Frankfurter Allgemeine Zeitung - 17.08.2019

(Tuis.) #1

SEITE 14·SAMSTAG, 17. AUGUST 2019·NR. 190 Medien FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


W

ennes um den „Tatort“ geht,
wird hierzulande fast jeder
zum Kritiker. Mal erfährt
man zu viel, mal zu wenig
vom Privatleben oder von der Dynamik
zwischen den Ermittlerinnen und Ermitt-
lern. Mal wird zu klassisch erzählt, mal zu
gewollt grenzüberschreitend, mal scheint
es sozialkritisch zu betulich (Köln), mal
zu angestrengt humoristisch (Weimar).
Die Ludwigshafener Improvisations-„Tat-
orte“ von Axel Ranisch („Babbeldasch“)
führten gar zu ARD-Krisensitzungen. Ir-
gendetwas ist immer, darauf kann man
sich einigen. Das ist auch kaum verwun-
derlich bei einem Format, das mit mehr
als tausend Ausgaben auf die fünfzig zu-

geht und zum nationalen Kulturgut gehört
wie höchstens noch der „Polizeiruf 110“.
Seltsam, aber gleichwohl wahr war da-
her zuletzt die positive Resonanz auf den
ersten Fall des Dresdner Neuzugangs nach
dem Ausscheiden Alwara Höfels, der
Oberkommissarin Leonie Winkler (Corne-
lia Gröschel). In „Das Nest“ (MDR), ei-
nem horrorgenreverspielten und psycholo-
gisch dichten Thriller von Alex Eslam (Re-
gie) und Erol Yesilkaya (Buch), passierte
Winkler ein folgenreicher Anfängerfehler,
der ihre Kollegin Oberkommissarin Karin
Gorniak (Karin Hanczewski) fast das Le-
ben und, zumindest Kommissariatsleiter
Peter Michael Schnabel (Martin Bram-
bach) zufolge, vorübergehend jegliches Ur-
teilsvermögen kostete.
Nach so viel Lob für „Das Nest“ gilt der
Anschlussfolge umso größere Aufmerk-
samkeit. Enttäuschend ist der zweite Fall
von Winkler und Gorniak zwar nicht,
aber etwas „Backstory“-Kreativität wäre
reizvoll gewesen. Wie finden die Ermittle-
rinnen zusammen, von denen die eine
zwar die Ausbildung mit Superzeugnissen
abgeschlossen hat, aber in der Praxis
gleich zur Premiere versagt? Was ihr zu-
dem ihr biologischer und beruflicher
Übervater, die Polizeilegende Otto Wink-
ler (Uwe Preuss), deutlich zu verstehen
gibt. Wie kann Gorniak einer Kollegin
vertrauen, auf deren Kosten fast der eige-
ne Tod geht? In „Nemesis“ ist davon nicht
ansatzweise die Rede. Aus den Ermittle-

rinnen wird umstandslos ein Dreamteam,
das sich mit gemeinsamer Frauenpower
mit Chef Schnabel anlegt, der gereizt und
mit Macho-Vorgesetzten-Allüren reagiert
(„In mein Büro, sofort“). Ob es dem
Druck dieses Falls geschuldet ist, dass
Schnabel mehr sächselt denn je?
Die Ermordung seines Freundes Joa-
chim Benda im Büro des Szenerestaurants
„Palais Benda“ erscheint als brutale Hin-
richtung. Viele Male wurde aus nächster
Nähe auf den Gastronomen geschossen.
Ein Auftragsmord der Mafia, vermutet
Schnabel und tröstet die Witwe. Vermut-
lich gehe es um Schutzgelderpressung und
Geldwäsche, legt sich Schnabel fest. Eine
bekannt zwielichtige Gestalt, Levon Naza-
rian (Marko Dyrlich), hatte nachts die Kre-
ditkarte im Lokal vergessen. Man fand sie
unter der von Kugeln durchsiebten Lei-
che. Die wolle er sicher nicht wiederha-
ben, sagt die Polizistin, „an der Karte
klebt Blut“. Das bleibt der einzige Scherz
in diesem Mordfall, in dem die Familien-
umstände des Toten immer undurchdring-
licher scheinen und bald nur noch Schna-
bel die Mafia-Theorie verfolgt. „Dresden
ist nicht Palermo“, bemerkt Spiro (Atheer
Adel), inzwischen Winklers Insiderkon-
takt. Warum sollte ein bestens funktionie-
rendes Businessmodell ohne Grund ge-
waltsam aufgekündigt werden?
Die Witwe Katharina (Britta Hammel-
stein) beharrt ebenfalls auf der Abrech-
nungsthese. Zwei Wochen zuvor sei man

in der Villa von maskierten Männern
überfallen worden. Es existiert ein Notruf
des Sohnes Viktor (Juri Winkler). Kathari-
na, aggressiv und aufgelöst, hatten die
Polizisten in die psychiatrische Notauf-
nahme gebracht. Die Beziehung zwi-
schen der Mutter und Viktor und seinem
jüngeren Bruder Valentin (Caspar Hoff-
mann) erscheint seltsam, erst übertrie-
ben fürsorglich, dann gänzlich abwei-
send. Hat Joachim Benda versucht, seine
Frau in die Geschlossene einweisen zu las-
sen, um Munition für den Sorgerechts-
streit zu sammeln? War er gewalttätig
und Katharina das schwer traumatisierte
Opfer in dieser Familienaufstellung?
Stephan Wagner (Regie und Buch) und
Mark Monheim (Buch) gelingt besonders
in der Darstellung der Brüder und ihrer
Mutter große emotionale und psychologi-
sche Wahrhaftigkeit (Kamera Hendrik A.
Kley). Kommissarin Winklers „Gefühl“, in-
zwischen weit vom Anfängerinnenunsi-
cherheitsstatus entfernt, gibt den Takt der
Aufklärung vor. Wenn auch nicht so spekta-
kulär wie „Das Nest“, bleibt der Dresdner
„Tatort“ mit „Nemesis“ sehr sehenswert. Ir-
ritierend ist allerdings die rasante Schnitt-
frequenz (Montage Susanne Ocklitz), wel-
che die Szenen wirken lässt wie aus unter-
schiedlichsten Standbildern zusammenge-
stückelt und den dramatischen Fluss der
Bilder, wahrscheinlich mit ästhetischer Ab-
sicht, hemmt. HEIKE HUPERTZ
Tatort: Nemesis, Sonntag, 20.15 Uhr, im Ersten.

D


ie ARD hatte am Donnerstag-
abend das Sendemützchen auf, als
es darum ging, von Ursula von der Ley-
en in ihrer bisherigen Verwendung als
Verteidigungsministerin mit einem Gro-
ßen Zapfenstreich Abschied zu nehmen.
Berichterstatter ist Oliver Köhr, an sei-
ner Seite ein etwas maulfauler Oberst-
leutnant, der dem militärisch völlig uner-
fahrenen ARD-Mann über die Klippen
helfen sollte. Köhr quasselt den Ab-
schied zu, als wolle er auf keinen Fall
auch nur für ein Sekündchen Besinnung
zustande kommen lassen. Militärisch,
auch musikalisch scheint er kenntnisfrei
zu sein. Von der Leyens Auswahl für die
Serenade gibt ihm keinen Anlass zum
Nachdenken, obwohl es vom Ave verum
und dem „Wind des Wandels“ bis zur Eu-
ropahymne gute Gelegenheiten dazu ge-
geben hätte. Trivialere Dinge schienen
Köhr zu interessieren: „Diese Ehre
kriegt nicht jeder“, ist so ein Satz, der
das belegt. Oberstleutnant Sven Ho-
mann kann das bestätigen und erinnert
an die alte Tradition des Zapfenstreichs,
die mit Trommeln und Flöten das Ende
der Ausgehzeit ankündigt. Das Zeremo-
niell sei gleich, „egal ob eine Dame oder
ein Herr auf dem Podest steht“, bemerk-
te er. Wer hätte das gedacht! Das Dirigat
der Kapelle oszilliert zwischen zackig
und sülzig. Das Orchester wird von
Köhr mehrmals Stabsmusikkorps ge-
nannt, schade, dass das auf dem Bild-
schirm nicht transkribiert wurde. Dem
Wachbatallion schenkt Köhr eine über-
flüssig nasale Aussprache der letzten Sil-
be. Das Blech leistet von Mozart über
die Scorpions bis Beethoven ganze Ar-
beit, groß der Augenblick, als anstelle ei-
nes Heeresleadgitarristen, den gibt es
nicht, ein gut gebändigter Saxophonist
das Solo anstimmt. Beim Befehl „Helm
ab – zum Gebet!“ erfahren wir, dass kei-
ner Christ sein muss, um dabei mitzuma-
chen. Gut, dass der Text des Liedes von
Gerhard Tersteegen nicht gesungen
wird, er ist in der Metoo-Zeit kaum
mehr vermittelbar. Frau von der Leyen
bedankt sich beim Chef des Wachbatail-
lons mit „Vielen Dank, das war ein gro-
ßes Geschenk!“, was das institutionali-
sierte Abschiednehmen in etwas Persön-
liches verwandelt. Zivilist Köhr ist hin
und weg von der zackigen Choreogra-
phie. Wie schaffen die das nur? Der
Oberstleutnant erzählt ein bisschen
über die militärische Grundausbildung
und ihre Vorzüge, wenn die Befehle
auch im Schlaf korrekt ausgeführt wer-
den können. Von der Leyens Nachfolge-
rin wirkt sichtlich beklommen auf dem
Podestchen. Zuvor hat sie gesagt, von
der Leyen habe „den Kompass auf Zu-
kunftsfähigkeit gestellt“, was jeden Kom-
pass überfordern dürfte, denn wer weiß
schon, in welche Richtung der Wind des
Wandels weht und welche Fähigkeit die
Zukunft erfordert. Der Zauber des Au-
genblicks ist verweht. Das Tschingderas-
sabum klingt aus. Nun gäbe es Gelegen-
heit, über diesen Augenblick und seinen
Platz in der Geschichte nachzudenken,
aber das Stabsmusikkorps hat sieben Mi-
nuten mehr gebraucht, als die ARD kal-
kuliert hat, und schon landen wir bei
Ingo Zamperoni in einer anderen Gegen-
wart. Gute Nacht! hahü.


Dass in der Kürzenicht immer die Wür-
ze liegt, sondern die Gefahr des Unter-
komplexen, hat auf dem Kurznachrich-
tendienst Twitter der ARD-Chefredak-
teur Rainald Becker demonstriert. Die
Entscheidung der israelischen Regie-
rung, den amerikanischen Kongressab-
geordneten Rashida Tlaib und Ilhan
Omar die Einreise zu verwehren, weil
sie die – antisemitische – Organisation
BDS unterstützen, die zum Boykott Isra-
els aufruft und dem Staat Israel das Exis-
tenzrecht abspricht, kommentiert Be-
cker mit einem Tweet, der eines ARD-
Chefredakteurs eher unwürdig ist: „Isra-
el wird immer mehr zum Büttel der
USA!“ Dass es andere Gründe gibt,
Tlaib und Omar nicht ins Land zu las-
sen, als die – selbstverständlich getwit-
terte – Aufforderung Donald Trumps,
so zu handeln, kann sich Becker offen-
bar nicht vorstellen. Und dass er damit
dem AfD-Fraktionsvorsitzenden im
Bundestag, Alexander Gauland, eine
Vorlage gibt, der darauf verweist, dass
Beckers Tweet „antisemitischen Vorur-
teilen Vorschub leisten“ kann, wohl
auch nicht. So kurz fassen sollte sich ein
ARD-Chefredakteur nicht. Aber viel-
leicht denkt er auch nicht weiter. miha.

Echte Kommissarinnen stehen zusammen


Hans Kammler war ein Nazi wie aus ei-
nem Hollywood-Drehbuch: kein schmer-
bäuchiger Büromensch wie so viele ande-
re Funktionsträger des „Dritten Reiches“,
sondern schlank, groß, blond, energisch,
hochintelligent und völlig skrupellos. Die
schwarze Uniform aus dem Hause Hugo
Boss saß ihm wie angegossen. In einer sol-

chen marschiert ein ihm nicht eben ähn-
lich sehender Schauspieler durch die
Reenactment-Szenen, ohne welche auch
die Dokumentation über „Hitlers Geheim-
waffenchef“ nicht auskommt, die das
ZDF morgen Abend zeigt.
Es gibt gute Gründe, sich in einer Fern-
sehdokumentation mit dem SS-Obergrup-

penführer Hans Kammler zu befassen.
Der 1901 in Stettin geborene promovierte
Bauingenieur gehörte zwar nie zur enge-
ren Führung des NS-Staates, doch war er
einer der Hauptverantwortlichen für die
Durchführung des industriell organisier-
ten Massenmordes an den europäischen
Juden sowie für Leid und Tod vieler ande-
rer KZ-Insassen. Kammler organisierte
den Bau von Auschwitz-Birkenau, Majda-
nek und Belzec. Er verlegte die Fertigung
der V2-Raketen in Rekordzeit in die Stol-
len von Nordhausen. Und in den letzten
Wochen des Krieges, da hatte er auch
noch die Produktion der damals neuarti-
gen Düsenjets unter sich, trieb er Ähnli-
ches in den österreichischen Alpen voran.
Allein wegen der Sklavenarbeiter, die un-
ter seiner Leitung starben, hätte er in
Nürnberg angeklagt werden müssen.
Doch dazu kam es nie. Aufgrund von
Zeugenaussagen, die alle aus dem Umfeld
seiner Untergebenen stammen, wurde amt-
lich, dass Hans Kammler am 9. Mai 1945
nahe Prag durch Suizid starb. Zweifel dar-
an gab es immer, doch ihnen nachzugehen
war keine Aufgabe, die einer Historiker-
karriere förderlich gewesen wäre. Gehei-
me Waffenprogramme in unterirdischen
Alpentunneln und ein verschwundener
SS-General, das klingt zu sehr nach dem
Stoff von Thrillern, nach Reichsflugschei-
ben und anderer NS-Esoterik. Schon 2014
aber hatte der Berliner Historiker Rainer
Karlsch auf Indizien dafür hingewiesen,
dass Kammler in Wahrheit dem amerikani-
schen Geheimdienst in die Hände fiel und
in dessen Gewahrsam den Krieg überlebt
hat. Aber es waren eben nur Indizien, al-
len voran die Aussagen der Söhne eines
1997 verstorbenen amerikanischen Offi-
ziers, der Kammler verhört und betreut ha-
ben soll. Mittlerweile kann Karlsch mit
härterer Evidenz aufwarten. Dieser Tage
veröffentlichten er und der Journalist
Frank Döbert beim „Cold War Internatio-
nal History Project“ des Woodrow-Wil-
son-Centers in Washington einen Facharti-
kel über neu aufgefundene Dokumente,
die kaum anders zu deuten sind, als dass
Hans Kammler zumindest im November
1945 noch am Leben war und die Amerika-
ner Zugriff auf ihn hatten.

Damit allein, zusammen mit dem lehr-
reichen Abriss der prototypischen Karrie-
re Kammlers als eines Technokraten im
NS-Reich, hätten sich 45 spannende, auf-
wendig produzierte Filmminuten ohne
weiteres füllen lassen. Allerdings hätten
viele Zuschauer vielleicht auch noch eini-
ge Fragen interessiert, die in der Doku-
mentation allenfalls gestreift werden,
etwa zum Ausmaß des Wissensvorsprungs
der Deutschen beim Thema Strahlflugzeu-
ge, Kammlers letztem Tätigkeitsfeld.
Schließlich müsste den Amerikanern
bald aufgefallen sein, dass sie mit Kamm-
ler einen Baumanager, aber keinen zwei-
ten Wernher von Braun im Netz hatten.
Warum sie dennoch den Aufwand trie-
ben, ihn unter Verschluss zu halten, an-
statt ihn nach Nürnberg zu schicken,
bleibt mysteriös. Zeithistorisch informier-
te Spekulationen darüber wären vielleicht
interessanter gewesen als wilde Andeutun-
gen über Gesichtsoperationen und Identi-
tätswechsel, von denen nicht im Ansatz
klar wird, was und ob überhaupt sie zur
Plausibilität von Karlschs Kernthese bei-
tragen sollen. ULF VON RAUCHHAUPT
Hitlers Geheimwaffenchef – Die zwei Leben Hans
Kammlersläuft am Sonntag um 23.45 Uhr im ZDF.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg ge-
staltet seine Sendung „Wahlarena“ am


  1. August zur Landtagswahl in Bran-
    denburg, einer Entscheidung des Ver-
    waltungsgerichts Berlin folgend, neu.
    Die Freien Wähler, die gegen ihre Nicht-
    berücksichtigung geklagt und erreicht
    hatten, dass der RBB seine Einladungs-
    politik exakt begründen musste, sind in
    der Runde der Spitzenkandidaten aber
    weiterhin nicht vertreten. Man lade „die
    Spitzenkandidaten der Parteien ein, die
    die größten Chancen haben, in Frak-
    tionsstärke in den Brandenburger Land-
    tag einzuziehen“, teilte der RBB mit.
    Die Freien Wähler seien daher nicht da-
    bei. Sie würden am Vorabend in dem
    Film „Die Herausforderer“ und in weite-
    ren Sendungen berücksichtigt. miha.


Bei Springer herrscht Einigkeit über den
vom Vorstandsvorsitzenden Mathias
Döpfner eingeschlagenen Kurs, den
amerikanischen Finanzinvestor KKR als
Großaktionär aufzunehmen und ge-
meinsam mit diesem auf ein Wachstum
zu setzen, das Springer auf Augenhöhe
mit den Silicon-Valley-Giganten brin-
gen soll. Die Enkel des Verlagsgründers
Axel Cäsar Springer, Ariane Melanie
und Axel Sven, sind mit von der Partie.
Sie haben von ihrem 9,8-Prozent-Anteil
am Unternehmen Aktien an KKR gege-
ben, die 3,7 Prozent des Grundkapitals
entsprechen. KKR hatte von anderen
Aktieninhabern bislang 27,8 Prozent
der Anteile zusammengekauft, zum
Preis von 63 Euro je Aktie. Friede Sprin-
ger, die Witwe des Verlagsgründers, hält
42,6 Prozent, Vorstandschef Döpfner
2,8 Prozent der Anteile. Seine Schwester
und er, sagte Axel Sven Springer, seien
vom „unternehmerischen Konzept für
die Weiterentwicklung von Axel Sprin-
ger überzeugt“, sie unterstützten das
Übernahmeangebot und wollten „mit
dem verbleibenden Teil“ ihrer Beteili-
gung „den Wandel und das Wachstum
des Unternehmens“ begleiten. miha.

Wind des Wandels


DenGroßen Zapfenstreich für von
der Leyen hat die ARD vergeigt

In medias res


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A u k t i o n e n / K u n s t h a n d e l / G a l e r i e n


D i e b e s te n S t ü c ke


imKunstmarktderF.A.Z.


MEDIA SOLUTIONS


Nach der Absage eines geplanten MDR-
Podiums durch die Chemnitzer Oberbür-
germeisterin Barbara Ludwig (SPD) hat
der Sender die Diskussion abgesetzt.
Stattdessen soll es nun am 22. August in
Chemnitz einen Publikumsdialog zur
Vorschau der Dokumentation „Chem-
nitz – Ein Jahr danach“ geben. Die Ge-
sprächsrunde biete Gelegenheit, mit Fil-
memachern und Programmverantwort-
lichen über den Film zu diskutieren.
Ursprünglich hatte der Sender zu ei-
nem Podium eingeladen, an dem auch
Arthur Österle, bekennender Neonazi
und AfD-Mitglied, teilnehmen sollte.
Als weitere Gäste waren Oberbürger-
meisterin Ludwig, die Chemnitzer Pro-
fessorin für Informationstechnik, Olfa
Kanoun, MDR-Programmdirektor
Wolf-Dieter Jacobi und Margarete Rö-
del von der Grünen Jugend angekün-
digt. Daraufhin hatte es heftige Kritik in
den sozialen Netzwerken gegeben. Zu-
erst hatte Rödel abgesagt. Dann tat es
ihr Oberbürgermeisterin Ludwig gleich.
Die „gewollte Konstellation“ sei nach
den Absagen „nicht mehr sinnvoll um-
zusetzen“, hieß es beim MDR. „Wir ha-
ben natürlich die kontroverse Debatte
um die Besetzung des Podiums verfolgt
und auch als wichtige Diskussion wahr-
genommen“, sagte Programmdirektor
Jacobi. Man bedauere die Absagen, „da
wir gern den breiten Dialog geführt hät-
ten“. Die Oberbürgermeisterin sei nicht
davon ausgegangen, dass der MDR sie
auf ein Podium setzt, an dem ein Neona-
zi teilnimmt, sagte Stadtsprecher Mat-
thias Nowak. Die Zusage habe unter an-
deren Voraussetzungen gestanden. In
Chemnitz war am 26. August 2018 ein
35 Jahre alter Mann erstochen worden.
Die Tat hatte ausländerfeindliche Pro-
teste in der Stadt ausgelöst. F.A.Z.

Nur mit Publikum
MDRsagt Chemnitz-Podium ab

Der verschwundene SS-General


Das ZDF spürt „Hitlers Geheimwaffenchef“ Hans Kammler nach, der 1945 angeblich Suizid beging


Landete Hans Kammler bei den Amerika-
nern? Das ZDF hat Hinweise. Foto ZDF

In der RBB-Arena
Freie Wähler bleiben draußen

Enkel verkaufen
KKR sammelt Springer-Aktien

Die Übertragung der Freitagsspiele
der Fußball-Bundesliga in Sky-Sports-
bars ist gesichert. Darauf haben sich der
Streamingdienst Dazn, der die Sende-
rechte von Eurosport übernommen hat-
te, und Sky geeinigt. Die Spiele liefen
wie gewohnt auf Eurosport 2 HD Xtra.
Details gebe man noch bekannt. F.A.Z.


Ein spektakuläres Ver-


brechen, ein Chef, dem


die Nerven durchgehen,


und zwei Ermittlerinnen


mit Durchblick: Das


neue Team des „Tatorts“


aus Dresden wird sich


so rasant einig, dass


man nur staunen kann.


Erstaunlicher Gleichklang: Die Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski, li.) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) fischen nicht lange im Trüben. Foto MDR

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