Süddeutsche Zeitung - 17.08.2019

(Jacob Rumans) #1

München– DasJahr 2018 war ein beson-
deres Jahr in der Geschichte der Riester-
Rente. Erstmals seit der Einführung der
staatlich geförderten privaten Zusatzvor-
sorge im Jahr 2001 ging die Zahl der Ries-
ter-Verträge zurück: um 15 000 auf knapp
16,6 Millionen. Und wenn nicht alles
täuscht, dürfte sich die Entwicklung auch
2019 fortsetzen. Denn im ersten Halbjahr
sank die Zahl erneut – diesmal um gut
30000 Verträge. Der Rückgang zeigt: Viele
Sparer und Anbieter haben offenbar die
Lust am Riestern verloren. Das gilt vor al-
lem für Riester-Rentenversicherungen:
Das bei Weitem beliebteste Riester-Pro-
dukt leidet am meisten unter dem niedri-
gen Zinsniveau.
Dennoch kann ein Riester-Vertrag nach
Ansicht von Verbraucherschützern und An-
lageberatern noch immer eine sinnvolle
Form der Altersvorsorge sein. „Jeder muss
für sich entscheiden, ob er mit den Beson-
derheiten von Riester-Verträgen leben
kann“, sagt etwa der unabhängige Versiche-


rungsberater Georg Pitzl. Zu diesen Beson-
derheiten gehöre etwa die erzwungene Um-
wandlung der angesparten Beträge in eine
lebenslange Rente, die eingeschränkte Ver-
erbbarkeit – aber auch die Riester-Garan-
tie. Sie sorgt zwar dafür, dass die Sparer zu
Beginn der Rente mindestens ihre einge-
zahlten Beträge plus Zulagen erhalten. Um
das zu garantieren, müssen die Anbieter al-
lerdings während der Ansparphase sichere
Anlagemodelle wählen. Riester-Verträge
erwirtschaften daher meist vergleichswei-
se geringe Erträge. „Wer das akzeptiert, für
den kann ein Riester-Vertrag durchaus ein
Produkt sein, das einen Teil der Altersvor-
sorge finanziert“, sagt Pitzl. Damit das Ries-
ter-Sparen jedoch nicht in einer Enttäu-
schung endet, sollte man stets die staatli-
che Förderung ausschöpfen. „Riester lohnt
sich nur mit der vollen Förderung“, sagt
Theodor Pischke, Altersvorsorgeexperte
bei der Stiftung Warentest. So zeigten die
Untersuchungen der Warentester, dass die
Rendite der Riester-Verträge ohne die kom-

plette Förderung meist „eher mau aus-
sieht“, meint Pischke: „Die Förderung
peppt die schlappen Anbieterrenditen
auf.“
Am meisten können davon Sparer mit
geringem Einkommen profitieren, die Kin-
der haben. Bei ihnen machen die Zulagen
im Vergleich zum Eigenbeitrag einen rela-
tiv hohen Anteil aus. Auf der anderen Seite
können auch Besserverdienende mit ei-
nem Riester-Vertrag gute Renditen erzie-
len, weil bei ihnen die Steuervorteile in der
Ansparphase stärker zu Buche schlagen.
Das „A und O“ beim Riester-Sparen sei
aber die Anbieterauswahl, meint Josephi-
ne Holzhäuser von der Verbraucherzentra-
le Rheinland-Pfalz. „Es gibt bei Riester
durchaus gute Verträge. Aber die muss
man erst einmal finden“, sagt sie. Wegen
des geringen Zinsniveaus empfehlen Ver-
braucherschützer dabei jüngeren Anle-
gern in der Regel Riester-Fondssparpläne,
bei denen die Sparbeiträge ausschließlich
in Aktien, Misch- oder Rentenfonds flie-

ßen(siehe Tabelle). Sie sind nicht zu ver-
wechseln mit den Riester-Rentenversiche-
rungen auf Fondsbasis, die oft hohe Kos-
ten verursachen. Für Verbraucher, die äl-
ter sind als 50 Jahre, lohnen sich Fonds-
sparpläne jedoch wegen der geringen Rest-
laufzeiten nur bedingt, meint Josephine

Holzhäuser: „Da kann es unter Umstän-
den sinnvoller sein, auf dem freien Markt
nach einem passenden Produkt Ausschau
zu halten“. In jedem Fall sollten sich Anle-
ger vor der Entscheidung unabhängig be-
raten lassen.
Wer sich für ein Riester-Produkt ent-
scheidet, sollte die Beiträge ohne Lücke
bis zum Ruhestand einzahlen. Und er
muss sich klarmachen: Die Zusatzrente,
die am Ende herausschaut, ist überschau-
bar. So geht der Rentenbericht der Bundes-
regierung zwar davon aus, dass Sparer die
2030 in Rente gehen, im Durchschnitt
knapp 280 Euro aus der Riester-Rente er-
halten. Dem liegt allerdings die Annahme
zugrunde, dass die Verzinsung der Verträ-
ge 2019 bei 2,5 Prozent liege, bis 2022 auf
vier Prozent steige und dann so hoch blei-
be. Das ist eher unrealistisch. Die tatsächli-
che Höhe der Riester-Rente dürfte daher
deutlich geringer sein. Und: Die Empfän-
ger müssen sie im Ruhestand auch noch
versteuern. andreas jalsovec

Wer sich
füreinRiester-Produkt
entscheidet, sollte
dieBeiträge bis
zur Rente einzahlen.

Riester-RenteDamit daseine sinnvolle Altersvorsorge wird, sollte die staatliche Förderung ausgeschöpft werden


von andreas jalsovec

E


s ist nur eine kurze Fußnote,
aber sie betrifft mehr als 3,3 Mil-
lionen Menschen. „Der Anteil
der ruhenden Verträge wird auf
gut ein Fünftel geschätzt“, heißt
es unter der Statistik zur Zahl der Riester-
Verträge, die das Bundesarbeitsministeri-
um alle drei Monate veröffentlicht – zu-
letzt Anfang Juli. In jeden fünften der der-
zeit rund 16,5 Millionen staatlich geförder-
ten Verträge zur privaten Altersvorsorge
zahlen die Sparer demnach nichts ein. Sie
erhalten daher auch keine Zulagen und kei-
ne Steuervorteile vom Staat.
„Wenn wir in der Beratung die bestehen-
den Altersvorsorge-Produkte der Verbrau-
cher durchschauen, dann stoßen wir im-
mer wieder auf solche ruhenden Riester-
Verträge“, sagt Merten Larisch, Altersvor-
sorge-Experte der Verbraucherzentrale
Bayern. Die Gründe dafür seien unter-
schiedlich. So komme es immer wieder
vor, dass Sparern, die bereits einen Riester-
Vertrag hatten, von einem Vertreter ein
neuer Vertrag verkauft wurde: „Einer, der
angeblich besser ist“, berichtet Larisch –
was jedoch häufig nicht der Fall sei. Gele-
gentlich könnten es sich Verbraucher auch
nicht mehr leisten, in ihren Vertrag weiter
einzuzahlen. Und: „Viele sind der Mei-
nung, Riester lohnt sich nicht.“
Ähnliche Erfahrungen macht Josephi-
ne Holzhäuser von der Verbraucherzentra-
le Rheinland-Pfalz. „Die Verunsicherung
beim Thema Riester ist groß“, sagt die Spe-
zialistin für Altersvorsorge. Außerdem
raubten niedrige Zinsen den Verbrau-
chern die Lust, fürs Alter zu sparen. „Ich
fürchte daher, dass viele ihre Riester-Ver-
träge beitragsfrei stellen, ohne dass wir
das als Verbraucherschützer mitkriegen.“


Was passiert, wenn ein Riester-Vertrag
ruht?
Wer nichts in seinen Vertrag einzahlt, er-
hält auch keine Zulagen. Denn die fließen
nur, wenn die Sparer auch ihre Beiträge
zahlen. Die volle Riester-Zulage von 175 Eu-
ro bekommt, wer jährlich vier Prozent sei-


nes rentenversicherungspflichtigen Ein-
kommens spart. Hinzu kommen 185 Euro
für jedes Kind, das vor 2008 geboren wur-
de und 300 Euro für Kinder, die später zur
Welt kamen. Außerdem haben Riester-
Sparer Steuervorteile. Wer die Beiträge
aussetzt und den Vertrag ruhen lässt, ver-
zichtet darauf. Dann bringt nur noch das

bisher angesammelte Kapital Erträge.
Gleichzeitig fallen laufende Kosten an. Un-
ter Umständen kann das Ersparte daher
auch schrumpfen.

Kann es trotzdem sinnvoll sein, einen Ver-
trag beitragsfrei zu stellen?
Das ist möglich – vor allem dann, wenn

das Guthaben des Vertrags geringer ist, als
die eingezahlten Beträge plus die Zulagen.
Und das kommt nicht selten vor: „Zu uns
kommen oft Riester-Sparer, die seit meh-
reren Jahren einzahlen und dann ent-
täuscht feststellen, wie gering ihr Gutha-
ben ist“, sagt Verbraucherschützerin Holz-
häuser. Häufig hätten die Betroffenen in
klassische oder fondsgebundene Riester-
Rentenversicherungen eingezahlt. Diese
haben meist hohe Abschlusskosten und
bringen niedrige Erträge. „Da ist dann in
der Regel auch die Perspektive für die Zu-
kunft nicht besonders gut“, sagt Merten
Larisch. In solchen Fällen sei es sinnvoll,
den Vertrag beitragsfrei zu stellen – und
künftige Beiträge lieber in einen neuen Al-
tersvorsorgevertrag fließen zu lassen.

Sollte man den ruhenden Vertrag kündi-
gen?
Davon raten die Experten in aller Regel ab.
Wer einen Riester-Vertrag kündigt, muss
sämtliche Zulagen zurückzahlen. Auch die
Steuervorteile gehen verloren. „Kündigen
sollte man den Vertrag daher nur in absolu-
ten Ausnahmefällen“, rät Josephine Holz-
häuser. Gerade bei schlechten Verträgen,
die mit dem Guthaben im Minus sind, sei
es sinnvoller, die Beiträge auszusetzen,
und das Guthaben einfach liegen zu las-
sen. Grund dafür ist die Kapitalerhaltungs-
Garantie bei Riester-Verträgen. Sie ver-
pflichtet die Anbieter, den Kunden alle Bei-
träge und Zulagen am Laufzeitende zu ga-
rantieren. Auch bei Verträgen, bei denen
das Guthaben weit unter den eingezahlten
Beträgen liegt, bekommen Sparer daher
zu Beginn des Ruhestands zumindest ih-
ren Eigenanteil und die Zulagen in Form ei-
ner lebenslangen Rente ausgezahlt. „So
kommt man auch bei schlechten Verträ-
gen noch mit einem blauen Auge davon“,
sagt Josephine Holzhäuser. Nur bei Verträ-
gen, die noch nicht lange laufen und daher
einen geringen Förderanteil enthalten,
könne eine Kündigung unter Umständen
sinnvoll sein, meint der unabhängige Versi-
cherungsberater Georg Pitzl: „Insbesonde-
re dann, wenn die Wahrscheinlichkeit ge-
ring ist, damit eine gute Rendite zu erzie-

len.“ Jeden Vertrag müsse man aber im Ein-
zelfall prüfen.

Lässt sich das Guthaben auf einen neuen
Vertrag übertragen?
Das Guthaben aus einem bestehenden
Riester-Vertrag kann man auf einen ande-
ren Riester-Vertrag übertragen – etwa bei
einem Neu-Abschluss. Auch das bringt je-
doch dann nichts, wenn der bestehende
Vertrag ein Minus aufweist. „Dann reali-
siert man mit dem Wechsel die Verluste“,
gibt Expertin Holzhäuser zu bedenken. Le-
diglich in dem seltenen Fall, dass ein rendi-
tearmer Vertrag ein Plus aufweise, könne
der Übertrag in einen Vertrag mit besseren
Renditeaussichten sinnvoll sein.

Wann lohnt es sich, wieder in den ruhen-
den Vertrag einzuzahlen?
Nicht alle ruhenden Riester-Verträge sind
schlecht. Ältere Riester-Rentenversiche-
rungen etwa haben oft noch einen relativ
hohen Garantiezins. Bei etwa einem Vier-
tel aller Verträge liegt er bei 3,25 Prozent,
bei einem weiteren Viertel sind es 2,75 Pro-
zent. Ruhende Riester-Policen mit solchen
Rechnungszinsen könne man durchaus
wieder aufleben lassen, sagt Verbraucher-
schützer Larisch. Prüfen sollte man aber,
ob der alte Garantiezins auch heute noch
gilt. Abhängig ist das von den Versiche-
rungsbedingungen des Vertrags – und die
können von Anbieter zu Anbieter unter-
schiedlich sein, heißt es beim Gesamtver-
band der deutschen Versicherungswirt-
schaft. Mitunter gilt der alte Garantiezins
auch nach langer Zeit noch. Oft jedoch gibt
es Fristen. Sind sie abgelaufen, greift der
aktuelle Zins – und der liegt derzeit nur bei
0,9 Prozent.
Bei älteren Riester-Fondssparplänen
könne man hingegen meist über eine Wie-
deraufnahme nachdenken, meint Verbrau-
cherschützerin Holzhäuser. Gerade in die-
sem Bereich gebe es derzeit kaum empfeh-
lenswerte Alternativen. Wer den alten Ver-
trag allerdings wieder aufleben lasse, soll-
te ihn dann aber auch „optimal besparen“,
rät Holzhäuser: „Also so, dass man auch
die volle Förderung mitnimmt.“

Frankfurt– Die Geschichte des kleinen Re-
gionalflugzeugesDornier 328ist eigent-
lich schon im Archiv eingelagert worden.
Der Hersteller Fairchild Dornier musste
2002 Insolvenz anmelden, die Produktion
lief dann noch drei Jahre bei einem neuen
Eigentümer weiter. 2005 war Schluss.
14 Jahre später: Das sächsische
Wirtschaftsministerium hat für den kom-
menden Mittwoch zu einem Termin einge-
laden, bei dem es um „die Stärkung des
Luftfahrtstandortes Deutschland insge-
samt“ gehen soll. Angesichts der Riesen-
werke von Airbus in Hamburg und anderer
wichtiger Firmen, die hierzulande
Hunderttausende Mitarbeiter beschäfti-
gen, eine selbstbewusste Ansage. Aber es
ist Landtagswahlkampf in Sachsen, wirt-
schaftliche Erfolgsmeldungen sind somit
noch willkommener als sonst. Außerdem
kommt Bundeskanzlerin Angela Merkel
zum Luftfahrtgipfel nach Leipzig, so eine
Veranstaltung hatten CDU/CSU und SPD
im Koalitionsvertrag vereinbart.
Tatsächlich geht es um die alte 328 .Die
Firma 328 Support Services, die die Rechte
an dem Programm hält, und ihre Mutter-
gesellschaft Sierra Nevada Corporation
(SNC) wollen die Produktion des Flugzeu-
ges in Leipzig neu anlaufen lassen. SNC ist

ein amerikanisches Luftfahrtunterneh-
men, gegründet von den türkischen Aus-
wanderern Eren und Fatih Ozmen. Die bei-
den waren 2015 bei 328 Support Services
eingestiegen und hatten eigentlich ganz an-
dere Pläne. Sie wollten nicht nur die Pro-
duktion der Turboprop- und Jetversionen
der 328 in der Türkei wieder aufnehmen
und in diesem Jahr die ersten Maschinen
ausliefern, sondern bis 2023 ein 60-sitzi-
ges Regionalflugzeug bauen. Daraus ist
nichts geworden, angeblich, weil sich SNC
nicht mit Regierung und lokalen Partnern
auf die Konditionen einigen konnte.
Nun steht ein neuer Anlauf an, dieses
Mal in Sachsen. Details will SNC erst in der
kommenden Woche bekannt geben. Je-
doch klingt es so, als ob die Pläne gegen-
über den ursprünglichen Vorhaben stark
eingedampft wären. Offenbar geht es nur
um den Turboprop, auch von neuen, größe-
ren Versionen ist nicht mehr die Rede.
Insgesamt wurde von der 328 217 Ma-
schinen gebaut, ein wirtschaftlicher Erfolg
war sie nie. Für Regionalfluggesellschaf-
ten war sie schon vor 20 Jahren zu klein,
das Flugzeug ist zudem mittlerweile tech-
nisch veraltet. Verkaufschancen dürfte es
womöglich für Sondereinsätze wie etwa
bei Küstenwachen geben. jens flottau

München –Die Antivirensoftware von
Kaspersky hat ihre Nutzer offenbar über
Jahre anfällig für Tracking gemacht. Die
Software platzierte im Quelltext der Sei-
ten eine einzigartige ID, mit der Nutzer
identifiziert werden konnten. Aufgefal-
len ist die Sache einem Autor der Compu-
terzeitschriftc’t. Der Code gehörte zu ei-
ner speziellen Funktion des Virenschut-
zes. Er sollte bei Google-Suchen hinter Er-
gebnissen ein grünes Schutzschildsym-
bol anzuzeigen, wenn Kaspersky den In-
halt der Webseiten für unbedenklich
hielt. Problematisch ist das, weil die Funk-
tion Webseiten offenbar erlaubt, Nutzer
über alle verwendeten Browser hinweg
zu verfolgen – und zwar egal, ob sie Coo-
kies zugelassen haben oder nicht. Die be-
suchten Seiten hätten die Informationen
speichern und damit ein Profil der Nutzer
anlegen können, ob diese das wollen oder
nicht. Eingeführt wurde das Feature


  1. Betroffen waren laut demc’t-Arti-
    kel alle Windows-Versionen der Software
    für Privatkunden.
    Die Firma Kaspersky bestätigte das
    Problem auf Anfrage. Die „Verwendung
    eindeutiger Identifikatoren“ bei der Über-
    prüfung von bösartigen Webseiten sei
    nach dem Hinweis eingestellt worden,
    teilte das Unternehmen mit. Das entspre-
    chende Update wurde im Juni verteilt. Ka-
    spersky bezweifelt jedoch, dass die Si-
    cherheitslücke von Cyberkriminellen aus-
    genutzt wurde. max muth


Berlin– Nach der Zulassung weiterer Sys-
teme für Hardware-Nachrüstungen älte-
rer Diesel-Autos pochen Umweltministe-
rin Svenja Schulze (SPD) sowie Fachleute
auf mehr Zugeständnisse der Autoindus-
trie. Alle Hersteller müssten sich am Ein-
bau der Sets beteiligen, sagte Schulze.
Ähnlich äußerte sich ADAC-Vizepräsi-
dent Karsten Schulze: „Die Verbraucher
haben sich nichts zuschulden kommen
lassen und dürfen nicht mit den Kosten
belastet werden.“ Aus Sicht des Zentral-
verbandes Deutsches Kraftfahrzeugge-
werbe sollte die Nachrüstung von Eu-
ro-5-Dieselfahrzeugen von Autoherstel-
lern flächendeckend gefördert werden.
Bisher können bestimmte Diesel-Au-
tos von Volvo, Daimler und Volkswagen
wegen zu hoher Schadstoffwerte nachge-
rüstet werden. Ende Juli war die erste Be-
triebserlaubnis für Nachrüstsysteme des
Bamberger Technologie-Anbieters Dr.
Pley für verschiedene Volvo-Modelle er-
teilt worden. Es folgten Genehmigungen
für Mercedes-Modelle. Am Donnerstag
hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)
die Betriebserlaubnis für Systeme des
Technologie-Anbieters Baumot veröf-
fentlicht. Diese umfasst Nachrüstsyste-
me für mehr als 60 Fahrzeugmodelle des
VW-Konzerns; von Oktober an sollen sie
verfügbar sein.
Die Kosten für den Einbau müsse die
Autobranche tragen, denn diese habe die
Probleme verursacht, so Ministerin
Schulze: „Hier erwarte ich, dass die Her-
steller, die bislang noch keine Zusagen ge-
macht haben, noch einmal in sich gehen.“
Ziel der Nachrüstungen ist es, dass Fahr-
zeuge der Abgasnorm Euro 5 von Fahrver-
boten ausgenommen werden können.
Bislang haben jedoch nur VW und Daim-
ler zugesagt Kunden in bestimmten Regi-
onen bei der Hardware-Nachrüstung fi-
nanziell zu unterstützen, meist ist die Re-
de von 3000 Euro. dpa

Lückenlos

Die Lust verloren


Die Zahlder Riester-Verträge geht zurück. Die einst beliebten Rentenversicherungen leiden am meisten unter den niedrigen Zinsen


Ruhe unsanft


Jeder fünfte Riester-Sparer zahlt in seinen Vertrag nichts mehr ein. Damit verlieren viele Verbraucher Geld.
Was man mit den Alt-Verträgen am besten macht

Sie fliegt noch


Die „Dornier 328“ soll künftig in Sachsen gebaut werden


Datenschutzpanne


bei Kaspersky


Schulze fordert


Zuschüsse


Nachrüstung für VW-Diesel
von Oktober an möglich

Fondssparpläne für die Riester-Rente

(^1) Renditeminderung durch Abzüge des Anbieters; (^2) Riester-Sparpläne enthalten neben Aktien- auch Misch- oder Rentenfonds;
(^3) Einordnung laut Produktinformationsstelle Altersvorsorge SZ-Grafik; Quelle: Stiftung Warentest
Chancen-Risiko-Klasse 4^3 (höhere Ertragschancen, aber auch höheres Risiko)
Chancen-Risiko-Klasse 2 (begrenzte Ertragschancen, aber auch geringeres Risiko)
Sparplan
Union Uni Profi Rente
Union UniProfi Rente Select
Sutor Fairriester 2.0
DWS Top Rente Balance
DWS RiesterRente Premium Balance
Effektive Kosten^1
in Prozent
1,42
1,48
1,01
1,14
1,20
EnthaltenerAktienfonds (ISIN)^2
Uni Global Vorsorge (DE000A1C81G1)
Uni GlobalVorsorge (DE000A1C81G1)
Portfolio mit verschiedenen Aktienfonds
DWS Top Balance (LU0360865058)
DWS Vorsorge Premium (LU0504964221)
26 WIRTSCHAFT Samstag/Sonntag, 17./18. August 2019, Nr. 189 DEFGH
FOTO: PETER MUHLY/AFP
Am meisten profitieren Sparer mit geringem Einkommen, die Kinder haben.
Dann machen die Zulagen einen relativ hohen Anteil aus. FOTO: MATTHIAS BALK/DPA

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