Süddeutsche Zeitung - 22.08.2019

(ff) #1



München/Berlin–FürBayernsMinister-
präsidentMarkusSöder(CSU)istalles
ganzeinfach:ManmussNegativzinsenfür
kleineSparernurperGesetzuntersagen,
undschonistdasProblemausderWelt.
„Wirbrauchen“,sagteSöder,„eingesetzli-
chesVerbotinDeutschland,dasverhin-
dert,dassdieseNegativzinsenumgelegt
werdenaufKleinsparer.“Bayernwerde
deshalbimBundesrateinenVorstoßstar-
ten,„dassBeträgebis100000Eurogrund-
sätzlichvonsolchenStrafzinsenausge-
nommenwerden“.
Dasklingtverheißungsvoll.Abergeht
dassoeinfach,wasBayernsLandeschef
jetztmalebensoinderBild-Zeitungkund-
tat?Undistdasüberhauptnötig?
MarcelFratzscher,PräsidentdesDeut-
schenInstitutsfürWirtschaftsforschung
(DIW),liefertedazuaufTwittereinenknap-
penKommentar:„DasistPopulismus
pur.“UndvonBundesfinanzministerOlaf
Scholz(SPD)war–offenbarüberrascht
vomVorstoßdesKollegenvomKoalitions-
partnerCSU–nurzuhören:„Ichhabeden
VorschlagmalzurKenntnisgenommen.“
Undweiter:ErhabeseinMinisterium„ge-
beten,nichtdieFragezubeantworten,ob
dasüberhaupternstgemeintist,aberet-
wasaufzuschreibenaufdieFrage,obdas
verfassungskonformist“,sagtederFinanz-
ministerinBerlin.
SeitMitteJuni2014müssenGeldinstitu-
teZinsenzahlen,wennsieGeldbeiderEu-
ropäischenZentralbank(EZB)parken.Der-
zeitverlangtdieNotenbankdafür0,4Pro-
zentStrafzinsen.DieBankenimgesamten
EuroraumkostetdiesvielGeld:NachBe-
rechnungendesBundesverbandsdeut-
scherBankenkommenimJahr7,5Milliar-
denEuroanNegativzinsenzusammen,die
sobeiderEZBlanden.DiedeutschenGeld-
häusertragendavonalleineinDrittel,
auchweilhierzulandeimmernochviele
SparertrotzniedrigsterZinsenvieleMilli-
ardenalsEinlagebeidenSparkassen,
Volks-undRaiffeisenbankensowiebeiPri-

vatbankenliegenlassen,undnichtzum
BeispielinlangfristighäufigrentablereAk-
tienfondsoderIndexfondsinvestieren.
ImmermehrBankengebendeshalbNe-
gativzinsenanihreKundenweiter.Eine
UntersuchungdesVerbraucherportalsbial-
lo.dehatgeradeerstgezeigt,dassunter
gut1200BankenundSparkassenbereits
115GeldhäuserNegativzinsenbeieinem
TeilihrerPrivat-oderGeschäftskundener-
heben,meistreichensiedabeidie0,4Pro-
zentderEZBeinszueinsweiter.Esgibtda-
beiaberzweigroßeEinschränkungen:Nur
30Geldinstituteverlangeneinsogenann-
tesVerwahrentgeltauchfürPrivatkunden.
Undwenn,dannüberhaupterstabeiner
Summevon100000Euro.GenaudieSpa-
rer,dieSöderperGesetzvorStrafzinsen
schützenwill,zahlenalsobishergarkeine
Strafzinsen.
Aberbleibtdasauchso?Hörtmansich
inderBrancheum,dannheißtdieAntwort
meist„ja“.DasGrosderPrivatkunden,erst
rechtdiekleinenSparer,aufdieSöderab-
zielt,dürfteauchinZukunftvonNegativ-
zinsenverschontbleiben.Zugroßistdie
Sorge,langjährigeKundenzuverprellen
unddemeigenenImagezuschaden.Bei
derDirektbankINGDeutschland(früher

ING-Diba),diemitTagesgeldkontenhier-
zulandegroßgewordenistundmittlerwei-
le9,5MillionenPrivatkundenhat,heißtes
dazuklippundklar:„Wirplanennicht,Ne-
gativzinsenanKundenweiterzugeben.“
AuchdieCommerzbankschlossAnfangAu-
gustaus,negativeZinsenPrivatkunden
aufzubrummen.Fürdeutlichwahrscheinli-
cherhaltenFinanzexpertenhöherePreise
fürsGirokonto–dieauchnichtsovermö-
gendeSparerzahlenmüssen.Damithaben
dieGeldinstitutelängstangefangen.Im
erstenHalbjahr2019habenlautdemInter-
netportalbiallo.debereitsetlicheBanken
dieGebührenerhöht.

BeimGirokontogehtdiesrelativein-
fach,auchwennderBundesgerichtshof
denWildwuchsbeidenGebührenteilwei-
sebegrenzthat.Negativzinsenzuverlan-
genunddabeijuristischaufdersicheren
Seitezusein,isthingegenungleichschwe-
rer.DaraufmachteamMittwochsofort
DeutschlandsobersterVerbraucherschüt-

zerKlausMülleraufmerksam.Fürbeste-
hendeSparverträgeseiendieStrafzinsen
„heuteschonverboten“,twittertederChef
desVerbraucherzentraleBundesverbands.
VertreterderKreditwirtschafthattenzu-
letztzwargewarnt,eskönntemehrVer-
brauchertreffen,solltenEuropasWäh-
rungshüterdieZinsenweitersenkenund
nichtgegensteuern.DochGerichtehaben
beimgroßenAbkassierenperStrafzinsen
hoheHürdenaufgestellt:SodürfenBan-
kenundSparkassenwederfüreinbeste-
hendesFestgeldkontonegativeZinsen
nochineinemSparvertragimNachhinein
negativeGrundzinsenkassieren.„Einla-
gensindrechtlichDarlehendesKundenan
dieBank,dafürdarfdieBanknichtmittels
PreisaushangsogenannteNegativzinsen
verlangen“,sagtNielsNauhauservonder
VerbraucherzentraleBaden-Württem-
berg,dieschonerfolgreichgegenNegativ-
zinsengeklagthat.
MehrSpielraumhabendieBanken,
wennsiesogenannteVerwahrentgelteindi-
viduellmitihrenKundenaushandeln.
DannsindStrafzinsenmöglich.Demkön-
nemanaberausdemWeggehen,sagtNau-
hauser.Kundenkönntendann„Geldabzie-
henoderdieBankwechseln“.

VieleSparermögensichüberdieLeitzinspoli-
tikderEZBärgern,dochdieBundesregierung
kannsichfreuen.DieKreditaufnahmeistso
günstigwienie.Dasnütztnatürlichauchdem
SteuerzahlerunddamitallenBürgern.Schon
langekannsichderBundmitfünf-undzehn-
jährigenAnleihenverschulden,undmachtda-
beisogarnocheinenGewinn.Geldgeberer-
haltenzumEndederLaufzeitwenigerzurück
alssieverliehenhaben.DienegativenRendi-
tenmachenesmöglich.
AmMittwochplatziertediezuständigeFi-
nanzagenturdesBundesnunerstmalsauch
eine30-jährigeAnleihemiteinemZinsvon
nullProzent.Geldleihenfürlaualso.Doch
dasschrecktniemandenmehrab.Institutio-

nelleInvestorenwieVersicherungensindge-
setzlichgehalten,vielGeldinsichereRenten-
papierezustecken.Dassorgtfürdauerhafte
Nachfrage.Sokames,dassauchbeiderAukti-
onder30-jährigenBundesanleiheamMitt-
wochderPreisnachobenging.Stattfürnull
ProzentgingderSchuldscheinimDurch-
schnittsogarmitminus0,1Prozentüberden
Tresen.Dasgabesnochnieandenglobalen
Finanzmärkten:Geldgeberzeichneneine
30-jährigeStaatsanleihemitVerlust.
WeltweitweiseninzwischenAnleihenim
Wertvon13BillionenDollarnegativeRendi-
tenauf.Investorenhoffenallerdingsaufstei-
gendePreisedieserAnleihen.Siehaltendie
PapierenichtbiszurFälligkeit,sondernwol-

lensiebeiBedarfmiteinemKursgewinnwei-
terveräußern.
DieAnlagenotderInvestorenimNullzins-
umfeldgibtdenRegierungensomitRaum,
sichsogünstigwieniezuverschulden.Vor
diesemHintergrundistauchdieDebatteum
dasAufweichenderschwarzenNullimBun-
deshaushaltzuverstehen.Sosinnvolleine
kontrollierteundbegrenzteSchuldenaufnah-
meauchist,socleverkönnteesnunfürdie
Bundesregierungsein,wichtigeInvestitionen
inInfrastrukturundBildungaufPumpzufi-
nanzieren–geradejetzt,daInvestorendrauf-
legen,umdemBundGeldleihenzudürfen.
UnddieschuldenminderndeInflationkommt
alsGeschenkobendrauf. MARKUSZYDRA

Verschulden mit Gewinn


München–Geradeeinmal224Passagiere
passenaufdieRoyalClipper.AnBordgibt
esnichtdrei,vieroderfünfverschiedene
Restaurants–sonderneins.SovielBe-
scheidenheitzahltsichausimKreuzfahrt-
rankingdesNaturschutzbundsDeutsch-
land(Nabu),derjährlichanprangert,wie
schmutzigdieKreuzfahrtbrancheist.Die
KlimabilanzderRoyalClipperfälltaus
SichtderUmweltaktivistenvergleichswei-
segutaus:DennsieisteinSegelschiff.Vie-
leandereModellebekommendagegen
schlechteNoten.DasGrosderBrancheset-
zeweiterhinumweltschädlichesSchweröl
alsTreibstoffeinundverzichtetaufRuß-
partikelfilter,heißtesvomNabu.
Immerhin:EinkleinerTeilderFlotte
werdeetwassauberer.DasbetrifftSchiffe,
derenMotorenmitFlüssiggas(LNG)betrie-
benwerden.Dasreduziertvorallemden
AusstoßvonStickoxidendeutlich.DieAida
NovaderRostockerReederei,dieimver-
gangenenJahrvomStapellief,warwelt-
weitdasersteKreuzfahrtschiffmitLNG-
AntriebundführtdasRankingderSchiffe
mitdemgeringstenSchadstoffausstoßfür
deneuropäischenMarktan,gemeinsam

mitderneuenCostaSmeraldadesitalieni-
schenUnternehmensCostaCrociere,die
ebenfallsmitFlüssiggasfährt.Sowenig
SchadstoffdieLNG-Schiffeauchaussto-
ßen:FürdasKlimaseiendieSchiffetrotz-
dembelastend.DennwieDieselistFlüssig-
gaseinfossilerBrennstoffundhinterlässt
einenCO¥-Fußabdruck.
ManchenSchiffenhaltendieUmwelt-
schützerwenigstensnochzugute,dasssie
Stickoxidkatalysatoreneinsetzenund
ganzoderteilweiseaufSchwerölverzich-
ten,denbilligstenundumweltschädlichs-
tenSchiffstreibstoff.Besondersschlecht
schneidetdagegenunteranderemdie
mehrals20JahrealteMeinSchiffHerzvon
TUICruisesab.DasgesamteRankingsteht
aufderInternetseitedesNabu.
DerVerbandfordert,Kraftstoffenicht
mehrüberSteuerbefreiungenzusubventi-
onieren.DasZielmüssederflächendecken-
deEinsatzemissionsfreierTechnologien
sein.DochbisKreuzfahrtschiffemitElek-
tromotorenüberdieWeltmeerefahren,ist
esnocheinlangerWeg.LängereRouten
sinddamitnochnichtzubewältigen,Elek-
troschiffesindderzeitnuralsFährenauf

kurzenStreckenimEinsatz.DieHybrid-
technologiewäreeineMöglichkeit,auch
aufKreuzfahrtenzumindestzeitweiseauf
fossileBrennstoffezuverzichten.
ErsteVersuchegibtesbereits:Dienor-
wegischeReedereiHurtigrutenkombi-
niertaufdemneuenExpeditionsschiffRo-
aldAmundsenDiesel-undElektroantrieb.
EmpfindlicheLandschafteninAlaskaund
derAntarktiswilldasUnternehmensomit
möglichstumweltfreundlichansteuern.
DreiweitereSchiffederReedereisollen
mitAkkupackszuHybridschiffenumge-
rüstetundzusätzlichmiteinemLand-
stromanschlussausgestattetwerden.
DennauchwennsieimHafenliegen,belas-
tenvielederSchiffedieUmwelt,weildie
Motorenweiterlaufen.
DasallerdingsliegtnachAngabendes
BranchenverbandderKreuzfahrtindustrie
(Clia)nichtnuranderTechnikanBord,son-
dernauchanderInfrastrukturanLand.In
EuropagebeesnurzweiHäfenmitLand-
stromanlagen:HamburgundKristiansand
inNorwegen–weltweitseiennur16von
1000angelaufenenHäfenentsprechend
ausgerüstet. 

DEFGH Nr. 193, Donnerstag, 22. August 2019 HF2 17





D


asisteineguteBotschaftfürdieAr-
beitnehmerinDeutschlandund
eingroßerErfolgfürdieMitbe-
stimmung:BeiderBildungvonparitäti-
schenAufsichtsrätensindLeiharbeiter
alsBeschäftigtezuzählen.DiesesUrteil
desBundesgerichtshofsstärktnichtnur
dieLeiharbeiterselbst,sonderndiege-
samteBelegschaftvonUnternehmen.
Konkretwurdeentschieden:WennZeitar-
beitnehmerlängeralssechsMonateimBe-
triebeingesetztsind,müssensiebeider
BerechnungdessogenanntenSchwellen-
wertsfürdieparitätischeBesetzungvon
Aufsichtsrätenberücksichtigtwerden.
Dasistwichtig.Dennerstwennmehr
als2000MenschenineinemUnterneh-
menarbeiten,sindArbeitnehmergleich-
berechtigtimAufsichtsratvertreten.Das
bedeutet,GewerkschaftenundBetriebsrä-
tedürfengenausovieleVertreterinden
Aufsichtsratschicken,wiedieAnteilseig-
ner.DasstärktdieDurchsetzungskraft
undMachtderBeschäftigten.Durchdie

gleichberechtigteMitbestimmungkön-
nensieunternehmerischeEntscheidun-
genzugunstenderArbeitnehmerbeein-
flussen.Auchwennderzumeistvonden
AnteilseignernkommendeAufsichtsrats-
vorsitzendeeinVeto-Rechthat,istderEin-
flussderArbeitnehmergroß.InFirmen
mitwenigerals2000Arbeitnehmern
stehtderBelegschaftgeradeeinmalein
DrittelderSitzeimAufsichtsratzu.Ent-
sprechendmachtlosistsieauchundent-
sprechendstarkistdasBestrebenderAr-
beitgeber,denEinflussderBeschäftigen
möglichstkleinzuhalten.
DabeigehtesderArbeitnehmerbank
imAufsichtsratvorallemumdasWohlih-
resUnternehmens.Oftsindsiees,diean
derBasissitzenundfrüheralsdieAnteils-
eignermitbekommen,woesinderFirma
haktundwelcheunternehmerischeEnt-
scheidunghalsbrecherischseinkönnte.
Und:DiedeutscheMitbestimmung,egal
obinAufsichts-oderBetriebsräten,hat
überJahrzehntedafürgesorgt,dassderso-
zialeFriedeindenFirmengeschütztist–
weilsichBelegschaftenaufbesonneneAr-
beitnehmervertreterverlassenundnicht
gleichaufdieBarrikadengehen.
DerBundesgerichtshofhatmitseiner
EntscheidungabernichtnurdieMitbe-

stimmungderArbeitnehmergestärkt
unddenStatusvonLeiharbeitnehmernge-
klärt.ErhatesArbeitgebernauchschwer
gemacht,dasUrteilauszuhebeln.Interes-
santanderEntscheidungistnämlich,
dassbeiderBerechnungdesSchwellen-
wertesnichtderindividuelleLeiharbeiter
zählt,sondernwievieleArbeitsplätzelän-
geralssechsMonatemitZeitarbeitneh-
mernbesetztsind–auchwenndiesewech-
seln.DahinterstecktfolgenderGedanke:
WennderEinsatzvonLeiharbeitnehmern
dauerhafterfolgt,dannsindderenArbeits-
plätzefüreinUnternehmensoprägend
wiedieArbeitsplätzederübrigenArbeit-
nehmer,alsodiesogenanntenStammar-
beitsplätze.
DassdiesdasKernelementderEnt-
scheidungist,zeigt,dassdieRichtersich
mitderbetrieblichenPraxisbeschäftigt
habenunddieMechanismendurchschau-
en.DennbezögesichdieSechs-Monats-
FristnichtaufdenArbeitsplatz,sondern
aufdenindividuellenLeiharbeiter,könn-
tenArbeitgeberimmerwiederjemandan-
dersanheuernundsomitunterdem
Schwellenwertvon2000Arbeitnehmern
bleiben.DiesböteFirmendieMöglich-
keit,dievonihnenungeliebteparitätische
Mitbestimmungzuumgehen.
MitdemUrteildesBundesgerichtshofs
istdiehöchstrichterlicheRechtsprechung
zurLeiharbeitundzurMitbestimmung
wiedereinenSchrittweiter.Bereits
hattedasBundesarbeitsgerichtentschie-
den,dassZeitarbeitnehmerbeiderBerech-
nungderBetriebsratsgrößemitzuzählen
sind.Auchdasistwichtig,dennjemehr
Mitarbeiteresgibt,destomehrMitglieder
hateinBetriebsratunddestostärkerister
dann.DieRichterorientiertensichsicher
auchhierandem,wasihnendierealeAr-
beitsweltbot:immermehrLeiharbeiterin
denBetrieben.Siewurdeneingesetzt,weil
siebilligerwarenalsdieFestangestellten.
DieklugeIdee,Zeitarbeitnehmerdannzu
holen,weildieStammbelegschafteine
plötzlicheAuftragsflutnichtmehrschafft,
wurdesomissbraucht.
Eshatlangegedauert,bisdiePolitiktä-
tigwurdeunddenStatusderLeiharbeiter
gestärkthat.Inzwischenisteinigesge-
schehen.DaszeigtsichbeiderBezahlung,
beidenArbeitsbedingungen,aberauch
beiderHöchstdauerfürdenEinsatzvon
Zeitarbeitnehmernineinembestimmten
Betrieb.Dasssienunauchmitzählen,
wennesumdieBildungvonAufsichtsrä-
tengeht,istrichtigundgerecht.Wennder
dauerhafteEinsatzfürdenBetriebwich-
tigist,dannstehtihnenauchdieMitbe-
stimmungzu.

DassVanessaHallabSeptemberdieChefin
derRestaurant-KetteVapianowird,warso
niegeplant.Dochnachdemderbisherige
VorstandschefCorneliusEverkenurdrei
TagevorderHauptversammlungabdank-
te,erklärtesichdiegebürtigeBritinund
bisherigeAufsichtsratvorsitzendebereit,
dieGeschäftebismindestensApril
zuleiten.EinzigeVoraussetzungdafürwar
ihreWiederwahlaufderHauptversamm-
lungamMittwoch,diealssichergalt.
BesondersvielSpaß,daszeigtsichan
diesemTagimKölnerDorintHotel,dürfte
dieAufgabenichtmachen.KeinLächeln
huschtHallübersGesicht,stattdessenver-
schränktsiedieArmevorihremknalloran-
genenKleidundhörtüberKopfhörerfast
regungsloszu,wasAktionäreihrundihren
KollegenandenKopfwerfen.DieExpansi-
onsstrategieistgescheitert,derVerkauf
desUS-Geschäftswankt,dieAktiehat
rund80ProzentanWertverloren.Kein
Wunder:InDeutschlandverdienteVapia-
norundzehnProzentweniger,inEuropa
mehralselfProzent–undweltweitrund
25,3ProzentwenigeralsnochimVorjahr.
Beimehrals370MillionenEuroUmsatz
blieb2018einVerlustvon101MillionenEu-
ro.VondereinstgroßenErfolgsgeschichte
derdeutschenSystemgastronomieistwe-
niggeblieben.
HauptgrunddafüristdieExpansion
nachÜbersee,nachAustralienbeispiels-
weiseoderindieUSA.Zeitweiseeröffnete
VapianoindreiLänderngleichzeitigund
bautedasGeschäftmitLieferdienstenwei-
teraus.FürdenKonzernbedeutetdas
Schulden,fürdieMitarbeiterDruckund
fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei
VapianowartendieGästeanderTheke
undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder
Salatezubereiten.Dauertdaszweioder
dreiMinutenlänger,springendieKunden
abundgeheninandereRestaurants.
VanessaHallsolldieGastrokettenun
wiederzualterGrößeführen.1967istdie

neueChefinimNordenvonGroßbritanni-
engeboren.IhreKarrierebeganndieWirt-
schaftsprüferinbeiBDO,bevorsieEnde
derAchtzigerzurGetränkefirmaBassBre-
werswechselte.Dortwarsieunterande-
remfürdieFinanzendesSoftdrinkherstel-
lerBritviczuständig.AbAnfangderZwei-
tausenderarbeitetesiefürdenGastrono-
mie-KonzernMitchells&Butlers,einen
dergrößtenBetreibervonRestaurantsund
PubsinGroßbritannien.IneineFührungs-
positionrücktesiespäterbeiderGastrono-
mieketteYo!Sushi.Hallübernahmerstals
Geschäftsführerin,dannalsChefin.An-
dersalsbeiVapianowardieExpansion,die
Halldortvorantrieb,durchauserfolgreich.
AlsderEigentümerderKette2015wechsel-
te,stiegsieausundkümmertesicheige-
nenAngabenzufolgeumihreFamilie.
Erst2018tratsiedemAufsichtsratvon
Vapianobei,wurdezurVorsitzendenund
sollnunabdem1.Septemberdenbisheri-
genVorstandsvorsitzendenersetzen,der
dasUnternehmenauspersönlichenGrün-
denverlässt,wieeshieß.WieHalldiezahl-
reichenProblemelösenwill,lässtsieam
Mittwochallerdingsoffen.Währendihr
VorgängerdenAktionärennochausführ-
licherklärendurfte,wasmanändernwolle
–vonderEinführungeinesMittagsmenüs
bishinzurReduktionderSpeisekarten–
redetHallvorallenDingenübersich.
IhrenLebenslaufliestsielediglichab
undsagt,siehabeeineErfolgsgeschichte
vorzuweisen.ZurStrategiederkommen-
denMonateäußertsiesichnurvage.Sie
wolledieKomplexitätverringern,denSer-
viceindenRestaurantswiederschneller
machenunddieGastlichkeitverbessern.
KonkreteAnsagenüberdieZukunftdesan-
geschlagenenUnternehmensgibtesnicht
–genausowenigwieSzenenapplaus.Die
meistenAktionäredürftenhoffen,dass
stimmt,wassiezumSchlusssagt:„Meine
Handlungenwerdenlautersprechenals
meineWorte.“   

WIRTSCHAFT


BayernsMinisterpräsidentMarkusSöderkündigteineBundesratsinitiativean.Istdas„purerPopulismus“,wieÖkonomenkritisieren? FOTO:PAULZINKEN/DPA

NAHAUFNAHME


„MeineHandlungen
werdenlauter
sprechen
alsmeineWorte.“
Vanessa Hall
FOTO:OH

Die„AidaNova“fährtvonAnfanganmit
Flüssiggasundstößtinsgesamtweniger
Schadstoffeaus. FOTO:ANDREAWARNECKE/DPA

WenigSegler,vieleSchmutzfinken


DieKreuzfahrtbrancheisteindreckigesGeschäft,bemängelnUmweltschützer.Alternativenentwickelnsichnurzaghaft


MITBESTIMMUNG

Allegehörendazu


EineBritinfürdenItaliener


VanessaHallsolldieangeschlageneGastroketteVapianoretten


Gottmitdir,duLandderSparer


PerGesetzwillBayernsMinisterpräsidentSödererzwingen,dassEinlagenbiszu100000EurovonNegativzinsen
verschontbleiben.FinanzministerScholzlässtprüfen,obdasüberhauptverfassungskonformwäre

WennLeiharbeiterdauerhaft
imBetriebarbeiten,dannsteht
ihnenauchMitbestimmungzu

GerichtehabenfürsAbkassieren
mitStrafzinsenbereits
hoheHürdenaufgestellt

RELEASED


abundgeheninandereRestaurants.

RELEASED


abundgeheninandereRestaurants.
VanessaHallsolldieGastrokettenun

RELEASED


VanessaHallsolldieGastrokettenun
wiederzualterGrößeführen.1967istdie

RELEASED


wiederzualterGrößeführen.1967istdie

BY


dreiMinutenlänger,springendieKunden

BY


dreiMinutenlänger,springendieKunden
abundgeheninandereRestaurants.
BY

abundgeheninandereRestaurants.
VanessaHallsolldieGastrokettenunVanessaHallsolldieGastrokettenunBY

"What's


VapianowartendieGästeanderTheke

"What's


VapianowartendieGästeanderTheke
undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder

"What's


undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder
Salatezubereiten.Dauertdaszweioder
"What's

Salatezubereiten.Dauertdaszweioder
dreiMinutenlänger,springendieKundendreiMinutenlänger,springendieKunden"What's

News"


teraus.FürdenKonzernbedeutetdas

News"


teraus.FürdenKonzernbedeutetdas
Schulden,fürdieMitarbeiterDruckund

News"


Schulden,fürdieMitarbeiterDruckund
fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei
News"

fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei
VapianowartendieGästeanderThekeVapianowartendieGästeanderThekeNews"

VK.COM/WSNWS


fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei

VK.COM/WSNWS


fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei
VapianowartendieGästeanderTheke

VK.COM/WSNWS


VapianowartendieGästeanderTheke
undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder

VK.COM/WSNWS


undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder
Salatezubereiten.Dauertdaszweioder

VK.COM/WSNWS


Salatezubereiten.Dauertdaszweioder
dreiMinutenlänger,springendieKunden

VK.COM/WSNWS


dreiMinutenlänger,springendieKunden
abundgeheninandereRestaurants.

VK.COM/WSNWS


abundgeheninandereRestaurants.
VanessaHallsolldieGastrokettenun

VK.COM/WSNWS


VanessaHallsolldieGastrokettenun
wiederzualterGrößeführen.1967istdie

VK.COM/WSNWS


wiederzualterGrößeführen.1967istdie
wiederzualterGrößeführen.1967istdie
wiederzualterGrößeführen.1967istdie
t.me/whatsnws

fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei

t.me/whatsnws


fürdieKundenlangesAnstehen.Dennbei
VapianowartendieGästeanderTheke

t.me/whatsnws


VapianowartendieGästeanderTheke
undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder

t.me/whatsnws


undschauenzu,wieKöcheihrePastaoder
Salatezubereiten.Dauertdaszweioder

t.me/whatsnws


Salatezubereiten.Dauertdaszweioder
dreiMinutenlänger,springendieKunden

t.me/whatsnws


dreiMinutenlänger,springendieKunden
abundgeheninandereRestaurants.

t.me/whatsnws


abundgeheninandereRestaurants.
VanessaHallsolldieGastrokettenun
t.me/whatsnws

VanessaHallsolldieGastrokettenun
wiederzualterGrößeführen.1967istdie
t.me/whatsnws
wiederzualterGrößeführen.1967istdie
Free download pdf