Miba - September 2019

(Brent) #1

Der Fristablauf am 17. Februar 1992
beendete schließlich alle weiteren Ein-
sätze und die Maschine rollte, nachdem
eine Hauptuntersuchung als zu teuer
abgelehnt worden war, auf das Abstell-
gleis. Erst 1994 gelang es, den Einzel-
gänger an eine italienische Gleisbaufir-
ma zu verkaufen. Die Aufarbeitung des
wagenbaulichen Teils der V 320 wurde
im slowenischen AW Maribor durchge-
führt, während die Maschinenanlagen
in Italien überholt wurden. Der Einsatz
in Italien endete 1998, als die Bahnge-
sellschaft Waldhof (BGW) die Lokomo-


tive zurück nach Deutschland holte.
Nach einer neuerlichen Aufarbeitung
im Jahre 1999 stand sie ab Anfang
2000 für die Gleisbaufirma Wiebe in
einer attraktiven gelben Farbgebung
im Einsatz und war vor Bauzügen im
gesamten Bundesgebiet zu sehen.
Am 2. August 2015 wurde in Donau-
wörth das Lager am Radsatz 6 links
defekt und restlos zerstört. Nachdem
weitere Schäden festgestellt worden
waren, wurde auf eine Reparatur ver-
zichtet, zumal ab 28.5.2016 eine neue
Haupt untersuchung angestanden hät-

te. Da die Lok im Bauzugdienst zudem
einen recht hohen Instandhaltungsauf-
wand erforderte, entschied Wiebe, sie
nicht mehr in Betrieb zu nehmen.
Einige Zeit wurde die Lokomotive in
einer Halle der Firma Wiebe in Nien-
burg untergestellt und dann im August
2017 nach Kassel zum dortigen Bom-
bardier-Werk und somit zu ihrer eins-
tigen Entstehungsstätte überführt. Dort
soll sie – leider im der Öffentlichkeit
nicht zugänglichen Bereich – mittelfris-
tig ausgestellt werden.
Matthias Maier

Dass eine 3200 PS
starke Lok als Bau-
zugmaschine durch-
aus gefordert sein
kann, zeigt dieses
Bild. Es entstand am
25.8.2003 bei Wesel.
Foto: Peter Nagel-
schmidt/Eisenbahn-
stiftung

Free download pdf