Süddeutsche Zeitung - 22.08.2019

(ff) #1
München–DieBilderausdersyrischen
StadtKhanScheikhungingenimApril
2017umdieWelt:Kinder,dienacheinem
mutmaßlichenGiftgasangriffumjeden
Atemzugrangen.Mindestens86Men-
schenstarbenbeidemAngriff.EineUN-
Untersuchungskommissionmachtdiesyri-
scheRegierungdafürverantwortlich.Jene
StadtinderProvinzIdlibkonntendiesyri-
schenRegierungstruppenvonPräsident
Bascharal-AssadbisMittwochabendnun
fastkomplettzurückerobern.KhanScheik-
hunwarfünfJahreindenHändenderRe-
bellenundliegtanderstrategischwichti-
genStraßevonDamaskusnachAleppo.Id-
libistmitetwadreiMillionenBewohnern
dieletzteRebellenenklave,dienachacht
JahrenKriegnichtvonRegierungstruppen
kontrolliertwird.NachdenEntwicklungen
vomMittwochheißteswohl:nochnicht.
AssadkonntemitdemVordringenindie
StadtdenerstennennenswertenErfolg
seitBeginnderOffensiveimAprilverbu-
chen.EinigeRebellenzogensichnachNor-
denzurück,anderewurdeneingekesselt,
alsdieArmeedenRingumdieStadtund
ihrsüdlichesUmlandschloss.ZudemZeit-
punktnahmendiesyrischeundrussische
LuftwaffebereitsOrtenördlichvonKhan
ScheikhuninsVisier,unteranderemAlteh
oderSaraqib.DieGewaltdervergangenen
Tagehatfast70000Menschenvertrieben,
wiedasGesundheitsdirektoratIdlibund
dieHilfsorganisationSyrianAmericanMe-
dicalSociety(SAMS)meldeten.DieMen-
schenfliehennachNorden,suchenZu-

fluchtaufFeldern–dochweitkommensie
nicht.DieGrenzezurTürkeiistgeschlos-
sen,dieFlüchtlingslagersindüberfüllt.
UnddertürkischePräsidentRecep
TayyipErdoğanwilldensyrischenVor-
marschaufIdlibmitallenMittelnverhin-
dern.EineneueMassenfluchtderSyrerin
dieTürkeiwürdeihninnenpolitischweiter
inBedrängnisbringen.MehralsdreiMillio-

nensyrischeFlüchtlingelebenbereitsin
derTürkei.KritikerwerfenderRegierung
inAnkaravor,seitJuliSyrerabzuschieben
–auchinKriegsgebietewieinIdlib,dasAs-
sadderzeitzustürmenversucht.AmDiens-
tagabendhatdieTürkeidieAbschiebefrist
fürinIstanbulnichtgemeldetesyrische
Flüchtlingebis30.Oktoberverlängert.
Daskönnteauchmitdersichzuspitzenden

SituationinSyrienzusammenhängen.In
Murak,zehnKilometersüdlichderStadt
KhanScheikhun,befindetsicheintürki-
scherBeobachtungsposten,denAnkara
aufkeinenFallräumenmöchte.„Wirha-
bennichtdieAbsicht,ihnwoandersauf-
zustellen“,sagteAußenministerMevlüt
Çavuşoğlu.DieTürkei,RusslandundIran
vermittelnindemKonfliktzwischender
syrischenFührungunddenRebellen.Sie
hattensichaufeinesogenannteDeeskalati-
onszoneinderProvinzIdlibunddieErrich-
tungvonBeobachterpostenentlangder
Frontgeeinigt.
DochAnfangderWochedrohtederKon-
fliktzwischendersyrischenArmeeund
türkischenSoldatenzueskalieren.Kampf-
flugzeuge,vondenenbisheutenichtklar
ist,obsiezurrussischenodersyrischen
Luftwaffegehören,griffeneinentürki-
schenKonvoiinderNähederStadtKhan
Scheikhunan.DreiZivilistensollendabei
umsLebengekommensein,zwölfwurden
verletzt.DerZwischenfallbelasteteauch
dieBeziehungenzwischenMoskauundAn-
kara.RusslandgiltalsengsterVerbünde-
terdessyrischenMachthabers.
DerZweikampfzwischenRusslandund
derTürkeikönntebeieinemSturmaufId-
libeskalieren.AmMittwochsetzteErdo-
ğanaufeinSignalderStärke:Mehrere
MilitärkonvoisfuhrendurchdieProvinzId-
lib,aufdemWegzumtürkischenMilitär-
postennachMurak,dermittlerweilefast
komplettvonsyrischenRegierungstrup-
peneingekesseltist. 



Rom–NunzweifelnsieselbstbeiderLega
anderpolitischenGerissenheitihres
Chefs,unddaswilletwasheißen.Bröckelt
daschonetwas?BisvorzweiWochenwar
MatteoSalvinieinÜberflieger,konkur-
renzlos.Nichtskonnteihmetwasanhaben,
seineGunstwuchstrotzSkandalen.
Immerhießes,SalvinihabeseitderPartei-
übernahmevorbaldsechsJahrenkeinen
einzigengrobentaktischenFehlerbegan-
gen.DaszeigtesichauchandenZahlen:Er
erbtedieLegabeivierProzent,beiden
jüngstenEuropawahlenstandsieplötzlich
bei34Prozent.

Entsprechenderstauntsindnunalle,
wieerratischSalvinidurchdieRegierungs-
krisemäanderte.Erhattesieselbstausge-
löstmiteinemÜberraschungsmanöver
mittenimSommer,bedachteaberoffen-
bardiemöglichenFolgennicht.Zuletzt
hörteerniemandemmehrzu,auchseinen
nächstenVertrautennicht.DieNummer
zweiderLega,derrundumgeschätzteGi-
ancarloGiorgetti,klagtjetztoffenüberSal-
vinisverfehltesTiming.„InderLegagibt
esnunmalkeineDialektik,keineDemokra-
tie,esentscheidetderChefallein“,sagteGi-
orgettinachdemfinalen,denkwürdigen
ShowdownSalvinismitPremierGiuseppe
ConteimSenat.Ziemlichresigniert.
Giorgettiwaresauch,dervorandert-
halbJahren,alsdieLegaandieRegierung
kam,allenMinisternseinerParteiriet,ein
FotovonMatteoRenzi,demgefallenenPre-
mierderSozialdemokratenundderliebs-
tenNemesis,aufihrenBürotischzustel-
len.DieIdeedahinter:Niemandsolltever-
gessen,wieraschdieGunstkippenkann,

geradeinderschnelllebigenitalienischen
Politik,wenndiePopularitätinSelbstgefäl-
ligkeitumschlägt.ObSalvinidenRatmit
demFotobefolgte,istnichtüberliefert.
ManhatteihnauchvorContesAbrech-
nungimSenatgewarnt.DieSeinensahen
dieSchlägekommen.DochSalvinisaßda
undkassiertesiezusehendsungläubig.
ZunächstbliesergenervtdieBackenauf,
manchmallächelteerironisch.Irgend-
wannaber,alsConteihninschnellerAbfol-
ge„verantwortungslos“,„besorgniserre-
gend“,„unvorsichtig“,„leichtsinnig“ge-
nannthatte,wirkteSalviniwiebenom-
men.Wie„einangezählterBoxer“,so
kommentierteeseinModeratorimFern-
sehsenderLa7,derliveübertrug.Dannzog
SalvinieinenRosenkranzausderTasche

undküsstedasKreuz.EsgibttausendFo-
tosvondiesenSchlussszenen,einDrama
inSequenzen.
SalvinierhobsichvonderRegierungs-
bank,wieesdieSenatspräsidentinange-
ordnethatte,stieghinaufzudenRängen,
woseineParlamentariersitzen,undhieltei-
neRedeohnejedeStruktur,ohneAnfang
undEnde.Alswähnteersichwiederauf
derBühneeinerPiazzaoderaufeinerEtap-
peseiner„StrandtourdurchItalien“.Da
reichtes,dasserimprovisiert,dasPubli-
kumistihmjagewogen.Erdeklamierte
alsodiealtenSprüche,dieüblichenVer-
schwörungstheorien,mitdenenerseitJah-
renunterhält,undreihtedieNamenlinker
Politikeraneinander,alswärenesSchreck-
gespenster.Ersei„einfreierMann“,sagte

er,„endlich“.Dochdann,kurzvor20Uhr,
alsContesRücktrittbereitsfeststand,ver-
suchteSalvinieinenverzweifeltenWinkel-
zug:ErzogdenMisstrauensantraggegen
denPremierzurück,mitdemerdasParla-
mentausdenSommerferiengeholthatte,
denganzenAnlassfürdieRegierungskrise.
EswarderletzteVersuch,dieVerantwor-
tungfürdasEndederRegierungmöglichst
dochnochdemPremierzuzuschieben.Das
istdarumbesonderswichtig,weildieItalie-
nerpolitischeTreuebrechernochnielei-
denkonnten.DochContenutzteauchdie-
seKapriolefüreinenKonter.„Wenndirder
Mutfehlt,dieVerantwortungzutragen–
keinProblem:Ichübernehmesie.“Sagte
es,stieginsAutoundfuhrzumStaatspräsi-
denten.
Salvinierzähltnun,dieCinqueStelle
unddieSozialdemokratenhätteneben
schonlangemiteinandergeturtelt,umihn
zustürzen.Allegegenihn.DerBruch?Er
gehevondenanderenaus,vondenFünf
Sternen,dieimmerNeingesagthätten,die
ihnbremsenwollten.DieseVersionderEr-
eignisseistnatürlichnurschwerhaltbar.
IndenArchivenundinseineneigenenPro-
filenindensozialenNetzwerkengibtesge-
nugDokumenteundZitate,diedasgenaue
Gegenteilbelegen:DieCinqueStellesag-
tenimmerzuallemJa,unddenBruch
brachteSalviniaufdenWeg.
DochsowichtigistWahrhaftigkeitin
dieserGeschichtevielleichtgarnicht.Salvi-
nischlüpftindieOpferrolle,esistdiebes-
te,dieihmgebliebenistnachdemmiss-
glücktenCoup,seinemerstenstrategi-
schenFehler.SollteesSozialdemokraten
undFünfSternennichtgelingen,sichauf
einegemeinsameRegierungfürdiekom-
mendenJahrezuverständigen,wasdurch-
ausmöglichist,dannwählendieItaliener
baldeinneuesParlament.Daswäredann
ganznachSalvinisGustoundeineunver-
hoffteGelegenheit,sichschnellwiederzu
erholenvondenSchlägen. Seite

Wien–DieÖsterreichischeVolkspartei
vonSebastianKurzdarfsichauchfürdie
Jahre2018und2019übereinenreichen
Spendensegenfreuen.NachdemdiePartei
vorrundzweiWochenangekündigthatte,
imlaufendenWahlkampf„ausPrinzip“kei-
neSpendenmehranzunehmen,legtesie
nunüberraschendundoffenbarangetrie-
bendurchRecherchenderTageszeitung
DerStandardeineListederbisEndeJuni
eingegangenenSpendenvor.Demnach
hatdieÖVPindendavorliegenden18Mo-
nateninsgesamtrund2,7MillionenEuro
erhalten.Überraschendistdabeiauchder
NamedergrößtenEinzelspenderin:Heidi
Goëss-Horten.

Die78-jährigeWitwedesdeutschen
KaufhausbesitzersHelmutHortenzählte
zujenenbekanntenPersönlichkeiten,die
Heinz-ChristianStracheimIbiza-Video
2017alsgroßzügigeFPÖ-Spendergenannt
hatte.Goëss-HortenhattedasaufSZ-An-
fragedementiert.Aktenkundigistnunje-
doch,dasssievonJahresbeginn2018bis
Mitte2019insgesamtrund930000Euro
andieÖVPgespendethat.DieZahlungwa-
renzuTranchenvonjeweils49000Euro
gestückelt.AbeinerGrenzevon50000Eu-
rohättendieSpendendemRechnungshof
gemeldetwerdenmüssen.

MiteinemvomMagazinForbesauf3,
MilliardenEurogeschätztenVermögen
zähltGoëss-HortenzudenreichstenÖster-
reicherinnen.SiemeidetzumeistdieÖf-
fentlichkeitundwarbislangnichtalsPar-
teispenderinbekannt,sonderneherals
SponsorindesKlagenfurterEishockeyver-
einsKACundalsKunstsammlerin.ImJuli
hattesieangekündigt,vonSommer
anihreSammlungineinemPrivatmuse-
uminderWienerInnenstadtzuzeigen.Im
November2018warihrimÖVP-geführten
KanzleramtdasEhrenkreuzfürWissen-
schaftundKunstverliehenworden.
NachheutigerGesetzeslagewäredie
StücklungunddieHöhederParteispende
illegal.SeiteinerGesetzesänderungimJuli
darfkeinEinzelspenderproJahrmehrals
7500Euroüberweisen,insgesamtdarfei-
neParteinichtmehrals750000Euroan
Spendenannehmen.Zudemmüssenjetzt
alleSpendenüber2500Eurosofortanden
Rechnungshofgemeldetwerden.Nach
denzuvorgeltendenBestimmungenaber
seien,wiedieÖVPschriftlicherklärte,„die
SpendenallegesetzeskonformandieÖVP
Bundesparteigeflossen“.Dieshabeauch
derdafürzuständigeunabhängigeTrans-
parenz-Senatbestätigt.
HeftigeKritikandieserSpendenpraxis
derÖVPkommttrotzdemvondenpoliti-
schenGegnern.DieGrünensprechenvon
„Vertuschung“,dieFPÖvon„Salamitak-
tik“unddieNeoswerfenKurzvor,„Spen-
denschlupflöcherschamlosausgenutztzu
haben“. 

Kapstadt–„DasUrteilwirddieProbleme
inKamerunnichtbeheben,eswirdsiever-
stärken“,sagtFelixAgborBalla,einMen-
schenrechtsanwalt,nachderGerichtsver-
handlungvomDienstag,beidereinMilitär-
tribunalzehnOppositionellezulebenslan-
gerHaftverurteilte–wegenAnstiftung
zumTerrorismusundzurSezession.Die
Angeklagtensollenaußerdemetwa
400MillionenEuroStrafezahlen,mitge-
rechnetisteinangeblicherSchadenersatz
fürSachbeschädigungen,diebeiProtesten
gegendieRegierungentstandenseien.
Menschenrechtsorganisationenkritisier-
tendasUrteil.JuliusSisikuAyukTabeist
derBekanntestederVerurteilten,erer-
nanntesich2017zumPräsidentenderRe-
publikAmbazonia,einerAbspaltungvon
zweianglofonenRegionenimansonsten
mehrheitlichfrankofonenKamerun,die
nichtanerkanntwird.

VieleJahreschonprotestiertdieeng-
lischsprachigeMinderheitgegendieDomi-
nanzderMehrheit,einKonflikt,beidem
bereitsetwa2000MenschenumsLeben
kamenundeinehalbeMillionausihrerHei-
matvertriebenwurde.DerKonfliktisteine
indirekteFolgederdeutschenKolonial-
zeit,nachdemEndedeserstenWeltkrie-
gesbeauftragtederVölkerbundFrank-
reichundEnglandmitderVerwaltungdes
ehemalsdeutschenGebietes.
NacheinerVolksabstimmung
schlosssicheinTeilderanglofonenGebie-
teNigeriaan,deranderedemRestvonKa-
merun–aberunterderBedingung,dasbri-
tischeErb-,Schul-undJustizsystemfort-
führenzudürfen.AmAnfangfunktionier-
tees,dasLandgabsicheinföderalesSys-
tem,dieStaatseinnahmenwurdeneiniger-
maßengerechtverteilt.ImJahr1972aber
wurdedieVerfassunggeändert,Kamerun
wurdezueinemzentralistischenStaat,so
wiedasVorbildFrankreich.
EnglischeBildungsabschlüssewurden
durchfranzösischeersetzt.ÜberdieJahre
blutetendieanglofonenRegionenaus.Ent-
scheidungenwerdeninJaundegefällt,die
EinnahmenausdemErdölvorallemandie
frankofonenLandesteileverteilt,während
andernortsdieInfrastrukturzerfällt.Als
dieRegierung2016LehrerundGerichts-
mitarbeiterindenWestenschickte,die
keinEnglischsprachen,intensivierten
sichdieProteste.
EinTeilderanglofonenOppositionwill
dieAbspaltungmitGewalterreichenund
schrecktauchvorEntführungennichtzu-
rück.DergroßeTeilaberdemonstriert
friedlich,istzuVerhandlungenmitderRe-
gierungbereit,darunterauchdernunver-
urteilteAyukTabe.DasRegimevonPräsi-
dentPaulBiyawillabernichtverhandeln–
AyukTabewurdevonSpezialeinheitenin
Nigeriafestgenommen,zusammenmit
fast50weiterenOppositionellen,undnach
Kamerunausgeliefert,waseinnigeriani-
schesGerichtspäteralsrechtswidrigkriti-
sierte.BeobachterrechnennachdemUr-
teilmiteinemerneutenAufflammender
ProtesteindenanglofonenRegionen.Im-
merwiedergehtdieArmeebrutalgegenje-
denProtestvor.Wasinternationalbisher
wenigKritikhervorgerufenhat.DieBun-
deswehrunterstütztedieArmeevonKame-
runbisvorKurzemnochmitAusbildungs-
hilfe.
DemnächststehteinweiteresUrteilan,
demOppositionellenMauriceKamto
drohtdieTodesstrafe,ihmwirdvoneinem
Militärankläger„Rebellion“vorgeworfen.
KamtohattemitvielenweiterendieProtes-
tegegendiemutmaßlichgefälschteWie-
derwahlvonPräsidentPaulBiyaorgani-
siert,derdasLandseitfastvierJahrzehn-
tenimmerautokratischerregiert.

 

InrömischenQuirinalspalast,Amtssitzdes
italienischenStaatspräsidenten,laufennun
dieKonsultationenzurLösungderRegie-
rungskrise.TheoretischsindmehrereBera-
tungsrundenmitdenParteienmöglich.
DochStaatsoberhauptSergioMattarella,
dasindieserPhasedieFädenzieht,hatesei-
lig:DieersteRundesetzteeran,dawardie
populistischeKoalitionausCinqueStelleund
LegaerstseiteinpaarMinutenzerbrochen.
BereitsAnfangnächsterWoche,sohört
man,möchteereineklareVorstellungdavon
haben,obesimbestehendenParlamenteine
andereundsolideMehrheitgibt,dieesbis
zumEndederLegislaturperiode2023schaf-
fenkönnteundwereinesolcheanführenwür-
de.Amwahrscheinlichstenmuteteinneues
BündnisausdenFünfSternenunddenSozial-
demokratenvomPartitoDemocraticoan.Mit
denStimmenvonFraktionslosenundVertre-
ternderautonomenRegionenhättensiein
beidenKammerneineMehrheit.Nochaber
istschleierhaft,wieihrgemeinsamesRegie-

rungsprogrammaussehenundwereingelb-
rotesKabinettanführenkönnte.
InseinerDirektionssitzungbeschlossder
PartitoDemocraticoamMittwoch,denDia-
logmitdenSternenaufzunehmen,undstell-
tefünfVorbedingungen:klaresTreuebe-
kenntniszurEU;ZentralitätdesParlaments;
nachhaltigeumweltbewussteEntwicklung;
neuerUmgangmitdenMigrationsflüssenin
europäischerRegie;UmkehrinderWirt-
schafts-undSozialpolitik.
ScheiterndieVerhandlungenfürdieseein-
zigmöglicheAlternative,könnteMattarella
dieParlamentskammernsofortauflösen
undNeuwahlenfürHerbstansetzen.Frühes-
terTerminwäredannwohlAnfangNovem-
ber.DieKampagnefielemittenindieheiklen
Etatdiskussionenfür2020.Mattarellakann
aberauchein„institutionellesÜbergangska-
binett“berufen,dasdiedringendenGeschäf-
teerledigtundmittelfristigzuNeuwahlen
führt.IndiesemFallwürdendieItaliener
wahrscheinlichimFrühjahrwählen. OM

DieTruppenvonPräsidentBascharal-AssadrückenRichtungNordenvor.Bomben-
angriffetrafenamDienstagauchdasDorfBenininIdlib. FOTO: OMAR HAJ KADOUR / AFP

Moskau–Keinerkannernsthaftbehaup-
ten,manredezuwenigmiteinanderin
BerlinundinMoskau.AmMittwochtrafen
sichderrussischeundderdeutscheAußen-
ministerzumfünftenMalindiesemJahr.
Nahezumonatlichsehensiesichalso,und
dasseisinnvoll,stellteHeikoMaasgleich
zuAnfangfest,alsersichmitSergejLaw-
rowindenengenPresserauminMoskau
setzte.ZuletzthattensichdiebeidenimJu-
libeimPetersburgerDialoggetroffen.
EindrängendesThemaistdabeistets
derUkraine-Konflikt,dahofftHeiko
Maas,dasses„nunendlicheinenFort-
schrittegebenkönnte“.DergrößteTeildie-
serneuenHoffnungknüpftsichweniger
anMoskaualsandieTatsache,dassdie
UkrainemitWolodimirSelenskijseitMai
einenneuenPräsidenthat,undnachder
ParlamentswahlimJulinunbaldauchei-
nenneuenAußenminister.Dann,sohofft
Maas,könntensichLawrow,erselbst,der
ukrainischeundderfranzösischeAußen-
ministergemeinsam„sehrintensivdar-
überunterhalten“,wieesweitergehensol-
le.Imsogenannten„Normandie-Format“
versuchenDeutschlandundFrankreich
seit2014zuvermitteln,dasletzteTreffen
istzweieinhalbJahreher.FrankreichsPrä-
sidentEmmanuelMacronhattenachei-
nemGesprächmitWladimirPutinam
MontagebenfallseinneuesNormandie-
TreffeninAussichtgestellt.Zuvorfindet
amWochenendeimfranzösischenBiarritz
dasG-7-Treffenstatt,daskeinG-8-Tref-
fenseinwird,weilRusslandseitBeginn
desKonfliktesnichtmehrteilnehmen
darf.Seit2014herrschtKriegindenGebie-
tenDonezkundLugansk,dortkämpfen
ukrainischeTruppengegenvonRussland
unterstützteSeparatisten.Auchjüngstsei-
endabeiMenschengestorben,sagteMaas,
„demmusseinEndegesetztwerden.“

ErsiehtFortschritte,waseinenWaffen-
stillstandunddie„Truppenentflechtung“
angehe–Fortschritte,wiesie„inderVer-
gangenheitsonichtfeststellbargewesen
sind“.PutinhatimJuliundimAugustmit
Selenskijtelefoniert.Dabeisollesauchum
die24ukrainischenMatrosengegangen
sein,welchedierussischeKüstenwacheEn-
deNovemberaufdemAsowschenMeer
festgenommenhatte.Maashattemehr-
fachgefordert,siefreizulassen.Lawrow,
derinsgesamtwenigRedezeitaufdasThe-
maUkraineverwendete,warfdenSeeleu-
tenerneutvor,auf„verbrecherischenBe-
fehl“gehandeltzuhabenundgingnichtnä-
heraufdieVerhandlungenzuderenFreilas-
sungein.
Erklagteliebererneutdarüber,dassdie
Amerikanerdenmittlerweileobsoleten
INF-Vertragverletzthätten,Maaswider-
sprachroutiniert.Undauchsonstgabesge-
nügendProblemthemen,denKrieginSyri-
en,dasAtomabkommenmitdemIran,die
angespannteLageamPersischenGolf.Ein
ReizthemaistseitdemletztenTreffen
dazugekommen:IndenvergangenenWo-
chenprotestierteninMoskauZehntausen-
degegengelenkteLokalwahlen,die
RegierungreagiertmitFestnahmenund
anderenRepressionen.Maaserinnertedar-
an,dassRusslandsichmitseinemVerbleib
imEuroparatauchWertenwiePresse-und
Versammlungsfreiheitverpflichtethabe.
BeieinerDemonstrationEndeJuliwarein
MitarbeiterderDeutschenWellekurzzei-
tigfestgenommenworden,ein„nichtnach-
vollziehbarerVorgang“,soMaas.Kurzdar-
aufhattedasrussischeAußenministerium
demSenderzudemvorgeworfen,erhabe
zudenProtestenaufgerufen.Essei„nicht
realistischzuglauben“,soMaas,dass
„DeutschlandoderdeutscheMedienEin-
flussnehmenwollenaufsolcheinnenpoliti-
schenEntwicklungen.“ 

 


AssaderringtEtappensieg


SyriensArmeeerobertKhanScheikhunundkesseltinderRegionIdlibRebellenein.ZehntausendesindaufderFlucht


Häppchenweise


EineMilliardärinspendetederÖVPknappeineMillionEuro


DieneueRolle:Opfer


SchwerangeschlagenstehtMatteoSalvinida,nachdemerItaliensKoalitionimAlleingangzertrümmerthat.Selbst
inseinerLegazweifeltmananihm.WährenddessenbeginntdieSuchenacheineranderenRegierungsmehrheit

DerPräsidenthateseilig


DEFGH Nr. 193, Donnerstag, 22. August 2019 (^) POLITIK HMG 7
Erwusstekaum,wieihmgeschah:Lega-ChefMatteoSalvinimusstedieStandpaukedesscheidendenPremiersGiuseppeConteaushalten. FOTO: ANDREAS SOLARO / AFP
Ab50000Eurohättendie
SpendendemRechnungshof
gemeldetwerdenmüssen
GetreuewarntendenLega-Chef
vorderAbrechnung
desPremiers.Vergebens
DieHoffnungdesDeutschenist,
dasswiedereinUkraine-Gipfel
zustandekommt
Vielzureden
inMoskau
BundesaußenministerMaastrifft
seinenrussischenKollegenLawrow
Beobachterrechnennachdem
Urteilmiteinemerneuten
AufflammenderProteste
Lebenslangfür
Separatisten
InKamerunwächstderFrust
indenanglofonenRegionen
RELEASED
dieHilfsorganisationSyrianAmericanMe-
RELEASED
dieHilfsorganisationSyrianAmericanMe-
dicalSociety(SAMS)meldeten.DieMen-
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wiedasGesundheitsdirektoratIdlibund
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"What's
ScheikhuninsVisier,unteranderemAlteh
"What's
ScheikhuninsVisier,unteranderemAlteh
oderSaraqib.DieGewaltdervergangenen
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oderSaraqib.DieGewaltdervergangenen
Tagehatfast70000Menschenvertrieben,
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