Selbst ist der Mann - September 2019

D Natu rfarben

Die Basis fast aller Wand­

farben ist Erdöl (Kunstharz),

es geht aber auch mit

natürlichen Rohstoffen, zum

Teil oh ne Abstriche bei

Qualität und Verarbeitung.

K

unststoffe sind allgegenwärtig: Vom

Smartphone-Gehäuse über den

Fleece-Pullover bis hin zum Fenster-wo

man hinschaut, findet sich Ktmststoff,

der in den meisten Fällen auf Erdölbasis

Im Gegensatz zu üblichen

Farben sind Naturfarben nicht

auf Erdölbasis hergestellt

hergestellt wurde. Gut 14 Milliarden Li­

ter Erdöl werden also nicht nur täglich

durch Schornsteine oder Abgasrohre

entsorgt, sondern auch zur Herstellung

alltäglicher Gegenstände benötigt. Zum

Beispiel Farben. Dass es hier anders geht,

zeigen schon lange etliche Naturfarben­

hersteller. Früher musste man sich al-

>> Farbpulver

Preiswerter als mit fix und

fertig angemischter Natur­

farbe geht es mit Trocken­

pulver. 6 bis 7 Euro/Liter

Farbe1) kann es kosten. Das

Anrühren mit Wa sser ist aber

umständlicher, Auftrag und

Deckung sind dafür besser

als man denkt.

D

Farbe 30 Min. quellen lassen, dann noch­

mals aufrühren. Tragen Sie sie gleichmä­

ßig, ansatzfrei dünn auf. Eckbereiche ..•

• SCHON GEWUSST?

Inhaltsstoffe von Naturfa rben

Naturfarben werden aus pflanzli­

chen und mineralischen Rohstof­

fen hergestellt, auf Bindemittelzu­

sätze aus Erdöl wie bei üblichen

Kunstharzfarben wird verzichtet.

So gewinnt man aus Pflanzenstän­

geln Zellulose, aus Blättern Farb­

stoffe, Wachse von Blattoberflä­

chen, Fette und Eiweiße aus

Früchten und Duftstoffe genauso

wie Harze aus Blüten. Bei Wandfar­

ben wie von der Firma Aura heißt

das z. B., sie enthalten neben Was­

ser u.a. mineralische Füllmittel und

Pigmente, Zellulose, Raps-und Rizi­

nusöl, Salmiakgeist und in dem Fall

das patentierte, pflanzliche Binde­

mittel Rep/ebin des Herstellers, das

aus Pflanzenalkoholestern besteht,

die aus Zuckern und Säuren ge­

wonnen werden. Weiße Wandfarbe

lerdings mit einer umständlichen Ver­

arbeitw1g und ziemlich gräulichen Farb­

tönen abfinden. Das hat sich zum Teil

geändert. Mittlerweile erhält man z. B.

von Au1·o Farben auf rein natürlicher

1 kg Farbpulver ca. 600 bis 700 ml Wasser

beigeben, um eine streichfähige Konsis­

tenz herzustellen. Vorher unbehandelte ..•

von Auro enthält vergleichbare ln­

haltsstoffe, hinzu kommt dann aber

noch Titandioxid, das Farbe weiß

macht. Unten zeigen wir dagegen

eine Wandfarbe aus Trockenpulver

des Herstellers Kreidezeit, die mit

Wasser selbst angerührt wird. Sie

enthält als Bindemittel ein pflanzli­

ches Eiweiß sowie Marmormehle,

Kreide, Kalkhydrat, Soda und Zellu­

lose. Titandioxid enthält sie nicht,

weshalb sie gräulicher aussieht.

Dass Titandioxid krebserregend sei,

wie in einigen Medien zu lesen, ist

unter Fachleuten übrigens umstrit­

ten. Wenn, geht es um die Einat­

mung kleiner Partikel, sodass hier­

von hauptsächlich die Hersteifer

der Farben betroffen wären, die

nennenswertem Titandioxidstaub

ausgesetzt sind.

Rohstoffbasis, die sich wie herkölnmli­

che Wandfarbe streichen lassen und die

so reinweiß oder strahlend bunt sein

können. Was sich nicht geändert hat, ist

der höhere Preis. 10 Liter Naturfarbe

... und stark oder ungleichmäßig saugen­

de Untergründe grundieren. Die Farbe

mit Rührwerk klümpchenfrei anrühren.

1l rund 105 bis 120 Euro kostet ein 25-Liter-Sack Vega Wa ndfarbe von Kreidezeit

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... wie gewohnt mit Pinsel streichen. ln

feuchtem Zustand ist die Farbe wie im

Merkblatt angegeben durchscheinend.

Dadurch nicht verwirren lassen und zu
drck auftragen! Einfach trocknen lassen -
sie deckt gut, aber etwas gräulicher.
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