Miba - September 2019

(Brent) #1

Booster Viewer von LS digital im Einsatz


Boosterwatch


Im Sortiment von LS digital findet sich mit
dem Booster Viewer ein preiswerter Bau-
stein, der die Abschaltung eines Boosters oder
einer anderen Stromversorgung überwachen und

einem Rückmeldedecoder zuführen kann. MIBA-Autor Dr. Bernd


Schneider zeigt den exemplarischen Einsatz zusammen mit dem


RMX-System von rautenhaus digital.


B


ooster modernerer Bauart – wie
beispielsweise die Booster aus dem
μCon-System von LS digital oder der
ECoSBoost von ESU – können System-
und Lastzustände an die Zentrale und
damit auch an ein Steuerungspro-
gramm auf dem Computer melden. Vie-
le ältere Booster können das nicht. Da
aber die Umrüstung einer bestehenden
Digitalsteuerung eine erhebliche finan-
zielle Belastung darstellen würde, wer-
den im Folgenden zwei Möglichkeiten
der Nachrüstung aufgezeigt: Sowohl
die Verwendung des Booster Viewers
von LS digital wie auch die „Stromfluss-
Detektion“ mittels Rückmeldebaustein
lassen sich vom hier exemplarisch ge-
zeigten Beispiel des RMX-Systems von


rautenhaus digital auf viele Digitalsteu-
erungen übertragen.

Booster Viewer


Der ca. 15 x 50 mm große Baustein von
LS digital orientiert sich von den An-
schlüssen her (verständlicherweise) am
μCon-System des gleichen Herstellers.
In Längsrichtung kann es quasi ohne
Änderungen direkt in die bestehende
Verkabelung eingeschleift werden.
Die Rückmeldeleitungen werden
über zwei kleine seitliche Schraub-
klemmen angeschlossen und beispiels-
weise mit einem s88-Modul oder einem
Tastermodul bzw. Encoder des jeweili-
gen Digitalsystems verbunden.

Der
Booster
Viewer von
LS digital kann
direkt in die Anlagen-
Zuleitung des zu überwa-
chenden Boosters eingeschleift
werden.
Für die Verbindung mit anderen Digital-
systemen kann auf direktes Anlöten oder
entsprechende Steckverbinder aus dem Elek-
tronikfachhandel zurückgegriffen werden.

Wer mag, baut aus einer zweipoligen
Schraubklemme, einem ebenfalls zweipoli-
gen, abgewinkelten Wannenstecker und ei-
nem Stück Lochstreifenplatine einen Adapter,
der bequem über Schraubanschlüsse mit der
Anlagenverdrahtung verbunden werden
kann. Je nach Bedarf kann die Platine etwas
größer ausgeführt werden und auch gleich
zur Montage des Booster Viewers verwendet
werden. Für eine stehende Montage des
Booster Viewers gibt es die Wannenstecker
auch in gerader Ausführung.

Bei aktivem Booster liefert der Boos-
ter Viewer über den Rückmelder ein
„aus“. Im Fehlerfall, also bei inaktivem
Booster dementsprechend ein „ein“.
Über den Nutzen einer Booster-Über-
wachung kann trefflich gestritten wer-
den, da die Abschaltung eines Boosters
zwar zu erheblichen Betriebsein-
schränkungen führt, bei halbwegs ge-
schickter Planung der Modellbahnanla-
ge Unfälle aber nahezu ausgeschlossen
sind. Somit kann der Nutzen der Boos-
ter-Überwachung in einer leichteren
Wiederherstellung des Normalbetriebs
und einer schnelleren Problemidentifi-
kation gesehen werden.

Komplettüberwachung


Der Booster Viewer kann – entgegen
seiner Namensgebung – auch für die
Überwachung anderer Stromquellen
verwendet werden, beispielsweise zur
Überwachung von Gleich- und Wech-
selstromquellen ab ca. 5 Volt. Dies er-
laubt die Überwachung von extern in
Schalt- und Funktionsdecoder einge-
speisten Stromquellen zum Stellen von
Magnetartikeln wie Weichen, Signalen
oder eben zur Beleuchtung von Signa-
len.
Insbesondere eine fehlende Überwa-
chung der Stromquellen zum Betrieb
von Weichen stellt eine erhebliche (!)
Sicherheitslücke dar, da das Digitalsys-
tem und damit auch das Steuerungs-
programm bei erfolgreichem Versen-
den des Stellbefehls stets von deren
erfolgreicher Ausführung ausgeht und
die normalen Betriebsabläufe weiter-
führt.
Wird dann womöglich durch „spar-
samen“ Einsatz von Gleisbesetztmel-
dern auf eine lückenlose Überwachung
der Gleisabschnitte verzichtet, sind
Flankenfahrten, Zusammenstöße etc.
quasi unausweichlich und damit ggf.
erhebliche Schäden an den Fahrzeu-
gen und der Anlage zu erwarten.
Dr. Bernd Schneider
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