Süddeutsche Zeitung - 22.08.2019

(ff) #1

A


mEndefasstmansicheinHerz
undfragtihneinfach.Ober
nichtmanchmalhadert.Ober
nichtüberdemGedankenver-
zweifelt,wererhätteseinkön-
nen,wenneranjenemTagvor18Jahren
nichtindieserMoscheeinPakistangewe-
senwäre,zurfalschenZeitaneinemfal-
schenOrt.WieseinLebenwohlverlaufen
wäre.EsisteinegrausameFrage,weilsie
dieTürweitaufstößt.
Ersagtdannabernur,dassAllahseine
Geschichtesogeschriebenhabe.„Natür-
lich,wäreichnichtinderMoscheegewe-
sen,wäreichwahrscheinlicheinnormaler
MannmiteinemnormalenLebenin
Medina.Ichwäredagewesen,alsmeine
Großmutterstarb,siehättenichtweinen
müssen.Vielleichtwäreallesaberauch
ganzandersgekommen,werweiß.Allesge-
schiehtauseinemGrund.“
MohammedelGharani,32Jahrealt,
gläubigerMuslim,einaufdasGutevertrau-
enderMensch,nochimmer.Sohnvon
Eltern,dieeinemNomadenstammim
TschadangehörtenundineinerZeitder
DürrenachMedinainSaudi-Arabienflo-
hen,woergeborenwurdeundalsschwar-
zesKindvonEinwanderernnichtsgalt,kei-
nenPasshatteunddieSchulenichtbesu-
chendurfte.WoseinelangeReisebegann.
MantrifftihnineinemLand,vondem
hiernurgesagtwerdendarf,dassesim
WestenAfrikasliegt.Eristrührendfreund-
lich,schlankundhochgewachsenund
trägtdieUniformderStraße:Basecap,
Sonnenbrille,T-Shirt,Jeans.Werseine
Geschichtenichtkennt,kämenieaufden
Gedanken,dasserdieBrilletragenmuss
wegendesStroboskoplichts,dasihnbei
Verhörenblendete.Derwürdedenleichtge-
beugtenRückennichtbemerken,derihn
schmerzt,seitdemermanchmal16Stun-
denlanginfetalerStellungamBodenkau-
ernmusste,anHändenundFüßengefes-
selt.WerseineGeschichtenichtkennt,
würdenichtwissen,dassderEckzahnlinks
unteneineAttrappeist.DenechtenZahn
haterinGuantanamogelassen,alseiner
derWärterseinenKopfpackteundgegen
denBodenschlug,wieersagt.Wiealterda
war?„Ichweißnicht–siebzehn?“

MohammedelGharaniwareinerder
jüngstenMenschen,diejemalsindasUS-
GefangenenlageraufKubaeingeliefert
wurden.14Jahrealtwarerdamals,halb
Teenager,halbKind.
DasGesprächwareigentlichimHotelge-
plant,findetdannaberineinemParkstatt.
ErhatAngst,dassjemandmithörenkönn-
te.ZehnJahreisterjetztraus,insovielen
Ländernhaterseitherversucht,Fußzufas-
sen,undistinnerlichnochimmeraufder
Flucht.AlsseiervorlangerZeitzufälligin
einenHaufenMistgetreten,dersichnicht
abwaschenlässt.DerMististunsichtbar.
AbermancheLeutekönnenihnriechen.
MohammedelGharaniistdamalsvon
Saudi-ArabiennachPakistangereist,um
EnglischundInformatikzulernen.Ein
Freundhatteihmgesagt,mankönneinMe-
dinamitdemReparierenvonComputern
vielGeldverdienen.SeinVaterwarkrank,
derkleineGharaniarbeitetealsStraßen-
verkäuferundkratzteallseinErsparteszu-
sammen.ErreistemitfalschemPassnach
Karatschi.Sommer2001,erwar14.DieAn-
schlägeaufsWorldTradeCenter,erdachte
nichtgroßdarübernach.InseinerFreizeit
spielteerFußball,lernteVokabeln,gingin
dieMoschee.
Unddort,nachdemFreitagsgebet,zwei
Monatenach9/11,holtensieihn.
EineRazziapakistanischerSecurity-
Kräfte,sienahmeneherwahllosLeutemit.
Ihnverhaftetensiewegenseinessaudi-
schenAkzents.ImGefängnisfragtensie
ihnnachal-Qaida.Erhatte,sagter,dieses
Wortniemalszuvorgehört.Siefragtenihn,
woOsamabinLadensei.„BinLaden.Diese
FamiliehatinMedinagroßeMoscheenge-
baut.AberOsama?EinenOsamakannte
ichnicht.“Damalswurdeerzumersten
Malgefoltert.DiePakistanerverkauften
ihn,wiesovieleanderespäter,andieAme-
rikaner:EinpaarTausendUS-Dollarfür
einenGotteskrieger,daswardergängige
Preis.VonKaratschigingesmiteinerMili-
tärmaschinenachKandahar,Afghanistan.
DortlernteerdasF-Wort.UnddasN-Wort.
FuckingNigger.„Ichwusstenicht,wasdas
bedeutete.Dashatmirdannspäterin
GuantanamoeinBrudererklärt.“
EinesNachtsrissendieSoldatenihn
und19andereausdemSchlaf,siemussten
sichnacktausziehen,bekamenHaareund
Bärteabrasiert.Erhattedanatürlichnoch
keinenBart.DannwurdensieineineTrans-
portmaschinederAirForcegestoßen.Sie
kämenjetztindieUnitedStates,hießes.
Amerika.EinervonvielentraurigenMo-
menteninGharanisGeschichteistder,als
19geschorene,gefesselteMännerinoran-
genenOverallsundmitGesichtshaubenin
diesemFlugzeugsitzen,außersichvor
Angst,undein14-jährigerJungeinnerlich
jubelt.Amerika!Hörternichtamerikani-
scheMusik?Schauternichtamerikani-
scheFilme,indenendieGerechtigkeitam
Endesiegt?„Ichdachte,dieseLeutesind
Helden.Wennsiemerken,dasssiesichge-
täuschthaben,schickensiemichmitdem
nächstenFlugzeugwiederzurück.“
Daverschätzteersich.UmsiebenJahre.
GharanigehörtezurerstenWellevonun-
lawfulcombatants–ungesetzlicheKom-
battanten,wieGeorgeW.Bushsienannte
–,dieinGuantanamoinhaftiertwurdenun-
terBedingungen,dievondenVereintenNa-
tionenalsmenschen-undvölkerrechtswid-
rigeingestuftwordensind.Insgesamtfast
800Gefangenebisheute,vielenwarnieet-
wasnachzuweisen.EsgabinGuantanamo
aucheinexternesLagerfürMinderjährige,
CampIguana.DieAmerikanermachten
sichabernichtdieMühe,Gharanistatsäch-
lichesAlterherauszufinden,siehieltenihn

derEinfachheithalberfürvolljährig.Seine
AnwältefandendieGeburtsurkundespä-
termühelos.Erwaram10.Juni1987gebo-
renworden.
MohammedelGharanikaminsCamp
X-Ray.DasLagermussteimApril2002ge-
schlossenwerden,nachdemFotospublik
gewordenwaren,dieselbststrammkonser-
vativeAmerikanerempörten.X-Raybe-
standausKäfigen.KeinSchutzvorderSon-
ne,keinSchutzvorderKälte,jederKäfig
möbliertnurmitzweiEimern.Einermit
Wasser,einerfürdieNotdurft.Gharani
sagt,erseivorAngstwiegelähmtgewesen,
dochimKäfignebenihmhabeeinMann
mitBartgesessen,einweißerMann,der
keinWortArabisch,dafüraberfließend
Englischsprach,undderBärtigehabealles
versucht,ihnzumLachenzubringen.Die-
serMannkamausDeutschland,seinNa-
mewarMuratKurnaz.Aberdasisteine
andereGeschichte.
BeimerstenVerhörsagteGharaniden
Satz,denerausdenFilmenkannte.„Ichha-
bedasRechtaufeinenAnwalt.“DerSoldat
lachte.„DubekommstkeinenAnwalt.“
„Warum?“„DiesistnichtAmerika,hier
hastdukeineRechte.“ErstMonatespäter
habeererfahren,dasseraufKubawar.Ein
Ort,andemdasGesetznichtsgalt.

DieAmerikanerlegtenGharanidreier-
leizurLast:ErseinachAfghanistangereist
undineinemAl-Qaida-Campausgebildet
worden;erhabe2001inToraBoraander
SeitederTalibangekämpft.DieseAnschul-
digungenwiesderRichterRichardLeon
späterzurück,weileskeineBeweisedafür
gabundsienuraufdenAussagenzweier
Häftlingebasierten,diedasMilitärselbst
alsnichtvertrauenswürdigeinstufte.Der
dritteVorwurf,Gharanihabe1998einer
LondonerAl-Qaida-Zelleangehört,erledig-

tesichpraktischvonselbst.Davonabgese-
hen,dasserniemalsinLondonwar:Er
wäredamalselfJahrealtgewesen.
DieFolterinGuantanamowarschlim-
meralsalles,waserfürmöglichgehalten
hatte.DieAnwälteverglichenseineAnga-
benspätermitZeugenberichtenanderer
Häftlinge.DieMethodenwarendieselben.
Sieschlugenihn.Besprühtenihnmit
Pfefferspray.HängtenihnandenHand-
gelenkenaufmitbaumelndenFüßen.Sag-
ten„Nigger“zuihmundwarfendenKoran
vorseinenAugeninEimervollScheiße.
QuältenihnmitStromstößen,bisdie
NägelseinergroßenZehenabfielen.Sie
raubtenihmdenSchlaf,indemsieihnalle
zweiStundenineineandereZelleverleg-
ten.IndemsieSongsspielteninmartiali-
scherLautstärke,dieGuantanamo-Play-
list:„KillingintheName“(RageAgainstthe
Machine),„HighwaytoHell“(AC/DC),
„...BabyOneMoreTime“(BritneySpears)
und„Iloveyou,youloveme,weareahap-

pyfamily“(BarneythePurpleDinosaur).
Dazwischenverhörtensieihn.
Irgendwann,sagter,schrieer:„Ja,ja,
wasimmerihrfragt,ichhabeesgetan!“
DochamnächstenTagsagteer:„Nein.Das
habeichnurgesagtwegenderFolter.“Und
danngingallesvonvornelos.
EswardasEndeseinerKindheit,derBe-
ginnseinerJugend,daheiminMedinagin-
gendieJungsinseinemAlterzurSchule,
insKino,verliebtensichzumerstenMal.
DaheimsaßenseineEltern,ängstigten
sichzuTodeundwusstennichts.Zweimal
versuchteer,sichumzubringen.Daserste
MalwollteersichanderZellentürdiePuls-
adernaufschlitzen.DaszweiteMalver-
suchteer,sichanseinenzusammengekno-
tetenKleidernzuerhängen.Dannbesann
ersichaufseinenGlaubenundprobierte
eskeindrittesMal.
SeineStimmewirdjetztimmerleiser.
Ersagt,dassermüdesei.Obersichkurz
ausruhendürfe?Esstehedochsowiesoal-

lesindemBuch.ErlegtsichuntereinePal-
meundschläftbewegungslos,einehalbe
Stundelang.
DasBuchisteinesderkleinenWunder,
dieMohammedelGharaniebenauchzuge-
stoßensind.Dennnachdemer2009entlas-
senwurde,spürteihnimTschadderfran-
zösischeJournalistundNGO-Mitarbeiter
JérômeTubianaauf.ZweiWochenlanger-
zählteihmGharaniseineErinnerungen,
sielandetenalsProtokollinderLondonRe-
viewofBooks.Jahrespäter,siehattenim-
mernochKontakt,warausderGeschichte
seinerHaftdieGeschichteseinerverzwei-
feltenFluchtdurchAfrikageworden.Basie-
rendaufTubianasRecherchenentstand
dieGraphicNovel„GuantanamoKid“.Die
GeschichtevonMohammedelGharani,in
Guantanamounddanach,penibelrecher-
chiert,imAnhangmitGerichtsaktenund
Wikileaks-Unterlagendokumentiertund
vomIllustratorAlexandreFrancineinem
Stilgezeichnet,deran„TimundStruppi“
erinnert.Naiv,dabeiquälendpräzise.

„GuantanamoKid“ist2018erstin
Frankreicherschienen,späterinBelgien,
Großbritannien,denUSA–undimMai
auchinDeutschland(CarlsenVerlag).Man
solltemeinen,dasseinBuch,dasUnrecht
soklarillustriertwiedieses,Aufmerksam-
keiterregenmuss.Aberganzsoistes
nicht.BeieinemTreffeninParisistJérôme
Tubiana,derjetztfürÄrzteohneGrenzen
arbeitet,ernüchtert:„InBelgienhattenwir
gutePresse,inFrankreichpassierteprak-
tischnichts.Deutschland...malsehen.“Bis
heutesindaufKubanochetwa40Men-
scheninhaftiert.FürdieWeltaberistGuan-
tanamoeinSkandalvongestern.
Dabeiist„GuantanamoKid“einhinrei-
ßendgezeichnetesunderzähltesJugend-
buch,dasauchvollerleiserKomiksteckt,

weshalbmanesjedem14-Jährigenindie
Handdrückenmöchte.Dashatvorallem
mitihmzutun,mitMohammedelGhara-
ni.ErhatinGuantanamoseinePubertät
durchlebt,underrebellierte.Mitdenweni-
genMitteln,dieihmzurVerfügungstan-
den,wehrteersich.ErbewarfdieWärter
mitFäkalien,verklebtedieaufEiseskälte
eingestellteKlimaanlagemitZahnpasta,
tratindenHungerstreik,verbündetesich
mitanderenHäftlingenundignorierteBe-
fehle.Egal,wiedreckigesihmging,erlach-
teseinenPeinigerninsGesicht.Inseiner
Aktesind192„disziplinarischeVerstöße“
verzeichnet,alleinfürdasJahr2007.Die
FolgewarenSchlägeundWochender
Einzelhaft,manchmalinvölligerDunkel-
heit.MohammedelGharanisagt,erseiein
schlimmerJungegeweseninGuantana-
mo.Ersagtaberauch:„Ichhättesonstmei-
neSelbstachtungverloren.“
BisheuteweigertsichGharani,diesie-
benJahre,dieihmweggenommenwur-
den,ganzausderHandzugeben,sieals
verloreneJahreabzutun.Eristauchindie-
serHinsichtderErzählerseinerGeschich-
te.ErhatEnglischgelernt,indemermit
einemgestohlenenStückSeifejedenTag
dieneuenWörteranseineZellenwand
schrieb,wasihm,wieersagt,dreiWochen
Isolationshafteintrug.Erhatsichdurch
seinepermanenteAufsässigkeitHaft-
erleichterungerkämpft.Ertrafauchgute
MenscheninGuantanamo–seineMithäft-
linge,dieer„Brüder“nennt,dieschwarzen
Wärter,dieihmheimlichEssenzusteck-
ten,mitihmlachtenundihntrösteten.
„WennichnichtinGuantanamogewe-
senwäre“,sagtMohammedelGharani,
„ichwärenichtderMensch,derichheute
bin.“AndiesemSatzistnichtsZynisches.

EinUrteildesSupremeCourtbrachte
imJahr2004Hoffnung:DieHäftlingedurf-
tennunanUS-Bundesgerichtenaufwill-
kürlicheInhaftierung(„HabeasCorpus“)
klagen.GharaniwurdevertretenvonClive
StaffordSmith,demGründerderOrganisa-
tionReprieve,diepolitischeGefangeneju-
ristischbetreut.EsdauerteJahre,bissein
FallvordenRichterkam.Aberschließlich,
am14.Januar2009,wurdeeransTelefon
gerufen,erhörtedenUrteilsspruchlive:
„Hiermitwirdverfügt,dassallenotwendi-
genundangemessenendiplomatischen
Maßnahmenergriffenwerden,umdenKlä-
gerelGharaniunverzüglichfreizulassen.“
HierkönntedieGeschichteaufhören.
FlugzurücknachMedina,Wiedersehen
mitseinenEltern,Tränen,Umarmungen.
Dochsoendetsienicht.Guantanamowirft
imLebenderer,diedortgewesensind,ei-
nenlangenSchatten,undbeiMohammed
elGharanireichterbisindieGegenwart.
DieSaudiswolltenihnnichthaben.
NachweiterenfünfMonatenHaftwurdeer
schließlichindenTschadabgeschoben,
dieHeimatseinerVorfahren.EinLand,das
ernichtkannte.JérômeTubianaundein
frühererAnwaltvonReprieve,derihnbis
heuteberätundregelmäßigbesucht,bestä-
tigenseineAngabenvonhieran.
VomTschadführteseinWegindenSu-
dan,zurückindenTschad,dannnachBe-
ninundweiternachGhana.Malbetrieber
eineWäscherei,maleinRestaurant,dann
wiederexportierteerObstundGemüse.Er
heiratete.MitseinererstenFrauhaterdrei
Kinder,mitseinerzweitenFraueines.Er
sprichtnichtgernedarüber.Erweiß,dass
VielehenimWestennichtgeduldetwer-
den.Zwischendurchsahesimmerwieder
soaus,alsseierendlichangekommen.
DochdannbekamdieRegierungWindvon
seinerGeschichte,oderjemandverpfiff
ihnbeimGeheimdienst.Erlandetewieder
imGefängnis,wurdewiedergeschlagen.
InGhanagabmanihmundseinerFamilie
einenTagZeit,dasLandzuverlassennach
siebenJahren.Ermusstealleszurücklas-
sen,wasersicherarbeitethatte,seinHaus,
seinAuto,seinenFernseher,alleMöbel.
NurdieBücherkonnteerretten.
Undjetztisterhier,einStaatenloseroh-
nePassineinerStadtimWestenAfrikas.
SeineersteFrauistmitdendreiKindern
imTschad,erwürdesiegernenachkom-
menlassen.Aberwie?Geldhabeerkeines.
SeinezweiteFraulebtmitdemZweijähri-
genganzinderNähebeiihrenEltern,aber
dieWohnungistzukleinfürnocheinen
Menschen.MeistschläfterinderMoschee.
AnfangdesJahreshaterversucht,Obstzu
importieren,dochdiebeidenContainerka-
menverspätetmitverfaulterWarean.Auf
dieEntschädigungwarteternochimmer.
SeineinzigesfestesEinkommensinddie
umgerechnetetwa100Euromonatlich
vomFlüchtlingshilfswerkUNHCR,dasihn
imJuniauchalsFlüchtlinganerkannthat.
DamitkannerzumindestinWestafrika
erstmalslegalGrenzenüberschreiten.
Undjetzt?
Manchmalwachtermorgensaufund
denkt,dasserinderZelleist.Angst.Er
sagt:„EinesTageswirdallesgutsein.Ich
werdemitmeinerFamilieineinemHausle-
ben,meineKinderwerdenaufeinegute
Schulegehen.IchhabeimmerHoffnung.
WennichnegativaufdieDingeschaue,
werdeichtraurig.Daswillichnicht,und
darumdenkeichimmerpositiv.“
AmnächstenTagfährtmangemeinsam
andenAtlantik.VoneinerAnhöhebietet
sicheinherrlicherBlickaufdasunendlich
blaueMeer.WodasWasserandenHimmel
stößt,schiebtsicheinTankervorbei.Gha-
ranisagt:„Irgendwodortdrüben,aufder
anderenSeite,liegtGuantanamo.“Erer-
zähltvondemTag,andemCampFiveeröff-
netwurde.WiederVernehmerdrohte:„Da
kommstduniemalswiederraus.Wirsper-
rendieTürhinterdirzuundwerfenden
SchlüsselindenOzean.“–„Undichhabege-
sagt:AllahwirddenSchlüsselheraufholen
undihnmirindieHanddrücken.“
ErschauthinausaufsMeer,mussplötz-
lichlachen.Ersagt:„Undhierbinich.“

DEFGH Nr. 193, Donnerstag, 22. August 2019 (^) DIE SEITE DREI 3
MohammedelGharaniheute,mit32Jahren.Undnein,erträgtdieBrillenichtaus
Coolness,sondernweilermuss:dasStroboskoplichtbeidenVerhören. FOTO:REST
Ersagt,erwareinschlimmer
JungeinGuantanamo,esmusste
sein,wegenderSelbstachtung
BeimerstenVerhörinGuantanamosagteerdenSatz,denerausamerikanischen
Filmensogutkannte:„IchhabedasRechtaufeinenAnwalt.“AberderSoldatlachtenur.
ILLUSTRATION:“GUANTANAMOKID“VONJÉRÔMETUBIANAUNDALEXANDREFRANC/CARLSENVERLAG
DasaßensiealsoimFlieger,
gefesselt,geschoren,allehatten
Angst,nurerjubelte:Amerika!
DaheiminMedinagingenJungs
inseinemAlterinsKino,waren
verknallt.Underwurdegefoltert
Ein Leben
MohammedelGharaniwar14Jahrealt,alserineinerMoscheeinPakistan
verhaftetwurde,reinzufällig.DannwarersiebenJahreinGuantanamo.Seitdemist
ereinfreierMann.Aberwasheißtdasschon,einfreierMann?

Alserwiederfreiwar,
hättedasLebenendlichanfangen
können.Hatesabernicht
RELEASED
CampIguana.DieAmerikanermachten
RELEASED
CampIguana.DieAmerikanermachten
sichabernichtdieMühe,Gharanistatsäch-
RELEASED
sichabernichtdieMühe,Gharanistatsäch-
lichesAlterherauszufinden,siehieltenihn
RELEASED
lichesAlterherauszufinden,siehieltenihn
BY
aucheinexternesLagerfürMinderjährige,
BY
aucheinexternesLagerfürMinderjährige,
CampIguana.DieAmerikanermachten
BY
CampIguana.DieAmerikanermachten
sichabernichtdieMühe,Gharanistatsäch-sichabernichtdieMühe,Gharanistatsäch-BY
"What's
rigeingestuftwordensind.Insgesamtfast
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rigeingestuftwordensind.Insgesamtfast
800Gefangenebisheute,vielenwarnieet-
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800Gefangenebisheute,vielenwarnieet-
wasnachzuweisen.EsgabinGuantanamo
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wasnachzuweisen.EsgabinGuantanamo
aucheinexternesLagerfürMinderjährige,aucheinexternesLagerfürMinderjährige,"What's
News"
–,dieinGuantanamoinhaftiertwurdenun-
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–,dieinGuantanamoinhaftiertwurdenun-
terBedingungen,dievondenVereintenNa-
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tionenalsmenschen-undvölkerrechtswid-
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tionenalsmenschen-undvölkerrechtswid-
rigeingestuftwordensind.Insgesamtfastrigeingestuftwordensind.InsgesamtfastNews"
VK.COM/WSNWS
rigeingestuftwordensind.Insgesamtfast
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rigeingestuftwordensind.Insgesamtfast
800Gefangenebisheute,vielenwarnieet-
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aucheinexternesLagerfürMinderjährige,
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