Die Welt Kompakt - 27.08.2019

(Nora) #1

DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DIENSTAG,27.AUGUST2019 WIRTSCHAFT 11


KOMPAKT


LUFTVERKEHR

Passagierrekord auf
deutschen Flughäfen

Von deutschen Flughäfen sind
im ersten Halbjahr dieses
Jahres so viele Passagiere
gestartet wie nie in diesem
Zeitraum. Fast 58,9 Millionen
Passagiere reisten nach An-
gaben des Statistischen Bun-
desamtes in den ersten sechs
Monaten von den 24 deut-
schen Hauptverkehrsflughäfen
ab. Das waren 4,1 Prozent
mehr als im Vorjahreszeit-
raum. Die Zahl der Fluggäste
mit Zielen im Inland erhöhte
sich dabei um 2,3 Prozent auf
rund 11,6 Millionen. Das Passa-
gieraufkommen ins Ausland
nahm um 4,5 Prozent auf
knapp 47,3 Millionen zu.

AUTOS

Neue Technologie soll
Diebstahl verhindern

Eine neue Funktechnologie
soll das Diebstahl-Problem bei
kontaktlosen Schlüsselsyste-
men lösen. Der Chipkonzern
NXP und Volkswagen haben
ein Konzeptfahrzeug vor-
gestellt, bei dem zum Ent-
sperren der Ultra-Wideband-

Funk zu Einsatz kommt. Heu-
tige Angriffsszenarien wie das
Verstärken des Signals vom
Funkschlüssel sollen damit
nicht funktionieren. Die Ul-
tra-Wideband-Technologie
soll mit der Zeit auch zu-
sätzliche Funktionen rund
ums Auto ermöglichen, die auf
präziser Positionserkennung
basieren: Der Kofferraum
könnte sich automatisch öff-
nen, wenn man davor steht.

GRIECHENLAND

Keine Beschränkung
für Geldverkehr mehr

Griechenlands Regierungschef
Kyriakos Mitsotakis hat das
Ende der Kapitalverkehrs-
kontrollen seines Landes
angekündigt. „Vier Jahre nach
ihrer Einführung haben die
Kapitalverkehrskontrollen ein
Ende“, sagte Mitsotakis. Die
neue Regelung soll schon am


  1. September in Kraft treten,
    sobald eine entsprechende
    Gesetzesänderung angenom-
    men wurde, so Finanzminister
    Christos Staikouras. Grie-
    chenland hatte die Kontrollen
    2015 eingeführt, um die Ban-
    ken des Landes während der
    Schuldenkrise vor Kapital-
    flucht zu schützen.


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Festnetz Inland Montag bis Freitag
Zeit Ferngespräche Ortsgespräche
0 -7 001028 ,10 001088 ,52 001078 ,66 001028 ,10 001052 ,92 001013 ,

7 -8 001011 ,52 001078 ,66 001068 ,79 011097 ,49 011028 ,66 011038 ,

8 -9 011078 ,23 011098 ,24 010681 ,34 011097 ,49 011028 ,66 011038 ,

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1 2-14 011078 ,23 011098 ,24 010681 ,34 011028 ,66 011097 ,67 011038 ,

1 4-18 011078 ,23 011098 ,24 011068 ,34 011028 ,66 011097 ,67 011038 ,

1 8-19 001011 ,52 001078 ,66 001068 ,79 010971 ,52 011028 ,66 011038 ,

1 9-24 001078 ,66 001068 ,79 001098 ,92 001052 ,92 001013 ,94 011079 ,

Festnetz Inland Samstag und Sonntag
Zeit Ferngespräche Ortsgespräche
0 -7 001028 ,10 001078 ,66 001088 ,77 001028 ,10 001052 ,92 001097 ,

7 -8 001028 ,10 001012 ,58 001078 ,66 001028 ,10 011088 ,44 011038 ,

8 -18 001012 ,58 001068 ,79 011078 ,23 011088 ,44 011038 ,48 011079 ,

1 8-19 001012 ,58 001078 ,66 001068 ,79 011088 ,44 011038 ,48 011079 ,

1 9-24 001078 ,66 001068 ,79 001098 ,92 001052 ,92 001013 ,94 011038 ,

Festnetz zu Mobilfunk Montag bis Sonntag
Zeit
0 -24^011078 ,67^011038 ,79^010521 ,82^021068 ,19^0100122 ,80^010973 ,

Ausland (2 Anbieter je Land) Montag bis Sonntag
Zeit Frank-
reich

GB Italien Öster-
reich

Polen Spanien USA

0 -

0 ,82 0 ,34 0 ,82 1 ,19 0 ,95 0 ,78 0 ,
01086 01078 01086 01086 01078 01078 01086
0 ,84 0 ,96 0 ,89 1 ,61 1 ,09 0 ,89 0 ,
01069 01069 01068 01069 01068 01068 01068
Quelle: biallo.de Anbieter mit Tarifansage Stand: 23.08.19; 12.00 Uhr

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D


eutschland bewegt
sich rasant auf die
Rezession zu. Der
jüngste Ifo-Ge-
schäftsklimaindex spiegelt die
düsteren Aussichten: Das Um-
fragebarometer, das seit 47 Jah-
ren die Stimmung in der deut-
schen Wirtschaft erfasst, ist im
August nicht nur zum fünften
Mal in Folge gefallen.


VON ANJA ETTEL
UND HOLGER ZSCHÄPITZ

Es ist auch mit einem Index-
wert von 94,3 Punkten so
schwach wie seit dem Jahr der
Euro-Schuldenkrise 2012 nicht
mehr. Vor allem unter den Bos-
sen der Industriekonzerne
grassiert der Pessimismus. Ihr
Umfragebarometer ist sogar
auf den tiefsten Stand seit 2009


gesunken. Damals steckte die
Weltwirtschaft mitten in der
großen Finanzkrise.
Und es hat den Anschein, als
dürfte die schlechte Stimmung
in der Industrie auch noch auf
andere Branchen übergreifen,
in denen es jetzt noch gut läuft.
Die Ifo-Komponente für den
Ausblick ist mit 91,3 auf den
tiefsten Stand seit einer Dekade
gefallen. Wie sehr sich die Lage
eingetrübt hat, wurde bereits in
den vergangenen Wochen deut-
lich: Gleich reihenweise muss-
ten große deutsche Dax-Kon-
zerne Gewinnwarnungen ver-
melden oder die eigenen Prog-
nosen für das laufende Jahr
kräftig stutzen. Darunter sind
Industriekonzerne wie BASF,
Siemens, Daimler oder Conti,


aber auch Hersteller von Kon-
sumgütern wie Henkel.
„Die Anzeichen für eine Re-
zession in Deutschland mehren
sich“, sagte Ifo-Präsident Cle-
mens Fuest. Während sich die
industriellen Probleme ur-
sprünglich auf den Automobil-
sektor konzentrierten, erreich-
ten sie nun auch andere Bran-
chen wie die Chemie und Elek-
trotechnik. Auch Dienstleister
für die Industrie wie die Logis-
tik würden den Abschwung be-
reits spüren.
Sowohl der Ifo-Index als auch
die Teilkomponenten lagen
deutlich unter den Erwartungen
der Experten. Dass den Wirt-
schaftslenkern die aktuelle Lage
und die Zukunft derart ungewiss
erscheinen, liegt an einem gan-
zen Cocktail toxischer Zutaten.
Allen voran der Handelskrieg

zwischen den USA und China,
der in den vergangenen vier Wo-
chen weiter eskaliert ist.
Der Clinch zwischen den bei-
den größten Wirtschaftsmäch-
ten der Erde, der irrationale Zü-
ge angenommen hat, hemmt
den Welthandel und verunsi-
chert Investoren. Deutschland
als Exportnation steht zwi-
schen den Fronten und muss
machtlos miterleben, wie die ei-
genen Geschäftsaussichten mit
jeder neuen Strafzoll-Volte aus
Washington und Peking kleiner
und kleiner werden.
Der drohende Brexit Groß-
britanniensund das befürchte-
te Chaos, das mit dem Austritt
des bisherigen EU-Partners an
Halloween über Europa losbre-
chen könnte, lasten ebenfalls

auf der Stimmung der Unter-
nehmen.
Die Bundesbank hatte zuletzt
bereits in ihrem Monatsbericht
davor gewarnt, dass Deutsch-
land in die Rezession schlittern
könnte. Das wäre bereits dann
der Fall, wenn die Wirtschafts-
leistung nach dem Minus im
zweiten Quartal auch in den
Monaten Juli bis September ge-
schrumpft sein sollte. Darauf
deutete nun der Ifo-Index hin.
Und er ist sogar noch pessi-
mistischer als die Bundesbank,
die nur von einer Wachstums-
delle ausgeht. Der Ifo-Index
deutet auf einen herberen Ein-
bruch hin. Das Konjunkturba-
rometer, das der Konjunktur in
der Regel vorläuft, sagt nun so-
gar ein Jahresminus beim BIP
voraus. Dagegen rechnen Ex-
perten noch mit einem kleinen
Plus von 0,5 Prozent.
Die Hoffnung auf eine plötzli-
che Kehrtwende zum Besseren
für Deutschland ist unter Öko-
nomen gering. Fast ausnahms-
los erwarten die Experten mitt-
lerweile einen weiteren Rück-
gang der Wirtschaftsleistung im
dritten Quartal. Deutschland
wäre dann ganz offiziell in einer
technischen Rezession. „Der be-
rühmte Silberstreif am Horizont
fehlt leider“, sagt etwa Thomas
Gitzel von der VP Bank. „Do-
nald Trump scheint beim The-
ma Handel auf volle Eskalation
zu setzen, auch wenn kurzzeitig
immer wieder Hoffnungen auf
eine Beilegung der Handelskon-
flikte aufkommen. So bitter es
klingt, die Exportabhängigkeit
der deutschen Volkswirtschaft
wird derzeit zum Bumerang. Die
Bundesregierung täte gut daran,
jetzt in die Infrastruktur kräftig
zu investieren.“
Tatsächlich wird der Ruf
nach Konjunkturprogrammen
lauter. Die Bundesregierung
prüft daher bereits, ob und in
welcher Form Stützungsmaß-
nahmen sinnvoll sein könnten.
Hingegen besteht aus Sicht der
Bundesbank bisher kein Bedarf
danach. Die Experten verwei-
sen darauf, dass die Arbeitslo-
sigkeit weiterhin rekordniedrig
und die Binnennachfrage ro-
bust ist. Auch die Investitions-
bereitschaft der Unternehmen
sei noch nicht erlahmt.
Doch der Ifo-Index spricht
eine andere Sprache. In der
VVVergangenheit hat das Baro-ergangenheit hat das Baro-
meter die Lage meistens zu
zuversichtlich und nur ein ein-
ziges Mal zu pessimistisch
eingeschätzt. Nach Ansicht
von Experten besteht die ein-
zige Hoffnung für Deutsch-
land darin, dass die Handels-
streitigkeiten gelöst werden
und sich der Export wieder er-
holt. Carsten Brzeski, Chef-
volkswirt Deutschland bei der
ING, bringt die Stimmung
nach dem Ifo-Index auf den
Punkt: „Ein weiterer grauen-
voller Ifo-Index senkt die
Hoffnung, dass sich die deut-
sche Wirtschaft aus eigener
Kraft wieder erholt.“

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Trübe Aussichten

Quelle: Bloomberg

Indexwerte in Punkten

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Ifo-Geschäftsklimaindex

Ifo-Aussichten Aktuelle Lage

Langsam wird


es eng für


Deutschland


Ifo-Index fällt zum fünften Mal in Folge.


Die Rezession scheint unvermeidbar –


es sei denn, der Handelsstreit zwischen


den USA und China würde gelöst

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