Süddeutsche Zeitung - 17.08.2019

(Jacob Rumans) #1
von christiane lutz
und sebastian beck

B


is zum offiziellen Beginn der
Oberammergauer Passions-
spiele am 16. Mai 2020 sind es
noch etwas mehr als 270 Tage.
Nach dem inzwischen traditio-
nellen Vorspiel „Die Pest“ gibt es diesmal
noch ein weiteres Präludium: Am Freitag
sind im Rathaus die Unterschriften für ein
Bürgerbegehren überreicht worden. Die
drei Initiatorinnen wenden sich damit ge-
gen den Umbau der Kulissen im Passions-
theater aus dem Jahr 1930. Bühnenbild-
ner Stefan Hageneier will unter anderem
mehrere Treppen und Rundbögen verän-
dern. Das geht den Traditionalisten im Ort
schon wieder zu weit. Voraussichtlich am


  1. September wird der Gemeinderat dar-
    über entscheiden, ob das Bürgerbegehren
    zugelassen wird.
    Bis dahin wird in Oberammergau wei-
    tergebaut, der Terminplan ist eng. Auch
    die Schneiderei ist bereits mitten in den


Vorbereitungen, der Kartenvorverkauf
läuft. Die Haare der Schauspieler wachsen
langsam zur Bühnenreife heran. Wenn
man davon ausgeht, dass ein Haar einen
Zentimeter im Monat wächst, bedeutet
das, es ist noch mit etwa neun Zentimeter
Zuwachs zu rechnen auf den Oberammer-
gauer Köpfen und an den Bärten. Wer

beim Passionsspiel dabei ist, so lautet ei-
ne der vielen wunderlichen Regeln, lässt
sich die Haare wachsen. Traditionell am
Aschermittwoch, in diesem Jahr am


  1. März, wurde der „Haar- und Barterlass
    verkündet.
    Feierlich riefen Oberammergaus Bür-
    germeister Arno Nunn und Passionsspiel-
    leiter Christian Stückl die Spielerinnen
    und Spieler dazu auf, sich die Haare nicht
    mehr zu schneiden, die Männer müssen


außerdem auf die Bartrasur verzichten. Ei-
ne eigenwillige Tradition, schließlich
weiß niemand, wie Jesus und seine Zeitge-
nossen ausgesehen haben. Und über-
haupt ist Theater doch das Medium der
Abstraktion, da könnte man ja alles be-
haupten. Man könnte Jesus Dreadlocks
verpassen, eine Glatze, man könnte ihn so-
gar von einer Frau spielen lassen, wenn es
der Regisseur denn für eine gute Idee be-
fände. Christian Stückl aber hat ein Herz
für Traditionen. Schon im März sagte er,
er wolle seine Zeit nicht damit zubringen,
liebenswerte Bräuche wie den Barterlass
zu hinterfragen.
Er will sich lieber darum kümmern, die
Idee der Passion, die auf ein Gelübde von
1632 zurückgeht, zu vermitteln, auch an
jüdische Gemeinden, die dem Ganzen in
der Vergangenheit durchaus kritisch be-
gegnet sind. Es sei außerdem schön,
durch Oberammergau zu gehen und an
Bart und Haaren sofort zu erkennen, wer
Teil der Passionsfamilie ist, findet Stückl.
Haare als Symbol der Zugehörigkeit.

Rund 2000 Oberammergauer werden
nächstes Jahr dabei sein. Nicht alle stehen
auf der Bühne, dennoch: Es wächst gerade
jede Menge Haar heran am Fuße des Ko-
fels. Für die Frauen ist das Ganze freilich
weniger spektakulär, ein paar Zentimeter
hin oder her fällt sowieso nicht auf. Aber
an den Männern ist die Verwandlung doch
drastisch. Nun, fünf Monate nach dem Er-
lass, kringeln sich bereits die ersten Lo-
cken, haben sich die ersten Strähnen bis
unters Ohr vorgearbeitet. Erstaunlich, wie
ein bisschen mehr Bart ein Gesicht verän-
dert, wie er ihm gleich ein paar Jahre Alter
hinzu mogelt und das Gesamtbild erdiger,
holzfällerischer scheinen lässt.
In zwei Wochen geht es für die Haupt-
darsteller, die jeweils paarweise besetzt
sind, richtig los: Sie reisen nach Israel zu
den Originalschauplätzen des Neuen Tes-
taments. Die erste Leseprobe ist für den
Sonntag, 1. Dezember, angesetzt. Danach
nimmt das weltberühmte Spektakel sei-
nen Lauf. Auf welcher Bühne, das muss
sich allerdings noch herausstellen.

Wem derMagenknurrt, der sollte die
folgenden Zeilen vielleicht überspringen,
nicht dass es ihn vollends überkommt. In
Mengkofen(Landkreis Dingolfing-Land-
au) wollen sie einRiesenschnitzelvon
1000 Kilo fabrizieren; inSiegritz(Kreis
Bamberg) wurden 30 Forellen aus einem
Weiher gestohlen, mutmaßlich zum Ver-
zehr; und das Netz debattiert, ob es Minis-
terpräsidentMarkus Söder(CSU) mit
seinem plötzlich grünen Gewissen verein-
baren kann, einSteak
zu essen(FOTO: IMAGO).So
viel zu den kulinari-
schen Höhepunkten
der Woche. Zeit, sich
Wichtigerem zuzuwen-
den. Zum Beispiel ei-
nerAnnonce. Die hatte
Josefa Schmid, singen-
de Bürgermeisterin
vonKollnburg(Land-
kreis Regen), imDeutschen Ärzteblatt
aufgegeben. Gesucht: „Hausarzt/Hausärz-
tin“. Es warten: günstiger Baugrund (94
Euro pro Quadratmeter). Und„eine noch
unverheiratete Bürgermeisterin“– ein
Argument, mit Augenzwinkern aufge-
führt, das aber offenbar wenig schadete.
Sogar aufArabischgingen Bewerbungen
ein. In Kollnburg gibt es seit den 1990er-
Jahren keinen Arzt mehr.


Nicht nur Landärzte dürfte es gerna
bissl mehrgeben. In Bayern herrscht
bekanntlich Fachkräftemangel. Beson-
ders eklatant scheint der inzwischenKin-
dertagesstättenzu treffen. Nach Hoch-
rechnungen werden bis zum Jahr 2023
rund 19 400 Erzieherinnen und Erzieher
in Bayern zusätzlich gebraucht. Zum Ver-
gleich: 2017 schlossen3064 Absolventen
die Fachakademie ab. Man muss kein
Mathematiker sein, um festzustellen: Es
dürfte in Zukunft wohl noch schwieriger
werden,Anspruch und Wirklichkeit
angemessen unter einen Hut zu bringen.
Natürlich lässt sich der Fachkräfteman-
gel nicht über Nacht beheben. Es braucht
Ideen und ein wenigGeduld. Zumindest
in Letzterem sindBenutzer bayerischer
Eisenbahnengeübt. Wobei: Die jüngste
Trainingseinheit überschritt sogar das
Maß erfahrener Routiniers. Stundenlang
steckten 600 Fahrgäste in einem Meridi-
an-Zug zwischen Bad Endorf und Rosen-
heim fest, die Fahrzeugsteuerung war
ausgefallen. Die Zustände an Bord wur-
den als chaotisch beschrieben:kaputte
Klos, schreiende Kinder, fehlende Infor-
mationen. Mehr als vier Stunden dauerte
es, bis der Zug komplett evakuiert war.
Weiter ging es danach nur bedingt: Weil
der Ersatzzug schon gut besetzt war, pass-
ten nicht alle Pendler hinein. Nach sol-
chen Strapazen grollt gewiss nicht nur der
Magen. maxi

Das war


München – Sozialministerin Kerstin
Schreyer (CSU) hat Anfang der Woche an-
gekündigt, die Unterbringung von psy-
chisch kranken Straftätern grundlegend
zu reformieren. Sie weckte damit große
Hoffnungen, insbesondere in Straubing.
Im dortigen Bezirkskrankenhaus (BKH)
sitzen derzeit noch besonders gefährli-
che Patienten ein. Nicht wenige Einwoh-
ner der Stadt empfanden dies stets als la-
tente Bedrohung. Hoffnungen wurden in-
des auch bei Forensik-Patienten im Strau-
binger BKH geweckt. Die nämlich setzen
darauf, dass endlich auch sie begleiteten
und unbegleiteten Ausgang bekommen.
In all den Jahren zuvor war ihnen das ver-
wehrt – mit dem Hinweis auf den Status
der Einrichtung als „Sonderanstalt“.
Nach Recherchen derSüddeutschen
Zeitungdroht die von Schreyer angekün-
digte Reform – in deren Folge soll sich
das BKH Straubing nicht mehr von den
übrigen 13 Erwachsenen-Forensiken in
Bayern unterscheiden – länger zu dau-
ern, als sich das viele erhofft haben. Bay-
erns Bezirke gehen davon aus, dass sich
die Forensikreform „über Jahre“ erstre-
cken wird. Damit aber liegt neuer Streit
in der Luft: Der Grünen-Landtagsabge-
ordnete Toni Schuberl etwa, der die Fo-
rensik-Reform beharrlich eingefordert
hat, will längere Verzögerungen nicht hin-
nehmen. „Natürlich ist das ein schrittwei-
ser Prozess“, sagt er, „aber ich fordere
ein, dass das jetzt zügig umgesetzt wird.“

Auch der Münchner Rechtsanwalt
Adam Ahmed ist alarmiert. Anfang des
Jahres hatte Ahmed vor Gericht durchge-
setzt, dass in Straubing erstmals ein BKH-
Patient sogenannte Vollzugslockerungen
zugestanden bekam. Und damit auch Aus-
gang als Vorbereitung auf seine Wieder-
eingliederung in die Gesellschaft. „Dass
die Umsetzung der Pläne von Sozialminis-
terin Schreyer Zeit in Anspruch nehmen
wird, ist klar“, sagte Ahmed, „aber das
kann nicht Jahre dauern.“ Wenn im BKH
Straubing Forensik-Patienten weiterhin
Vollzugslockerungen gegen geltendes
Recht verwehrt blieben, dann erfülle das
den Tatbestand der Freiheitsberaubung.
„Wenn der Reformprozess tatsächlich
Jahre in Anspruch nimmt, dann wird es ei-
ne Flut von Entschädigungsansprüchen
geben“, warnte er.
Aus Sicht der Bezirke gibt es indes ge-
wichtige Gründe dafür, dass die Reform
längere Zeit braucht. Und das liege beilei-
be nicht an den baulichen Sicherheits-
standards – die seien längst in ganz Bay-
ern hoch. Sondern daran, dass Bayerns
Forensik-Einrichtungen übervoll seien.
Insbesondere mit suchtkranken Straftä-
tern, die ihre Taten im berauschten Zu-
stand begangen haben. Ihr Anteil in den
forensischen Kliniken hat sich seit 1995
mehr als vervierfacht. Schon allein deren
Anzahl erschwere eine Umverteilung von
Straubinger Patienten auf andere Häuser
im Freistaat.
„Da geht es jetzt um die innere Sicher-
heit“, sagt Celia Wenk-Wolff, die Chefin
des Referats Gesundheit und Psychiatrie
beim Bayerischen Bezirketag. „Wir müs-
sen für alle Patienten eine gute, verträgli-
che Lösung finden“, sagt sie. Einerseits
müsse für die Patienten, die dann aus
Straubing in andere Einrichtungen kom-
men, „ein aufnehmendes Umfeld“ für die
Zeit nach ihrer Entlassung gefunden wer-
den. Umgekehrt aber müsse auch darauf
geachtet werden, dass in jenen BKHs, die
Straubinger Patienten aufnehmen, „der
Stationsfrieden“ gewahrt bleibe. Auf
Fachebene gebe es indes keinen Zweifel
daran, dass an der nun in die Wege geleite-
ten Reform kein Weg vorbeiführt. Am


  1. Oktober will sich der Bezirketag auch
    auf politischer Ebene mit der Reform aus-
    einandersetzen. dietrich mittler


In zwei Wochen reisen
die Hauptdarsteller zu den
Originalschauplätzen nach Israel

Hauzenberg– Ein heftiger Sturm hat die
Gemeinde Hauzenberg vor zwei Jahren
in die Schlagzeilen gebracht. Viele Hektar
Wald gingen damals zu Bruch, die Folgen
sind bis heute nicht zu übersehen. Nun
tobt wieder ein Sturm in Hauzenberg –
diesmal einer der Entrüstung. Der
Münchner Energie-Anlagenbauer Baywa
r.e. will auf dem Ruhmannsberg einen
Windpark errichten.
Kritiker formieren sich im Verein „Ge-
genwind am Ruhmannsberg“. Sie sagen,
die Anlagen würden zu nah an bewohnte
Gebäude gebaut. Bürgermeisterin Gud-
run Donaubauer (parteilos) will sich noch
nicht festlegen, wie sie zu den Plänen
steht. Jüngst eskalierte der Zoff: Die Bür-
germeisterin und das Unternehmen er-
hielten Drohbriefe mit toten Mäusen. Kri-
po und Landeskriminalamt ermitteln we-
gen Bedrohung und Beleidigung. Donau-
bauer will sich von dieser „Drohkulisse“
nicht beirren lassen, wie sie sagt. „Gegen-
wind“-Mitglieder distanzierten sich im
Gespräch mit der Deutschen Presse-
Agentur von der unappetitlichen Post.
Mit so einer Aktion sei niemandem gehol-
fen, sagt etwa Thomas Resch.
Wegscheid wäre neben Sonnen und Un-
tergriesbach vom Windpark am stärks-
ten betroffen, da einige Häuser innerhalb
der vorgeschriebenen Abstandslinie lie-
gen würden. Die geplanten Windräder
sollen 230 bis 240 Meter hoch werden.
Das würde nach der 10-H-Regelung min-
destens 2,3 Kilometer Abstand erforder-
lich machen. Das würde nicht eingehal-
ten, berichten die Gegner. Einige Häuser
würden nur 600 Meter entfernt stehen.
Um auf dem Ruhmannsberg einen Wind-
park mit vier Windrädern bauen zu kön-
nen, müsste der Stadtrat eine Ausnahme-
genehmigung beschließen.


Die Bürgermeisterin betont, dass noch
keine Entscheidung gefallen sei, die Bay-
wa r.e. noch nicht einmal einen Antrag ge-
stellt habe. Die Windpark-Gegner argu-
mentieren, das Unternehmen habe schon
die benötigten Grundstücke auf dem Ruh-
mannsberg von den Eigentümern gepach-
tet. Darin sehen sie die ersten Schritte in
Richtung Windpark. Ein Firmensprecher
bestätigt, dass Pachtverträge geschlos-
sen wurden. Ein Genehmigungsantrag
könnte frühestens 2021 eingereicht wer-
den, da zuvor zahlreiche Gutachten er-
stellt werden müssten.
Die Windpark-Gegner bleiben skep-
tisch; ihr Verein habe schon mehr als 200
Mitglieder, berichten sie. Aus ihrer Sicht
ist der Ruhmannsberg ein intaktes Stück
Natur, das nicht zerstört werden dürfe. Es
müssten nicht nur Bäume abgeholzt, son-
dern auch nahe einem Wasserschutzge-
biet Betonfundamente gegossen werden.
Hinzu kämen der Baustellenverkehr, In-
fraschall und das Geräusch der Rotoren –
Themen die vielerorts in der Debatte um
Windräder auftauchen. Es gehe ein tiefer
Riss durch die Gesellschaft, sagt sie.
„Freunde reden nicht mehr miteinander,
auch Familien sind zerstritten.“ Und
Resch sagt: „Wir sagen Ja zur Windkraft



  • aber dort, wo es sinnvoll ist.“ Das sei am
    Ruhmannsberg eben nicht der Fall.
    Donaubauer will die Gemüter beruhi-
    gen: Es sei noch keine Entscheidung gefal-
    len. „Ich habe keine Zusage gemacht, das
    steht mir auch nicht zu.“ Vielmehr müsse
    sich der Stadtrat damit befassen. Dafür
    müssen sämtliche Argumente gehört wer-
    den. „Ich sehe die Bedenken der Anlie-
    ger.“ Es könne aber nicht sein, dass gar
    nicht debattiert werde, nur weil sich je-
    mand daran störe. Hauzenberg produzie-
    re lediglich 35 Prozent seiner verbrauch-
    ten Energie, im Landkreis Passau seien
    es 60 Prozent. Ihr Haus würde auch nahe
    am Windpark stehen, sagt sie. „Ich hätte
    keine Angst vor Windrädern.“ dpa


Anwalt Ahmed warnt vor
Entschädigungsansprüchen

Neulich hat SZ-Leser Heinz Hüll am Was-
serburger Bahnhof einen Geldautomaten
der Raiffeisen-Volksbank Rosenheim-
Chiemsee erspäht. Das wäre eigentlich
nicht der Rede wert, wäre da nicht jenes
lustige Wort, das die Seitenwand dieses
Automaten ziert. Um seinen Sinn zu erken-
nen, muss man freilich, wie Heinz Hüll,
des bairischen Idioms mächtig sein. Inso-
fern setzen die Rosenheimer Banker bei
den Wasserburger Bankkunden noch gute

Bairischkenntnisse voraus. Buifa sagt
man hierzulande zum Pulver, und doch
geht es bei der Buifabox keineswegs um
das Pulver einer Kanone. Um das mehr-
deutige Wort zu erklären, kann man, da
sich die Bank am Freitag zu einer Erklä-
rung außerstande sah, ersatzweise beim
Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler
nachfragen, der auf der Wiesn jahrelang
Gäste bedient hat. Ob er das wegen des
Geldes mache, fragte ihn mal ein Repor-
ter. Im Gegenteil, antwortete Schießler.
„Ich würde nie auf die Wiesn wegen dem
Geld nausgehn. Wir Pfarrer ham ausrei-
chend Buifa, wir verdienen gut.“ Das schö-
ne Wort Buifa zählt also zu jenen Synony-
men, die das Bairische neben Flins, Gerstl
und Diridari für das Wort Geld kennt. Die
Buifabox sichert in Zeiten des Elends, in
denen die Banken immer mehr Filialen
zusperren, wenigstens ein kleines Stück
Service. Den Kunden erspart sie weite
Wege, wenn sie Geld abheben wollen.
Heinz Hüll hat Bekannte in Seattle (USA),
die es, wie er erzählt, vor Vergnügen
„förmlich weghaut, wenn sie Begriffe wie
Buifabox hören“. Die Buifabox leistet
somit zumindest für die Völkerverständi-
gung und für die Sprachenvielfalt einen
heldenhaften Beitrag. Ohne Bankfiliale
und Buifabox ist der Mensch richtig arm
dran. Er kann dann auf der Wiesn höchs-
tens Noagerl trinken und beim Pfarrer
Schießler seelischen Trost erbitten. hak

Die nächste Woche
könnte eine des Frie-
dens und der Nächsten-
liebe werden, um den
Maßstab gleich mal
hoch anzusetzen. Am
Montag beginnt in
Lindau dieWeltver-
sammlung der „Religi-
ons for Peace“,die
nach eigenen Angaben die größte interreli-
giöse Nichtregierungsorganisation ist.
900 Vertreteraller großen Religionsge-
meinschaften, von Regierungen und inter-
nationalen Institutionen aus rund 100
Ländern wollen sich über das friedliche
Zusammenleben in der Welt austauschen.
Bundespräsident Frank-Walter Stein-
meierwird auch erwartet.
Ebenfalls mit Prominenz wartet der
Löwenmarschauf, der am Samstag bei
Schloss Kaltenberg startet.Ludwig Prinz
von Bayern(FOTO: ROBERT HAAS)will 100 Kilo-
meter für einen guten Zweck wandern, 24
Stunden lang, ohne Pause und über
Nacht. Der Wittelsbacher-Spross hatin
Kenia ein IT-Unternehmengegründet,
das junge Menschen aus- und weiterbil-
det. Dafür braucht er Geld. Der Marsch
führt am Ammersee vorbei nach Wesso-
brunn, bis zur Wieskirche und von dort
zum Schloss Hohenschwangau. kaa

Die Polizei zeigt sich
gelegentlich einfühlsam in
ihren Mitteilungen.
Zum Beispiel in jener über
den Mann aus Nürnberg,
der seine Ehefrau an
einer Raststätte in
Sachsen-Anhalt vergaß.
Die Polizisten brachten
die Frau dann zum Zug.

An den Haaren sollst du sie erkennen


Schreinern,schneidern, streiten: Oberammergau bereitet sich auf die Passionsspiele 2020 vor.
Eine Initiative will per Bürgerentscheid den Umbau der Kulissen im Theater verhindern

Streit um


Windpark


Tote Mäuse und Transparente:
Hauzenberg diskutiert heftig

Die Baywa r.e. habe noch nicht


einmal einen Antrag gestellt


Forensik-Reform


könnte dauern


Bezirke sehen Problem darin,
Patienten umzuverteilen

Held der Woche


Daskommt


DIE WOCHE


IN STEIN GEMEISSELT
Die Buifabox am Bahnhof Wasser-
burg amInn (Ortsteil Reitmehring)
stellt sicher, dass den Kunden das
Geld nicht ausgeht.FOTO: HEINZ HÜLL

Die 62 Jahre alte Ehefrau


hoffteeine Weile lang,


dass er zurückkehrt.“


Abdullah Karaca stellt den Pharisäer Nikodemus
aus demJohannesevangelium dar. Der 29-Jährige
arbeitet als Regisseur am Münchner Volkstheater
und ist zugleich zweiter Spielleiter.

Sophie Schuster spielt die Rolle der Maria Magdalena.
Die 22-jährige Lehramtsstudentin war bereits
bei den Passionsspielen 2010 mit dabei, damals als
Mädchen noch im Volk.FOTOS: SEBASTIAN BECK

Rochus Rückel ist der Hauptdarsteller im
kommenden Jahr: Er spielt Jesus. Der 22-Jährige studiert
Luft- und Raumfahrttechnik in München.
2010 war er im Volk mit dabei.

Walter Rutz, 54, ist der Verwaltungs- und
Organisationschef der Passionsspiele. Er gibt
den Schriftgelehrten Gamaliel und war schon seit 1970
jedes Mal mit dabei, zuletzt als Josef von Arimathäa.


DEFGH Nr. 189, Samstag/Sonntag, 17./18. August 2019 BAYERN R13

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