Lea - 24. Juli 2019

(Sean Pound) #1
Fotos: Getty Images (2), Privat, stock.adobe.com

E


in Text zum Thema
Sommerloch mag
Ihnen auf den ers-
ten Blick vielleicht
wie der hilflose Ver-
such erscheinen, die nachrich-
tenarme Zeit zu füllen. Aber
nein, damit liegen Sie völlig
daneben. Vielmehr möchte ich
eine Ode an die Sauregurken-
zeit aussprechen. Weil die
manchmal skurrilen, manch-
mal lustigen und meistens
eben gar nicht wichtigen Ge-
schichten auch mal echt erhol-
sam sein können. Was dabei
herauskommt, wenn Menschen
keinen Stoff, aber zu viel Zeit
zum Nachdenken haben, be-
kam ich gerade in der Tageszei-
tung präsentiert: „Lkw-Fahrer
will durch Rettungsgasse zur
Toilette und bleibt stecken.“
Wenn nichts passiert, wird
aus so mancher Mücke ein Ele-
fant gemacht. Überhaupt Tiere,
im Speziellen Sommerloch-Tie-
re – die sind ja immer ein dank-
bares Thema. Besonders be-
liebt: exotische Exemplare, die
aus ihrer gewohnten Umgebung
ausbüxen und sich dann in Ba-
deseen tummeln. Allen voran
das Ungeheuer von Loch Ness.


Und erinnern Sie sich noch
an die kleinere Variante in den
90ern? Brillenkaiman Sammy,
die „Bestie vom Baggersee“?
Tagelang verbreitete er Angst
und Schrecken unter den Bade-
gästen und beschäftigte die
Suchtrupps ebenso wie die aus-
gehungerten Medien. Später
folgten Problembär Bruno, der
dackelfressende Wels Kuno und
der liebeskranke Schwan Petra.
Nicht zu vergessen: Yvonne,
das gewiefte Hausrind, das die
mediale Aufmerksamkeit auf
sich zog, als es auf dem Weg
zum Schlachter ausriss und
dann für fast 100 Tage auf der
Flucht war. Yvonne wurde ge-
feiert für ihren Freiheitsdrang.
Auch abseits der Tierwelt ha-
ben es einige absurde Themen
in die Schlagzeilen geschafft.
Dazu gehört etwa der Vorschlag,
Mallorca zum 17. Bundesland
zu erklären, die Currywurst mit

einer Steuer zu belegen oder
Fahrräder mit Nummernschil-
dern auszustatten. Über The-
men wie diese kann man toll
diskutieren – ganz ohne sich in
die Haare zu kriegen. Ein Kon-
sens ist schnell erreicht: Alle
finden’s bekloppt. Hurra!
Und ganz ehrlich: Was soll
man denn um Himmels willen
auch berichten, wenn die Bun-
desliga pausiert und alle Promis
von A bis Z sowie sämtliche Po-
litiker am Strand herumlüm-
meln? Man selbst lässt es ja auch
gerade gerne entspannt ange-
hen – da kommt die sommerge-
rechte Dosierung der Nachrich-
ten gerade recht. Leichte Kost
für heiße Tage. Apropos, liebe
Leserinnen, ich muss diese Ko-
lumne jetzt dringend abbre-
chen. Gerade höre ich, dass in
Wien ein paar Würstchen ge-
platzt sind. Halleluja! Wenn das
keine Eilmeldung ist.

Grüße aus dem


Sommerloch


Flaute im Kopf
Eine Art kognitives
Sommerloch attestier-
ten US-Forscher Schü-
lern: Schon nach vier
Wochen Ferien seien
sie auf dem geistigen
Niveau des Vorjahres.
Quelle: Universität von Missouri

Wo auch immer
eine Katze sich
niederlässt, wird sich
das Glück einfinden!

Juhu, wir sind im
Sommerloch –
manchmal ganz
erfrischend

„Nicht zu
bekommen, was
man will, kann
manchmal ein
Glücksfall sein.“

„Das Bauchgefühl
ist ein verdammt
kluger Kopf.“

KOLUMNE


Unsere Kolumne kommt direkt


vom Land, wo die Luft frischer,


der Garten größer und die lieben


Nachbarn wissensdurstiger sind


CAROLINE LECHNER war als Single eine typische
Großstadtpflanze. Jetzt lebt sie mit ihren drei Männern (8, 10 und 50)
im Grünen und hat viel zu erzählen

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Sätze, die wir uns


merken wollen – weil sie


uns einfach guttun ...


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