Neue Zürcher Zeitung - 10.08.2019

(Ann) #1

ist es für Unternehmen, auf hohe
Qualität,Transparenz sowie Nachhal­
tigkeit zu setzen.


Hat die globaleArbeitsteilung positive
Effekte gebracht?

Ja, auf jedenFall. Natürlich auch
für die wirtschaftlich schwächeren
Länder, die bereits einTeil der globa­
len Wertschöpfungskette geworden
sind.Aus meinerPerspektive besteht
in dieser Hinsicht aber nochKorrek­
turbedarf bei derVerteilung dieser
Werte.


Was geht Ihnen auf die Nerven?
Lange Wartezeiten und schlechter
Kaffee.


Worüber können Sie herzlich lachen?
Über meine Kinder, meinen Hund
und mich.


Was sagen Ihre Mitarbeiter über Sie?
Glaubwürdig, spontan, schnell
mit hohen Anforderungen und
immer offen für ihreAnliegen.


Wie reagieren Sie auf Kritik?
Ich bin dafür dankbar. Konstruktive
Kritik sollte in jeder Unternehmung
gepflegt werden.Das ist ein wichtiger
Treiber , um laufend dazuzulernen
und sich weiterzuentwickeln–als
Person und im Interesse des Unter­
nehmens.


Hat Sie IhrBauchgefühl auch schon
getäuscht?

Wer hat das nicht erlebt? Es sind
die negativen Erfahrungen, aus denen
man nachhaltig lernt. EinAustausch
zwischenKopf und Geist ist unabding­
bar, auch in der Geschäftswelt. Grund­


sätzlich nehme ich meinBauchgefühl
aber sehr ernst, da es mir schon sehr
oft geholfen hat.

Stellen Sie auch ehemalige Arbeitskolle-
gen undFreunde ein?
Ja.Wir sind einFamilienunter­
nehmen und setzen uns mit einer
sehr persönlichenFamilienpolitik
auseinander. Es kann manchmal hilf­
reichsein, wenn man sichetwasbesser
kennt, man darf sich jedoch nicht
scheuen, offen miteinander zukom­
munizieren und die Eignung vor
die Neigung zu stellen.

SindFrauenquoten notwendig?
Ja, definitiv. Eigentlich müsste man
das gar nicht mehr thematisieren, weil
Chancengleichheit selbstverständlich
sein sollte. Heute führen wir in diesem
Zusammenhang leider immer noch
Diskussionen über Geschlechter.
Anachronistisch, dass alte versteinerte
Denk­ undVerhaltensstrukturen in
gewissen Kreisen immer noch
Überhand haben.

Werden bei Ihnen Kandidaten gegoo-
gelt?
Je nach Situation,Position und Pro­
fil der Kandidatinnen und Kandidaten,
die wir suchen. Der Entscheid über die
Eignung für die Stelle erfolgt immer
aufgrund desWerdegangs und nach
persönlichenInterviews. Nur im
Gesprächspürtman,obnebenden
beruflichen hartenFaktoren auch die
Sozialkompetenz vorhanden ist.

Welchen Stellenwert haben für Sie
soziale Netzwerke?
Privat eher weniger, beruflich in
dem Umfang wie nötig. Ich bevorzuge
den persönlichenKontakt sowohl mit
Kunden als auch mitPartnern.

Was halten Sie von Managern, die mit
wenig Schlaf auftrumpfen?
Wenig, ich bin ein Unternehmer.

Würden Sie Ihre Karriere zugunsten
eines humanitären Einsatzes aufgeben?
Das gestaltet sich für mich als
Unternehmer etwas schwierig. Ich
könnte mir vorstellen, für einen befris­
teten Zeitraum einen solchen Einsatz
zu leisten. In unsererFamilie hat der
Gemeinschaftssinn einen sehr hohen
Stellenwert. Entsprechend engagieren
wir uns seit Generationen persönlich
und über unser Unternehmen bei
humanitären Projekten.

Wann können Sie wirklich abschalten?
Besonders im Süden, beim Nichts­
tun und bei einem «buon caffè».

SindVorbilder noch aktuell?
Persönlich lasse ich mich immer wie­
der von visionären Menschen inspirie­
ren. Ich halte mich an Aristoteles, der
gesagt hat:«Wir sind das, was wir wie­
derholt tun.Vorzüglichkeit ist daher
keine Handlung, sondern eine Gewohn­
heit.»Für mich aktueller denn je.

Was raten Sie demBerufsnachwuchs?
Leidenschaft und Engagement bei
dem, was sie tun, undVerantwortungs­
bewusstsein bei dem, wie sie es tun.

Wie wurden Sie durchIhre ehemaligen
Lehrpersonen eingeschätzt?
Immer einen Schritt voraus und
viele Dinge gleichzeitig imKopf.

Hat Ihnen die Schule das wirklichRele-
vante vermittelt?
In Bezug auf Allgemeinwissen und
fachlichrelevante Inhalte auf jeden
Fall. Den anderenTeil haben meine
Eltern mit ihrer Erziehung geleistet.

Könnten Sie sich ein Leben im Kloster
vorstellen?
Nein, das wäre schwierig. Ich bin
immer in Bewegung und fühle mich
auf Reisen am wohlsten. Zwischen­
durch dieLangsamkeit zu entdecken,
tut jedoch gut.Dafür ist das Kloster
der ideale Ort.

Kommen Sie manchmal zu spät?
Das kann durchaus vorkommen. Ich
plädiere in diesenFällen für gegenseiti­
ges Verständnis. Das ist wichtig.

Glauben Sie an dieVorsehung und an
das Schicksal?
Ja. Ich bin überzeugt, dass wir nicht
alles planenkönnen.Allerdings hat
jede Handlung stets auch eineKonse­
quenz, die wir nicht unbeachtet lassen
sollten.

Sind Sie zuversichtlich für die Schweiz?
Dank unseremRechtsstaats­
und Demokratieprinzip sind wir

auchheute noch ein vertrauensvoller
und erfolgreicher Standort. Um
den bisherigenWohlstand zu bewah­
ren, müssen wir in Zukunft auch
unsereVerantwortung in der inter­
nationalenGemeinschaft wahr­
nehmen.Momentan prägen unter­
schiedlicheThemen den Zeitgeist, und
wir sollten deshalb mutiger agieren –
auch im Hinblick auf die nächsten
Generationen.

Welche Probleme sollte diePolitik
unverzüglich anpacken?
EndlichReformen an die Hand
nehmen und sich von veralteten
Strukturen verabschieden.Allesauf­
schieben oder Salamitaktik helfen der
Wirtschaft nicht. Ganz im Gegenteil –
ein solchesVorgehen verunsichert und
hemmt die Investitionen.Wie zum Bei­
spiel das völlig überalterteDaten­
schutzgesetz aus demJahr 1992, das
immer noch auf dieTotalrevision war­
tet. Statt zielgerichtet vorwärtszugehen,
wird jetzt wieder versucht, alles in
Pakete aufzuteilen und zurevidieren.
Das schiesst völlig am Ziel vorbei, da
fast alle internationalen Unternehmun­
gen sich bereits an die EU­Richtlinien
anpassen müssen. Es müssen unbedingt
rasch solideRahmenbedingungen
geschaffen werden, um vermehrt wirt­
schafts­ undkonsumentenfreundlich
handeln zukönnen.

Eine Ihrer Lebensweisheiten?
Arbeiten sollteFreude bereiten.
Wenn es das nicht mehr tut, sollte man
lieber damit aufhören.

Wie könnte derTitel dieses Interviews
lauten?
«In Generationen denken ist eine
Lebenseinstellung».
Interview:Walter Hagenbüchle

ZUR PERSON

Alexander D. Kuenzi, 53, ist sei t September 2016
CEOder Wealthyard Group. Seine Karriere hat er
mit einem Studium in Betriebsökonomiebegonnen,
demanschliessenden EMBA an derEIPMGenf und
demSammeln von Berufserfahrung in einigen der
führendenLuxusgüterkonzerne– unter anderem
in derRichemontGroup. 2004hat er das Familien­
unternehmen AkreumSA übernommen, das kon­
tinuierlich wächst und seit 2 016 eine Tochter der
Wealthyard Group ist.Die Wealthyard Group ist
eine internationale Familienholding, tätig in den
Bereichen Luxusgüterhandel, Lebensmittel und
Getränke sowieImmobilien und Bewirtschaftung.
Unter anderemsind dieBrandsBlesq und Mediterre
Aushängeschilder derGruppe.

«...ist eine Lebenseinstellung»


Fortsetzungvon Seite 1


Samstag, 10. August 2019 3


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DIREKTORIN/DIREKTOR BUNDESAMT FÜR WOHNUNGSWESEN
80 -100%/GRENCHEN/SO, AB 2022 BERN

Das Eidgenössische Departement fürWirtschaft, Bildung und ForschungWBF sucht auf den 1. Dezember 2019 odernachVerei n-
barung eine Führungspersönlichkeit für die Leitung des Bundesamtes fürWohnungswesen.

Das Eidgenössische Departement fürWirtschaft, Bildungund Forschun gWBF sucht:

IhreKompetenzen
Sie gehen Problemstellungen analytisch-konzeptionell und in-
terdisziplinär an und ihr Gespür für das politisch Machbare
verlässt Sie auch bei hoher Belastung und unter Zeitdruck
nicht. Für diese anspruchsvolle Führungsposition verfügen Sie
über einen Abschluss auf Stufe Universität/ETH, oder Fach-
hochschule vorzugsweise im Bauwesen, in den Sozialwissen-
schaftenoder im Recht und bringen langjährige fundierte
Berufs- Führungserfahrungvorzugsweise ineine rVerwaltung,
im Hochschulbereich oder in derWirtschaft (Immobilien)mit,
ergänzt mit Kenntnissen der förderpolitischen undmietrechtli-
chen Rahmenbedingungen auf allenEbenen (Bund, Kantone,
Städte/Gemeinden) sowieeine mKontaktnetz in der Politik
und/oder imWohnungswesen.

Sie überzeugen durch vorausschauend-strategisches und ver-
netztes Denken und Initiative, leben eine hoheZiel -und Er-
gebnisorientierung vor,beherrschen zwei Amtssprachen aktiv,
eine passiv so wie Englisch und verfügen über Kommunikati-
ons- und Sozialkompetenzen, die es Ihnen ermöglichen, die
unterschiedlichen Positionen der Interessensvertreter in sinn-
vollen, tragfähigen Lösungsvorschlägen zusammenzuführen.

Das Bundesamt fürWohnungswesen BWO ist das Kompetenzzentrum des Bundes für alleWohnungsfragen. Es ist für denVoll-
zug der Bundesgesetze im Bereich derWohnraumförderung und des Mietrechts zuständig underarbeitet Entscheidungsgrundla-
gen zurVerbesserungdes Wohnraumangebots und desWohnumfelds sowie derTransparenzauf demWohnungsmarkt.

Die Bundesverwaltung achtet die unterschiedlichen Biografien ihrer Mitarbeitenden und schätzt derenVielfalt. Gleichbehandlung
geniessthöchste Priorität.

Onlinebewerbung unter http://www.stelle.admin.ch, Ref. Code 39239

Auskünfte erteilt Ihnengerne Frau Nathalie Goumaz, Generalsekretärin WBF,Tel. 058 462 20 09

Bewerbungen elektronisch unter stelle.admin.c hoder persönlich/vertraulich, Frau Nathalie Goumaz,Generalsekretäri nWBF,Bun-
deshaus Ost, 3003Bern

Weitereinteressante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter http://www.stelle.admin.ch

IhreAufgaben
Als Direktorin oder Direktor undVorsitzende/r der Geschäfts-
leitung gestaltenSiedie strategische Ausrichtung des Bundes-
amtes fürWohnungswesen auf der Basis derVorgaben des
Gesetzgebers, des Bundesrates und des WBF und stellen bei
der Amtsführung die notwendige Unité de Doctrine sicher.

Sie setzen sich ein für die Schaffung fortschrittlicher Rahmen-
bedingungen unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen, so-
zialen, ökologischenund kulturellen Bedeutung des Bauens
und Wohnens sowie derWohnverhältnisse und bearbeiten
strategischeGrundsatzfragen derWohnungspolitik.

Sie klären gesetzgeberische Fragestellungen und vollziehen
Wohnraumförderungs- und Mietrecht lösungsorientiert und
effizient.
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