Der Tagesspiegel - 31.08.2019

(Sean Pound) #1
PREMIERE
Ein Höhepunkt des Weinjahrs ist
ohne Zweifel die „Vinissage“ des
elitären „Verbands deutscher Prädi-
kats- und Qualitätsweingüter“
(VDP). Denn hier feiern die Großen
Gewächse des neuen Jahrgangs
ihre Premiere. Darüber hinaus gibt
es vom Gutswein bis zur Großen
Lage einiges zu entdecken. 400
Weine aus den besten Lagen
Deutschlands werden von 80 Win-
zern vorgestellt. Eintritt: 40 Euro.
12–18 Uhr.
Telegrafensaal, Französische Str.
33a–c, Mitte

BESUCH
Ein Gast aus Singapur beehrt das
„Vox“ im Grand Hyatt. Eine Woche
lang wird Jeff Ow Tuck Huat am
Potsdamer Platz über die Töpfe
und Pfannen wachen und neugieri-
gen Genießern Einblicke in die zeit-
genössische chinesische Küche
bieten. Huat gilt als produktverses-
sener Tüftler, der die Klassiker sei-
ner Heimatküche modernisiert.
Reservierung unter vox.berlin@hy-
att.com oder telefonisch unter 25
531555.
Vox, Marlene-Dietrich Platz 2, Tier-
garten

1.9. 1.–7.9.


FESTIVAL
Auch polyglotte Streetfood-Che-
cker können auf dem „African
Food Festival“ etwas erleben,
denn mit Samosas, Pilau, Bha-
jias, Fufu, Jollof Rice und afrikani-
schen Tacos mit Gemüserelish
gibt es Spezialitäten auf die
Hand, die man hier viel zu selten
bekommt. Nachschlag gefällig?
Workshops, Panels, Konzerte und
DJ-Gigs liefern Einblicke in einen
Kontinent voller Überraschungen.
Ab 12 Uhr. Eintritt 5 Euro.
Malzfabrik, Bessemerstr. 2–4,
Schöneberg

MESSE
Man muss sich angesichts der vie-
len Veranstaltungen, die gerade
zum Schnaps- und Weinprobieren
einladen, ein bisschen Sorgen um
die Zurechnungsfähigkeit von Ber-
lin machen. Aber eine geht noch:
Das German Rum Festival geht in
die neunte Runde und wieder wird
ebenso Hochprozentiges wie Hoch-
wertiges verkostet. Rum ist der
neue Cognac, nur gibt es viel mehr
Unterschiede zu entdecken. Glau-
ben Sie nicht? Na dann ab in die...
Station, Luckenwalder Str. 4–6,
Kreuzberg, rumfest-berlin.com

31.8.–1.9. 31.8.–1.9.


Foto: promo/ German Rum Festival

Ein afrikanisches


Wochenende, eine


Premiere für die


Großen Gewächse,


ein hochprozentiges


Festival und ein


Koch aus Singapur


kommt nach Berlin



  • Tipps für eine


genussvolle Woche


ERLEBEN

Foto: VDP / Promo
Weinverkostung

Foto: Africa Food Festival / Promo

Foto: Grand Hyatt / Promo

TERMINE

VonTISCHzuTISCH MundPROPAGANDA


KULINARISCHER


KALENDER


VerkostenSieWeine
des großen Sommers
2018 und Entdeckungen
unserer Partner Maison des
Champagnes,Rindchen’sWein-
kontor und der Mitglieder des
Berliner Weinbunds. Fritz Blo-

meyerbietetdazuKä-
seteller an. Aus Rhein-
hessen ist Winzer Chris-
tianPethzuGast,undTagesspie-
gel-Weinexperte Ulrich Amling
stellt seine Favoriten um 16.30
und18.30 Uhrvor.

Salumeria Rosa


Ein großer Jahrgang und starke Partner:


Neue Weine imTAGESSPIEGEL-SHOP


War der Podcast eine Kneipenidee?


Nee. Kam uns beim Drehen. Da ha-


ben wir festgestellt, dass wir wahn-


sinnig gern Bier mögen, aber nicht


viel darüber wissen.


Pro Folge wird ein Bier besprochen.
Welches war Ihr erstes?

Ein Milk Shake IPA von Lervig mit


Zutaten wie Ananas, Mango und Li-


mette. Gefunden hab ich das Bier


in der Bar „Kaschk“. Sehr nett da.


In welchem Laden kaufen Sie Bier?


In der „Biererei“. Die erklären ei-


nem alles, machen Tastings und


füllen Fassbier in Flaschen ab.


Eine Bierbar mit gutem Essen?


Im „Brewdog“ gibt’s wahnsinnig


gute Pizza. Die isst man am besten


vor dem Trinken.


Wohin zum Katerfrühstück?


Das „Betty n Caty“. Wassermelo-


nensaft, dazu ein pochiertes Ei auf


Toast mit Olivenöl – Tag gerettet.


Zwei Dutzend Vorspeisen, „Cicchetti“, dazu ein paar


Hauptgänge – ein gutes Konzept, und bestechend umgesetzt


E


s klang so ein-
fach: Überlasst
Restaurants das
Kochen und Bring-
diensten das Bringen!
Die Millionen flossen,
die Werbetrommeln
dröhnten, die Kuriere
schwitzten.Aber „Foo-
dora“ wurde ge-
schluckt, „Deliveroo“
suchte das Weite und Amazon und
DHL sind sich auch nicht mehr
grün – Katerstimmung?
Nicht ganz. Das Hamburger
Start-up „Stadtsalat“ hat vor Kur-
zem eine Filiale in der Friedrich-
straße eröffnet. Anders als die
große Konkurrenz liefern sie nur
Selbstproduziertes wie Bowls und
Salate plus ein paar Desserts. Das
aber mit einem gewissen Nachhal-


tigkeitsfaktor: frische
Zutaten möglichst
von regionalen Erzeu-
gern, wenig und gut
recycelbare Verpa-
ckung und Lieferung
nur per Fahrrad. Das
erklärt den leicht ange-
hobenen Preis und
den kleinen Bestellra-
dius (rund um Mitte).
Unsere Probebestellung war viel-
versprechend: Die „Burrata Bowl“
war mit Quinoa, Spinat (frisch und
knackig!), Melone, Speckchips, ro-
her geraspelter Rote Bete und gu-
ter Burrata ein Genuss, der „Mü-
ritz Brookie“ mit leicht übergar-
tem Saibling, Gurke, Sellerie und
Dilldressing immerhin gut abge-
schmeckt. Fazit: Das könnte was
werden. Kai Röger

Birte


Hanusrichter


WEINderWoche


W


ohl noch nie war es so wichtig wie heute, vor-
hergenau nachzuschauen, nach welchemKon-
zept ein Restaurant arbeitet, jedenfalls bei ge-
wissen Ansprüchen. Natürlich, eine Pizzeria bleibt eine
Pizzeria und ein Luxusrestaurant ein Luxusrestaurant,
aber schon da kann es ein bitteres Erwachen geben,
wenn auf der Karte nur ein 180-Euro-Menü steht und
sonst gar nichts. Und es hat natürlich auch keinen Sinn,
in einer Andachtsstube der Nova-Regio-Küche nach
Schnitzel mit Pommes für die Kinder zu fragen.
Wenn Sie mich fragen: Ich bin für die größtmögliche
Freiheit im Rahmen des jeweiligen Konzepts. Hinset-
zen, ein Glas Wein und ein paar Häppchen bestellen,
dann, wenn es gut ist, noch was bestellen und noch was.
Und noch ein Glas Wein bestellen. Dieses vor allem bei
asiatischen Restaurants übliche System ist längst in den
deutschen Gourmetbereich vorgestoßen, wo es mit dem
strikten Nur-ein-Menü-Rigorismus konkurriert.
Auch beim Italiener gibt es so etwas: „Cicchetti“. Das
sind an sich venezianische Häppchen ähnlich den spani-
schen Tapas, aber meist auf Brot. Allgemein betrachtet
handelt es sich um vielfältige Gerichte vom Umfang ei-
ner kleinen Vorspeise, die nach Lust und Laune bestellt
werden können. Die hübsche „Salumeria Rosa“ bietet
rund zwei Dutzend solcher Portionen an, ergänzt um
drei richtige Haupt- und drei Nudelgerichte.
Inhaber Duc Anh Tran, einst Mitbegründer des Deut-
sche-Tapas-Konzepts im „Acht & Dreißig“, macht das
zusammen mit seiner sizilianischen Frau Rosa Panzera
und dem Koch Andy Land – möglicherweise liegt es an
dieser Konstellation, dass sich hier Gastgeberherz und
kochtechnische Präzision so schön die Waage halten.
Klassisch italienisch ist allerdings fast gar nichts, das
erschließt sich schon beim Blick auf das Kalbsbries mit
Blumenkohl und eingeweckten Kirschen – reinrassige
Gourmetküche für 9 Euro, sehr fein ausgearbeitet mit
Blumenkohlpüree und ganzen Röschen, akkurat ge-

würzt, attraktiv angerichtet. Ebenso überraschend fand
ich die Idee, Gambas auf Erbspüree mit Basilikum und
eingeweckten Mirabellen zu kombinieren, das ergibt
hübsche geschmackliche Kontraste (8). Schön saftig
war die gefüllte Hähnchenrolle mit Spinat und Cashews
auf sanftem Selleriepüree (6), ein richtiger Magenwär-
mer die Burrata mit leicht süßlich kandierter Aubergine
mit Pilzstücken und einer gut nach schwarzen Trüffeln
duftenden Pilzcreme (9). Selbst ein klarer Klassiker wie
der Pulpo-Salat mit Sellerie, Fenchel, Kapern, Oliven
undCherrytomatenbekommtdurch etwas Korianderei-
nen winzigen Klaps in Richtung weiter Welt (6). Die
Größe des Angebots ist bei dieser Qualität ein logisti-
sches Kunststück, und all das ist im Grunde zu groß
dimensioniert, ich hätte sonst glatt noch mehr bestellt.
Aber es musste noch Platz für einen Check der Haupt-
gänge bleiben. Die Casarecce-Nudeln alla Carbonara (9)
mit echtem Guanciale-Speck brachten das Thema auf
den Punkt, und nur beim Bouillabaisse-Risotto (22)
fand ich die Idee nicht richtig umgesetzt, denn es
schmeckte zwar gut, aber der à la Tataki kurz angebra-
tene Thunfisch ergibt in dieser Kombination keinen
Sinn, und die kleinen Jakobsmuscheln waren eher
B-Qualität; dazu guter Pulpo, gute Gambas.
Sehr gute Desserts: Limoncello-Eisparfait mit Zitrus-
früchten, Zitronenthymian und malzigen Brotbröseln
(7) sowie Panna cotta in Form kleiner, mit Beerenpüree
gefüllter Kugeln nebst Mandelcrumble und Karamell-
creme (8). Geradezu mildtätig ist auch die Preisgestal-
tung der kleinen Weinkarte: Der feine Chardonnay von
Moccagatta/Langhe kostet 38 Euro. Und ausgezeichne-
ter Espresso! Sehr günstigen Lunch gibt es auch. Ich
habe ihn nicht probiert, aber was kann daran in diesem
wunderbaren Restaurant falsch sein? Bernd Matthies

Stadtsalat,Preise für Bowls und Salate 9,90–15,90 Euro, stadtsalat.de


Die Schauspielerin startet mit


ihrem Kollegen August Wittgenstein


den Bierpodcast „Schaumgeboren“


G


erade landeten
ihre Flaschen
beim deut-
schen Bioweinpreis
Ecowinner mehrfach
auf dem Siegertrepp-
chen, schon macht sie
sich von Rheinhessen
aufden Wegnach Ber-
lin: Lotte Pfeffer-Mül-
ler vom Weingut Brü-
der Dr. Becker gehört
zu den Bio-Pionieren des VDP –
und ist natürlich bei der Vinissage
am 1.9. dabei (siehe Terminleiste
oben). Zur Einstimmung vorab ist
der Riesling Pure eine wahre
Freude: Kerngesunde Trauben gä-
ren langsam durch, reifen auf ihrer
schützenden Hefe und werden


ohneFilterungundZu-
satz von Schwefel be-
hutsam abgefüllt. Klar
istderPurenicht,aber
von feiner, herber Ge-
schmackstiefe und
leicht balsamischem
Schmelz. Auf der Vi-
nissage zeigt Lotte
Pfeffer-Müller ihre
Weißweine von 2018.
Trotz der Sommer-
hitze sind sie keine Alkoholprotze
geworden, sondern zeigen sich le-
bendig,saftigund animierend.Der
kühle Jubiläums-Riesling erinnert
an den Urgroßvater, auf den man
gern das Glas erhebt. Unbedingt
probieren:denaufderMaischever-
gorenen Silvaner. Ulrich Amling

Verkostung 16 bis 21 Uhr, Tickets 8 Euro über den Tagesspiegel-Shop:
online http://www.shop.tagesspiegel.de oder Tel. (030) 29021-520

Riesling Pure 2017, Brüder Dr. Becker, Ludwigshöhe, Rheinhessen.
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Kaschk, Linienstr. 40, Mitte
Biererei, Oranienstr. 19, Kreuzberg
Brewdog, Ackerstr. 29, Mitte
Betty n Caty, Knaackstr. 26, Prenzlauer Berg

Salumeria Rosa,Neue Kantstr. 25, Charlottenburg,
Tel. 83 21 78 41, Mo–Fr von 11.30 bis 22 Uhr.

SALAT–LIEFERDIENST

Foto: Kai Röger; Kitty Kleist–Heinrich

Foto: Oliver Look

DER KERNGESUNDE

Foto: Bernd Matthies

MG 4 DER TAGESSPIEGEL MEHR GENUSS NR. 23 931 / SONNABEND, 31. AUGUST 2019


6.
September
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Tagesspiegel

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