Lea - 24. Juli 2019

(Sean Pound) #1

W


WIE WISSEN
Wie wirkt sich Albinismus aus?
Bei der Stoffwechselerkrankung fehlt der
Hautfarbstoff Melanin. Menschen mit
Albinismus haben sehr helle Haut und
Haare. Auch die Augen sind schwach
pigmentiert, häufig ist die
Sehkraft geschwächt.


AUS DER FORSCHUNG


News


Schöne Düfte bremsen
die Lust auf eine Zigarette
 Um die Nikotinsucht loszuwer-
den, haben Raucher viel probiert.
Amerikanische Psychologen fan-
den jetzt heraus, dass gute Gerüche
helfen können. Beim Verlangen
nach einer Zigarette schnupperten
die Versuchspersonen fünf Minu-
ten lang an einem für sie angeneh-
men Duft, das Bedürfnis ließ nach.

Vorhofflimmern kann
eine Demenz begünstigen
 Es ist die häufigste Herzrhyth-
musstörung, kann Schlaganfälle
auslösen. Vorhofflimmern erhöht
aber auch das Risiko, an einer De-
menz zu erkranken. Dies zeigt eine
Langzeitstudie, die im European
Heart Journal veröffentlicht wurde.
Herzstolpern sollte deshalb immer
beim Facharzt abgeklärt werden.

Gicht-Risiko sinkt deutlich
bei fleischloser Ernährung
 Immer mehr Menschen leiden
unter Gicht. Betroffenen wird emp-
fohlen, wenig Fleisch zu essen. Stu-
dien aus Taiwan bestätigen, dass
vegetarische Kost das Erkrankungs-
risiko um rund die Hälfte senkt und
die Symptome mindert. Für den
Schutzeffekt könnten pflanzliche
Stoffe mitverantwortlich sein.

Wichtige Fakten, die Sie kennen sollten


S


ie ist das bequemste Ver-
hütungsmittel – und bei
richtiger Einnahme auch
das sicherste: die Anti-
Baby-Pille. Kein Wunder, dass
rund ein Drittel aller Frauen auf
sie zurückgreift. Doch sie steigert
das Thrombose-Risiko bei An-
wenderinnen über 40. Und auch
vorher kann sie viele Beschwer-
den verursachen. Wann sollte
man die Pille besser absetzen?

Beschwerden werden oft
falsch eingeordnet
Wer sich für die Pille als Verhü-
tungsmethode entscheidet, wird
nicht immer über mögliche Fol-
gen der Hormoneinnahme auf-
geklärt. Manche stehen nicht ein-
mal im Beipackzettel. So wurde
erst vor Kurzem gesetzlich fest-
gelegt, dass dort auf das stark er-
höhte Risiko hingewiesen werden
muss, an Depressionen zu er-

kranken. Die Östrogene der Pille
steigern zudem die Thrombose-
Gefahr. Frauen über 40 und Rau-
cherinnen sollten deshalb kei-
ne östrogenhaltigen Präparate
einnehmen. Bei der Mini-Pille,
die nur Gestagene enthält, ist
das Risiko für Blut gerinnsel ge-
ringer, dafür stoppen diese syn-
thetischen Gelbkörperhormone
die körpereigene Produktion des
Hormons Progesteron. Wie man
heute weiß, kann ein Progeste-
ronmangel Auswirkungen haben,
die oft irrtümlich mit Regel- oder
Wechseljahrbeschwerden in Ver-
bindung gebracht werden, etwa
Wassereinlagerungen, Gewichts-
zunahme, Stimmungsschwan-
kungen, fehlende Lust auf Sex.
Der empfindliche Hormonhaus-
halt gerät aus der Bahn, Schild-
drüsenerkrankungen werden
gefördert. Aus diesen Gründen
sind hormonfreie Verhütungs-

methoden wie die Kupferspirale
(s. u.) meist die bessere Wahl.

Hormonpräparate
verändern den Zyklus
Aber wie lange ist Verhütung ei-
gentlich nötig? Ohne Hormon-
einnahme möglichst rund zwei
Jahre über die letzte Regelblu-
tung hinaus, denn die Menstru-
ation kann für mehrere Monate
ausbleiben und wieder einsetzen.
Unter Pilleneinnahme oder bei
einer Hormontherapie hingegen
besteht kein natürlicher Zyklus.
Die Hormone bewirken, dass die
Gebärmutterschleimhaut weiter
auf- und abgebaut wird. Anhand
einer Untersuchung der Gebär-
mutter und Eierstöcke erkennt
der Gynäkologe jedoch, ob ein
weiterer Eisprung und damit eine
Schwangerschaft ausgeschlossen
werden kann. Spätestens dann
sollte Schluss mit der Pille sein.

Hormonfrei – aber auch wirklich sicher?


Die Kupfer spirale (rechts außen) kommt ganz ohne Hormone aus. Sie wird
individuell an die Gebärmutter angepasst, gibt dort winzige Mengen Kup-
fer an die Schleimhaut ab – Spermien können sich nicht einnisten. Noch
kleiner ist die Kupferkette, die mit einem Piks an der Gebärmut-
terwand befestigt wird. Beide bieten einen sehr sicheren Schutz,
während der Kupferperlenball (r.) in seltenen Fällen verrutschen
kann. Alle Kupferverhütungsmittel können drei bis zehn Jahre
lang getragen werden. Die Kosten beginnen bei rund 120 Euro.

30%
der Pillen-
Anwenderinnen
haben weniger
Lust auf Sex

Kupferball und
-spirale schützen
ohne Hormone

Wann sollte Schluss


sein mit der Pille?


MEDIZIN Meine Gesundheit


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