Süddeutsche Zeitung - 17.08.2019

(Jacob Rumans) #1
von gerald kleffmann

K


ürzlich gab es eine positive
Nachricht über Angelique
Kerber. Es ging um ihre Finan-
zen. In den Monaten von Juli
2018 bis Juni 2019 hatte sie
10,53 Millionen Euro verdient; Preisgeld
sowie Werbeeinnahmen wurden addiert.
Damit lag sie in der Rangliste der Sportle-
rinnen mit den höchsten Verdiensten welt-
weit auf Platz drei, hinter der US-Amerika-
nerin Serena Williams (26,07 Mio.) und
Naomi Osaka aus Japan (21,69.). Dazu pass-
te eine Meldung aus den Tagen zuvor: In
München wurde Kerber als Markenbot-
schafterin eines neuen Sponsors präsen-
tiert, Bereich Körperpflege. An Manager
Aljoscha Thron, 32, hatte es wegen seines
Alters, als er im Oktober 2016 die Verant-
wortung für ihre Geschäfte übernahm,
manchen Zweifel gegeben, zum Geld aber
weiß er sie zu führen, das steht fest. Ihre
sportliche Erfolge hat er gut vermarktet.
Allerdings hatte Thron in dieser Zeit kei-
ne Phase als Arbeitsgrundlage wie momen-
tan. Aus seiner Siegspielerin, mit drei
Grand-Slam-Titeln geschmückt und über
Wochen Nummer eins der Tenniswelt, ist
eine Athletin geworden, die auf dem Platz
verwundbarer denn je wirkt. Auch beim
Turnier diese Woche in Cincinnati ist
Kerber in ihrem ersten Match ausgeschie-
den, sie verlor 6:7, 2:6 gegen die Estin An-
ett Kontaveit, auf dem abgelegenen Court
Nummer 10. In der Woche zuvor war sie
gleich an der Russin Darja Kassatkina ge-
scheitert. In Wimbledon, im Juli, verlor sie
als Titelverteidigerin in der zweiten Runde
gegen die Amerikanerin Lauren Davis. So
manifestiert sich in den Tagen, ehe mit
den US Open in New York das letzte der
vier Grand-Slam-Turniere ansteht, ein Bild,
das Kerber phasenweise zwar kannte, das
in der Ballung der Enttäuschungen indes
ungewohnt ist für sie, seit sie mit ihrem Tri-
umph bei den Australian Open 2016 in
neue Dimensionen aufstieg. Sie hat tat-
sächlich eine Krise zu bewältigen.
Aber wenigstens ist sie nicht allein.
Auch der beste männliche deutsche Ten-
nisprofi befindet sich in dieser Abwärtsspi-
rale: Aufgrund von Niederlagen sinkt das
Selbstvertrauen, Gegner spüren die Ver-
wundbarkeit, zwischendurch folgen eige-
ne Mutmacherparolen, doch die nächste
Niederlage kommt unweigerlich. So bleibt
wieder nur die Hoffnung auf eine bessere
Zukunft. Bei Kerber klang das jüngst so:
„Auf und Ab gehören zu mir, zu meiner Ge-
schichte, zu meiner Karriere. Ich komme
immer stärker zurück.“ Alexander Zverev
erklärte: „Ich habe immer gesagt, dass die
US Open in diesem Jahr das Turnier sind,
bei dem ich meinen Durchbruch schaffen
will.“ Auffallend im Sport generell ist: Je
unsicherer Athleten wirken, desto höhere
Ziele werden aufgetürmt.
Natürlich ist die Parallelität der inneren
Kämpfe von Kerber wie Zverev Zufall, und

doch gibt es Gemeinsamkeiten. Der Geg-
ner beider ist der Zweifel, den selbst die
Besten zur Genüge kennen. Der Schweizer
Roger Federer, der in Wimbledon in die-
sem Jahr in einem dramatischen Finale
zwei Matchbälle gegen den Rivalen Novak
Djokovic vergeben hatte, hat in Cincinnati
daran erinnert, wie unverhältnismäßig lan-
ge solche Pleiten an einem Spieler nagen
können – verglichen mit der Kurzzeitig-
keit von Glücksgefühlen, die Siege aus-
lösen. Nicht ohne Grund hat wiederum der
spanische Weltklassespieler Rafael Nadal
betont, sein Antrieb seien Zweifel: Bin ich
so gut wie beim letzten Mal? Djokovic sag-
te einmal, er wolle die beste Version seiner
selbst sein. Als er 2016 nach vier Siegen bei
den Grand-Slam-Turnieren in Serie auf
der Suche nach neuen Zielen mit sich zu
ringen begann, wirkte es, als habe er den
Panzer der Unbesiegbarkeit abgelegt. Mit
dem Motto „amor y paz“, das ihm sein da-
maliger Coach Pepe Imaz einbläute, punk-
tete Djokovic in der Empathiewertung.
Aber nicht als Profi mit Schläger.
Tennissportler sind als Einzelsportler
anfälliger für Schwankungen von Selbst-
bewusstsein. Ein Fußballer, der fünf Elf-
meter verschossen hat, geht beim sechs-
ten Mal auch mit mulmigen Gefühlen zum
Kreidepunkt. „Mein Selbstvertrauen ist ge-
rade unter Null“, bekannte Zverev in Wim-

bledon, als er dort in der ersten Runde ge-
gen den Tschechen Jiri Vesely verloren hat-
te. Sichtbar wird das in seinem Spiel, das
sich „nicht weiterentwickelt hat“, wie sein
Mentor Boris Becker, heute als Head of
Men’s Tennis beim deutschen Verband
DTB für den Männerbereich verantwort-
lich, während der French Open meinte. Er
erinnerte: „Man muss sich ständig weiter-
entwickeln. Roger Federer spielt heute
auch anders als vor fünf Jahren.“

Becker ist nicht der einzige, der regis-
triert hat, wie sehr sich Zverev auf dem
Platz in seine „Komfortzone“ zurückzieht


  • er steht zu weit hinter der Grundlinie
    und wartet zu oft ab, was der Gegner
    macht. Neuerdings kommt bei dem 22-Jäh-
    rigen eine fast groteske Aufschlagschwä-
    che hinzu: Zwanzig Doppelfehler fabrizier-
    te er beim frühen Aus in Cincinnati gegen
    den Serben Miomir Kecmanovic. In den
    vergangenen 18 Matches unterliefen ihm
    sogar 153 Doppelfehler. Dabei war der Auf-
    schlag des 1,98 Meter großen Athleten
    stets eine seiner Waffen. An diesem Schlag
    lässt sich wie bei einem Barometer able-


sen, wie es um die innere Verfassung steht:
Es ist der einzige Schlag im Tennis, der
nicht vom Gegner beeinflusst wird.
Wie es bei Zverev, der im Eiltempo auf-
gestiegen war und sich im Herbst 2018
zum ATP-Weltmeister krönte, zur spieleri-
schen Stagnation kam, hat er offen kom-
mentiert. So oft gar, dass Becker ihm riet,
er solle nicht alles öffentlich machen. Mit
seinem früheren Manager Patricio Apey
befindet er sich im Rechtsstreit, in der Lie-
be gab es Turbulenzen, der Vater war ge-
sundheitlich angeschlagen, sein Bruder
Mischa, zehn Jahre älter und lange eine
Stütze, nun aber selbst Familienvater, na-
belt sich ab. Zverev muss freier schwim-
men. Überdies war seine Trainersituation
mit Ivan Lendl als zweitem Coach ein dau-
erhaftes Rätsel, bis es zum Bruch kam.
Lendl, ein früherer Weltranglistenerster
im Tennis, würde sich mehr um seine Hun-
de als um ihn kümmern, sagte Zverev;
wenn sich ein Sportler mit solchen Gedan-
ken beschäftigt, ist das kein gutes Zeichen.
Angelique Kerbers Lage dagegen wirkt
diffuser, sie öffnet sich generell weniger,
wenngleich sie jüngst zugab: „Diese Zeit
im Jahr fühlt sich anders an als in den ver-
gangenen Jahren.“ Sie hat registriert, dass
sie nicht die Kerber der Jahre 2016 bis 2018
ist. Nur sagte sie auch: „Aber es ist immer
noch dieselbe Reise.“ Sie habe den Wechsel

von Höhen und Tiefen „als Teil meiner Ge-
schichte als Athletin akzeptiert“, eine Aus-
sage, die einerseits von Reife zeugt. Ande-
rerseits: Kerber, 31 Jahre alt, war stets dann
am besten, wenn sie etwas nicht akzeptier-
te. Sie war immer eine Trotzspielerin. Vor
ihrem Sieg bei den Australian Open 2016
hatte sie bekannt: Sie wolle kein braves
Mädchen mehr in den Top Ten sein! War-
um solle nicht sie ein Major-Turnier gewin-
nen? So ging es damals los.
Nun also ist August 2019 – und Angeli-
que Kerber ist natürlich schon auch noch
die Kerber der Jahre 2016 bis 2018. Sie ha-
dert immer noch so schnell wie früher mit
sich, wenn es nicht läuft. Sie hat noch die-
sen bemerkenswerten Schlag, diesen
Rückhandblock, im Repertoire. Vielleicht
ist es wie bei Zverev, vielleicht wäre eine
Weiterentwicklung nötig. Denn auch im
Frauentennis rückt eine neue, furchtlose-
re Generation auf; mehr Spielerinnen trau-
en sich mehr zu. Dass Kerber seit Jahren
im Grunde ein Hin und Her mit ihren Trai-
nern erlebt, dass sie sich nach Wimbledon

auch von Rainer Schüttler trennte und
nun sogar ohne Coach um die Welt reist,
hat sicher auch damit zu tun, dass sie sehr
konkrete Vorstellungen hat: Der neue Trai-
ner müsse „viel Erfahrung mitbringen, er
muss die richtige Ansprache mitbringen,
die Leidenschaft, das Commitment, die
gleiche Sprache sprechen wie ich“, sagte
sie. Allzu sehr wird sie sich nicht umstel-
len, ist zu vermuten. Ihr Trainingsmittel-
punkt und ihre private Basis wird in Polen
bleiben, in Puszczykowo, wo ihre Groß-
eltern eine Tennisakademie besitzen.
Eine interessante Andeutung ließ
Kerber zuletzt indes fallen, als das Thema
die Endlichkeit ihrer Karriere streifte. Im
Kern ging es auch um das Wort Motiva-
tion. „Ich glaube, dass das Gefühl irgend-
wann kommt und dass ich irgendwann
merken werde, es ist jetzt genug, oder es
ist nicht mehr das Feuer da. Vielleicht in
fünf Jahren, vielleicht in vier Jahren“, sag-
te sie und schloss den Satz ab mit den Wor-
ten: „Vielleicht früher.“ Anders als Alexan-
der Zverev kann sie sich ja Wimbledon-
Champion auf Lebenszeit nennen. Diese
Perspektive macht gelassener.

München– Rainer Koch weilte auf Kreuz-
fahrt, am Dienstag war Landgang in Tal-
linn. Beim Bier in Estland feierte der kom-
missarische DFB-Chef ein sehr seltenes Er-
eignis: „Für mich ist es das achte Weltwun-
der, dass wir unseren Personalvorschlag
für das Präsidentenamt über Monate ge-
heim halten konnten!“ Tatsächlich war die
Verkündigung sogar erst für den Konvent
der Landesfürsten nächsten Mittwoch in
Berlin geplant, insklusive einer Telefon-
pause, damit die Funktionäre Rückspra-
che mit ihren Verbänden halten könnten.
Aber der Druck wuchs, ein Boulevardblatt
lobte intern bereits Schampus für diejeni-
gen aus, die den Namen des neuen Präsi-
denten in Erfahrung brächten. Und auch
dem Kandidaten setzte das Schweigen zu;
die Freunde daheim löcherten ihn schon,
ob er im Herbst nicht wieder als Klubpräsi-
dent des SC Freiburg antreten wolle.
Also zog der Deutsche Fußballbund die
Ankündigung auf Donnerstag vor: Fritz
Keller, Chef beim Breisgauer Bundesligis-
ten, soll in die Fußstapfen einiger ge-
räuschvoll abgetretener Vorgänger stei-
gen. Wobei einer Fortsetzung der Affären-
Ära von Reinhard Grindel und Wolfgang
Niersbach vorgebeugt wird: Das Präsiden-
tenamt im DFB wird reduziert aufs Reprä-
sentative, persönliche Alleingänge und Pol-
tereien werden kaum mehr möglich sein.
Die Branche nahm die Personalie mit ei-
nem Mix aus gnädiger Überraschung und
Verwunderung auf. Keller ist ein Vertrau-

ter in der Liga, und ein erfolgreicher Mittel-
standsunternehmer. Warum es für die Be-
rufung aber eine sechsköpfige Findungs-
kommission und die aufwendige Mithilfe
der Agentur „Egon Zehnder“ brauchte, ei-
nem globalen Top-Headhunter, erschließt
sich nicht jedem. Fritz Keller vom Kaiser-
stuhl ist das Resultat eines Prozederes, das
sich einem päpstlichen Konklave gleich
über vier Monate zog, in denen viel von lan-
gen und kurzen Kandidatenlisten geraunt
wurde und sogar von der kühnen Möglich-
keit, erstmals eine Frau an die Spitze des

deutschen Fußballs zu befördern. Offen-
bar aber ist der Zeitpunkt unpassend für
Gesellschaftspolitik, wenn die Neuord-
nung wirtschaftlicher Abläufe um wach-
sende Milliardenerlöse ansteht. Am Don-
nerstag enttarnten die Funktionäre ihre
monatelange Betriebsamkeit als Nebelker-
ze; gebündelt in einem klaren, wohl etwas
unbedachten Satz: „Fritz Keller war der
erste und einzige Kandidat, mit dem die
Findungskommission Gespräche führte.“
Der Alleinkandidat Keller wird nun
beim DFB-Bundestag am 27. September in

Frankfurt gewählt. Aber er wird dank ei-
ner Satzungsänderung ein Präsident ohne
Richtlinienkompetenz sein. Moderieren
darf er ein Präsidium, das alle Beschlüsse
als Kollegialorgan trifft. Ihm gehören auch
die Köpfe aus der Findungskommission
an: Koch, DFB-Vize Ronny Zimmermann,
Schatzmeister Stephan Osnabrügge sowie
für den Liga-Verband Christian Seifert
und Peter Peters. Das insgesamt 17-köpfi-
ge Gremium will beim anstehenden Radi-
kalumbau das Sagen haben und sich dazu
vom DFB-Bundestag „ermächtigen“ las-
sen, wie es im Satzungsantrag heißt. Dann
obläge es diesem Kreis, die Trennung zwi-
schen Wirtschafts- und ideellen Bereichen
im weltgrößten Verband zu vollziehen.
Völlig entzogen wird dem präsidialen
Zugriff ein anderer Kernbereich: internati-
onale Aufgaben. Darunter die Schlüsselfra-
ge, wer den DFB künftig in den hochdotier-
ten Vorstandsgremien von Europa- und
Weltverband vertritt. Hier deutet alles auf
Königsmacher Rainer Koch hin. Der näher-
te sich, als eine Uhren-Affäre zu Grindels
Rückzug nicht nur von der DFB-Spitze,
sondern auch aus den Vorständen von
Uefa und Fifa geführt hatte, beiden Gremi-
en bereits stark an. Ein Fauxpas unterlief
den Deutschen gleich zu Beginn, als sie bei
Uefa-Präsident Aleksander Ceferin und
Fifa-Boss Gianni Infantino vorstellig wur-
den – und beide zum DFB-Pokalfinale im
Mai einluden. Eine Peinlichkeit, weil Cefe-
rin und der affärenumtoste Infantino nur

unter Protokollzwang gemeinsam auftre-
ten. Sofort eilte der ehrpusselige Infantino
nach Berlin, ließ sich präsidial umgarnen
und feierte bis in die Nacht den Pokalsieg
mit seinen Freunden vom FC Bayern. Cefe-
rin hingegen schenkte sich den Spaß. We-
nig später beim Fifa-Wahlkonvent in Paris
registrierte die Uefa-Spitze irritiert, wie be-
eindruckt die DFB-Delegation von Infanti-
nos bizarrer One-Man-Show war.

Dabei wissen sie beim DFB, dass Infanti-
no die Fußballwelt an allen Ecken anzün-
det. Zuletzt wollte er sogar die Fifa-Rechte
an eine arabische Investorengruppe aus-
verkaufen, ohne seine Vorstände einzuwei-
hen. Und soeben hat er sich den komplet-
ten Kontinentalverband Afrikas (Caf) un-
terstellt. Diesen befehligt sein Getreuer Ah-
mad Ahmad, aber der steckt nun im Kor-
ruptionssumpf; zudem werden ihm sexuel-
le Übergriffe angelastet. Die Vorwürfe sind
substantiell. Aber offenbar darf der Skan-
dalfunktionär aus Madagaskar nicht fal-
len – Ahmad half Infantino auf den Thron.
Dabei nahmen Fördergelder obskure We-
ge, und Ahmads Vertraute Fatma Samou-
ra, bis 2016 als UN-Helferin auf dem Insel-
staat tätig, wurde plötzlich Fifa-Generalse-
kretärin. Jetzt regiert das Trio Afrika; In-

fantino setzte Samoura als kommissari-
sche Chefin ein. Ob der Kuhhandel über-
haupt regelkonform ist, wird untersucht.
Der Weltfußball ist ein Haifischbecken,
in dem gerade nichts weniger gefragt ist
als betuliche Deutsche, die sich als Brü-
ckenbauer sehen. In Infantinos Reich ist
kein Bedarf an Brücken. Das hat Ceferin
den Deutschen schon bei deren erster Visi-
te bedeutet, offenbar verfing es nicht. Und
so ging der von Grindel geräumte Posten
im Fifa-Vorstand, der den Europäern zu-
steht, nicht an einen DFB-Nachrücker, son-
dern an Frankreichs Verbandschef Noël Le
Graët. Der erwies sich übrigens beim Fifa-
Kongress in Paris nicht als Brückenkopf,
sondern als scharfer Kritiker Infantinos.
Nun nahm Ceferin eine erneute Einla-
dung des DFB an, im Herbst besucht er das
EM-Qualifikationsspiel gegen Holland in
Hamburg. Mehr als einen Sitz im Uefa-Vor-
stand darf sich der DFB aber nicht erhof-
fen, ein Platz in Infantinos Fifa-Rat gilt als
ausgeschlossen. Denn auch über diese
Entsendung bestimmt die Uefa, und sie un-
terscheidet streng zwischen Verbänden,
die ob ihrer Größe und Bedeutung eine
Rolle in Europa spielen – und Ländern, die
Europas Platz in Infantinos aufgewühlter
Fußballwelt behaupten sollen. Für letztere
Aufgabe braucht es mutige Mitstreiter,
und keine Mitläufer, die sich blenden
lassen von Infantinos Fifa-Mehrheiten aus
zahllosen, oft förderabhängigen Zwerg-
staaten. thomas kistner

Bin ich so gut wie beim letzten Mal? Einzelsportler wie die Tennisprofis Alexander Zverev und Angelique Kerber sind oft
anfällig für Schwankungen des Selbstbewusstseins. FOTO: MARTIN ROSE / GETTY, ALEX GRIMM / GETTY

U21-Nationalspieler Benjamin Henrichs,
22, wechselt lautBildnicht zu Werder
Bremen. Der Verteidiger von AS Monaco
habe telefonisch bei Werder-Trainer
Florian Kohfeldt abgesagt. Die Bremer
wollten den einstigen Leverkusener
ausleihen, Monaco forderte eine Ablöse
von circa 20 Millionen Euro. sid


Bundesliga



  1. Spieltag
    FCBayern München – Hertha BSC 2:2 (1:2)
    Werder Bremen – Fortuna Düsseldorf Sa. 15.30
    SC Freiburg – FSV Mainz 05 Sa. 15.30
    Bayer Leverkusen – SC Paderborn Sa. 15.30
    Borussia Dortmund – FC Augsburg Sa. 15.30
    VfL Wolfsburg – 1. FC Köln Sa. 15.30
    Bor. Mönchengladbach – Schalke 04 Sa. 18.30
    Eintracht Frankfurt – TSG Hoffenheim So. 15.30
    Union Berlin – RB Leipzig So. 18.00

  2. Spieltag(23. – 25. August)

  3. FC Köln – Borussia Dortmund Fr. 20.30
    Fort. Düsseldorf – Bayer Leverkusen Sa. 15.30
    FSV Mainz 05 – Bor. Mönchengladbach Sa. 15.30
    FC Augsburg – Union Berlin Sa. 15.30
    SC Paderborn – SC Freiburg Sa. 15.30
    TSG Hoffenheim – Werder Bremen Sa. 15.30
    FC Schalke 04 – FC Bayern Sa. 18.30
    RB Leipzig – Eintracht Frankfurt So. 15.30
    Hertha BSC – VfL Wolfsburg So. 18.00


Der FC Bayern steht lautkickervor der
Verpflichtung des Franzosen Michael
Cuisance, 20, von Borussia Mönchen-
gladbach. Die Ablöse wird auf plusmi-
nus zehn Millionen Euro taxiert. Cuisan-
ce kam 2017 von AS Nancy zur Borussia
und bestritt erst 39 Pflichtspiele. sid


Marco Russ von Eintracht Frankfurt
muss mit einer monatelangen Verlet-
zungspause rechnen. Der 34-Jährige
erlitt beim 1:0 im Europa-League-
Rückspiel der dritten Runde gegen den
FC Vaduz einen Achillessehnenriss. Der
Verteidiger war schon einmal lange aus-
gefallen: Im Mai 2016 erkrankte Russ an
Hodenkrebs, den er besiegte. dpa


Der deutsche Nationalspieler Leroy Sa-
né, 23, vom englischen Meister Manches-
ter City wird sich nach seiner Kreuzband-
verletzung offenbar in Innsbruck statt in
Barcelona operieren lassen. Laut Medien-
berichten soll der Eingriff von Dr. Christi-
an Fink durchgeführt werden, der zuletzt
schon Lucas Hernandez und Corentin
Tolisso vom FC Bayern am Knie operiert
hatte. Ob Sané trotz seiner monatelangen
Pause demnächst zu den Bayern wech-
selt, ist weiterhin offen. Auf Wunsch von
City-Trainer Pep Guardiola werden ver-
letzte Spieler in der Regel in Barcelona
von Dr. Ramon Cugat operiert. sid


Henrichs sagt Bremen ab


Cuisance zumFC Bayern?


FUSSBALLGÖTTER


Ab sofort mit Ämtertrennung


Was passiert auf internationaler Bühne, wenn Fritz Keller neuer DFB-Präsident wird? Wie wird sich der deutsche Verband im Konflikt zwischen Uefa undFifa positionieren?


Fürs Erste darf der DFB nur auf
einen Posten im Uefa-Vorstand
hoffen – aber nicht bei der Fifa

Frankfurter Russ fehlt lange


Sané-Operation in Innsbruck


Der Zweifel als Gegner


Eine Krisefür zwei: Angelique Kerber und Alexander Zverev, die beiden besten deutschen Tennisprofis, kämpfen mit einer Formschwäche.
Während die dreimalige Grand-Slam-Siegerin gelassener bleiben kann, setzt sich ihr 22-jähriger Kollege vor den US Open unter Druck

Ich glaube, dass ich
irgendwann merken werde:
Es ist jetzt genug,
oder es ist nicht mehr
das Feuer da!
Vielleicht in fünf Jahren,
vielleicht in vier Jahren,
vielleicht früher.“

Angelique Kerber

Angelique Kerbers Lage wirkt
diffuser als jene von Zverev,
sie öffnet sich generell weniger

38 SPORT HMG Samstag/Sonntag, 17./18. August 2019, Nr. 189 DEFGH


Preisgekrönter Winzer: Freiburgs Klubchef Fritz Keller. FOTO:PATRICK SEEGER / DPA

KURZ GEMELDET

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