Selbst ist der Mann - September 2019

KOMPLIZIERT: Bei Matrix wird das Blatt

mit Schrauben gehalten - und sitzt schief.

RESERVE: Bei Bosch können Sägeblät­

ter direkt am Gerät geparkt werden.

SELBST TESTKRITERIEN

AUFWENDIG: Oft (hier bei Worx) ist die

Gehrung per Schlüssel verstellbar.

EINFACH: Bei Einhell wird die Gehrung

werkzeuglos vorgewählt.

Schnell und langsam, gerade und schräg

Sichtbarkeit: Bei einigen Geräten ist der

Schnittverlauf nicht gut genug sichtbar, auch

fehlen oft Peilhilfen am Sägeschuh.

Ergonomie: Fast alle Sägen liegen gut in der

Hand, doch ist der Blattwechsel bei einigen

Modellen fummelig.

Sägen mit definierter Schubkraft: Bei

Sägeschnitten in Hartholz und Aluminium

haben wir mit Zuggewichten eine exakt glei­

che Schubkraft sichergestellt und die Zeit für

eine bestimmte Sägestrecke gemessen.

76 September 2019 http://www.selbst.de

Gehrungsschnitt: An allen Geräten wurde

ein 45°-Winke:J nach Anzeige möglichst exakt

eingestellt und der Sägeschnitt aufWinkel­

genauigkeit kontrolliert.

Kurvenschnitt: Mit allen Geräten haben wir

Kreise aus Multiplex geschnitten und das Sä­

geergebnis vergleichend bewertet.

Ausriss: Die Sauberkeit der Schnittkanten ha­

ben wir vergleichend an beschichteter Span­

platte beurteilt.

Staubabsaugung: Um den Spantlug sichtbar

zu machen, haben wir eine

schwarze Pappe auf das Werk­

stück gelegt.

Sicherheit: Alle Sägen hat der

TÜV Rheinland anhand einschlä­

giger Normen überprüft.

DOI:UMERTATION1

Alle Testergebnisse

und subjektiven

Eindrücke haben wir

dokumentiert.

DieAEG-Maschine bringt sich ün Profiseg­

ment auch sonst als gute und dazu preisgüns­

tige Alternative ins Spiel. Die Sägeleistungen

sind gut- mit Ausnahme von Gehrungsschnit­

ten, die sich als schwieriger führbar und da1m

auch im Winkel unpräzise erweisen. Wer

diese Funktion also öfter benötigt, sollte ein

anderes Modell wählen. Beschichtete Werk­

stoffe bearbeitet diese Sägejedoch so sauber

wie kein anderes Te stgerät, auch beün Tauch­

schnitt kann dieAEG punkten.

Warum werden Hikoki-Elektrowerkzeuge

ohne Absauganschluss ausgeliefert? Gerade

im Profiseg1nent ist die Arbeitsplatz-Belas-

Einhell zeigt, was mit

schmalem Budget

möglich ist

tung mit Holzspänen ein wichtiges Thema.

Der fehlende Anschluss führt daher in U11-

serer Gesa1ntbewertung zu einer spürbaren

Abwertung - schade, denn im Praxistest

zeigte sich die Maschine als durchweg kon­

ktm·enzfähig.

Unseren PTeistipp erhält die gut ausge­

stattete Stichsäge von Einhell - nur Wo?"x

legt seiner Maschine zum Beispiel ebenfalls

einen Parallelanschlag bei, auch ein scho­

nender Schuh aus Kunststoffliegt beiEinhell

im Koffer bei. Zwar wird auf das bei vielen

Konkurrenten vorhandene LED-Licht ver­

zichtet, dennoch kann der Allwender den

Arbeitsbereich g·ut einsehen und die Säge

leicht am Anriss führe11. Die Mascl1il1e ar­

beitet hn Vergleich etwas langsamer, dafür

aber sehr sauber - das werden preisbewusste

Heimwerker akzeptieren können. Einzige

Schwäche ist der Kurvensclmitt, hier ist die

Säge nicht so genau am Anriss führbar.

Wer noch mehr spart, wird enttäuscht

sein: Die noch einmal 10 Euro gi.instigere

KS 701 von Black&Decker schneidet zwar in

Holz sauber, verursacht aber in beschichte­

ten Werkstoffen deutlichen Ausriss. Und die

Billigsäge von Matrix enttäuscht in prak­

tisch allen Punkten die niedrigen Erwar­

tungen: Diese Säge liegt schlecht in der

Hand, ist kon1pliziert zu bedienen und liefert

mit unruhigem Schnitt und starken Vibra­

tionen unsaubere Sägeergebnisse mit

starkem Ausriss und viel freigesetzteil Sä­

gespänen - so etwas ist sogar für Gelegei1-

heitsnutzer kaun1 akzeptabel.