Süddeutsche Zeitung - 17.08.2019

(Jacob Rumans) #1
von christian sebald

D


er Schnepfingerin geht es
gut. Es ist etwas mehr als
sechs Wochen her, dass der
SZ-Brachvogel wieder in sei-
nem Überwinterungsgebiet
im Mündungsgebiet des Guadalquivir am
Rande des südspanischen Nationalparks
Coto de Doñana angekommen ist. Dort lie-
gen viele aufgegebene Salinen. Sie sind
ein Vogelparadies, dort ist es ruhig und be-
schaulich. Kein Mensch kommt vorbei,
der die Schnepfingerin und die anderen
Vögel aufscheuchen könnte. Nur auf dem
Guadalquivir ziehen ab und an Schiffe vor-
bei. Tag ein, Tag aus stochert die Schnep-
fingerin nun also wieder im Schlick her-
um, auf der Suche nach Würmern, kleinen
Krebsen und anderem Getier.

Derweil werten Andreas von Lindeiner,
Friederike Herzog und Verena Auernham-
mer im mittelfränkischen Hilpoltstein al-
le möglichen Daten aus, die ihnen der klei-
ne, 17 Gramm leichte GPS-Sender auf
dem Rücken der Schnepfingerin liefert.
Das Brachvogelweibchen ist im Königsau-
er Moos daheim, einem weitläufigen
Feuchtgebiet an der Isar nahe dem nieder-
bayerischen Dingolfing. Mit seiner Rück-
kehr an den Guadalquivir ist das erste
Jahr des großen Forschungsprojekts über
die Großen Brachvögel in Bayern vorbei.
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV),
dessen oberster Artenschützer Lindeiner
ist, hat es 2018 gestartet. Die Brachvögel
zählen zu den gefährdetsten Arten über-
haupt im Freistaat. Mit nur 465 Brutpaa-
ren steht die Art hierzulande kurz vor dem
Aussterben. Mit dem Forschungsprojekt
will der LBV erfahren, wie man das Aus-
sterben der Brachvögel verhindern kann.
Die erste Bilanz fällt gemischt aus.
Das fängt schon damit an, dass aktuell
nur zwei bayerische Brachvögel senden –
außer der Schnepfingerin ein Jungvogel
aus dem Erdinger Moos. Die anderen
acht, die Lindeiner und Co. am Netz hat-
ten, sind alle Ausfälle. Der eine oder ande-
re dürfte von Jägern erlegt worden sein,
andere sind womöglich von Raubtieren ge-
fressen worden und wieder andere sind of-
fenbar in Stürmen umgekommen. Die ho-
he Ausfallquote ist es aber nicht allein, die
den Forschern zu schaffen macht. Um
möglichst viele Daten zu bekommen, wol-
len sie bis zu 30 Brachvögel ans Netz neh-
men. 2019 haben sie aber keinen einzigen
einfangen können. Alle Versuche sind ge-
scheitert. „Da müssen wir dringend bes-
ser werden“, sagt Lindeiner. Zeit haben
die LBV-Leute freilich noch, ihr For-
schungsprojekt läuft bis 2023.
Dafür hat die Schnepfingerin den For-
schern manche Überraschung geliefert.
Monatelang gingen Lindeiner und seine
Leute fest davon aus, dass der Vogel ein
Männchen ist. Der Grund war, dass die
Schnepfingerin einen gleichförmig nach
unten gebogenen Schnabel hat – wie er
für Männchen charakteristisch ist. Außer-
dem zeigte sie typisch männliches Verhal-
ten: Während der Brutzeit verließ sie näch-
tens das Nest und ruhte fernab auf einem
Acker. Die Biologin Herzog hatte einige
kleine Federn des Vogels sichergestellt. Er
hatte sie verloren, als ihm der Sender um-
geschnallt wurde. Das Ergebnis des Gen-
tests: Der Brachvogel ist ein Weibchen.
Postwendend wurde aus Schnepfinger,
wie er bis dahin hieß, die Schnepfingerin.

„Eine andere große Überraschung war,
dass die Schnepfingerin ein festes, fast
auf den Meter abgrenzbares Brutrevier im
Königsauer Moos hat, und ein ebenfalls
fest und ebenso exakt definiertes Winter-
quartier am Guadalquivir“, sagt Lindei-
ner. „Bisher war nur klar, dass Brachvögel
für ihr Brutrevier und das Winterquartier
immer die gleichen Regionen ansteuern.
Dass es aber sogar derselbe Ort ist, war
neu für uns.“ Die Erkenntnis wird schnell
Folgen haben. Bisher stellen die Vogel-
schützer weitläufige, oft viele Kilometer
lange Zäune um die Gebiete herum auf, in
denen sie Brachvogel-Nester vermuten.
Damit wollen sie Menschen, aber auch
Füchse und andere kleine Raubtiere fern-
halten. „Solche Riesen-Zäune werden wir
uns nun sparen“, sagt Lindeiner. „Wenn
wir wissen, dass Brachvögel immer an
praktisch derselben Stelle nisten, können
wir die Zäune viel gezielter aufstellen.“
Die Höhepunkte des Jahres mit der
Schnepfingerin waren freilich ihre beiden
Flüge zwischen ihrer niederbayerischen
Heimat und Südspanien. Sie waren ex-
trem verschieden. Im Frühjahr legte die

Schnepfingerin einen Rekord hin. Sie leg-
te die 2150 Kilometer lange Strecke vom
Guadalquivir ins Königsauer Moos in nur
36 Stunden zurück. 200 Kilometer weit
flog sie direkt über dem offenen Mittel-
meer – geleitet von ihrem inneren Kom-
pass. Lindeiner erklärt die gigantische
Leistung mit Schnepfingerins Fortpflan-
zungsdrang. „Er ist im Frühjahr so domi-
nant, dass offenbar sie nur eins im Kopf
hat: so schnell wie möglich zurück ins Kö-
nigsauser Moos – unter Aufbietung aller
Kräfte.“ Im Juli dagegen hat sich die
Schnepfingerin für den 2300 Kilometer
langen Flug ins Winterquartier zehn Tage
Zeit gelassen. In der Extremadura hat sie
sogar einen sechstägigen Stopp eingelegt.
Lindeiners Erklärung: „Auf dem Flug ins
Winterquartier drängt sie nichts, sie kann
sich Zeit lassen.“
Zumal ihre Jungen, die sie geboren hat-
te, von einem Fuchs oder einem anderen
Raubtier aufgefressen worden sind. Zwar
hat niemand das Brachvogel-Weibchen
und ihren Nachwuchs direkt beobachten
können. Aber die Daten von Schnepfinger-
ins GPS-Sender ließen Rückschlüsse zu.
Lindeiner geht davon aus, dass die Schnep-
fingerin mindestens ein Junges, womög-
lich aber auch vier ausgebrütet hat. In die-
ser Zeit war sie täglich am Nest und zeigte
das typische Verhalten einer Brachvogel-
Mutter mit Jungen. Eines Morgens ver-
ließ sie dann völlig abrupt den Nistplatz
und kehrte nicht mehr zurück. „Damit
war klar, dass etwas mit den Jungen pas-
siert war, dass sie nicht mehr am Leben
waren“, sagt Lindeiner. „Nach Lage der
Dinge sind sie aufgefressen worden.“
Auch wenn das zynisch klingt: Dieses
Schicksal ist offenbar typisch für Brachvo-
gel-Junge. Im Königsauer Moos haben die
LBV-Leute dieses Jahr Lindeiner zufolge
45 Brachvogel-Brutpaare gezählt. Trotz al-
ler Mühen der Vogelschützer wurden aller-
höchstens drei Jungvögel flügge. „Das ist
viel zu wenig, damit die Brachvögel eine
Perspektive haben“, sagt Lindeiner. Zu-
mal die Bilanz in den anderen Brachvogel-
Gebieten in Bayern ähnlich ernüchternd
ist. Gleichwohl wird der LBV nicht locker
lassen. „Dieses Jahr war kein gutes Brach-
vogel-Jahr“, sagt Lindeiner. „Aber wir se-
hen noch so viel Potenzial für die Tiere,
dass wir nicht aufgeben.“

In den Bergen:In den Bergen:Teils Sonnenschein, teils Wol-
kenfelder, dabei meist trocken. In den Tälern 18
bis 23 Grad. Auf den Bergen starke Böen.Alpen-Alpen-
vorvorland:land:Mal wechselnd, mal stark bewölkt, vor
allem im Nordwesten steigende Regenwahr-
scheinlichkeit. 24 bis 26 Grad.Donaugebiet:Donaugebiet:
Zunächstgebietsweise etwas Sonne, bis zum
Abend im Westen örtlich Schauer. 23 bis 26 Grad.
Oberfranken, Oberpfalz und Bayerischer Wald:Oberfranken, Oberpfalz und Bayerischer Wald:
Ab undzu Sonne, am Nachmittag eine erhöhte
Schauerneigung. 16 bis 24 Grad.Unter-Unter-und Mit-und Mit-
telftelfranken:ranken:Nach etwas Sonne bis zum Abend
örtlich Regen. 22 bis 24 Grad.

Freundlich und trocken. Über
den Alpen und Apenninen auch größe-
re Quellwolken, aber nur selten Schau-
er. oder Gewitter. 29 bis 35 Grad.

Italien:

Teils recht sonnig, teils auch
einige dichte, aber meist nur hohe
Wolkenfelder. Trocken. Temperatur-
anstieg auf 23 bis 30 Grad.

Südtirol:

Gebietsweise Sonnen-
schein, dann aber auch zum Teil
größere Wolkenfelder, aber nur sel-
ten Schauer. 24 bis 29 Grad.

Österreich:

Nullgradgrenze 3800 Meter

Hof
Coburg
Main

Donau

Lech
Inn

Isar

Bad Kissingen

Aschaffenburg

Würzburg
Bamberg

Bayreuth

Ansbach Nürnberg

Regensburg

Ingolstadt

Lindau

Bozen Innsbruck

Stubaier
Alpen Zugspitze
Dolomiten

RivaVerona Lindau Rosenheim München

Kempten

Garmisch

Landshut

MÜNCHEN

Mühldorf

Passau

Augsburg

Neu-Ulm

Weiden

Großer Arber

23°
23°

24° 23°

22°

24°

24°

22° 24°


16°

23°

26°

25°

25°

24°

25°

26°

29° 28° 30° 26° 25° 26°


26°


16°

26°

24°

26°

24°

Wendelstein

Zugspitze

Das WetterpaDas Wetterpanoramanorama

Südwestwind
20 km/h

Soonnnnttaagg MMoonnttaagg DDiieennssttaagg MMiittttwwoocchh

24°

27°/16° 21°/13° 21°/13° 20°/12°

30°/17° 24°/14° 24°/13° 23°/11°

30°/16° 23°/15° 22°/12° 22°/11°
unter -10°

-10° bis -5°

-5° bis 0°

0° bis 5°

5° bis 10°

10° bis 15°

15° bis 20°

20° bis 25°

25° bis 30°

über 30°

Quelle: http://www.wetterkontor.de

Viele Wolken, gebietsweise
etwas Sonne, örtlich Regen

3000

2500

2000
1500

München:
Nürnberg:
Regensburg:
Würzburg:
Augsburg:

heiter, 20 Grad
wolkig, 19 Grad
bedeckt, 22 Grad
stark bewölkt, 23 Grad
heiter, 20 Grad

Das Wetter gestern Mittag:

Die derzeitige Wetterlage belastet vor
allem das Herz und den Kreislauf. Außerdem
kommt es bei vielen Menschen verstärkt zu Kopf-
schmerzen. Asthmatiker und Personen mit chro-
nischer Bronchitis müssen sich heute auf ver-
mehrte Atembeschwerden einstellen.

Ammersee 22°, Brom-
bachsee 22°, Chiemsee 20°, Schliersee 19°, Staf-
felsee 21°, Starnberger See 20°, Tegernsee 18°,
Walchensee 17°, Wörthsee 22°

Wassertemperaturen:

Biowetter:

Nordbayern

Mittelbayern

Südbayern

D


E


M


S


C


H


N


A


B
E
L
NA

CH

Bayern und Wirtschaft
Telefon: 089/21 83-437, Fax -83 81
[email protected]
[email protected]


www.sz.de/bayern
www.twitter.com/SZ_Bayern


Fürth– Die meisten bayerischen Ein-
kommensmillionäre wohnen nach Be-
rechnungen von Statistikern im Land-
kreis Starnberg. Dort seien 19,2 Millionä-
re je 10 000 Einwohner zu verzeichnen,
teilte das Landesamt für Statistik am
Freitag in Fürth mit. Es folgen der Land-
kreis München (11,2), die Stadt Memmin-
gen (10,3), der Landkreis Miesbach (8,3)
und die Stadt München (7,8). Im Landes-
durchschnitt waren unter 10 000 Bayern
3,8 Einkommensmillionäre zu finden.
Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr
2015, neuere Zahlen sind nicht verfüg-
bar. Zu dem Zeitpunkt wurden im gesam-
ten Freistaat 4858 Menschen gezählt,
deren Einkünfte jeweils mindestens eine
Million Euro betrugen. Das waren 603
mehr als im Jahr 2014. Die Einkommens-
millionäre machten nur 0,07 Prozent
aller Steuerpflichtigen aus. dpa


Garmisch-Partenkirchen– Eine junge
Frau ist in einem Großraumtaxi vom
Fahrer überfallen und nach ersten Er-
kenntnissen vergewaltigt worden. Die
24-Jährige stieg in der Nacht auf Diens-
tag im Zentrum von Garmisch-Partenkir-
chen in ein Taxi, um nach Hause zu fah-
ren. Im Ortsteil Burgrain stoppte der
Fahrer und vergewaltige sie in dem Wa-
gen, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
Die junge Frau konnte sich befreien und
leicht verletzt zu einem Wohnhaus in der
Nähe fliehen. Zunächst fehlte von dem
Taxifahrer jede Spur. Die Polizei bittet
um Zeugenhinweise. Die Tat geschah in
der Nacht von Montag auf Dienstag zwi-
schen 23 Uhr und 0.30 Uhr. Der Tatver-
dächtige soll Ende 20 gewesen sein und
ein weißes T-Shirt und Jeans getragen
haben. dpa


Furth im Wald– Ein zweijähriges Kind,
das in der Oberpfalz durch einen Schuss
aus einer Theaterkanone verletzt wurde,
ist nicht so schwer verletzt, wie zunächst
angenommen. Der Bub sei lediglich am
Oberkörper verletzt worden und nicht
auch im Gesicht, sagte eine Polizeispre-
cherin am Freitag. Er werde in einer
Spezialklinik in München behandelt.
Ein Gutachter soll den Vorfall klären.
Die Kripo Regensburg hat die Kanone
sichergestellt und ermittelt weiter zur
Ursache. Zudem werde ein mögliches
Fehlverhalten von Verantwortlichen
geprüft, hieß es. Mit seinen Eltern hatte
der Bub am Donnerstag ein Theater-
stück in Furth im Wald (Landkreis
Cham) besucht. Während der Auffüh-
rung blieb die geplante Zündung der
Kanone aus. Nachdem das Theaterstück
beendet war, durften die Zuschauer das
Gelände der Waldbühne besichtigen.
Dabei kam der Junge mit seiner Mutter
an der Kanone vorbei und blickte in die
Mündung, als sich ein Schuss löste. Die
Mutter erlitt leichte Verletzungen, der
Vater einen Schock. dpa


Bernau am Chiemsee– Bei einem Streit
in einem Gefängnis ist ein 30-jähriger
Mann ums Leben gekommen. Er und ein
anderer Häftling seien aufeinander los-
gegangen, teilte die Polizei am Freitag
mit. Durch einen Schlag ging der 30-Jäh-
rige zu Boden. Justizbeamte konnten
nicht schnell genug eingreifen. Mehrere
Häftlinge und Beamte versuchten ihn
wiederzubeleben, doch der Mann starb
in dem Gefängnis in Bernau am Chiem-
see. Während der tödlichen Auseinander-
setzung am Donnerstagnachmittag
hatten die Häftlinge Hofgang. Warum
die beiden Männer dabei in Streit gerie-
ten, war zunächst unklar. dpa


Andreas von Lindeiner
ist deroberste
Artenschützer des
Landesbundes für
Vogelschutz.FOTO: LBV

Forst– Eigentlich wollte Gabi Gressel
vom katholischen Frauenbund etwas
klarstellen im Gottesdienst der Gemein-
de im unterfränkischen Forst (Kreis
Schweinfurt). Es kam aber ganz anders.
Der Pfarrer wollte offenbar nicht, dass
die katholische Frauenbewegung etwas
klarstellt. Am Vorabend von Maria Him-
melfahrt schnappte er sich Gressels Rede-
manuskript, zerknüllte es und erklärte
den Gottesdienst für beendet. Wer Gres-
sel darauf anspricht, erlebt eine fassungs-
lose Frau: „Eine Situation, wie ich sie in
meinem Leben noch nicht erlebt habe.“
Was Gressel hatte klarstellen wollen?
Im Mai hatte der katholische Frauen-
bund eine Andacht zum Thema „Maria
2.0“ auf die Beine gestellt. Man habe Ma-
ria als „Kämpferin für die Lehre ihres Soh-
nes“ schildern und sie als ein Beispiel für
heutige Frauen darstellen wollen, sagt
sie. In der lokalen Presse wurde das auch
alles richtig dargestellt. Es gab aber auch
die Überschrift „Frauen holen Maria vom
Sockel“, die hatte für Irritationen gesorgt.
Also hatte man das ausräumen wollen.
Nur kam es dazu nicht. Was auch Rai-
ner Gressel empört. Pfarrer Andreas
Heck habe nicht nur das Skript seiner
Frau zerknüllt, berichtet er. Er habe auch
zu „schreien“ angefangen. Und zwar:
„Raus hier, hier habt ihr nichts zu su-
chen.“ Woraufhin Gottesdienstbesucher
auch zu schimpfen begonnen hätten. Nur
habe sich der Frauenbund nicht vom
Statement abhalten lassen. Daraufhin
hätten Besucher den Gottesdienst verlas-
sen, andere äußerten sich lautstark. Eine
Situation „wie im Wirtshaus“, will einer
beobachtet haben. Der Pfarrer erklärte
den Gottesdienst jedenfalls für beendet.
Auf die Frage einer Reporterin der
Main Post, die zugegen war, warum er
sich nicht angehört habe, was die Frauen
zu sagen haben, wird der Pfarrer mit den
Worten zitiert: „Da brauche ich nicht zu-
hören.“ Er sei empört, „dass die Mutter
Gottes zu so einer Sache missbraucht“
werde. Missbraucht? Die Frauenbund-Re-
de, die der SZ vorliegt, ist in behutsamem
Ton gehalten. Die Frauen wollen, „dass
sich die veraltete Struktur der Amtskir-
che“ ändere. Sprachrohr möchte man
sein für die „Frauen, die sich eine Erneue-
rung der Kirchenstrukturen“ wünschten.
„Ich bin in meinen Glaubensgrundlagen
erschüttert“, sagt Gabi Gressel. Ihre Mit-
streiterinnen vom Frauenbund überleg-
ten sich, die Ehrenämter niederzulegen.
Pfarrer Heck war am Freitag nicht für
die SZ zu erreichen. DerMain Postsagte
er, er habe sich vom Frauenbund „völlig
überrumpelt“ gefühlt und dadurch
„nicht mehr weiter“ gewusst. Würzburgs
Generalvikar Thomas Keßler erklärte,
das Bistum bedauere die Vorgänge. „In
seiner emotionalen Erregung“ habe Heck
„unglücklich überreagiert“. Für Maria
2.0 sei es wichtig, „dass beide Seiten ein-
ander zuhören“. olaf przybilla

Immenstadt– Weil ein 72-jähriger Wan-
derer versehentlich eine Notfall-SMS an
die Polizei schickte, hat diese eine mehr-
stündige Suchaktion mit Hund und Hub-
schrauber gestartet. Der Mann war bei
Immenstadt (Kreis Oberallgäu) unter-
wegs, als er eine SMS mit dem Inhalt
„SOS-SMS“ an seine Tochter und die Poli-
zei verschickte. Da der Mann über sein
Mobiltelefon nicht erreichbar war, mach-
ten sich Helfer auf die Suche nach ihm –
sie fürchteten einen Notfall. Nach rund
drei Stunden fanden Polizisten den
Mann auf einem Feldweg. Vom Versand
der SMS hatte er nichts mitbekommen.
Er sei wohl versehentlich auf einen Knopf
seines mit großen Kurzwahltasten verse-
henen Senioren-Handys gekommen, sag-
te ein Polizeisprecher. Da der Senior den
Einsatz nicht mutwillig verursacht habe,
müsse er die Kosten des Einsatzes wohl
nicht tragen. dpa

Mach’s gut, Schnepfingerin


Daserste Jahr des Forschungsprojekts über Bayerns Große Brachvögel ist vorbei, die SZ stellt die Beobachtung
ein. Die Experten natürlich nicht, ihre Ergebnisse sollen helfen, die seltenen Tiere zu schützen

4858 Einkommensmillionäre


Mittelmeer

ATLANTIK

Königsauer
Moos

Königsauer
Moos

ITALIEN

SCHWEIZ

BAYERN

DEUTSCHLAND

FRANKREICH

SPANIEN

PORTUGAL

Schnepfingerins


Flüge


Barcelona

Málaga

Paris

Marseille

100 km
SZ-Karte/Maps4News.com/©HERE; Quelle: LBV

Madrid

Lissabon

Nationalpark
Coto de Doñana

Zug im
März 2019

Zug im
Juni 2019

Frau in Taxi vergewaltigt


Bub nichtso schwer verletzt


Häftling stirbt nach Streit


Da fliegt sie, die
Schnepfingerin.
Der Sender auf ihrem
Rücken ist gut zu
erkennen. Er wird auch
weiterhin Daten liefern.
FOTO: WOLFGANG NERB/LBV

BAYERN IN KÜRZE Eklat im


Gottesdienst


Pfarrer in Forst verbietet
Frauenbund-Rednerin den Mund

Senior löst per SMS


Suchaktion aus


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IMPRESSUM


Ende derSerie


DAS WETTER


R12 BAYERN Samstag/Sonntag, 17./18. August 2019, Nr. 189 DEFGH

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