro
Urlaubstag noch keinen negativen Effekt
auf die Erholung haben. „Die Menschen,
die wir befragten, haben sich alle freiwilli-
ge für die Viertelstunde entschieden“, sagt
Nawijn.


  1. Segeln


Strategie:Wenn Sie ins Meer gehen, dann
überstürzen Sie ja auch nichts, wäre doch
Gift für den Kreislauf. Sie waten schön
langsam ins Nasse, tauchen die Hände ein,
betupfen Bauch und Arme und gewöhnen
den Körper ans kühle Wasser. Mit der Ar-
beit halten Sie es genauso: Sie kommen
zwar schon am Wochenende aus der Domi-
nikanischen Republik zurück, fangen aber
erst am Mittwoch wieder an zu arbeiten –
so wie es Urlaubspsychologe Jeroen Na-
wijn empfiehlt. Die Restwoche garnieren
Sie mit ausgiebigen Kaffeepausen und

allerhöchstens einer Deadline: Feierabend
um halb fünf.
Erkennungsmerkmal:„Das rennt doch
nicht davon.“
Überlebenschancen:Sehr hoch. Für Seg-
ler gilt, was Joachim Ringelnatz über Segel-
schiffe schrieb: „Sie schaukeln kokett in
des Schicksals Hand / Wie trunkene
Schmetterlinge. / Aber sie tragen von Land
zu Land / Fürsorglich wertvolle Dinge.“


  1. Komponieren


Strategie: Sie ärgern sich über die
2599 Updates beim Starten Ihres Rech-
ners am ersten Arbeitstag, denn das kostet
Zeit. Zeit, die Sie eigentlich auf Expedia,
Opodo, Momondo und Skyscanner ver-
bringen wollen, um die nächste Reise zu
buchen. Ihr Motto: Nach dem Urlaub ist
vor dem Urlaub. Kollegengespräche sind
Ihnen aber mehr als willkommen: Lohnt
sich Island noch? Ist Kuba schon durch?
Findet ihr fünf Langstreckenflüge im Jahr
wirklich zu viel? Und wo sind bei uns im In-
tranet noch mal die Urlaubsanträge?
Erkennungsmerkmal:„Noch fünf Wo-
chen, minus zwei Feiertage, also 23 Ar-
beitstage bis Gran Canaria.“
Überlebenschancen:Einerseits raten vie-
le Psychologen, schnell einen neuen Ur-
laub zu planen – der Vorfreude wegen. „An-
dererseits überlagert man dadurch auch
gerade erst Erlebtes“, sagt Jeroen Nawijn.
Ist das Problem am Ende womöglich der
Urlaub selbst? „Das ganze Unglück der
Menschen“, hat Blaise Pascal mal gesagt,
„rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in
einem Zimmer sitzen können.“ Vielleicht
ist da ja was dran.

Martin Suter, 71,Schweizer Schriftstel-
ler, unterhält sich mit sich selbst. Auf
seinem neuen Instagram-Account beant-
wortet der Autor in kurzen Videos Fra-
gen, bei der er sowohl Interviewer als
auch Interviewter ist. Zum Beispiel, was
das allerdoofste Handzeichen ist (mit den
Fingern in die Luft gemalte Gänsefüß-
chen, weil man „Ironie auch ohne Hand-
zeichen erkennen sollte“) oder was er
gegen Shorts hat („Nichts. Nur bei mir,
bei anderen stört mich das nicht. Ich
trage sie nur, wenn sie niemand sieht“).


Kevin Kühnert, 30, Juso-Chef, gibt Satiri-
ker Jan Böhmermann, 38, Ratschläge für
dessen Kandidatur für den SPD-Vorsitz.
„Es fehlen noch AWO-Tischdecke und
IG-Metall-Cap, dann könnten die ersten
Unterbezirke weich werden. Tipp: Mehr
Willy-Brandt-Zitate nutzen“, schrieb Küh-
nert auf Twitter. Böhmermann hatte in
seiner Show „Neo Magazin Royale“ ange-
kündigt, SPD-Chef werden zu wollen.


Reinhold Messner, 74, Südtiroler Berg-
steiger, würde nach dem Tod gerne di-
rekt in den Himmel auffahren. „Am liebs-
ten wäre mir eine Himmelsbestattung
durch Geier gewesen, wie ich sie in Tibet
gesehen habe“, sagte er derBunten. Der
Kot der Geier falle auf Pflanzen, die Tiere
würden diese fressen, der Mensch erlege
später die Tiere und esse deren Fleisch.
„Das ist der Kreislauf des Lebens.“


Justin Bieber, 25, kanadischer Sänger,
hat Gottesdienstbesucher in Los Angeles
mit seinen Sangeskünsten beglückt. Auf
einem Video im Internet ist zu sehen, wie
Bieber mit kurzer Hose und Wollmütze
auf einer Bühne steht und mit zwei Sänge-
rinnen auftritt. In dem Lied heißt es: „Ich
hätte es niemals ohne dich geschafft.“
Außerdem sagte er zu den Besuchern:
„Ich habe dies vorher noch nie gemacht,
weil ich nicht wollte, dass die Leute den-
ken, dies sei eine Show.“


„Noch fünf Wochen,
minus zwei Feiertage,
also 23 Arbeitstage
bis Gran Canaria.“

Nummernschilder sind ein beliebter
Platz fürmehr oder meist weniger subti-
le Botschaften (FR-AU, STA-R, S-EX). Im
US-Bundesstaat New Hampshire hat
eine Frau jetzt Ärger bekommen wegen
ihrer für deutsche Augen nicht sofort
ersichtlichen, für Amerikaner aber son-
nenklaren Message: „PB4WEGO“ lautet
seit 15 Jahren die Kombination auf dem
Kennzeichen vonWendy Augeraus
Rochester. Dahinter verbirgt sich der
beliebte Elternspruch „Pee before we
go“ (Mach noch mal Pipi, bevor wir los-
fahren). Laut einem Bericht derSeacoast
Newshat die Zulassungsbehörde von
New Hampshire die Frau aufgefordert,
das Schild abzuschrauben, weil das Ge-
setz Anspielungen auf Ausscheidungs-
vorgänge verbiete. Auger hat Wider-
spruch eingelegt.FOTO: AP

Zurück im Dschungel


Der Menschist ein Urlaubsplanungswesen. Was er nicht plant: die Rückkehr zur Arbeit. Dabei ist dies die eigentliche Herausforderung.
Denn wer nicht aufpasst, dem droht der „Post-Holiday-Blues“. Fünf Überlebensstrategien

Die Mörder kamen mit einem Mercedes.
Sie waren zu dritt. Einer am Steuer, zwei,
die ausstiegen und mit gezogenen Waffen
auf ihr Opfer zuliefen. Am helllichten Tag,
auf einer belebten Straße in einer Wohnge-
gend in Malmö. Das Opfer war eine 31-jäh-
rige Frau, die vor ein paar Monaten Mutter
geworden war. Eine junge Ärztin, sie hatte
vor Kurzem ihren Abschluss gemacht. Und
sie hielt ihr Baby im Arm, als die Mörder
ihr mehrfach in den Kopf schossen. Mehre-
re Passanten wurden Zeugen der Tat am
Montag, einige filmten sie. Ein Zeuge, sagt
die Polizei, habe den Schützen direkt ins
Gesicht gesehen, während sie schossen.
In den frühen Morgenstunden des Mitt-
wochs wurde im Stockholmer Stadtteil
Råcksta eine 18-jährige Frau durch das
Fenster ihres Apartments erschossen.
Schweden wird seit vielen Jahren immer
wieder von Wellen der Bandenkriminali-
tät heimgesucht, mit Schießereien und
Bombenexplosionen. Und immer wieder
ist es die südschwedische Stadt Malmö, in
der Menschen sterben. Aber die Gewalttat
diese Woche hat das Land in besonderer
Weise schockiert. Eine junge Frau, eine
Mutter gar, die mit ihrem Kind in den Ar-
men das Opfer von Killern wird, das hat es
bislang nicht gegeben.
König Carl Gustav und Kronprinzessin
Victoria ließen sich im Palast von der Poli-
zei über die Ermittlungen informieren. An-

nie Lööf, die Vorsitzende der Zentrumspar-
tei, sprach von einer „völligen Dunkel-
heit“, in der das Verbrechen noch den letz-
ten Respekt vor der menschlichen Würde
verloren habe. Der sozialdemokratische
Justizminister Morgan Johansson nannte
die Täter „feige und verabscheuungswür-
dige Bestien“, die man „bis zum Ende der
Welt“ jagen werde, eine Wortwahl, für die
er auch kritisiert wurde. Innenminister

Mikael Damberg reiste an den Tatort.
„Das ist eines der größten gesellschaftli-
chen Probleme unserer Zeit“, sagte der So-
zialdemokrat. Die Welle der Gewalt erinne-
re ihn an die 1990er-Jahre. Schweden sei
eigentlich ein sicheres Land für die Bür-
ger, die sich nicht in kriminellen Kreisen
bewegten. Ein Mord wie der vom Montag
in einer belebten Wohngegend aber zeige,
dass die Gewalt „nun näher an die gewöhn-
lichen Bürger heranrückt“, sagte er. „Wir
haben eine hohe Frequenz von Schießerei-
en und tödlicher Gewalt in Schweden. Es
ist einfach zu viel und zu schrecklich.“
Ein 19-jähriger Verdächtiger wurde
festgenommen, aber noch weiß man
kaum etwas über die Hintergründe der
Tat. Schwedische Zeitungen berichteten,
der Partner der erschossenen jungen Mut-
ter sei 2008 an einem Raubüberfall in
Brøndby beteiligt gewesen, für den er zu
acht Jahren Haft verurteilt wurde. Es gab
Spekulationen, wonach eigentlich er das
Ziel gewesen sei, die ZeitungSydsvenskan
berichtete unter Berufung auf Polizeikrei-
se auch von Verbindungen möglicher Tä-
ter zur Drogenszene in Helsingborg.
Nichts von dem ist bestätigt.
Der Polizeichef von Malmö, Stefan Sin-
téus, erklärte nach dem Besuch des Minis-
ters, er habe das Gefühl, die Forderungen
der Polizei nach besserer Ausrüstung und
leichterem Zugriff auf elektronische Da-

tenträger fänden nun erstmals Gehör. Ein
Polizeisprecher sagte: „Das ist nicht das
erste Mal, dass wir diese Wünsche geäu-
ßert haben. Das Verbrechen und die Welt
da draußen ändern sich weit schneller, als
wir mit ihnen Schritt halten können.“
Vor allem über die Verbrechensstatisti-
ken wird nun diskutiert. In Malmö ist die
Zahl der tödlichen Schießereien zuletzt so-
gar zurückgegangen. In diesem Jahr wur-
den bislang drei Menschen in der Stadt er-
schossen, im gesamten letzten Jahr waren
es zwölf gewesen bei insgesamt 47 Schie-
ßereien. In Stockholm allerdings sieht es
anders aus. Die Stadt hat in diesem Jahr
schon 14 Tote durch Schießereien zu be-
klagen, 2018 waren es elf gewesen.
Ein großes Problem dabei ist offenbar,
dass bei Bandenkriminalität die Aufklä-
rungsraten sehr niedrig sind. „Wenn acht
von zehn Fällen aufgeklärt würden, dann
sähen wir bestimmt viel weniger solche
Schießereien“, sagte der Kriminologe Sven
Granath der Zeitung Dagens Nyheter.
„Aber heute ist es vielleicht einer von vier.“
Die Rufe nach politischem Handeln wer-
den lauter. In Malmö gründeten junge Müt-
ter diese Woche die Gruppe „Aufstand der
Mütter“. „Wir müssen uns unsere Stadt wie-
der holen“, sagte Sandra Lundin, ein Mit-
glied der Gruppe, der ZeitungSydsvens-
kan: „Die Politiker müssen uns sehen und
uns zuhören.“ kai strittmatter

Offenbach– Der Sommer 2019 war nach
vorläufigen Daten des Deutschen Wetter-
dienstes der drittwärmste seit Beginn der
Aufzeichnungen 1881. „Jeder Sommermo-
nat endete mit einem deutlichen Über-
schuss an Wärme und Sonnenschein so-
wie einem erheblichen Regendefizit“, bi-
lanzierte die Behörde am Freitag in Offen-
bach. Die Durchschnittstemperatur des
Sommers lag bei 19,2 Grad. Grundlage
sind erste Auswertungen der Ergebnisse
der etwa 2000 DWD-Messstationen. Le-
diglich 2003 und 2018 waren die Sommer
mit 19,7 und 19,3 Grad noch wärmer. Um
wie viel Grad 2019 über dem Durchschnitt
lag, hängt von der Betrachtungsweise ab:
Verglichen mit der „international gültigen
Referenzperiode“ 1961 bis 1990 waren es
2,9 Grad mehr; gegenüber der Vergleichs-
periode 1981 bis 2010 nur 2,1 Grad mehr.
Auch wenn der Sommer 2019 in Sum-
me nicht der wärmste war: Für Rekorde
war er dennoch gut. Erstmals seit Beginn
der Aufzeichnungen überschritten die
Temperaturen 42 Grad: Ende Juli wur-
den im niedersächsischen Lingen
42,6 Grad gemessen. Auch ein Monatsre-
kord wurde übertroffen: Der Juni 2019
war der wärmste Juni seit Beginn der Auf-
zeichnungen. Ebenfalls noch nie da gewe-
sen: Ende Juli wurden an mehreren Orten
an drei Tagen hintereinander mehr als
40 Grad gemessen. dpa

Miami– Die Menschen in Florida wapp-
nensich für den vielleicht stärksten Hur-
rikan seit fast drei Jahrzehnten. Am Frei-
tag verstärkte sich der herannahende
WirbelsturmDorianzu einem Hurrikan
der Stufe drei. Er soll am Wochenende
auf die Südostküste der USA treffen, wie
das Nationale Hurrikan-Zentrum am
Freitag mitteilte. US-Präsident Donald
Trump rief für Florida den Notstand aus.
Politiker riefen Anwohner auf, sich mit
ausreichend Trinkwasser, Essen und
Medizin einzudecken. dpa, ap


Sie hielt ihr Baby im Arm


Schweden wird seit Jahren von Banden heimgesucht, nun erschüttert ein besonders grausames Verbrechen das Land


Heiß, aber nicht


am heißesten


Detmold– Im Lügde-Missbrauchspro-
zess hat der Verteidiger des angeklagten
Dauercampers Andreas V. eine Freiheits-
strafe von zwölf Jahren beantragt. Der
Vertreter des zweiten Angeklagten, Ma-
rio S., stellte keinen konkreten Strafan-
trag vor dem Landgericht Detmold. An-
dreas V. (56) und Mario S. (34) hatten
beide bereits am ersten Verhandlungs-
tag Ende Juni gestanden, über viele
Jahre auf einem Campingplatz in Lügde
an der Grenze zu Niedersachsen in meh-
reren Hundert Fällen Jungen und Mäd-
chen sexuell missbraucht zu haben.dpa


Herne– Die tagelang gesuchte hochgifti-
ge Monokelkobra in Herne ist wieder
eingefangen. Die Schlange sei am Frei-
tag unter einer Stufe am Kellereingang
eines Wohnhauses lebend erwischt und
von einem Experten in Obhut genom-
men worden. „Niemand wurde verletzt“,
teilte die Stadt im Ruhrgebiet mit. Am
Nachmittag war das Tier erstmals seit
Tagen gesichtet worden. 30 Bewohner
hatten zuvor zwischenzeitlich ihre Woh-
nungen verlassen müssen, bis diese
versiegelt worden waren.dpa


Pipifax


12 PANORAMA HMG Samstag/Sonntag, 31.August/1. September 2019, Nr. 201 DEFGH


Hier starb die junge Mutter, mitten auf
der Straße in Malmö, mitten am helllich-
ten Tag. FOTO: HANSSON KRISTER/AFTONBLADET/IMAGO

ILLUSTRATION: JOCHEN SCHIEVINK

Hurrikan nähert sich Florida


LEUTE


Plädoyers im Lügde-Prozess


Kobra in Herne eingefangen


KURZ GEMELDET

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