Die Welt - 09.08.2019

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4 POLITIK DIE WELT FREITAG,9.AUGUST


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r ist mal wieder für eine
Überraschung gut: SPD-
Bundesvize Ralf Stegner,
zugleich Vorsitzender der
Landtagsfraktion seiner
Partei in Schleswig-Holstein, schließt
eine Kandidatur für den SPD-Bundes-
vorsitz nicht aus. Der 59-Jährige gilt vie-
len seiner Partei zwar eher als Kassen-
gift für die Wahlchancen der SPD. Den-
noch tourt er unermüdlich durch die
Lande, besucht Ortsvereine, hält Wahl-
kampfreden. In diesen Tagen vor allem
in Sachsen, Thüringen und Branden-
burg, wo die jeweiligen Landtagswahlen
vor der Tür stehen. WELT erreichte
Stegner telefonisch in Dresden.

VON ULRICH EXNER

WELT: Hallo, Herr Stegner, wie ist die
Stimmung in Sachsen?
RALF STEGNER:Ich bin gerade erst an-
gekommen, um an Info-Ständen und bei
anderen Veranstaltungen für die SPD zu
werben. Aber die Lage hier im Osten ist
für uns auf jeden Fall herausfordernd.

In den Umfragen liegt Ihre Partei hin-
ter der AfD, in Sachsen kommt sogar
schon die Fünf-Prozent-Hürde in
Sicht. Macht Ihnen das keine Angst?
Doch, das macht mir Sorgen. Es gibt im
Moment überall ein krasses Missver-
hältnis zwischen den Umfragewerten
für uns Sozialdemokraten und der Tat-
sache, dass die SPD mit 420.000 Mit-
gliedern immer noch die stärkste Partei
in Deutschland ist. Das ist ein großer

Schatz, da ist deutlich mehr Selbstbe-
wusstsein angebracht. Gleichzeitig ha-
ben die Rechtsradikalen bedenklich ho-
he Zustimmungswerte. Auch das ist na-
türlich besorgniserregend.

Wie wollen Sie das ändern?
Wir brauchen, nicht nur hier in den
ostdeutschen Bundesländern, eine
Doppelstrategie. Zum einen müssen
wir praxistaugliche Antworten auf die
Alltagsfragen der Menschen finden.
Wie bezahle ich meine Miete? Reicht
die Rente? Was ist mit der Pflege der
Eltern oder der Ausbildung der Kinder?
Zum anderen müssen wir die Vertreter
der Rechtsradikalen in aller Entschie-
denheit und mit allen friedlichen Mit-
teln bekämpfen. Das sind Demokratie-
feinde. Wer die wählt, trägt dazu bei,

Frieden und Wohlstand zu gefährden.
Bei diesem Kampf gehört die SPD in die
erste Reihe. Mit Klartext und Leiden-
schaft.

Derzeit wird dieser Kampf unter an-
derem mit einer Debatte über die Hö-
he der Mehrwertsteuer auf Fleisch-
produkte geführt. Ist das aus Ihrer
Sicht hilfreich?
Einzelne Maßnahmen, die beim Wähler
den Eindruck erwecken, man wolle die
Kleinverdiener zur Kasse bitten, sind
nie hilfreich. Natürlich brauchen wir
Klimaschutz. Aber für die SPD darf Kli-
maschutzpolitik nicht privatisiert wer-
den, und man muss immer auch Rück-
sicht nehmen auf die Menschen in den
betroffenen Regionen und Branchen.
Die darf man nicht über den Tisch zie-
hen. Einfach das Fleisch zu verteuern,
worunter am Ende nur Geringverdiener
zu leiden haben, ist keine Lösung.

Haben Sie den Eindruck, dass die
langwierige Suche nach einem neuen
Parteichef der SPD vor Ort nutzt?
Natürlich ist das gerade eine schwierige
Phase. Wir sind in fast allen Bundeslän-
dern noch in der Sommerpause. Wir ha-
ben auch ein Verfahren gewählt, das ei-
ne bestimmte Zeit benötigt. In der sich
zum Beispiel Tandems finden können.
Ich glaube, dass von dieser eher negati-
ven Sicht auf unseren Prozess keine Re-
de mehr sein wird, wenn Anfang Sep-
tember feststeht, wer alles ins Rennen
geht. Dann werden wir einen leiden-
schaftlichen Wettbewerb erleben um

die programmatische und personelle
Zukunft der SPD. Bei den gegenwärti-
gen Problemen ist doch glasklar, wie
dringend eine starke Sozialdemokratie
gerade heute gebraucht wird.

Derzeit wird vor allem klar, dass sich
alle einigermaßen prominenten SPD-
Größen vor einer Kandidatur zieren.
Sigmar Gabriel, Ihr Ex-Parteichef,
moniert, dass der SPD-Vorsitz gerade
herumgereicht werde wie „ein in-
fektiöses Kleidungsstück“.
Das ist ein grausames Bild, das ich mir
überhaupt nicht zu eigen machen
möchte. Die SPD ist eine stolze Partei,
die sehr viel für dieses Land geleistet
hat. Nörgelei von der Seite, auch selbst-
gerechte Betrachtungen von denen, die
früher selbst Verantwortung getragen
haben in der SPD, das Beschimpfen der
eigenen Partei in der Öffentlichkeit –
davon halte ich überhaupt nichts. Dieje-
nigen, die früher selbst Führungsposi-
tionen hatten, verdienen Respekt. Aber
gerade sie wissen doch besser als alle
anderen, dass öffentliche Ratschläge
vor allem Schläge sind, die nur der poli-
tischen Konkurrenz nutzen.

Haben Sie Verständnis dafür, dass bis-
her kein einziger stellvertretender
Parteichef, kein Ministerpräsident
und auch kein Minister eine Kandida-
tur erklärt hat?
Es gibt eine zweimonatige Bewerbungs-
frist. Die ist nicht abgelaufen. Insofern
kann man Ihre Frage sinnvoll erst am 1.
September beantworten, wenn man

wirklich weiß, wer antritt und wer
nicht. Allerdings halte ich wenig davon,
dass alle fünf Minuten jemand erklärt,
warum er oder sie nicht kandidiert.

Sie selbst halten sich eine Kandidatur
auch noch offen. Aber das ist eher ei-
ne taktische Maßnahme, oder?
Nein. Ich habe lediglich Fragen, die mit
der hübschen Journalistenformulierung
„Schließen Sie aus, dass ...“ beginnen, so
beantwortet, wie das ein kluger Politi-
ker tut.

Nämlich?
Dass es dazu etwas zu sagen gibt, wenn
es etwas zu sagen gibt. Also nicht jetzt.

Sie erwägen wirklich ernsthaft, für
den Parteivorsitz zu kandidieren?
Eier werden erst ausgebrütet, wenn sie
gelegt sind.

Bei allem Respekt vor Ihrer Professio-
nalität, Sie gelten vielen Parteifreun-
den eher als Kassengift für die Wahl-
chancen der SPD.
Die eine sagen so, die anderen sagen so.
Ich habe immer zu denjenigen gehört,
die eine klare Linie haben und sich
deutlich ausdrücken. Das gefällt nicht
jedem. Ich vertrete leidenschaftlich so-
zialdemokratische Politik und richte
meine Offensivkraft auf den politischen
Gegner, nicht auf die eigenen Leute.
Wenn mich manche auf mein überaus
heiteres Wesen reduzieren, mache ich
mir das nicht zu eigen, aber kann ganz
gut damit leben.

Würden Sie lieber allein oder lieber
im Tandem kandidieren?
Ich halte das Tandem für eine gute Sa-
che, aber nicht für ein Allheilmittel.
Teamarbeit ist heutzutage ohnehin er-
forderlich, nicht nur in der absoluten
Spitze einer Partei. Ganz davon abgese-
hen zeigen sowohl die drei kommissari-
schen Parteivorsitzenden als auch der
amtierende Fraktionschef, dass man
kollegialer führen kann, als das in der
Vergangenheit gelegentlich der Fall war.

Haben Sie eine Wunschpartnerin?
Netter Versuch. Freuen Sie sich auf ei-
nen tollen Wettbewerb. Der ist gut für
die SPD und gut für unser Land.

Einer der Kandidaten, Karl Lauter-
bach, wirbt für seine Kandidatur ex-
plizit mit dem Ausstieg aus der GroKo


  • richtig so?
    Die Frage, ob wir die Koalition weiter-
    führen oder nicht, ist wichtig, aber an
    Koalitionen hängt nicht das Wohl und
    Wehe der SPD. Das würde uns viel klei-
    ner machen, als wir sind. Es muss im-
    mer um unsere Inhalte gehen. Wenn wir
    damit in einer Regierung Erfolg haben
    können, dann ist das gut. Wenn das mit
    dem jeweiligen Koalitionspartner nicht
    geht, müssen wir mit diesen Inhalten
    eben selbstbewusst in den Wahlkampf
    ziehen. Regieren um jeden Preis oder
    Oppositionssehnsucht – beides taugt
    nichts.


Wenn es so weit käme: Sollte der SPD-
Parteitag im Dezember dann außer ei-
nem neuen Parteichef auch einen
Kanzlerkandidaten bestimmen?
Wir müssen die SPD zu neuer Stärke
führen und haben im Moment tatsäch-
lich andere Sorgen als die Frage nach ei-
nem Kanzlerkandidaten.

SPD-Vize Ralf


Stegner will seine


Partei mit einer


„Doppelstrategie“


aus der Misere


retten. Wie


positioniert er sich im


Rennen um den


Vorsitz?


„Öffentliche Ratschläge sind vor allem Schläge“: Ralf Stegner findet negative Kommentare ehemaliger Parteichefs „grausam“

PA/ DPA/

CHC BRA TBA

/ CHRISTIAN CHARISIUS

„Meine klare Linie


gefällt nicht jedem“


A


n Kampfgeist mangelt es der Lin-
ken nicht. „Wir wollen klar als die
Stimme des Ostens auftreten“,
hatte Parteichefin Katja Kipping Anfang
des Jahres mit Blick auf die Landtags-
wahlen in Sachsen, Brandenburg und
Thüringen gesagt. Dort wird Anfang Sep-
tember beziehungsweise Ende Oktober
gewählt. Ein Blick auf die jüngsten Um-
fragewerte zeigt: Tatsächlich ist die Lin-
ke im Osten Volkspartei. Allerdings
schwinden die Machtoptionen.

VON MARTIN NIEWENDICK

Das liegt zum einen an der AfD, die
laut Umfragen in allen drei Bundeslän-
dern stark abschneiden dürfte und der
Linken den Rang als ostdeutsche Pro-
testpartei streitig macht. Und zum an-
deren an der ideologischen gegenseiti-
gen Abneigung zwischen CDU und
Linkspartei, die eine Kooperation un-
möglich macht.
In Sachsen, wo am 1. September der
Landtag neu gewählt wird, liegt die Linke
nach der jüngsten Umfrage von Infratest
Dimap mit 16 Prozent auf Platz drei. Die
AAAfD liegt bei 25 Prozent und nur drei Pro-fD liegt bei 25 Prozent und nur drei Pro-
zentpunkte hinter den Christdemokra-
ten, die seit 2014 mit der SPD regieren.

Und weil die CDU von Ministerpräsident
und Landeschef Michael Kretschmer of-
fffiziell eine Kooperation mit der AfD ab-iziell eine Kooperation mit der AfD ab-
lehnt, könnte die Linkspartei zwar Ge-
staltungsmacht beanspruchen. Aber für
Rot-Rot-Grün reicht es derzeit nicht.
Eine Zusammenarbeit mit der CDU
ist wiederum der Basis nicht vermittel-
bar. Erst Ende Juli eskalierte der Streit
zwischen beiden Parteien erneut: Der
Sozialismus, „egal ob national oder „real
existierend“, habe großen Schaden ange-
richtet, posteten die Christdemokraten
auf Facebook in Richtung Linke. Deren
Vorsitzende Antje Feiks warf der CDU
daraufhin „eine mustergültige Verharm-
losung des Faschismus und der Naziver-
brechen inklusive des Holocausts“ vor.
Der Linke-Fraktionschef im Sächsi-
schen Landtag und Spitzenkandidat, Ri-
co Gebhardt, sagt WELT, der Ausgang
der Wahl sei diesmal kaum abzuschät-
zen. „In den vergangenen 20 Jahren hat
die CDU die Wahlen immer gewonnen,
wir waren auf Platz zwei, und zu allen
anderen Parteien gab es zehn Prozent-
punkte Abstand.“ Für die kommende
Wahl hat er eine gesichtswahrende
Sprachregelung gefunden: „Wir möch-
ten die stärkste linke Kraft werden.“
Mit Blick auf die AfD sagt er, die Lage

sei besorgniserregend. Eine Demokratie
verkrafte es, wenn zehn Prozent der
Menschen rechts wählten. Bei einem
Viertel sehe das schon anders aus. „An-
dersherum muss man aber auch mal sa-
gen: Es gibt auch 75 Prozent, die die AfD
nicht wählen.“ Viele Ostdeutsche seien
es durch DDR-Erfahrungen gewohnt,
dass Veränderungen „von oben“ kämen,
was die CDU 30 Jahre bedient habe.
„Das muss sich ändern, sonst sieht es
auf lange Sicht düster aus.“
Ebenfalls am 1. September wird im
rot-rot regierten Brandenburg gewählt.
Aktuellen Werten zufolge hat die Regie-
rung von SPD-Ministerpräsident Diet-
mar Woidke keine Mehrheit. Die SPD
liegt nach der jüngsten Insa-Umfrage
bei 19 Prozent, die Linke bei 16 Prozent.
Spitzenkandidaten der Linkspartei sind
Kathrin Dannenberg und Sebastian
Walter. Dannenberg ist Lehrerin, Wal-
ter Gewerkschafter. Beide sind wenig
bekannt. Ändern wollen sie das mit wit-
zigen Imagefilmchen und einem fast
eineinhalbstündigen Interview mit dem
Journalisten Tilo Jung.
Auch in Brandenburg ist die Lage ver-
fahren. Zwar hat CDU-Spitzenkandidat
Ingo Senftleben schon früh eine Zusam-
menarbeit mit der Linken nicht ausge-

In Thüringen ist Ministerpräsident
Bodo Ramelow (Linke) zuversichtlich,
die von ihm angeführte rot-rot-grüne
Koalition nach der Wahl am 27. Oktober
fortsetzen zu können. Mit 25 Prozent
liegt seine Partei in den jüngsten Um-
fragen vorne, die AfD folgt dahinter mit
nur einem Punkt Abstand.
Ramelows Popularität ist groß: Beim
Ranking der beliebtesten Ministerpräsi-
denten belegt er Rang fünf. Der ur-
sprünglich aus Niedersachsen stammen-

de Politiker gibt sich betont pragmatisch
und unideologisch. Schon während sei-
ner Zeit als Oppositionsführer hat er im-
mer wieder das Gespräch mit der CDU-
geführten Landesregierung gesucht. „Ich
habe keine Berührungsängste mit Uni-
onspolitikern“, sagt Ramelow auf WELT-
Anfrage. „Aber politisch passt die CDU
nicht zu meiner Vorstellung einer solida-
rischen Politik. Das sieht man aktuell an
den Äußerungen von Carsten Linne-
mann zur Integration oder an der Werte-
Union.“ Demokraten sollten jedenfalls
im Gespräch bleiben. Dass die AfD im
Osten mittlerweile eine Volkspartei ist,
glaubt er nicht. „Die Wählerschaft ist
sehr unterschiedlich. Da gibt es den nor-
malen Nazi, aber auch den Bürger, der
einfach keine Lust mehr auf das Ossi-
Bashing hat.“
Ramelow selbst inszeniert sich gern
als Stimme der Ostdeutschen, der deren
Sorgen und Frustrationen versteht.
Gern spricht er über seine Zeit als jun-
ger Gewerkschaftsfunktionär, der 1990
von Mittelhessen in den Osten kam, um
dort Gewerkschaftsstrukturen aufzu-
bauen. Das rechnen ihm viele Bürger
hoch an. Ende Oktober wird sich zeigen,
wie tragfähig diese Erzählung in Thü-
ringen heute noch ist.

„Stimme des Ostens“ mit wenig Machtoptionen


Die Linke steht gut da vor den Wahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen. Aber nicht nur die starke AfD schränkt ihren Handlungsspielraum ein


schlossen und damit gegen die Linie sei-
ner Partei agiert. Aber die Linke selbst
zeigt sich dafür nicht offen. Das liegt
vor allem daran, dass Senftleben auch
Gesprächsbereitschaft in Richtung AfD
signalisiert hat. „Wer der AfD den klei-
nen Finger reicht, kann für uns kein
Partner sein nach dem 1. September“,
sagte Spitzenkandidat Walter im Juni.
Auch wenn Senftleben klargestellt hat-
te: Dies bedeute nicht, eine Koalition
mit der Partei eingehen zu wollen.

CDU SPD Grüne AfD Linke FDP Sonstige

Sonntagsfrage: Landtagswahl in Sachsen

Stimmenanteil in Prozent, in Klammern: Ergebnisse 


*darunter NPD: ,%, Quelle: wahlrecht.de/Infratest dimap

 

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ANTISEMITISCHER VORFALL

Tatverdächtige weist


Vorwürfe zurück


Nach dem antisemitischen Vorfall in
München hat sich eine tatverdächtige
Frau bei der Polizei gemeldet und ju-
denfeindliche Vorwürfe zurückgewie-
sen. Sie soll den 19-jährigen Sohn eines
Rabbiners mit den Worten „scheiß
Jude“ beschimpft und ihm ins Gesicht
gespuckt haben. Die 40-Jährige habe
die Anschuldigungen der Opfer demen-
tiert, sagte ein Sprecher. Die Deutsche
mit marokkanischem Migrationshinter-
grund habe in einer Vernehmung aber
wechselseitige Beleidigungen einge-
räumt.

BRANDENBURG

AfD wirbt mit Willy
Brandt – SPD empört

Wieder Aufregung um AfD-Wahlwer-
bung: Ein Plakat der Partei in Branden-
burg mit dem Konterfei des früheren
sozialdemokratischen Kanzlers Willy
Brandt (1913–1992) sorgt für Empörung.
„Die Berufung auf Willy Brandt ist ein
grober Missbrauch und schlicht obs-
zön“, sagte der langjährige Bundestags-
präsident Wolfgang Thierse dem „Ta-
gesspiegel“. Die Partei verwendet vor
der Landtagswahl am 1. September ein
Wahlplakat mit einem Foto Brandts
und dessen Spruch „Mehr Demokratie
wagen“.

SPD

Malu Dreyer offen


für Linksbündnis


Die kommissarische SPD-Chefin Malu
Dreyer hat sich offen für ein linkes
Regierungsbündnis im Bund gezeigt –
und stößt damit auf Zustimmung der
Linkspartei. „Sollte es eine Mehrheit
links von der Union geben, müssen wir
das Gemeinsame suchen und das Tren-
nende analysieren“, sagte Dreyer der
Funke-Mediengruppe mit Blick auf
eine Koalition aus SPD, Linker und
Grünen. Auf Bundesebene sei die SPD
derzeit in „einem sehr schlechten Zu-
stand“, räumte Dreyer ein.

RUSSLAND

Zwei Tote bei


Raketenexplosion


In Russland ist ein Raketentriebwerk
bei einem Test explodiert, zwei Men-
schen starben, vier Personen wurden
verletzt, teilte das Verteidigungsminis-
terium mit. Die Explosion habe sich
auf einem Militärschießplatz in der
nordwestrussischen Region Archan-
gelsk ereignet. Die Lokalverwaltung
von Sewerodwinsk etwa 30 Kilometer
östlich des Marinestützpunkts Njonoxa
teilte mit, die Radioaktivität sei kurz
gestiegen. Njonoxa dient als Testgelän-
de für Interkontinentalraketen für
Atom-U-Boote.

KOMPAKT


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brechen inklusive des Holocausts“ vor.
Der Linke-Fraktionschef im Sächsi-

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schen Landtag und Spitzenkandidat, Ri-

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co Gebhardt, sagt WELT, der Ausgang

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