Bonsai Focus - Juli-August 2019

(Michael S) #1

HEIMISCHE BONSAI


Oktober 2010. Während der zweiten Wachstumsperiode
wuchs der Baum sogar noch stärker. Die Holzkiste drohte
auseinanderzufallen. Deswegen musste etwas unternom-
men werden. Zu diesem Zeitpunkt war keine derart große
Bonsaischale erhältlich, deswegen wurde eine neue Holzkiste
hergestellt.


Oktober 2010. Schauen Sie sich den Wur-
zelballen nach zwei Jahren Kultur in einem
modernen Substrat an.

Januar 2011. Der Baum wurde zum ersten Mal ge-
drahtet. Manche Äste wurden mit Spanndrähten nach
unten gezogen. Das ist eine sehr schnelle und effizi-
ente Methode, um die Äste nach unten zu ziehen. Die
Schnittmaßnahmen werden mit Elektrowerkzeugen
ausgeführt, dabei werden sie unregelmäßig gestaltet,
um für die Zukunft ein natürlicheres Aussehen zu
erzielen.

Februar 2016. Die Schale sieht nicht mehr zu groß
aus, seitdem die Krone breiter und dichter geworden
ist.

Knospen und weibliche Blüten

November 2012. Der Baum wurde während eines Workshops
mit Walter Pall in eine Bonsai Schale umgepflanzt. Die Krone
wird jedes Jahr dichter. Nach dem Umtopfen werden alle Äste
bis auf zwei bis drei Knospen zurückgeschnitten, um eine
dichte Verzweigung zu erzielen.


sondern auch die einzelnen Äste
sehen kann.
Orientalische Hainbuchen tolerie-
ren das Ausgraben aus der Natur
sehr gut. Wenn Sie gewisse Regeln
befolgen, beträgt die Überlebensra-
te mehr als 100 %. Eine der wich-
tigsten Regeln besteht darin, dass
wenn Sie beim Ausgraben den
Wurzelballen nicht retten können,
der größte Teil der Äste mit Knos-
pen abgeschnitten werden muss.
Auf diese Weise können Sie alle
Primäräste erhalten/die Stämme
in der Krone. Dies ist eine gute
Möglichkeit, Probleme zu vermei-
den. Wenn der Baum keine guten
Wurzeln besitzt und die Krone zu
groß ist und viele Knospen besitzt,
ist es möglich, dass der Baum nicht
in der Lage sein wird, sie zu unter-
stützen. Deswegen ist es besser,
eine Wahl zu treffen und zurückzu-
schneiden, was zurückgeschnitten
werden muss und nicht darauf zu
warten, dass sich der Baum selbst
ausbalanciert.

Primäre Äste
Wenn das Ausgangsmaterial nur
Primäräste/Stämme besitzt, ha-
ben Sie eine Aufgabe vor sich, die
Aufgabe eine Krone zu gestalten,
für die sie fünf bis zehn Jahre
benötigen werden. Hainbuchen
reagieren sehr gut auf Rückschnitt-
maßnahem und verzweigen sich
problemlos. Nach dem Ausgraben
entwickeln sich viele Knospen an
den Primärästen. Aus den Knospen
entwickeln sich neue Äste. Wäh-

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