G
eheimnisvolle Botschaften
aus einer weit zurücklie-
genden Zeit beschäftigen
Archäologen in Kirgisistan. Man
findet die Steinritzungen vie-
lerorts in diesem zentralasiati-
schen Land. Sie zeigen oft Men-
schen mit einer Sonne anstelle
des Kopfes oder Tiere, deren
Horn oder Schwanz spiralförmig
zusammenläuft und in der Dar-
stellung einer Sonne mündet.
Die ältesten Abbildungen stam-
men aus dem 5. Jahrhundert
v. Chr.: aus der späten Bronze-
zeit in dieser Region. „Fast alle
kann man in Verbindung mit
religiö sem Glauben deuten“,
sagt die Archäologin Aida Abdy-
kanova von der Amerikanischen
Universität Zentralasiens. „Arte-
fakte aus dieser Epoche haben
oft mit der Anbetung von Tieren
und der Sonne zu tun.“ Die
Erforschung der Petroglyphen
wird von der National Geogra-
phic Society gefördert.
Die Symbole auf den Steinen
spielen in der Kultur Kirgisi s-
tans noch immer eine Rolle, als
Schmuck auf Kleidung wie auch
Teppichen. Manche deuten sie
als Ausdruck des ewigen Kreis-
laufs des Lebens.
RÄTSEL IN STEIN
Solche Petro glyphen geben
Archäologen in Kirgisistan
Rätsel auf. Viele dieser bis zu
2 500 Jahre alten Bilder
drohen durch die natürlichen
Kräfte und die weitere
Erschließung des Landes ver-
loren zu gehen.
INSIDER
JG. 21, NR. 9
NATIONAL GEOGRAPHIC
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156 NATIONAL GEOGRAPHIC