Ratgeber Frau und Familie - September 2019

schaute zu uns rüber, ganz ruhig.
Ich spürte förmlich, dass er dachte:
,Bei allen Göttern, was stehen die
da so blöd rum? Hier spielt doch
die Musik!’ Dann drehte er langsam
ab in Richtung der Bäume für seinen
Abendtrunk. Ich war so überrascht,
dass ich erst an meine Kamera
dachte, als es zu spät war. Ich habe
ein Foto, und man sieht ihn auch,
doch nur als Schatten, wie er ver-
schwindet. Der Gedanke, dass der
Tiger dort stand und uns gemütlich
beobachtete, wie wir da im Jeep in
die falsche Richtung peilten, habe
ich amüsiert den Rangern mitge-
teilt – und denen war es so peinlich.
Sie konnten ja nicht wissen, dass
die Lage wieder voll in mein Katzen-
bild passte. Sie machen was sie
wollen – und der Mensch muss es
akzeptieren.“

Die Idee zu diesem Beitrag kam mir

bei einem Besuch von Freunden.

Auf einem Fensterbrett entdeckte

ich zwischen Töpfen mit weißen

Orchideen die Skulptur einer Katze

aus schwarzem Stein. Als ich sie

betrachtete, sagte die Hausherrin:

,Das ist Bastet, die Katzengöttin.

Wir haben sie von einem Besuch in

Ägypten mitgebracht, denn die

Ägypter haben schon in alter Zeit

die Katze als Göttin verehrt, und

ich dachte, sie passt auch zu uns.’

Und wie auf Kommando schob sich

in diesem Moment die Tür auf und

eine prächtige Katze kam herein –

rötlich-braun, auffallend groß, mit

spitzen Ohren und buschigem Bart.

Ich staunte und hörte von der

Freundin, dass ich gerade Mia ken-

nengelernt hatte, eine Main-Coon,

auch amerikanische Waldkatze ge-

nannt. Tja, Mia ist ein großes Mäd-

chen, mit dem buschigen Schwanz

85 cm lang. Kater dieser Ras-

se können locker eine Größe

von einem Meter erreichen,

und sie sind auch schwerer als

die üblichen Hauskatzen. Wir wol-

len noch eine zweite Katze zu uns

holen, denn Mia wird es in der

Wohnung allein zu langweilig, sie

braucht eine Spielkameradin.“

Das sollte man wissen

Ich hätte stundenlang über Mia zu-

hören können, aber ich beschloss,

mich noch weiter schlau zu machen,

das Katzenthema fest im Kopf. Und

hier verrate ich, was ich alles

über Hauskatzen erfahren konnte:

8,4 Millionen Miezen und Kater

wohnen als Haustiere in Deutsch-

land. Bei guter Pflege können sie

15 bis 20 Jahre alt werden. Sie gelten

als „Kulturfolger“, das heißt, sie

leben gern da, wo

auch Menschen sind.

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