Die Welt - 09.08.2019

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Raketenhafter Anstieg

Quelle: Thomson Reuters

Kurs der ���-jährigen Österreich-Anleihe in Euro

September
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August
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s ist eines der größten Rät-
sel der Finanzgeschichte.
Warum kaufen Investoren
derzeit wie irre Anleihen
mit Minuszinsen? Schließ-
lich ist bei diesen Schuldtiteln aktuell
nur eines sicher. Wer sie kauft und bis
zur Endfälligkeit hält, macht einen Ver-
lust. Das Rätsel ist umso größer, als In-
vestoren am Rentenmarkt, auf dem An-
leihen gehandelt werden, als rationale
Zeitgenossen gelten, die anders als ihre
Aktienkollegen nicht zum Überschwang
oder sonstigem Harakiri tendieren.

VON HOLGER ZSCHÄPITZ

Das Rätsel mag nach einem Spezial-
thema für Experten klingen. Doch die
Antwort darauf geht jeden an. Denjeni-
gen, der Sparanlagen wie eine Lebens-
versicherung oder einen Investment-
fonds hält, genauso wie den normalen
Staatsbürger, der brav seine Steuern
zahlt. Deutsche Schulden werden mit
Bundesanleihen finanziert.
Der Anleihemarkt wird dieser Tage
zum ökonomischen Spiegelbild, das all
den monetären Wahnsinn zeigt, den
kleine Sparer wie große Investoren glei-
chermaßen derzeit spüren. Die Zinsen
befinden sich in einem Abwärtsstrudel.
Als vor wenigen Jahren Notenbanken
wie die Europäische Zentralbank (EZB)
Strafzinsen einführten, ging es darum,
der lahmenden Ökonomie einen kurz-
fristigen Adrenalinstoß zu versetzen.
Aus der vorübergehenden Stimulans ist
ein Dauerzustand geworden. Die Zins-
welt steht kopf. War es bis vor wenigen
Jahren noch Konsens, dass bei null
Schluss ist und die Zinsen nicht unter
diese Grenzen fallen können, sind mitt-
lerweile Minuszinsen die neue Normali-
tät, zumindest bei Staatsanleihen.
Sämtliche Bundesanleihen bis zu einer
Laufzeit von 30 Jahren weisen mittler-
weile negative Renditen auf. Auch in
Frankreich, den Niederlanden oder
Schweden regiert der Minuszins. Das
scheinbar unverrückbare Gesetz, wo-
nach, wer sich Geld leiht, anderen eine
Entschädigung in Form des Zinses dafür
zahlen muss, ist damit aufgehoben. Der
Bund hat zuletzt mit dem Verkauf einer
zehnjährigen Anleihe dank Minuszinsen
einen Gewinn von 100 Millionen Euro
eingestrichen. Und Investoren machen
bereitwillig mit und kaufen Berlin brav
die Schuldtitel ab. Ja, es hat den An-
schein, als würde der Appetit der Inve-
storen mit jedem Punkt, den die Rendi-
ten fallen, sogar noch weiter steigen.
Wer das Rätsel an den Märkten ent-
schlüsseln möchte, darf nicht auf die
Rendite schauen, sondern muss den
Blick auf die Kurse der Papiere lenken.
Festverzinsliche werden wie Aktien an
den Märkten gehandelt. Und da gilt fol-
gendes Gesetz. Renditen und Kurse lau-
fen in die entgegengesetzte Richtung.
Sprich: Fallen die Renditen der Festver-
zinslichen, steigen die Kurse der Bonds
an den Finanzmärkten. Das Rationale
hinter dieser gegenläufigen Entwick-

lung: Festverzinsliche werden – wie der
Name andeutet – mit einem festen Zins,
dem sogenannten Kupon, verkauft.
Käufer der Titel bekommen dann jedes
Jahr die vorher vereinbarte Rendite aus-
gezahlt. Die Anleihen werden meist zu

100 Euro pro Stück an den Markt ge-
bracht. Wenn sich nun das generelle
Zinsumfeld an den Märkten ändert,
wirft die jeweilige Anleihe immer noch
den gleichen vorab festgelegten Kupon
ab. Über den aktuellen Kurs wird dann

die Anleihe an das Marktniveau ange-
passt. Und wenn die Zinsen an den
Märkten fallen, steigt also automatisch
der Kurs des jeweiligen Papiers. Den im
Vergleich zum Marktzins höheren Ku-
pon müssen sich die Anleger über einen
höheren Kurs einkaufen.
Genau das lässt sich derzeit beobach-
ten. Die Kurse von Bundesanleihen und
anderen Staatsschuldtiteln schießen
kräftig in die Höhe, die Kurscharts erin-
nern fast schon an heiße Technologie-
werte. Und so kommt es zu dem Para-
dox, dass man plötzlich mit Staatsanlei-
hen kräftig Geld verdienen kann, und
das auch in der Null- beziehungsweise
Minuszins-Ära. Besonders kräftig legen
die Papiere mit langer Laufzeit zu, weil
sich hier die Änderungen des Markt-
zinsumfelds besonders kräftig im Kurs
niederschlagen.
Sichtbar wird das etwa bei 30-jähri-
gen Bundesanleihen. Diese rentierten
zum Jahresanfang noch mit 0,88 Pro-
zent, sprich: Die Käufer konnten in den
kommenden drei Jahrzehnten mit einer
jährlichen Zinszahlung von 0,88 Pro-
zent kalkulieren. Der Kurs der Anleihe
stand damals bei 110 Euro. Inzwischen
sind die Zinsen kräftig gefallen. 30-jäh-
rige Bundesanleihen werfen einen Mi-
nuszins von -0,09 Prozent ab, sprich:
Anleger machen mit den Titeln von
jetzt an jedes Jahr einen Verlust von
-0,09 Prozent. Da die Rendite um fast
einen ganzen Prozentpunkt seit Jahres-
anfang gefallen ist, ging spiegelbildlich
der Kurs von 110 auf fast 140 Euro in die
Höhe. Anleger, die am Jahresanfang zu-
geschlagen haben, sitzen auf einem Ge-
winn von 27 Prozent. Damit konnten
Investoren mit 30-jährigen Bundesan-
leihen fast drei Mal so viel Geld machen
wie mit dem Deutschen Aktienindex
(Dax), der derzeit gerade mal zehn Pro-
zent über dem Stand vom Jahresanfang
steht.
Und hier setzt nun die Psyche der In-
vestoren ein. Derartige Kursgewinne
rufen insbesondere spekulative Anleger
auf den Plan. Immer wenn eine Anlage
mehr als zehn Prozent in kurzer Zeit
zulegt, springen sie auf den Zug auf, um
das Kursmomentum für sich zu nutzen.
Doch je größer die Nachfrage ist, desto
stärker steigen die Kurse und – im Ge-
genzug – fallen die Renditen. Und das
führt zu der paradoxen Situation, dass
Anleihen immer weiter im Kurs steigen,
selbst wenn sie negative Renditen auf-
weisen. Denn jeder weiß, dass die Ren-
diten weiter fallen und die Kurse weiter
steigen können.
Der Anleihe-Wahnsinn offenbart sich
besonders in einer 100-jährigen öster-
reichischen Staatsanleihe. Deren Kurs
ist auf über 190 Euro gestiegen. Binnen
Jahresfrist hat der Schuldtitel rund 80
Prozent an Wert gewonnen. Der Chart-
verlauf erinnert frappierend an die Dot-
com-Bubble zur Jahrtausendwende.
Und so sehen viele Experten in der Ent-
wicklung bei den Staatsanleihen eine
Spekulationsblase, die irgendwann plat-
zen könnte.

Tatsächlich erinnert das Kaufverhal-
ten an eine typische Blasenbildung. Ist
es im normalen Wirtschaftsleben so,
dass die Nachfrage nach einem Gut
oder einer Dienstleistung mit steigen-
dem Preis zurückgeht, gilt das nicht für
einen Markt in einer Bubble. Dann
nämlich ziehen steigende Preise eine
Herde von Investoren an. So war es
auch zur Jahrtausendwende, als explo-
dierende Aktienkurse die Kauflaune
der Privatanleger eher anstachelten als
dämpften.
Doch das hält Investoren bislang
nicht ab, weiteres Geld in Staatsanlei-
hen zu stecken. Zyniker vertrauen dar-
auf, dass sie für die gekauften Titel noch
andere Käufer finden, die sie ihnen für
einen höheren Preis abkaufen. An den
Finanzmärkten ist dieses Phänomen als
„greater fool theory“ bekannt. Danach
lässt sich immer noch ein größerer
Dummkopf finden, der noch mehr Geld
für eine bestimmte Anlage zu zahlen be-
reit ist.
Andere Anleger wollen keine Speku-
lationsblase erkennen. In ihrer Lesart
erlebt die Finanzwelt derzeit einen
Strukturbruch. Notenbanken dürften
die Zinsen langfristig unter null belas-
sen. Und wenn die segensreiche Wir-
kung der ultralockeren Geldpolitik
nachlasse, müssten die Währungshüter
nachlegen, sprich: noch weiter die Zin-
sen senken. Und das würde die Rendi-
ten weiter in die Tiefe und die Kurse
nach oben treiben.
Sparern und Verbrauchern kann das
alles nicht egal sein. Denn Lebensversi-
cherungen haben das Gros der Kun-
dengelder in Anleihen investiert. Die
aktuelle Hausse könnte eine Scheinblü-
te beim Anlageergebnis signalisieren
und viele Anbieter in Sicherheit wie-
gen. Ein späterer Einbruch hätte dann
verheerende Auswirkungen für die
Portfolios. Aber auch Halter von
Mischfonds oder Renteninvestments
dürften möglicherweise ein verfälsch-
tes Bild von der Wahrheit bekommen
und sich gegebenenfalls in einem
Wohlstand wähnen, der real nicht un-
terfüttert ist. Einige Rentenfonds ste-
hen in diesem Jahr bereits neun Pro-
zent oder mehr im Plus.
Aber auch Konjunkturforscher stellt
der Zinswahnsinn vor ein Problem.
Denn der Anleihemarkt war bisher stets
ein gutes Rezessionsbarometer. Immer
wenn die Zinsen der langlaufenden An-
leihen auf oder unter das Niveau von
kurz laufenden Titeln gesunken sind,
wies dies verlässlich auf einen Ab-
schwung hin. Das war Anfang der
1990er-Jahre so oder auch eine Dekade
später. Und auch vor der Finanzkrise
2008 warnte der Anleihemarkt vor kom-
mendem Ungemach. Auch heute liegen
die Renditen der zehnjährigen Anleihen
nur noch wenig über denen für zweijäh-
rige. Sollte es sich nicht um eine Anlei-
henblase halten, würde das auf eine Re-
zession schließen lassen. Aber die Bub-
ble-Frage ist das nächste große Rätsel
an den Finanzmärkten.

WWWenn alleenn alle


Gesetze nichts


mehr gelten


Die Kursentwicklung bei Staatsanleihen


erinnert an die Hausse bei Tech-Titeln.


Die Charts offenbaren den monetären


Irrsinn der neuen Zinsära


,

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Anleihen schlagen Aktien

Quelle: Bloomberg

Wertentwicklung von Dax und einer ��-jährigen Bundesanleihe
seit Jahresanfang in Prozent

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Januar ���� August

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DIE WELT FREITAG,9.AUGUST2019 SEITE 13 *

FINANZEN

FINANZENREDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71830|FAX: 030 – 2591 71870|E-MAIL: [email protected]|INTERNET: WELT.DE/WIRTSCHAFT

ARBEITSRECHT

Kündigung durch
Mitarbeiter

Ein Arbeitgeber darf einem Ar-
beitnehmer nicht ohne weiteres
zum nächstmöglichen Termin kün-
digen, weil der Beschäftigte zuvor
von sich aus seinen Job mit längerer
Frist kündigte. Der in der Eigenkün-
digung zum Ausdruck kommende
Wille des Arbeitnehmers zur Abkehr
von der Firma rechtfertige nicht die
Kündigung durch den Arbeitgeber,
entschied das Arbeitsgericht Sieg-
burg. (Az.3 Ca 500/19) Im vorliegen-
den Fall hatte ein Arbeitnehmer
seinen Job mit Schreiben vom 22.
Januar dieses Jahres zum 15. April
gekündigt. Der Arbeitgeber kündig-
te daraufhin seinerseits dem Be-
schäftigten mit Schreiben vom 31.
Januar zum 28. Februar – wegen des
in dessen Kündigung zum Ausdruck
gekommenen sogenannten Abkehr-
willens. Das Arbeitsgericht Siegburg
konnte jedoch keine rechtfertigen-
den Gründe für die Kündigung sei-
tens des Arbeitgebers erkennen.

VOLKSWAGEN

Finanzsparte
bestätigt Gewinnziel

Volkswagen sieht sich trotz des
Konjunkturabschwungs im Geschäft
mit Auto-Krediten und Versicherun-
gen auf Kurs zu den Jahreszielen.
„Wir sind uns sicher, dass wir das
Vorjahresergebnis erzielen werden“,
sagte Sparten-Finanzvorstand Frank
Fiedler. Nochmals eine Schippe
draufzulegen und das Ergebnis wie
in der Vergangenheit zu steigern,
falle diesmal schwer, fügte Fiedler
hinzu und verwies auf die politi-
schen Unsicherheiten und den Han-
delsstreit zwischen den USA und
China. In den vorangegangenen
Jahren hatte die VW-Finanzsparte
ihre Prognose oft vorsichtig ange-
setzt und am Ende übertroffen. Im
ersten Halbjahr steigerte die Fi-
nanzsparte ihren operativen Ge-
winn dank eines höheren Vertrags-
volumens und günstiger Refinanzie-
rungsbedingungen um vier Prozent
auf knapp 1,3 Milliarden Euro.

DEUTSCHE BANK

Weitere
Anklage

Im Frankfurter Ermittlungskomplex
um millionenschwere Hinterzie-
hung von Umsatzsteuer hat die
Generalstaatsanwaltschaft einen
weiteren hochrangigen Ex-Ange-
stellten der Deutschen Bank an-
geklagt. Der 48 Jahre alte Österrei-
cher wird beschuldigt, 2009 und
2010 ein externes betrügerisches
Umsatzsteuerkarussell erst ermög-
licht zu haben. Beim illegalen Ring-
handel mit CO2-Emissionszertifika-
ten war die Deutsche Bank als Zwi-
schenhändler aufgetreten und hatte
so einen Steuerbetrug in Höhe von
145 Millionen Euro möglich ge-
macht. Der Angeklagte habe bereits
zum Beginn der Geschäfte von den
betrügerischen Absichten der betei-
ligten Firmen gewusst, so die Ge-
neralstaatsanwaltschaft Frankfurt.
Er habe in seiner hervorgehobenen
Funktion in der Londoner Handels-
abteilung aufkommende Zweifel
anderer Mitarbeiter zerstreut und
eine angeblich positive Überprüfung
einer dubiosen Firma vorgetäuscht.

KOMPAKT


D


er Tourismus im Inland boomt,
und die Menschen in Deutsch-
land sind trotz der Konjunktur-
eintrübung in Reiselaune. Nach Daten
des Statistischen Bundesamtes stieg die
Zahl der Übernachtungen zwischen Rü-
gen und Mittenwald im ersten Halbjahr
um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vor-
jahreszeitraum. Zugleich ist die Bereit-
schaft der Menschen, Zeit und Geld in
Tagesausflüge oder mehrtägige Reisen
zu investieren, einer Umfrage zufolge
weiter hoch.
Die Zahl der Übernachtungen von
heimischen Gästen stieg im ersten
Halbjahr um 4,0 Prozent auf 182,6 Mil-
lionen. Bei Reisenden aus dem Ausland
gab es ein Plus von 3,0 Prozent auf 39,
Millionen. Der Inlandstourismus hatte
2018 bereits das neunte Rekordjahr in
Folge erzielt. Nach Einschätzung von
Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer
des Hotelverbands Deutschland (IHA)

zeichnet sich für die Hotellerie ein wei-
teres Rekordjahr ab. Urlaub in Deutsch-
land liege auch gerade bei heimischen
Gästen wieder im Trend.
Weit oben auf der Beliebtheitsskala
stehen nach Angaben des Reiseverban-
des DRV in der aktuellen Sommersaison
zum Beispiel die Nord- und Ostseeküs-
te. „Derzeit läuft das Kurzfristgeschäft
auf Hochtouren, und die Branche ver-
zeichnet einen spürbaren Anstieg der
Buchungen“, sagte DRV-Präsident Nor-
bert Fiebig jüngst. „Fast überall dürfte
noch etwas zu bekommen sein – außer
an Nord- und Ostsee vielleicht.“ Reise-
veranstalter werben derzeit mit
Schnäppchenpreisen und Rabatten um
Kurzentschlossene.
Nach Angaben des Bundesverbands
der Deutschen Tourismuswirtschaft
(BTW) verbrachten die Bundesbürger
zwischen Januar und April gut 408 Mil-
lionen Tage auf Ausflügen und Reisen,

das waren rund fünf Millionen Tage
oder 1,2 Prozent mehr als im Vorjahres-
zeitraum. Im Gesamtjahr wird mit ei-
nem Zuwachs von 1,5 Prozent gerech-
net, wie aus Daten des BTW auf Grund-
lage der GfK-Konsumklimabefragung
hervorgeht. „Die Reiselaune zeigt sich
bislang resistent sowohl gegenüber den
dunkler werdenden Konjunkturwolken
als auch gegenüber diversen tourismus-
kritischen Stimmen im Zuge der Klima-
debatte“, sagte BTW-Präsident Michael
Frenzel. Die Branche müsse und werde
sich ihrer Klimaverantwortung stellen.
„Dabei muss es aber um eine durch-
dachte politische Gesamtlösung ge-
hen“, mahnte Frenzel.
In den ersten Monaten des Jahres la-
gen demnach vor allem mehrtägige
Trips im Trend. Auf Reisen mit Über-
nachtung verbrachten die Menschen
insgesamt vier Prozent mehr Tage,
während die Tagesreisen seltener wur-

den (minus drei Prozent). Städte- und
Badereisen gewannen an Beliebtheit.
Die Nachfrage nach Kreuzfahrten stieg
weiter. Die Tourismusbranche profi-
tiert allerdings nicht von allen Aktivi-
täten. Nach Daten der GfK-Konsum-
ffforscher lagen die Buchungsumsätzeorscher lagen die Buchungsumsätze
fffür das Sommergeschäft bis Ende Juniür das Sommergeschäft bis Ende Juni
um zwei Prozent unter dem Wert des
VVVorjahreszeitraums. Ausgewertet wer-orjahreszeitraums. Ausgewertet wer-
den die Daten von klassischen Reise-
büros, Onlineportalen der Veranstal-
ter und Internetportalen mit Pauschal-
reiseschwerpunkt. Der BTW-Touris-
musindex wird zweimal im Jahr veröf-
fffentlicht.entlicht.
Unverändert schwer tut sich auch die
Pauschalreise, die über Jahrzehnte für
Anbieter wie TUI, Kuoni und Thomas
Cook mit dem Verkauf an sonnenhung-
rige (Nord-)Europäer ein einträgliches
Geschäft war. Doch Billigfluggesell-
schaften und das Internet als neuer Ver-

triebskanal haben das lukrative Bündel
aufgeschnürt. Online-Reiseanbieter ar-
beiten mit niedrigeren Kosten und hö-
herer Reichweite. Terrorismus, politi-
sche Unsicherheiten und zuletzt der
heiße Sommer 2018 haben viele Kunden
kurzfristig umplanen oder den Urlaub
sogar in heimische Gefilde verlegen las-
sen. Für Anbieter sind diese Entwick-
lungen brutal. Club Med aus Frankreich
ging 2015 an die Fosun Tourism Group.
Kuoni aus der Schweiz gehört mittler-
weile zur Rewe-Gruppe. Thomas Cook,
dessen Namensgeber die Pauschalreise
in den 1840er-Jahren mit Zugfahrten von
Leicester nach Nottingham und Bir-
mingham quasi erfunden hatte, gab letz-
ten Monat bekannt, das Veranstalterge-
schäft ebenfalls an Fosun abgeben zu
wollen. Anleihen des Unternehmens no-
tieren nur noch bei etwa einem Drittel
ihres Wertes, die Aktie ist nur noch ein
Pennystock. dpa/Bloomberg

TTTraumziel Deutschlandraumziel Deutschland


Die Bundesrepublik ist beliebt bei Reisenden aus dem In- und Ausland. Nach einem Plus im ersten Halbjahr ist ein neuer Rekord in Sicht


08.08.
17.30 Uhr

07.08.
Schluss
Bunds 10 Jahre -0,555 -0,
Bund-Future 176,88 177,
1-Monats-Euribor - -0,
3-Monats-Euribor - -0,
Treasuries 10 Jahre 1,753 1,
Treasuries 30 Jahre 2,279 2,

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Zinsenin Prozent

Qualitätstest für Druckereien































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*Schluss *. Uhr *. Uhr
., ��.���,��* ↗ +1,68% ., ��.���,��* ↗ +0,77% , �,���� ↘ –�,���� , –�,�� ↗ +0,01 , ��,��* ↗ +1,

. Aug.  . Aug. . Aug.  . Aug.  . Aug.  . Aug.  . Aug.  . Aug. 

Dax in Punkten Dow Jones in Punkten Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar

. Aug.  . Aug. 

Euro EZB-Referenzkurs in Dollar

Xetra-Kurse (Schluss)
Adidas: 267,45(- 2,23%)
Allianz: 201,95 (+ 1,40%)
BASF: 58,49 (+ 3,01%)
Bayer: 62,97 (+ 7,02%)
Beiersdorf 109,35 (+ 1,53%)
BMW: 62,53 (+ 0,68%)

Munich Re: 215,10 (+ 1,75%)
RWE: 25,71 (+ 1,70%)
SAP: 108,66 (+ 2,32%)
Siemens: 90,48 (+ 1,25%)
ThyssenKrupp: 10,96 (+ 4,33%)
Vonovia: 44,65 (+ 0,45%)
VW Vz.: 144,28 (+ 1,05%)
Wirecard: 147,75(+ 0,34%)

E.on: 8,61 (- 2,38%)
FMC: 60,10 (+ 1,08%)
Fresenius: 42,85 (+ 1,06%)
HeidelCement: 60,90(+ 2,53%)
Henkel Vz.: 90,82 (+ 1,70%)
Infineon: 16,60 (+ 3,27%)
Linde plc: 171,40(+ 2,21%)
Merck: 94,56 (+ 2,16%)

Continental: 118,00 (- 1,42%)
Covestro: 40,60 (+ 4,67%)
Daimler: 43,85 (+ 1,25%)
Dt. Bank: 6,88 (+ 4,46%)
Dt. Börse: 129,00 (+ 1,14%)
Dt. Post: 29,40 (+ 2,49%)
Dt. Lufthansa: 14,68 (+ 1,03%)
Dt. Telekom: 14,55 (- 0,53%)

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РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS


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ie Bundesrepublik ist beliebt bei Reisenden aus dem In- und Ausland. Nach einem Plus im ersten Halbjahr ist ein neuer Rekord in Sicht


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ie Bundesrepublik ist beliebt bei Reisenden aus dem In- und Ausland. Nach einem Plus im ersten Halbjahr ist ein neuer Rekord in Sicht
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ie Bundesrepublik ist beliebt bei Reisenden aus dem In- und Ausland. Nach einem Plus im ersten Halbjahr ist ein neuer Rekord in Sicht

А


raumziel Deutschland


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raumziel Deutschland


ie Bundesrepublik ist beliebt bei Reisenden aus dem In- und Ausland. Nach einem Plus im ersten Halbjahr ist ein neuer Rekord in Sicht


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ie Bundesrepublik ist beliebt bei Reisenden aus dem In- und Ausland. Nach einem Plus im ersten Halbjahr ist ein neuer Rekord in Sicht

"What's


anderer Mitarbeiter zerstreut und

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eine angeblich positive Überprüfung

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einer dubiosen Firma vorgetäuscht.

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zu investieren, einer Umfrage zufolge

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ualitätstest für Druckereienualitätstest für Druckereien "What's


News"


des Statistischen Bundesamtes stieg die

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Zahl der Übernachtungen zwischen Rü-

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Zahl der Übernachtungen zwischen Rü-
gen und Mittenwald im ersten Halbjahr

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gen und Mittenwald im ersten Halbjahr
um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vor-

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jahreszeitraum. Zugleich ist die Bereit-

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jahreszeitraum. Zugleich ist die Bereit-
schaft der Menschen, Zeit und Geld in
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Tagesausflüge oder mehrtägige ReisenTagesausflüge oder mehrtägige ReisenNews"

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Zahl der Übernachtungen zwischen Rü-

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gen und Mittenwald im ersten Halbjahr

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um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vor-

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jahreszeitraum. Zugleich ist die Bereit-

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schaft der Menschen, Zeit und Geld in

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Tagesausflüge oder mehrtägige Reisen

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zu investieren, einer Umfrage zufolge

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weiter hoch.

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Die Zahl der Übernachtungen von

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Die Zahl der Übernachtungen von
heimischen Gästen stieg im ersten

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Halbjahr um 4,0 Prozent auf 182,6 Mil-

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ualitätstest für Druckereien

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