Selbst ist der Mann - September 2019

(Joyce) #1
D Ku nstharzfarbe
Den Löwenanteil aller
Wandfarben stel len Kunst­
harzfarben dar. Ob in Weiß
oder fertig abgetönt,
ob in hoher oder minderer
Qualität - gestrichen wird
meist mit diesen Farben.

V


iele werden es aus eigener Erfah­
rung kennen: Ist manjung und hat
nur wenig Geld, gebt n1an in den Bau­
markt und greift zum billigsten Pott
Farbe. Beim Streichen stellt man dann
schnell fest, dass die Farbe schlecht
deckt und man je nach Zustand des
Untergrunds zwei- oder sogar dreimal
streichen 1nuss. Oder-was auch beliebt
ist - man kauft zwar schon die bessere
Farbe, verdünnt sie aber mit Wasser,
was zu1n gleichen, frustrierenden Er­
gebnis führt - einer schlechten De­
ckung. Im Endeffekt verbraucht man
so mehr Farbe und zahlt bestenfalls
genauso viel, als wenn man direkt und
pur zur teureren Wandfarbe gegTiffen
hätte.

Achten Sie auf Deckkraft
und Nassabriebbeständig­
keit. Klasse 1 ist Spitze

Aber was heißt eigentlich "teuer<'? Im
Schnitt sind es 40 Euro für 10 Liter, die
man für eine Wandfarbe der Deckkraft­
klasse 1 ausgeben muss. Die Angaben
zum Deckvermögen bzw. zum Kontrast­
verhältnis finden sich meist sehr pla­
kativ und groß auf jedem Farbeimer.
Legt man mehr Wert auf Reinigungs­
freundlichkeit, sollte man auch auf den
Nassabrieb achten. Hier ist Klasse 1
ebenfalls das Beste. Oft finden sich im
Baumarkt keine Farben, die in beiden
Klassen Spitze sind. Hier muss n1an
ggf. den Fachhandel aufsuchen oder
online schauen- und deutlich n1ehr als
40 Euro einkalkulieren!
Die Angaben zur Deckkraft und zum
Nassabrieb sind allgen1eingültig für
alle Arten von Dispersionsfarbe, also
Anstrichmittel, die durch Verdtmsten
von Wasser troclmen. Unterschiede gibt
es vor allem in Bezug auf die Bindemit­
tel. Bei den im Handel üblichen Kunst­
harzdispersionsfarben sind dies eben

SCHON GEWUSST?

Inhaltsstoffe


Kunstharzfarben
r.Jwasser ist das Trägermedium. Es
verdunstet später. D Pigmente; in
weißer Farbe Titandioxid/ einer der
teuersten I nhaltsstoffe. [i Additive;
verbessern Mischbarkeit und
Trocknung. El Bin-
demittel (bei Kunst-

harzfarben z. B. Acrylatharz). D
Füllstoffel z. B. Silikate (wie Ton, Talk)
oder Karbonate (wie Kreide)/ sind
die billigsten Komponenten in ei­
ner Farbe und in Billigfarben ent­
sprechend erhöht. Sie sorgen für
gute Konsistenz und Volumen.

Qualitätsklassen .>
Wer nicht mehrmals -5
streichen möchte, �
sollte zu Farben der����������������� �
� Deckkraftklasse l ������������������� �
(Kontrastverhältnis)
greifen!
aus Erdöl gewo1mene Kunstharze wie
Polystyrolacrylatharz, die nach Ver­
dunsten des Wassers den geschlossenen
Farbfilm aufderWand bilden. Darunter
fallen auch sogenannte Latexfarben, die
schon lange kein Naturlatex mehr ent­
halten, sondern einen erhöhten Kunst­
harzanteil, der ihnen besonders gute
Nassabriebbeständigkeit verleiht. Glän­
zen müssen diese Farben deshalb nicht,
es gibt sie ebenso in matt oder seiden­
matt. In diesem Zusaminenhang sollte
n1an stets Angaben zun1 Glanzgrad
berücksichtigen.
Spielen für Sie gesundheitliche Aspek­
te eine Rolle, achten Sie auf Siegel wie
DeT Blaue Engel und auf Angaben zur
Lösemittel- und Ernmissionsfreiheit Bei
guten Wandfarben ist das heute schon
Standard. Man darf daraus aber nicht

schließen, dass eine Kunstharzfarbe ein
ökologisches Produkt sei. Ein natürli­
cher Stoffkreislauf ist diesen Farbarten
ebenso fern wie eine schadstofffreie
Herstellung, denn die Rohstoffbasis ist

Großer Vorteil von Kunst­
harzfarben ist ihre Verarbei­
tungsfreundlichkeit

halt Erdöl. Auf der anderen Seite be­
steht z.B. auch eine Windkraftanlage
aus etwa 45 Prozent Erdöltmd benötigt
als Schmierstoff zum täglichen Betrieb
mehrere hundert Liter pro Jahr. Auch
bei Wandfarben garantieren eben syn­
thetische Stoffe eine reibtmgslose Funk­
tion - eine gute Deckung, Reinigungs­
freundlichl<eit und Verarbeitung. Oder
spezielle Eigenschaften - siehe rechts.

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