Die Welt - 09.08.2019

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D


er Weltklimarat (IPCC)
hat einen Sonderbericht
vorgelegt, der sich mit
den Auswirkungen des
Klimawandels auf die
Landflächen der Erde befasst. Diese
sind offensichtlich von größter Bedeu-
tung für den Menschen: Wir leben auf
den Landflächen unseres Planeten, dort
befinden sich auch die Äcker und Wei-
den, die wir zur Nahrungsversorgung
nutzen, und das lebenswichtige Süß-
wasser gibt es nur in Seen, Flüssen und
im Erdboden. In dem Report geht es
auch darum, wie sich die Landnutzung
durch den Menschen wiederum auf das
Klima auswirkt.

VON NORBERT LOSSAU

„Manifestiert hat sich, dass Klima-
wandel – vor allem die damit einher-
gehenden Wetterextreme wie Hitze,
Trockenheit, Flut – in vielen Regionen
ein Risiko für Ernteausfälle darstellt“,
sagt die an dem IPCC-Sonderbericht
beteiligte Forscherin Professor Almut
Arneth vom Institut für Meteorologie
und Klimaforschung in Garmisch-Par-
tenkirchen, „nicht nur hinsichtlich der
Lebensmittel, sondern auch für Holz.
Und je wärmer es wird, desto höher das
Risiko.“
„70 Prozent aller Landflächen wer-
den mittlerweile durch den Menschen
genutzt“, erklärt Co-Autor Professor
Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wege-
ner-Institut in Bremerhaven, das zur
Helmholtz-Gemeinschaft gehört. Und
23 Prozent aller durch menschliche Ak-
tivitäten verursachten Treibhausgas-
Emissionen, so steht es im Bericht,
stammen aus der Landwirtschaft.
Umgekehrt wirkt der Klimawandel
auf die Landflächen zurück. Steigende
Temperaturen, Dürreperioden und Bo-
denerosion gefährden die Biodiversität
und die landwirtschaftlichen Erträge.
„Besonders problematisch ist dies in
tropischen Ländern“, sagt Co-Autorin
Koko Warner von der United Nations
University. Dort wären die Bedingun-
gen für manche Pflanzen schon heute
schwierig. „Und die Risiken werden
weiter zunehmen“, sagt Warner. Insbe-
sondere könnten die Temperaturen lo-
kal noch deutlich stärker steigen als im
globalen Mittel.
Überraschend ist, dass der Klima-
wandel zu einem grüneren Planeten ge-
führt hat. „Im Moment überwiegt der
positive Einfluss des Klimawandels auf
die Vegetation, die Fläche, die grüner
geworden ist, ist größer als die Fläche,
die brauner wurde“, betont die Forsche-
rin Livia Rasche vom Centrum für Erd-
systemforschung und Nachhaltigkeit
der Universität Hamburg: „Dadurch
wird mehr Kohlenstoff auf Landflächen
gebunden, als beispielsweise durch Ab-
holzung und Rodung freigesetzt wird.“
„Diese Entwicklung wird allerdings
nicht von Dauer sein, da immer mehr
Fläche für die Landwirtschaft genutzt
wird, wofür oft Ökosysteme mit großen
Kohlenstoffspeichern wie Feuchtgebie-
te, Moore und Wälder umgewandelt
werden und deren Kohlenstoff freige-
setzt wird“, so Rasche.
Eine weitere wichtige Botschaft des
Sonderberichts ist die erneute Feststel-
lung der Klimaforscher, dass die Tempe-
raturen über Land seit der Industriali-
sierung deutlich stärker angestiegen
sind, als im weltweiten Durchschnitt,
also unter Einbeziehung der Ozeanflä-
chen. Während die globale Durch-
schnittstemperatur um 0,87 Grad Celsi-
us stieg – die Forscher geben dazu ein
Fehlerintervall von 0,75 bis 0,99 Grad
an –, sind die Temperaturen über Land
bereits um 1,53 Grad Celsius emporge-
klettert, wobei diese Angabe von den
Wissenschaftlern mit einem möglichen
Intervall von 1,38 bis 1,68 Grad angege-
ben wird. In der Wissenschaft sind alle
Messdaten und Prognosen stets mit
einem mehr oder weniger großen Fehler
behaftet. Zu jedem Ergebnis gehört da-
her seriöserweise immer auch das um-
gebende Intervall, in dem sich der Wert
befinden könnte.
„Selbst bei der Begrenzung der globa-
len Erwärmung auf deutlich unter zwei
Grad gegenüber der vorindustriellen
Zeit werden die Temperaturen über den
allermeisten Landflächen um deutlich
mehr als zwei Grad steigen“, kommen-
tiert Professor Mojib Latif vom Helm-
holtz-Zentrum für Ozeanforschung
(Geomar) in Kiel: „Damit werden Tem-
peraturen über 40 Grad in Deutschland
in den kommenden Jahrzehnten immer
wahrscheinlicher.“
Dies unterstreicht nochmals die gro-
ße Bedeutung der Landmassen bei den
Auswirkungen des Klimawandels auf
den Menschen. Eine gezielte Auffor-

stung, wie sie bereits in den vergange-
nen Wochen hierzulande politisch ge-
fordert worden ist, wird von den IPCC-
Forschern global als eine „bedeutende
Maßnahme“ angesehen. „Parallel muss
aber die Nutzung der fossilen Energie-
träger heruntergefahren werden“, sagt
Pörtner, „ein nachhaltiges Landmana-
gement kann dann einen wichtigen Bei-
trag zum Klimaschutz leisten.“
Der IPCC-Bericht bleibt in weiten
Teilen abstrakt und spricht bestimmte,
ja offensichtliche Probleme nicht kon-
kret an. So ist etwa die Abholzung der

tropischen Regenwälder, die ja zwei-
fffelsohne ein sehr klimarelevanter Vor-elsohne ein sehr klimarelevanter Vor-
gang ist, überhaupt kein Thema in dem
rund 1000 Seiten langen Sonderbe-
richt. „Wir wollten kein Einzelproblem
betonen und einzelne Länder nicht in
die böse Ecke stellen“, erklärt Pörtner.
Schließlich ist ja auch dieser Sonderbe-
richt, der seit vergangenem Freitag in
Genf von Politikern und Wissen-
schaftlern beraten und dann verab-
schiedet wurde, ein Konsenspapier, das
von allen 195 am IPCC beteiligten Staa-
ten unterschrieben worden ist. Pörtner

ist davon überzeugt, dass man auch die
nicht explizit genannten Einzelproble-
me zwischen den Zeilen gut herausle-
sen könne.
Konkret angeprangert wird im Be-
richt das Ernährungsverhalten großer
Teile der Menschheit. Der Verbrauch
von pflanzlichen Ölen und Fleisch habe
sich seit 1961 mehr als verdoppelt. Und
25 bis 30 Prozent aller produzierten Le-
bensmittel würden letztlich nicht ihrem
eigentlichen Zweck zugeführt – sie ge-
hen beim Transport verloren oder lan-
den am Ende in der Mülltonne.

Die Klimaforscher weisen in ihrem
Bericht noch darauf hin, dass weltweit
rund zwei Milliarden Menschen überge-
wichtig seien. Das Ernährungsverhalten
müsse grundlegend geändert werden,
damit eine nachhaltige und weniger kli-
maschädliche Landwirtschaft möglich
werden kann. „Wir müssen die Massen-
tierhaltung reduzieren“, sagt Pörtner,
und das habe dann auch gesundheitli-
che Vorteile: „Ziel sollte der Sonntags-
braten sein.“ Er fügt schnell hinzu: „Ich
möchte jedoch keinem die Entschei-
dung darüber nehmen, wie er sich er-
nähren möchte.“
An dem Bericht fällt auf, dass häufig
von einer notwendigen Adaption an den
Klimawandel und einer Schadensbegren-
zung gesprochen wird. Zwischen den
Zeilen wird damit gesagt, dass es so, wie
es einmal war, auf absehbare Zeit nicht
wieder werden wird. Selbst wenn wir das
optimistische Klimaziel von Plus 1,
Grad erreichen sollten, würden wir in
einer Welt leben, „in der die Extremtem-
peraturen dieses Sommers die Normali-
tät sein werden“, befürchtet Pörtner.
Und was empfehlen die IPCC-For-
scher in ihrem Bericht, der sich ja in er-
ster Linie an Politiker richtet? Es gelte
die Ausbreitung von Wüsten zu verhin-
dern. Böden müssten restauriert wer-
den, damit sie wieder mehr Kohlendi-
oxid aufnehmen und speichern können.
Grüne Wälle und Dämme sollten ge-
pflanzt werden. Dabei sollten resiliente
Baumarten mit wenig Wasserbedarf ge-
nutzt werden. Auch eine gentechnische
Optimierung von Pflanzen hin zu einer
größeren Toleranz von hohen Tempe-
raturen sei notwendig. Die Ernährung
sollte diversifiziert, Umweltkosten
sollten bei den Preisen von Lebensmit-
teln berücksichtigt werden. Insgesamt
müsse das Land- und Waldmanagement
nachhaltig werden. „Klimaforscher ha-
ben bereits seit Jahrzehnten auf die
Notwendigkeit hingewiesen, Treib-
hausgas-Emissionen von Verbrennung
fffossiler Brennstoffe zu reduzieren“,ossiler Brennstoffe zu reduzieren“,
sagt Arneth, „an dieser Notwendigkeit
hat sich natürlich nichts geändert. Und
Landsysteme können da einen Beitrag
leisten, mit Maßnahmen, die zeitnah
umgesetzt werden können: das Been-
den weiterer Waldrodung. Bodenbear-
beitung, die Kohlenstoffgehalt erhöht.
Düngemethoden, die Emissionen von
Lachgas reduzieren. Renaturierung de-
gradierter Ökosysteme. Reduktion von
Nahrungsmittelverlusten entlang der
gesamten Kette von den Produzenten
bis hin zum Verbraucher. Und Verbrau-
cher, die kritisch über den eigenen Kon-
sum unter den Gesichtspunkten von
Klima- und Umweltschutz reflektie-
ren.“
„Bei der Umsetzung der Maßnahmen
ist nicht die Technologie der Flaschen-
hals“, so Pörtner, „sondern der gesell-
schaftliche Wille.“ Die Handlungsoptio-
nen lägen auf dem Tisch. „Eine nachhal-
tige Welt ist möglich.“ Das Potenzial
zur Schadensbegrenzung durch techni-
sche Maßnahmen im Bereich der Land-
wirtschaft schätzen die IPCC-Forscher
für 2050 auf 2,3 bis 9,6 Milliarden Ton-
nen CO 2 -Äquivalent Treibhausgase pro
Jahr. Durch Umstellung der Ernäh-
rungsgewohnheiten könnten weltweit
weitere 0,7 bis acht Milliarden Tonnen
pro Jahr eingespart werden. Doch eine
große Unbekannte ist natürlich die wei-
tere Entwicklung der Weltbevölke-
rungszahl. „Da bräuchten wir eigentlich
ein Nullwachstum“, sagt Pörtner.
Auf einen möglichen Zielkonflikt bei
der Nutzung von Landflächen weist Al-
mut Arneth hin: „Wenn bestehende
landwirtschaftliche Flächen in großem
Maßstab für Bioenergie genutzt wer-
den, dann könnte dies beispielsweise er-
zielt werden durch Intensivierung von
Nahrungsmittelproduktion – mit wahr-
scheinlich negativen Auswirkungen auf
Wasserknappheit, Nitratbelastung im
Wasser, weiteren Treibhausgas-Emis-
sionen durch Lachgasentwicklung aus
dem Dünger und einem weiteren
Verlust von Biodiversität.“ Die gleiche
Problematik existiere bei großflächiger
Wiederaufforstung, wenn Mono-
kulturen angelegt oder Ökosysteme be-
waldet würden, die natürlicherweise
nicht bewaldet sind, wie Savannen und
Grasland.
Doch ist es möglicherweise nicht
ohnehin schon zu spät, irreversible
Schäden an den Lebensgrundlagen der
Menschheit zu verhindern? Können
nicht die sogenannten Kipppunkte zu
einer stark beschleunigten Entwicklung
führen, die unumkehrbar in einer Kata-
strophe mündet? „Wir wissen nicht, wie
viel Zeit wir noch haben“, sagt Koko
Warner, „die Risiken beschleunigen sich
und irreversible Schäden sind denkbar“.
Die Botschaft laute: „Act soon!“

„„„TemperaturenTemperaturen


üüüber 40 Gradber 40 Grad


werden immer


wahrscheinlicher“


Fast ein Viertel aller menschengemachten


Treibhausgas-Emissionen stammen aus der


Landwirtschaft. Sie müsse weniger klimaschädlich


werden, fordert der Weltklimarat. Überraschend


ist, dass die Erde insgesamt grüner geworden ist


Der Boden ernährt uns – doch er ist nicht unerschöpflich

PICTURE ALLIANCE/ MARKUS SCHOLZ

20


09.08.19 Freitag, 9. August 2019DWBE-HP


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DIE WELT FREITAG,9.AUGUST2019 SEITE 20

WISSEN

WISSENSCHAFTSREDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 719 50|E-MAIL: [email protected]|INTERNET: WELT.DE/WISSENSCHAFT

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ie bislang letzte Umkehrung
des Erdmagnetfelds hat sich
über eine Zeitspanne von
22.000 Jahren vollzogen und damit
deutlich länger gedauert als ange-
nommen. Das zeigen Untersuchun-
gen eines Forscherteams um Brad
Singer von der University of Wiscon-
sin in Madison.

VON TILL MUNDZECK

Mit ihrer im Fachblatt „Science
Advances“ veröffentlichten Analyse
von Vulkanlava hoffen die Wissen-
schaftler, den Prozess der Polum-
kehr besser zu verstehen, der in erd-
geschichtlichen Dimensionen bald
wieder bevorstehen könnte. Am Erd-
magnetfeld hängen Navigationsver-
fahren. Außerdem schützt es die Er-
de vor energiereichen Teilchen aus
dem Weltall. Im Laufe der Erdge-
schichte hat sich das Erdmagnetfeld
viele Male nach jeweils einigen Hun-
derttausend Jahren umgekehrt. Da-
bei werden der magnetische Nord-
und Südpol vertauscht. Wie es genau
dazu kommt und wie dieses Phäno-
men vonstatten geht, ist bis heute
nicht geklärt. Einige Theorien besa-
gen, dass ein Polsprung sogar inner-
halb eines Menschenlebens stattfin-
den könne, andere rechnen mit un-
gefähr 9000 Jahren für den gesam-
ten Prozess. Die Forscher um Singer
analysierten nun erstarrte Lava ver-
gangener Vulkanausbrüche in Chile,
der Karibik, auf Tahiti, Hawaii und
den Kanaren aus der Zeit um die
jüngste Polumkehr vor rund 773.
Jahren. „Lavaströme sind ideale Pro-
tokollanten des Magnetfeldes“, er-
läutert Singer in einer Mitteilung
seiner Hochschule. „Sie enthalten
viele eisenhaltige Mineralien, und
wenn sie abkühlen, bleiben diese in
der Feldrichtung eingefroren.“

Durch eine neue, genauere Datie-
rungsmethode mit Hilfe des Edelga-
ses Argon konnten die Wissenschaft-
ler die Entwicklung des Erdmagnet-
felds in rund 70.000 Jahren um die
jüngste Polumkehr nachvollziehen.
Die Lavaanalysen wurden dabei von
Sedimentuntersuchungen am Mee-
resboden ergänzt, die eine kontinu-
ierlichere, aber weniger exakte Auf-
zeichnung des Erdmagnetfelds ent-
halten. Die Auswertung zeigt, dass
sich das Erdmagnetfeld zunächst
über 18.000 Jahre in einem komple-
xen Prozess abschwächte, vorüber-
gehend zusammenbrach, sich rege-
nerierte und wanderte. Die eigentli-
che Polumkehr vollzog sich dann
über weitere 4000 Jahre. Damit hat
dieser Prozess deutlich länger ge-
dauert, als bislang angenommen. Ei-
ne erneute Polumkehr würde der
Menschheit damit vermutlich reich-
lich Zeit lassen, sich technisch da-
rauf einzustellen.
Seit Beginn der Messungen hat
sich das Erdmagnetfeld um rund
fünf Prozent pro Jahrhundert abge-
schwächt, derzeit wandert der mag-
netische Nordpol weg vom geografi-
schen in Richtung Sibirien. Das
könnten den Wissenschaftlern zufol-
ge Vorboten einer erneuten Polum-
kehr sein. Es ist aber nicht klar, ob
diese tatsächlich in geologischen
Maßstäben bald bevorsteht. dpa

Nur keine


Hektik am


Erdmagnetfeld


Letzter Polsprung war
länger als angenommen

Erdinneres und Magnetfeld, wie ein
KKKünstler es siehtünstler es sieht

GETTY IMAGES/SCIENCE PHOTO LIBRA

/ANDRZEJ WOJCICKI

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РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS


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allermeisten Landflächen um deutlich

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VK.COM/WSNWS


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„Selbst bei der Begrenzung der globa-

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netische Nordpol weg vom geografi-

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kehr sein. Es ist aber nicht klar, ob
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