Miba - September 2019

(Brent) #1

Der Bahnübergang ist hier wegen
seiner Lage und des geringen Verkehrs-
aufkommens auf der Schiene nicht be-
sonders gesichert. Es gibt keine
Schranken, lediglich die beiden Andre-
askreuze weisen auf die Zugstrecke
hin. Befestigt ist der Bereich zwischen
und neben den Schienen mit einfachen
Holzbohlen, die noch nicht einmal
gleich lang sind.


Frisch ans Werk


Einen solchen Bahnübergang gibt es
beispielsweise von Model Scene. Er ist
lasergeschnitten und bereits vorab ko-
loriert. Mir persönlich erscheinen die
gewählten Farbtöne ein wenig zu „kalt“
und so entschloss ich mich, die Farbge-
bung mit Emailfarben meinem Ge-
schmack anzupassen. Nachdem die
Bohlen zunächst mit Humbrol Nr. 98
grundlackiert wurden, wird der befah-
rene Bereich mit wenig Braun und
Ocker lediglich betupft. Es soll kein ein-
heitliches Farbbild entstehen. Fugen
und Holzmaserung lassen sich an-
schließend mit einer stark verdünnten
Farbbrühe betonen, während der
Farbton „Silver Grey“ von Vallejo die
Lichtspitzen setzt.
Der Bahndamm ist fertig gestaltet,
der Feldweg aus dünnen Dämmstoff-
platten angelegt und mit Gipsputz an
den Rändern modelliert und das Gelän-
de ist dunkelbraun gestrichen. Jetzt
folgt das Gleis, dessen Schwellen und
Schienenprofile mit gemischten Abtön-
farben bzw. mit einer Emailfarbe (hier
Revell Nr. 83) lackiert werden.
Der Bereich zwischen den Profilen
wird bis auf die Breite des Bahnüber-
gangs mit „normalem“ Schotter (hier
selbst ausgesiebter Steinbruch) gestal-
tet. Auf dem Bahnübergang werden die
Zwischenräume allerdings mit feinem
Sand verfüllt, maximal bis zur Ober-
kante der Schwellen, da sonst die Boh-
len nicht mehr aufliegen.
Während die Bohlen zwischen den
Schienen plan auf die Schwellen ge-
klebt werden können, verhindern die
Kleineisenteile außen an den Schwel-
len einen bündigen Abschluss der äu-
ßeren Bohlen mit den Profilen. Abhilfe
schafft hier ein 1 mm starker Kunst-
stoffstreifen, der das Malheur beseitigt.
Geklebt wird am besten mit einem Al-
leskleber, der die unterschiedlichen
Materialien gut miteinander verbindet.
Jetzt kann auch an den Außenseiten
geschottert werden. Kupplungsabwei-
ser in Form von Blechstreifen aus ge-


MODELLBAU-PRAXIS

Die Gleise samt
Korkgleisbettung
sind verlegt, die
Schienenprofile wer-
den mit einer Email-
farbe gestrichen. Der
Unterbau des Feld-
wegs besteht aus ei-
ner dünnen Dämm-
stoffplatte. Das vor-
bereitete Gelände
wird mit einer Ab-
tönfarbe grundla-
ckiert.

Die Gleiszwischenräume werden eingeschottert. Im Bereich des Bahnübergangs wird aber nur
feiner Sand (Schotter) verteilt, der bis maximal Oberkante Schwellen abschließen sollte.

Selbst ein einfacher Feldweg an einem Bahnübergang kann zu einem Blickfang werden. Die
Gestaltung ist nicht schwierig und bietet jede Menge Bastelspaß. Wichtig ist wie bei fast allen
Modellbauarbeiten ein Blick für das Detail und die Auswahl der richtigen Arbeitstechniken bei
der Umsetzung. Fotos: Thomas Mauer
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